JARON - Ein langes Warten das unerwartet endete...
Moderator: Phönix
JARON - Ein langes Warten das unerwartet endete...
Geburtsbericht
JARON – Ein langes Warten das unerwartet endete…
Um mit dem eigentlichen Bericht zu beginnen, muss ich vorerst etwas ausholen. Am 1. September 2007 testete ich positiv. Die Freude war riesig gross bei meinem Freund und mir. In der 8. und in der 9. SS-Woche hatte ich leichte Blutungen, was mir sehr viele Sorgen bereitete. Ich hatte Angst unser Insiderli zu verlieren. Als die 12. SS-Woche endlich erreicht war und das 1. Trimester-Screening gut aussah, konnten wir endlich aufatmen und nach vorne schauen. Ab Mitte Oktober plagte mich dann eine starke Erkältung wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte. Dazu kam ein hartnäckiger Husten, welcher mir teilweise das Atmen nicht mehr erlaubte. So ging ich zu meiner FA, die mich sofort Arbeitsunfähig schrieb und mir Medikamente (alle auf natürlicher Basis) mitgab. Diese nützten allerdings nichts und es wurde Alles nur noch schlimmer… Daher machte ich einen Termin bei meiner Hausärztin ab. Der Untersuch ergab, dass ich an einer starken Bronchitis in Verbindung mit Asthma(!) litt. Von diesem Zeitpunkt musste ich fast ausschliesslich bis zum Ende der SS Antibiotika, Inhalationen und zig andere Medikamente einnehmen. Zwischendurch ging es mir für ein paar Tage relativ gut, doch ich bekam immer wieder Rückfälle. Da sich mein Zustand dann jeweils so stark verschlechterte wurde ich insgesamt 3x hospitalisiert. Der letzte Rückfall bekam ich dann ausgerechnet einen Tag vor meinem ET (27.04.008). So kam es, dass mich meine FA bei 40+2 zum Einleiten ins Spital schickte. Wir fuhren nach Hause, ich packte noch schnell meine Tasche und dann gingen wir direkt ins Spital. Nach langem Warten wurde ich dann endlich untersucht. Alle Ärzte waren sich einig, dass ich in diesem Zustand unmöglich gebären könne und das es sinnvoller ist, mich zuerst gesund zu bekommen. So verbrachte ich weitere 5 Tage im Spital und wurde schlussendlich wieder nach Hause geschickt (40+6). Am Montag, 05.05.08, hatte ich dann die nächste Kontrolle im Spital (41+1). Dem Baby geht es nach wie vor gut. Ich hatte jedoch bis jetzt immer noch keine Anzeichen auf eine baldige Geburt (keine Vorwehen, selten einen harten Bauch, MuMu hart und immer noch zu). Später kam die Oberärztin zu uns, um das weiter Vorgehen zu besprechen. Wir entschieden uns, dass am nächsten Tag nun endlich eingeleitet werden sollte…
06.05.08 (ET+9)
Um 07:30 Uhr morgens musste ich in die Gebärabteilung anrufen um zu fragen ob ich für die Einleitung kommen kann. Die Hebamme sagte, ich solle mich um 08:00 Uhr direkt in der Gebärabteilung melden. So langsam wurden wir nervös! Im Spital angekommen, wurde ich ins Beobachtungszimmer einquartiert und Untersucht. Alles beim Alten, MuMu hart und zu, Herztöne vom Baby super, von Wehen nichts zu sehen… Um 08:30 Uhr bekam ich das 1. Wehen fördernde Zäpfli, was Nichts bewirkte. Um viertel vor drei am Nachmittag wurde dann dass 2. Zäpfli eingelegt. Es wurde immer wieder CTG geschrieben, leider immer noch keine Wehen in Sicht. Ich lief etliche Male um das Spitalareal herum, in der Hoffnung, dass dies Etwas bewirken würde. Am Abend zeigte das CTG dann plötzlich leichte Wehen an, von welchen ich aber nichts bemerkte. Der MuMu war immer noch ganz zu aber etwas weicher! Juhuu!!! In der Nacht bin ich ständig aufgewacht. Ich hatte leichte Krämpfe im Bauch und musste ständig auf die Toilette. Einmal hatte ich das Gefühl einen Gutsch Fruchtwasser verloren zu haben, ich war mir aber nicht sicher und so wartete ich ab.
