
Um 17.30 kamen wir in der Gebärabteilung an und wurden in ein schönes Gebärzimmer geführt: Gross, hell, breites Bett und tolle Badewanne.
Ich wurde ans CTG angeschlossen und es zeigte zwar regelmässige, jedoch nur mässige Wehen an. Da die WEhen weder häufiger noch intensiver wurden, wurden ich und mein Mann, nachdem mir ein Wehencoctail (eine wehenfördernde Kräutertinktur auf pflanzlicher Basis)verabreicht wurde, zum Spazierengehen geschickt. Super! Es regnete in Strömen!! So entschlossen wir uns, ins Treppenhaus zu gehen und von dort aus die einzelnen Stockwerke des Spitals zu erklimmen (immerhin 16 - A - P). Treppensteigen soll ja wehenfördernd sein, sagt man...aber als wir wieder zurückkamen und ich erneut ans CTG angeschlossen wurde, waren meine Wehen völlig verschwunden. Also doch wieder Fehlalarm? Mein Mann drehte fast am Rad und auch ich hatte irgendwie genug und wollte wieder nach Hause, zumal der Entbindungstermin ohnehin erst am 17.4. angesetzt war. Ich sah mich schon 14 Tage übertragen...

Um halb 12 legten ich und GG uns dann aufs Gebärbett und GG schlief vor Müdigkeit auch gleich ein. Ich lag fast die ganze Zeit wach, bis um halb 2 wieder leichte Wehen einsetzten. Um halb 3 bekam ich dann die allererste starke Wehe, die ich richtig veratmen musste. Kurz darauf holte GG die Hebamme (zum Glück fand inzwischen ein Schichtwechsel statt - die neue Hebamme lag mir viel mehr!). Sie untersuchte mich und stellte fest, dass mein Muttermund erst 2 cm geöffnet war. Sie gab mir ein Schmerzzäpfchen, das gleichzeitig den Muttermund weicher machen sollte. Die Wehen wurden immer intensiver, sodass die Hebamme um ca. 3 Uhr die Badewanne vollaufen liess, da ich ins Wasser wollte. Um 3.20 sass ich dann endlich drin, aber von Schmerzlinderung (weder durch das Wasser noch durch das Schmerzzäpfchen) konnte keine Rede sein, denn die Wehen kamen praktisch minütlich und ich konnte mich zwischenzeitlich gar nicht erholen, denn kaum war die erste Wehe abgeklungen, kam bereits die nächste. Nachdem die Hebamme meinte, das würde noch ein paar Stunden so gehen, bekam ich Panik (wenn das jetzt schon so weh tut...) und verlangte eine PDA. Daraufhin verschwand die Hebamme für 5 Minuten, um alles für die PDA in die Wege zu leiten. Als sie wiederkam, kontrollierte sie noch mal meinen Muttermund und meinte erstaunt: "Oh, da ist aber ordentlich was gegangen, Ihr MM hat sich bereits auf 8 cm geweitet!" Etwa 10 Minuten später hatte ich bereits den Drang zu pressen, die WEhen waren jetzt so intensiv, dass ich mich in der Badewanne kniend an meinen GG hing, der hinter der Wanne auf Knien sass und ihm so laut ins Ohr schrie, dass er einen Tinitus bekam

Die Hebamme meinte dann zu mir, bei der nächsten Presswehe solle ich meinen Schmerz nicht hinausschreien, sondern "nach innen drücken". Ich legte mich dazu wieder auf den Rücken und als die nächste Wehe kam, versuchte ich es: Kopf auf die Brust und den Schmerz hineindrücken. Es klappte gut, denn nach einer weiteren Presswehe unter gleichzeitiger Sprengung der Fruchtblase, die einfach nicht platzen wollte, nahm die Hebamme meine Hand, führte sie nach unten und sagte: "Schauen Sie mal". Da spürte ich schon das Köpfchen des Kleinen, das gab mir Kraft weiterzupressen und sieheda: Bereits eine Presswehe später - um 4.17 - war er draussen!! Er wurde mir auf die Brust gelegt und nach 30 Sekunden fing er auch schon an zu schreien. Ich ung GG waren überwältigt von dem kleinen Wunder. Nachdem die Nabelschnur durchtrennt worden war, bekam GG den kleinen Timon erstmals auf den Arm und ich musste genäht werden. Hatte leider einen Dammriss II.Grades, wahrscheinlich, weil alles so schnell ging....
Aber jetzt gehts mir schon wieder gut, wir sind überglücklich mit unserem kleinen Bubi und würden ihn um nichts in der Welt mehr hergeben wollen!!
Ich wünsche allen, die noch nicht geboren haben eine tolle Geburt!!!
Liebe Grüsse,
Delphyne