Geburt von Dominic François am 7.3.05

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Moderator: Phönix

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Manjana

Geburt von Dominic François am 7.3.05

Beitrag von Manjana »

In der 12. ssw ging ich zur ersten Kontrolle zur Frauenärztin. Diese machte einen Ultraschall und entdeckte damals schon, dass etwas beim Bauch des Kleinen etwas nicht stimmte.
Sie vermutete, dass es sich um einen offenen Bauch, um eine Zyste oder einfach um einen Teil der Nabelschnur handeln könne.
Die Woche darauf ging ich dann zur genaueren Abklärung ins Spital Luzern.
Schnell entdecken die Ärztinnen, dass das Kleine wohl einen offenen Bauch habe.
Sie rieten mir, eine Fruchtwasserpunktion zu machen, damit man eventuelle andere „Behinderungen“ entdecken könne und man sich dann nochmals überlegen könne, ob man dem Kind wirklich 2 Behinderungen zumuten wolle. (Auf gut Deutsch: Wenn es behindert ist, sollte man es besser abtreiben)
Wir wurden von den Ärzten nur auf die Vorteile einer solchen Untersuchung aufmerksam gemacht, nicht aber auf die Nachteile: Man kann dadurch eine Fehlgeburt haben, weil es Wehen auslösen kann! Und viele Krankheiten können gar nicht bestimmt werden.

Erst ging ich einmal pro Monat dorthin zum Untersuch, dann gegen Ende der Ss all 2 Wochen.

Da der Kleine normal wuchs und die Nackenfalte auch ok war, entschieden wir uns, die Punktion nicht zu machen.

Wir wussten schon bald, dass ich einen Kaiserschnitt haben werde, da Dominic eben einen offenen Bauch hatte (ca. 2cm der Bauchwand waren offen) und Teile der Därme statt im Bauch im Fruchtwasser liegen.
Der eigentliche ET wäre der 26. März 05 gewesen. Der Kaiserschnitt wurde dann rund 2 Wochen vorher geplant.

Schlussendlich wurde dann der KS-Termin auf den 7.3.05 geplant. Dieser war ein Montag und wir, also ich und mein Freund, waren das Wochenende vorher so nervös, es war die Hölle! Eigentlich hätte ich am Sonntag schon dort bleiben müssen, aber ich wollte unbedingt noch einmal zuhause schlafen!

Also, am Samstag sind wir mittags italienisch essen gegangen. Es war wunderbar, Pizza schmeckte ausgezeichnet. Während des Essens hatte ich plötzlich so ein Ziehen im Bauch. Ziemlich regelmässig. Wehen? Ich hatte doch keine Ahnung, wie Wehen sind! Also haben wir erst mal abgewartet, am Nachmittag noch Mal die ganze Wohnung geputzt.
Am Abend war dann das Ziehen wieder da. Da ich wusste, dass der Kleine nicht normal zur Welt kommen darf, rief ich mal in die Frauenklinik an, um die Situation zu schildern. Diese meinten, sofort herkommen. Also sind wir sofort ins Auto, um 22.30h waren wir dann dort.

CTG und Wehenschreiber wurden angeschlossen, alles Mögliche abgetastet und schliesslich wurden wir dann wieder nach Hause gelassen. Um 1.00h waren wir schliesslich wieder zu Hause und waren wenigstens wieder etwas ruhiger.

Am Sonntag sind wir dann noch bei meinen „Schwiegereltern“ essen gegangen. Um 15.00h musste ich auf Luzern zum Voruntersuch vor der der Op. Dort verbrachten wir auch fast 4h.
Wir waren so nervös, es war einfach schlimm.

Und dann am nächsten Tag um 5.00h aufstehen, denn wir mussten schon um 6.30h in der Frauenklinik sein
Der Kaiserschnitt wurde zuerst auf 8.00h geplant. Dann hiess es plötzlich, es könne später werden.
Um 8.30h kam der Oberarzt, der den Kaiserschnitt machte, stellte sich easy bei uns vor, zeichnete die Schnitte ein und meinte, es würde ca. 10.00h.
Dann hiess es wieder warten. Wir waren wie gesagt in der Frauenklinik in einem Gebärsaal untergebracht. War dort auch wieder ans CTG und Wehenschreiber angeschlossen.