07.05.08 (ET+10)
Die „Wehen“ waren wieder weg und so wurde ich dann um 08:30 Uhr an den Wehentropf angeschlossen. Auch mein MuMu ist über Nacht wieder hart geworden… Um 10:30 Uhr bemerkte ich dann die ersten Wehen, die waren zwar so leicht, dass sie überhaupt nicht schmerzten, aber immer hin! Plötzlich wurde ich untenherum ganz nass, dieses Mal war ich mir auf Anhieb sicher, dass es Fruchtwasser sein musste. Ich rief der Hebamme, die mir das bestätigte. 11:30 Uhr, wieder CTG: Die Wehen sind stärker geworden, schon recht schmerzhaft und in 2 - 3 min Abständen!!! Das Mittagessen konnte ich schon gar nicht mehr richtig geniessen, da ich immer wieder Pausen einlegen musste. Nach dem Essen wurden die Wehen immer stärker und schmerzhafter. Im liegen hielt ich es nicht mehr aus. Bei jeder Wehe musste ich mich breitbeinig hinstellen und irgendwo abstützen, so ging es einigermassen. Ich veratmete Wehe um Wehe, die schön regelmässig und alle 3 Minuten kamen und über eine Minute anhielten. Mein Schatz war die ganze Zeit an meiner Seite, stand mir bei und massierte mir den Rücken. Mein MuMu war aber immer noch zu und hart… Da die Wehen konstant und regelmässig blieben, sind wir um 16:00 Uhr ins Gebärzimmer umgezogen. Dort bekam ich ein Zäpfli das den MuMu weich machen sollte und eines gegen die Schmerzen. Die kurzen Abstände der Wehen machten mir langsam zu schaffen. Die Hebamme liess mir die Wanne einlaufen. Ich blieb bis 17:30 Uhr drin, denn die Schmerzen wurden so erträglicher. Die Wehen blieben aber konstant und die Hebammen waren sich sicher, dass wir unser Baby spätestens in der Nacht in den Armen halten werden! Nach dem Abendessen (18:30 Uhr), welches GG für mich gegessen hatte, wurde wieder ein CTG geschrieben. Ich legte mich aufs Gebärbett und von da an hatte ich nur noch leichte Wehen!!! Der MuMu war zwar knapp fingerdurchlässig offen, aber immer noch hart. Die Dosis vom Wehentropf wurde erhöht. Um 20:00 Uhr dann wieder CTG: Die Wehen waren nun ganz weg! Ein grosser Frust machte sich bei uns breit… Ich kam weg vom Tropf und wurde durch eine Oberärztin untersucht. Immer noch alles beim Alten. Ich erhielt nochmals ein Zäpfli, das den MuMu weich machen sollte. Die Ärztin informierte uns über die verschiedenen Möglichkeiten: PDA (kann Wehen auslösen), KS, oder über Nacht abwarten und dann nochmals Einleiten. Die Variante mit der PDA haben wir sofort ausgeschlossen, ich hatte ja schliesslich keine Schmerzen. Auch die Hebamme meinte, dass dies bei mir Nichts bewirken würde. Da ich nervlich und körperlich am Ende war, konnte ich mir auch nicht vorstellen, nochmals einzuleiten. Da ich ja schon in der Nacht zuvor den Blasensprung hatte, wurde es auch zeitlich langsam knapp. Und einen schlussendlichen Not-KS wollten wir nicht riskieren. Mein Schatz und ich beschlossen nochmals spazieren zu gehen, in der Hoffnung, dass die Wehen wieder einsetzen würden. Die Ärztin riet uns, die Zeit zu nutzen und uns zu einigen wie es weiter gehen sollte. Um 22:00 Uhr wurde ich nochmals von der Ärztin untersucht, es hatte sich Nichts mehr getan… So haben wir mit der Ärzin abgemacht, dass wir die Nacht noch abwarten möchten und wenn sich bis am Morgen nichts mehr tut, dann einen KS gemacht werden sollte. So wurde ich wieder ins Beobachtungszimmer zurückverlegt, mein Freund ging nach Hause und ich versuchte erfolglos zu schlafen.
08.05.08 (ET+11)
Um 0:30 Uhr kam eine Hebamme. Sie musste mir Blut abnehmen, da ich eine Entzündung auf Grund des Blasensprungs hatte. Diese Werte durften einfach nicht mehr ansteigen! Mein Blutdruck wurde noch gemessen und ich wurde erneut ans CTG angeschlossen um die Herztöne vom Baby zu überwachen. Um 05.00 Uhr dann nochmals das Gleiche. Am Morgen war ich total übermüdet, hatte in der Nacht kaum geschlafen. Ich hatte keine einzige Wehe mehr. Um 08:00 Uhr brachte mir die Hebamme das Frühstück, wovon ich nur wenig ass, da ich keinen grossen Appetit hatte. Um 08:30 Uhr kam sie dann wieder in mein Zimmer… …mit einem Wehentropf… Ich war entsetzt, wir hatten uns doch gestern Abend mit den Ärzten geeinigt! Jetzt platzte mir der Kragen, ich motzte die Hebamme an, dass wir etwas Anderes abgemacht hätten. Sie wusste aber Nichts von dem und sagte, ich solle warten. Sie werde mir die Ärztin vorbei schicken. In der Zwischenzeit kam mein Schatz, ich war so froh und weinte nur noch… Später kam dann die Ärztin und wir besprachen nochmals alle Möglichkeiten. Das heisst, mein Freund hat für mich das Reden übernommen, ich konnte einfach nicht mehr. Die Ärztin war auch der Meinung, dass ein KS notwendig sein würde. Da ich aber zuvor Etwas gegessen hatte, mussten wir noch mindestens 6 Stunden warten. Die Ärztin konnte uns dann für am Nachmittag einen „Termin“ geben. So hatten wir noch etwas Zeit, uns mit dem Gedanken an den KS zu gewöhnen. Wir gingen nochmals spazieren und eine Runde mit dem Auto drehen, um mich ein Wenig abzulenken. So gegen Mittag kamen wir zurück. Um ca. 12:00 Uhr kam der Anästhesiearzt und die Ärztin um uns über den KS und PDA zu informieren, was ich am Schluss unterschreiben musste. Um 12.30 Uhr bereitete mich die Hebamme auf den KS vor. Das Legen des Blasenkatheters empfand ich als äusserst unangenehm. Von da an begann das Warten und wir wurden von Minute zu Minute nervöser… Ich bekam es mit der Angst zu tun…
Um ca. 14:00 Uhr war es dann so weit. Wir wurden abgeholt und in den Operationssaal gebracht. Der Anblick erinnerte mich an eine Metzgerei, mein Puls begann zu rasen. Mir war kalt und ich glaubte mich übergeben zu müssen. Die Vorbereitung auf den KS dauerte extrem lange. Der Anästhesiearzt musste mir zweimal in den Rücken stechen, beim ersten Mal hat er daneben gestochen. Dann musste mir nochmals einen neuen Venflon gesteckt werden, da der alte nichts mehr taugte. Unterdessen wurden meine Beine langsam taub. Ein schreckliches Gefühl, wenn man seine Beine plötzlich nicht mehr spürt. Da mein Sauerstoffgehalt nicht mehr so gut war, bekam ich zusätzlichen Sauerstoff. Nun war ich parat für den KS, mein Freund war unterdessen auch an meiner Seite, doch waren plötzlich nicht mehr alle Ärzte hier. Es wurde etwas hektisch, bald konnte aber losgelegt werden.
Von da an dauerte es keine 15 Minuten und um 15:16 Uhr hörten wir den ersten Schrei unseres Sohnes Jaron!!! Ich konnte es kaum glauben, dass er nun endlich da ist! Ich sah wie die Tränen bei meinem Schatz über die Wangen kullerten und wie er immer wieder sagte: Jajaja! Jajaja! Natürlich kullerten auch die Tränen bei mir. Und dann endlich wurde mir unser kleiner Schatz ganz schnell nur neben den Kopf gehalten und ich konnte ihn das erste Mal sehen. Diese Momente werde ich nie vergessen! Der Kleine wurde dann in einem Nebenzimmer kurz durchgecheckt, mein Freund durfte dabei sein. Während ich zugenäht wurde durfte ich den Kleinen nochmals kurz anschauen, dann ging mein Freund mit ihm ins Gebärzimmer. Die Hebamme sagte noch zu mir, er sei ein kerngesunder Junge! Das Zunähen kam mir wie eine Ewigkeit vor. Die Ärztin teilte mir noch mit, dass der Kleine die Nabelschnur um den Hals gehabt hatte, das Fruchtwasser bereits grün gewesen sei und dass ich ein sehr selten starkes Bindegewebe der Gebärmutter habe, wodurch eine spontane Geburt nicht mehr möglich gewesen wäre. Wir haben uns also absolut richtig entschieden!!! Jetzt freute ich mich nur noch auf den Moment, wo ich ins Gebärzimmer geschoben wurde. Ich freute mich darauf zu sehen, wie mein GG mit unserem kleinen auf der Brust im Sessel sitzt. Als ich in die Gebärabteilung gebracht wurde, sagte man mir noch, dass Jaron noch etwas Mühe mit dem Atmen gehabt hätte, Betonung auf gehabt! Die Türe ging auf, doch es war ein anderer Anblick, als ich es mir vorgestellt hatte… Im Zimmer stand ein riesiges Gerät, zwei Hebammen und mein Schatz standen davor. Ich wusste nicht was los war! Mein Schatz erklärte mir dann, dass der Kleine plötzlich ganz blau geworden war und er seither beatmet wurde. Ich wurde dann neben dieses Gerät geschoben, den Kleinen konnte ich kaum sehen… Nach etwa einer Stunde war seine Sauerstoffsättigung besser und endlich wurde er mir auf die Brust gelegt. Von da an atmete er ganz ruhig, das war so schön. Er trank dann auch die ersten Schlücke von der Brust, doch das war wohl noch zu anstrengend für ihn und er musste weiter beatmet werden. Das ging dann noch eine ganze Weile so. Zwischendurch wurde Jaron kurz gemessen und gewogen: 49cm, 3080g, KU 35cm. Ich wurde auf die Wöchnerinnen- Abteilung gebracht, mein GG blieb bei unserem Sohn. Etwas später kam er dann mit dem Kleinen im Arm zu mir ins Zimmer, endlich!!! Doch der Zustand unseres Sohnes verschlechterte sich wieder und GG musste mit dem Kleinen wieder in die Gebärabteilung zur Beatmung. Für mich war das schrecklich, ich war ganz alleine im Zimmer. Mein Schatz kam dann wieder zu mir ins Zimmer, ohne den Kleinen. Ich konnte dann noch aufstehen und mich ein Wenig waschen (mit Hilfe der Krankenschwester). Um ca. 22:30 Uhr kam die Schwester mit unserem Kleinen zu uns ins Zimmer. Wir konnten uns dann noch das erste Mal ihn Ruhe etwas geniessen. In der Nacht konnte ich den Kleinen leider nicht bei mir haben, er musste ständig überwacht werden. Am nächsten Morgen dann Entwarnung, Jaron atmete nun selbständig und regelmässig. Von da an konnten wir unseren kleinen Sonnenschein endlich geniessen…!
Jaron, Du bist für uns das grösste Geschenk auf Erden und wir sind überglücklich, dass Du bei uns bist! Wir lieben Dich über Alles!!!
Schatz, ich danke Dir, dass Du mir in den vielen schwierigen Zeiten in der Schwangerschaft und während der Geburt so oft wie möglich beigestanden hast. Ich liebe Dich und bin so glücklich, dass wir nun eine kleine Familie sind!
So, das war mein Geburtsbericht. Ist etwas lang geworden, aber ich konnte mich einfach nicht kürzer fassen. Es hat mir extrem gut getan, das Erlebte niederzuschreiben und ich hoffe, mit der SS nun abschliessen zu können und die Geburt/KS zu verarbeiten.
JARON – Ein langes Warten das unerwartet endete…
Um mit dem eigentlichen Bericht zu beginnen, muss ich vorerst etwas ausholen. Am 1. September 2007 testete ich positiv. Die Freude war riesig gross bei meinem Freund und mir. In der 8. und in der 9. SS-Woche hatte ich leichte Blutungen, was mir sehr viele Sorgen bereitete. Ich hatte Angst unser Insiderli zu verlieren. Als die 12. SS-Woche endlich erreicht war und das 1. Trimester-Screening gut aussah, konnten wir endlich aufatmen und nach vorne schauen. Ab Mitte Oktober plagte mich dann eine starke Erkältung wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte. Dazu kam ein hartnäckiger Husten, welcher mir teilweise das Atmen nicht mehr erlaubte. So ging ich zu meiner FA, die mich sofort Arbeitsunfähig schrieb und mir Medikamente (alle auf natürlicher Basis) mitgab. Diese nützten allerdings nichts und es wurde Alles nur noch schlimmer… Daher machte ich einen Termin bei meiner Hausärztin ab. Der Untersuch ergab, dass ich an einer starken Bronchitis in Verbindung mit Asthma(!) litt. Von diesem Zeitpunkt musste ich fast ausschliesslich bis zum Ende der SS Antibiotika, Inhalationen und zig andere Medikamente einnehmen. Zwischendurch ging es mir für ein paar Tage relativ gut, doch ich bekam immer wieder Rückfälle. Da sich mein Zustand dann jeweils so stark verschlechterte wurde ich insgesamt 3x hospitalisiert. Der letzte Rückfall bekam ich dann ausgerechnet einen Tag vor meinem ET (27.04.008). So kam es, dass mich meine FA bei 40+2 zum Einleiten ins Spital schickte. Wir fuhren nach Hause, ich packte noch schnell meine Tasche und dann gingen wir direkt ins Spital. Nach langem Warten wurde ich dann endlich untersucht. Alle Ärzte waren sich einig, dass ich in diesem Zustand unmöglich gebären könne und das es sinnvoller ist, mich zuerst gesund zu bekommen. So verbrachte ich weitere 5 Tage im Spital und wurde schlussendlich wieder nach Hause geschickt (40+6). Am Montag, 05.05.08, hatte ich dann die nächste Kontrolle im Spital (41+1). Dem Baby geht es nach wie vor gut. Ich hatte jedoch bis jetzt immer noch keine Anzeichen auf eine baldige Geburt (keine Vorwehen, selten einen harten Bauch, MuMu hart und immer noch zu). Später kam die Oberärztin zu uns, um das weiter Vorgehen zu besprechen. Wir entschieden uns, dass am nächsten Tag nun endlich eingeleitet werden sollte…
06.05.08 (ET+9)
Um 07:30 Uhr morgens musste ich in die Gebärabteilung anrufen um zu fragen ob ich für die Einleitung kommen kann. Die Hebamme sagte, ich solle mich um 08:00 Uhr direkt in der Gebärabteilung melden. So langsam wurden wir nervös! Im Spital angekommen, wurde ich ins Beobachtungszimmer einquartiert und Untersucht. Alles beim Alten, MuMu hart und zu, Herztöne vom Baby super, von Wehen nichts zu sehen… Um 08:30 Uhr bekam ich das 1. Wehen fördernde Zäpfli, was Nichts bewirkte. Um viertel vor drei am Nachmittag wurde dann dass 2. Zäpfli eingelegt. Es wurde immer wieder CTG geschrieben, leider immer noch keine Wehen in Sicht. Ich lief etliche Male um das Spitalareal herum, in der Hoffnung, dass dies Etwas bewirken würde. Am Abend zeigte das CTG dann plötzlich leichte Wehen an, von welchen ich aber nichts bemerkte. Der MuMu war immer noch ganz zu aber etwas weicher! Juhuu!!! In der Nacht bin ich ständig aufgewacht. Ich hatte leichte Krämpfe im Bauch und musste ständig auf die Toilette. Einmal hatte ich das Gefühl einen Gutsch Fruchtwasser verloren zu haben, ich war mir aber nicht sicher und so wartete ich ab.
07.05.08 (ET+10)
Die „Wehen“ waren wieder weg und so wurde ich dann um 08:30 Uhr an den Wehentropf angeschlossen. Auch mein MuMu ist über Nacht wieder hart geworden… Um 10:30 Uhr bemerkte ich dann die ersten Wehen, die waren zwar so leicht, dass sie überhaupt nicht schmerzten, aber immer hin! Plötzlich wurde ich untenherum ganz nass, dieses Mal war ich mir auf Anhieb sicher, dass es Fruchtwasser sein musste. Ich rief der Hebamme, die mir das bestätigte. 11:30 Uhr, wieder CTG: Die Wehen sind stärker geworden, schon recht schmerzhaft und in 2 - 3 min Abständen!!! Das Mittagessen konnte ich schon gar nicht mehr richtig geniessen, da ich immer wieder Pausen einlegen musste. Nach dem Essen wurden die Wehen immer stärker und schmerzhafter. Im liegen hielt ich es nicht mehr aus. Bei jeder Wehe musste ich mich breitbeinig hinstellen und irgendwo abstützen, so ging es einigermassen. Ich veratmete Wehe um Wehe, die schön regelmässig und alle 3 Minuten kamen und über eine Minute anhielten. Mein Schatz war die ganze Zeit an meiner Seite, stand mir bei und massierte mir den Rücken. Mein MuMu war aber immer noch zu und hart… Da die Wehen konstant und regelmässig blieben, sind wir um 16:00 Uhr ins Gebärzimmer umgezogen. Dort bekam ich ein Zäpfli das den MuMu weich machen sollte und eines gegen die Schmerzen. Die kurzen Abstände der Wehen machten mir langsam zu schaffen. Die Hebamme liess mir die Wanne einlaufen. Ich blieb bis 17:30 Uhr drin, denn die Schmerzen wurden so erträglicher. Die Wehen blieben aber konstant und die Hebammen waren sich sicher, dass wir unser Baby spätestens in der Nacht in den Armen halten werden! Nach dem Abendessen (18:30 Uhr), welches GG für mich gegessen hatte, wurde wieder ein CTG geschrieben. Ich legte mich aufs Gebärbett und von da an hatte ich nur noch leichte Wehen!!! Der MuMu war zwar knapp fingerdurchlässig offen, aber immer noch hart. Die Dosis vom Wehentropf wurde erhöht. Um 20:00 Uhr dann wieder CTG: Die Wehen waren nun ganz weg! Ein grosser Frust machte sich bei uns breit… Ich kam weg vom Tropf und wurde durch eine Oberärztin untersucht. Immer noch alles beim Alten. Ich erhielt nochmals ein Zäpfli, das den MuMu weich machen sollte. Die Ärztin informierte uns über die verschiedenen Möglichkeiten: PDA (kann Wehen auslösen), KS, oder über Nacht abwarten und dann nochmals Einleiten. Die Variante mit der PDA haben wir sofort ausgeschlossen, ich hatte ja schliesslich keine Schmerzen. Auch die Hebamme meinte, dass dies bei mir Nichts bewirken würde. Da ich nervlich und körperlich am Ende war, konnte ich mir auch nicht vorstellen, nochmals einzuleiten. Da ich ja schon in der Nacht zuvor den Blasensprung hatte, wurde es auch zeitlich langsam knapp. Und einen schlussendlichen Not-KS wollten wir nicht riskieren. Mein Schatz und ich beschlossen nochmals spazieren zu gehen, in der Hoffnung, dass die Wehen wieder einsetzen würden. Die Ärztin riet uns, die Zeit zu nutzen und uns zu einigen wie es weiter gehen sollte. Um 22:00 Uhr wurde ich nochmals von der Ärztin untersucht, es hatte sich Nichts mehr getan… So haben wir mit der Ärzin abgemacht, dass wir die Nacht noch abwarten möchten und wenn sich bis am Morgen nichts mehr tut, dann einen KS gemacht werden sollte. So wurde ich wieder ins Beobachtungszimmer zurückverlegt, mein Freund ging nach Hause und ich versuchte erfolglos zu schlafen.
08.05.08 (ET+11)
Um 0:30 Uhr kam eine Hebamme. Sie musste mir Blut abnehmen, da ich eine Entzündung auf Grund des Blasensprungs hatte. Diese Werte durften einfach nicht mehr ansteigen! Mein Blutdruck wurde noch gemessen und ich wurde erneut ans CTG angeschlossen um die Herztöne vom Baby zu überwachen. Um 05.00 Uhr dann nochmals das Gleiche. Am Morgen war ich total übermüdet, hatte in der Nacht kaum geschlafen. Ich hatte keine einzige Wehe mehr. Um 08:00 Uhr brachte mir die Hebamme das Frühstück, wovon ich nur wenig ass, da ich keinen grossen Appetit hatte. Um 08:30 Uhr kam sie dann wieder in mein Zimmer… …mit einem Wehentropf… Ich war entsetzt, wir hatten uns doch gestern Abend mit den Ärzten geeinigt! Jetzt platzte mir der Kragen, ich motzte die Hebamme an, dass wir etwas Anderes abgemacht hätten. Sie wusste aber Nichts von dem und sagte, ich solle warten. Sie werde mir die Ärztin vorbei schicken. In der Zwischenzeit kam mein Schatz, ich war so froh und weinte nur noch… Später kam dann die Ärztin und wir besprachen nochmals alle Möglichkeiten. Das heisst, mein Freund hat für mich das Reden übernommen, ich konnte einfach nicht mehr. Die Ärztin war auch der Meinung, dass ein KS notwendig sein würde. Da ich aber zuvor Etwas gegessen hatte, mussten wir noch mindestens 6 Stunden warten. Die Ärztin konnte uns dann für am Nachmittag einen „Termin“ geben. So hatten wir noch etwas Zeit, uns mit dem Gedanken an den KS zu gewöhnen. Wir gingen nochmals spazieren und eine Runde mit dem Auto drehen, um mich ein Wenig abzulenken. So gegen Mittag kamen wir zurück. Um ca. 12:00 Uhr kam der Anästhesiearzt und die Ärztin um uns über den KS und PDA zu informieren, was ich am Schluss unterschreiben musste. Um 12.30 Uhr bereitete mich die Hebamme auf den KS vor. Das Legen des Blasenkatheters empfand ich als äusserst unangenehm. Von da an begann das Warten und wir wurden von Minute zu Minute nervöser… Ich bekam es mit der Angst zu tun…
Um ca. 14:00 Uhr war es dann so weit. Wir wurden abgeholt und in den Operationssaal gebracht. Der Anblick erinnerte mich an eine Metzgerei, mein Puls begann zu rasen. Mir war kalt und ich glaubte mich übergeben zu müssen. Die Vorbereitung auf den KS dauerte extrem lange. Der Anästhesiearzt musste mir zweimal in den Rücken stechen, beim ersten Mal hat er daneben gestochen. Dann musste mir nochmals einen neuen Venflon gesteckt werden, da der alte nichts mehr taugte. Unterdessen wurden meine Beine langsam taub. Ein schreckliches Gefühl, wenn man seine Beine plötzlich nicht mehr spürt. Da mein Sauerstoffgehalt nicht mehr so gut war, bekam ich zusätzlichen Sauerstoff. Nun war ich parat für den KS, mein Freund war unterdessen auch an meiner Seite, doch waren plötzlich nicht mehr alle Ärzte hier. Es wurde etwas hektisch, bald konnte aber losgelegt werden.
Von da an dauerte es keine 15 Minuten und um 15:16 Uhr hörten wir den ersten Schrei unseres Sohnes Jaron!!! Ich konnte es kaum glauben, dass er nun endlich da ist! Ich sah wie die Tränen bei meinem Schatz über die Wangen kullerten und wie er immer wieder sagte: Jajaja! Jajaja! Natürlich kullerten auch die Tränen bei mir. Und dann endlich wurde mir unser kleiner Schatz ganz schnell nur neben den Kopf gehalten und ich konnte ihn das erste Mal sehen. Diese Momente werde ich nie vergessen! Der Kleine wurde dann in einem Nebenzimmer kurz durchgecheckt, mein Freund durfte dabei sein. Während ich zugenäht wurde durfte ich den Kleinen nochmals kurz anschauen, dann ging mein Freund mit ihm ins Gebärzimmer. Die Hebamme sagte noch zu mir, er sei ein kerngesunder Junge! Das Zunähen kam mir wie eine Ewigkeit vor. Die Ärztin teilte mir noch mit, dass der Kleine die Nabelschnur um den Hals gehabt hatte, das Fruchtwasser bereits grün gewesen sei und dass ich ein sehr selten starkes Bindegewebe der Gebärmutter habe, wodurch eine spontane Geburt nicht mehr möglich gewesen wäre. Wir haben uns also absolut richtig entschieden!!! Jetzt freute ich mich nur noch auf den Moment, wo ich ins Gebärzimmer geschoben wurde. Ich freute mich darauf zu sehen, wie mein GG mit unserem kleinen auf der Brust im Sessel sitzt. Als ich in die Gebärabteilung gebracht wurde, sagte man mir noch, dass Jaron noch etwas Mühe mit dem Atmen gehabt hätte, Betonung auf gehabt! Die Türe ging auf, doch es war ein anderer Anblick, als ich es mir vorgestellt hatte… Im Zimmer stand ein riesiges Gerät, zwei Hebammen und mein Schatz standen davor. Ich wusste nicht was los war! Mein Schatz erklärte mir dann, dass der Kleine plötzlich ganz blau geworden war und er seither beatmet wurde. Ich wurde dann neben dieses Gerät geschoben, den Kleinen konnte ich kaum sehen… Nach etwa einer Stunde war seine Sauerstoffsättigung besser und endlich wurde er mir auf die Brust gelegt. Von da an atmete er ganz ruhig, das war so schön. Er trank dann auch die ersten Schlücke von der Brust, doch das war wohl noch zu anstrengend für ihn und er musste weiter beatmet werden. Das ging dann noch eine ganze Weile so. Zwischendurch wurde Jaron kurz gemessen und gewogen: 49cm, 3080g, KU 35cm. Ich wurde auf die Wöchnerinnen- Abteilung gebracht, mein GG blieb bei unserem Sohn. Etwas später kam er dann mit dem Kleinen im Arm zu mir ins Zimmer, endlich!!! Doch der Zustand unseres Sohnes verschlechterte sich wieder und GG musste mit dem Kleinen wieder in die Gebärabteilung zur Beatmung. Für mich war das schrecklich, ich war ganz alleine im Zimmer. Mein Schatz kam dann wieder zu mir ins Zimmer, ohne den Kleinen. Ich konnte dann noch aufstehen und mich ein Wenig waschen (mit Hilfe der Krankenschwester). Um ca. 22:30 Uhr kam die Schwester mit unserem Kleinen zu uns ins Zimmer. Wir konnten uns dann noch das erste Mal ihn Ruhe etwas geniessen. In der Nacht konnte ich den Kleinen leider nicht bei mir haben, er musste ständig überwacht werden. Am nächsten Morgen dann Entwarnung, Jaron atmete nun selbständig und regelmässig. Von da an konnten wir unseren kleinen Sonnenschein endlich geniessen…!
Jaron, Du bist für uns das grösste Geschenk auf Erden und wir sind überglücklich, dass Du bei uns bist! Wir lieben Dich über Alles!!!
Schatz, ich danke Dir, dass Du mir in den vielen schwierigen Zeiten in der Schwangerschaft und während der Geburt so oft wie möglich beigestanden hast. Ich liebe Dich und bin so glücklich, dass wir nun eine kleine Familie sind!
So, das war mein Geburtsbericht. Ist etwas lang geworden, aber ich konnte mich einfach nicht kürzer fassen. Es hat mir extrem gut getan, das Erlebte niederzuschreiben und ich hoffe, mit der SS nun abschliessen zu können und die Geburt/KS zu verarbeiten.
♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
liebe mamamo
mir kamen gerade die tränen, als ich deinen bericht las. du musstest so viel durchmachen! die probleme während der ss, das lange warten, der ks und dann noch die atemprobleme von jaron...
ich hoffe, dass du die geburt und die erste bange zeit gut verarbeiten kannst und dass euch jaron ganz viel freude bereitet (das bedeutet der name ja auch)!
mir gefällt der name jaron sehr gut! habe ihn zuvor jedoch noch nie gehört.
liebe grüsse
arnika
mir kamen gerade die tränen, als ich deinen bericht las. du musstest so viel durchmachen! die probleme während der ss, das lange warten, der ks und dann noch die atemprobleme von jaron...
ich hoffe, dass du die geburt und die erste bange zeit gut verarbeiten kannst und dass euch jaron ganz viel freude bereitet (das bedeutet der name ja auch)!
mir gefällt der name jaron sehr gut! habe ihn zuvor jedoch noch nie gehört.
liebe grüsse
arnika
♥ Grosser Bruder 5.08 ♥
- knudli
- Junior Member
- Beiträge: 85
- Registriert: Fr 28. Sep 2007, 11:53
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- Wohnort: döt wos schön isch
hallo mamamo....
man das ist ja wahnsinn....wie lange ihr auf euren schatz warten musstet... danke für den bericht....! hatte auch tränen...konnte mir es bildlich vorstellen....was für ein anblick....wenn das kind beatmet werden muss...
ich wünsche eurer kleinen familie...nur das beste....und würde mich freuen jaron mal persönlich zu treffen....!?
liebe grüsse knudli
man das ist ja wahnsinn....wie lange ihr auf euren schatz warten musstet... danke für den bericht....! hatte auch tränen...konnte mir es bildlich vorstellen....was für ein anblick....wenn das kind beatmet werden muss...
ich wünsche eurer kleinen familie...nur das beste....und würde mich freuen jaron mal persönlich zu treffen....!?
liebe grüsse knudli
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- Newbie
- Beiträge: 43
- Registriert: Di 23. Mai 2006, 21:38
Danke für die lieben Beiträge! Ich muss sagen, es hat mir extrem gut getan diesen Bericht zu schreiben. Es hat mir sehr geholfen das Erlebte zu verarbeiten.
Jaron gedeiht auch prächtig!
Jaron gedeiht auch prächtig!
♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
Liebe MamaMo
Da kullern bei mir die Tränen. Wunderschön geschrieben dein Geburtsbericht! Da hast du so einiges mitgemacht. Ich wünsche dir, dass du die Geburt schnell und gut verarbeiten kannst.
Übrigens, Jaron ist ein wunderschöner Name (Unsere Kleine hätte auch so geheissen, wenn sie ein Junge geworden wäre )
Da kullern bei mir die Tränen. Wunderschön geschrieben dein Geburtsbericht! Da hast du so einiges mitgemacht. Ich wünsche dir, dass du die Geburt schnell und gut verarbeiten kannst.
Übrigens, Jaron ist ein wunderschöner Name (Unsere Kleine hätte auch so geheissen, wenn sie ein Junge geworden wäre )
@masu
Das ist ja witzig! Der Name kommt ja wirklich nicht häufig vor. Vielleicht gibt es ja dieses Mal einen Jungen, dem ihr diesen Namen geben könnt!?
Wünsche Dir eine schöne SS!
Das ist ja witzig! Der Name kommt ja wirklich nicht häufig vor. Vielleicht gibt es ja dieses Mal einen Jungen, dem ihr diesen Namen geben könnt!?
Wünsche Dir eine schöne SS!
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