Dann endlich ging es los! Um punkt 10.00h waren wir im untersten Stock vor den Operationssäälen. Erst mal umbetten(auf Op-tisch) dann wurde ich in einen anderen Raum geschoben, wo sie mir die Peridualanästhesie machten. Mein Partner konnte sich in dieser Zeit um ziehen. Er musste draussen warten, weil der Raum mit der Anästhesie sehr klein ist.
Phu, bis die den richtigen Ort gefunden hatten! Die haben mir immer wieder in den Rücken gestochen, es hat höllisch weh getan, doch ich dachte immer, sie haben es sicher bald…

Ganze 3/4std hatten die an mir rum probiert.
Dann endlich trafen sie und es ging in den Op! Um ca. 11.00h waren wir dort, dann wurde erst mal alles abgedeckt und geprüft, ob ich auch wirklich nichts mehr spüre. Es war ok, hatte nur etwas Mühe mit atmen, da die Pd ja auch etwas nach oben wirkt.

Dann kamen die Ärzte und kurze Zeit später hörten wir den ersten Schrei unseres Kindes! Erst nur einer, eine kleine Weile später schrie er, was er konnte! Es war so ein schönes Gefühl, das eigene Kind das erste mal schreien zu hören! Um 11.16h kam dann unser Dominic François zur Welt!

Sie nahmen ihn raus und gingen sofort weg mit ihm, konnte ihn nicht einmal sehen, nicht mal für 10 Sekunden!
Sie gingen mit ihm sofort in das Nebenzimmer um ihn für seine Op fertig zu machen. Die Hebamme hatte extra eine Sofortbildkamera mitgenommen und hat Fotos vom Kleinen gemacht und mir am Vorhang aufgehängt. Mein Freund konnte zu ihm gehen und der Kleine hat schon damals seine Kraft gezeigt. Ihm wurde nämlich eine Magensonde gesteckt. 3! Mal hat er sie sich herausgezogen! Mein Freund erzählte, er habe ihm den Finger hingehalten und er habe ihn ganz fest gepackt und wollte ihn nicht mehr loslassen! Aber er musste dann…

Mein Bauch wurde dann noch zugenäht, um ca. 12.00h war ich wieder im Zimmer. Dort musste ich noch 2 Stunden bleiben, dann wurde ich in ein normales Zimmer gebracht.

Nachmittags wurde unser Dominic dann operiert, 3 lange Stunden lang. Um 17.00h bekamen wir dann Bescheid, die Op war gelungen, sie konnten alle Därme in nur einer Op wieder in den Bauch tun, Dominic gehe es den Umständen entsprechend gut.

Die Hebamme meinte, ich könne wohl am Abend noch nicht aufstehen, ich würde ihn dann halt erst am Dienstag das erste Mal sehen.
Nein, ich wollte ihn jetzt endlich sehen! Also habe ich sofort wieder probiert aufzustehen, als meine Beine und Bauch wieder aufgewacht waren. Phu, es war sehr schmerzhaft! Bin mir vorgekommen wie eine alte Mutter.
Jedenfalls hat mir dann mein Freund in den Rollstuhl geholfen und wir konnten unterirdisch von der Frauenklinik ins Kispi gehen.

Dann sah ich unser Kind endlich das erste Mal! Es war erschreckend, wie er so dalag, mit den vielen Schläuchen und Kabel…

Er wurde eine Woche lang künstlich beatmet, danach konnte er von der Intensivstation in die normale Station verlegt werden.

Dort verbrachte er noch mal 4 Wochen. Anfangs konnte er überhaupt keine Milch verdauen. Nach ungefähr zwei Wochen funktionierten die Därme dann langsam. Zuerst konnte er nur Kleinstmengen verdauen, nach und nach wurde dann die Menge gesteigert. Es war eine strenge Zeit, jeden Tag 100km fahren, bes. auch für meinen Partner, der ja den ganzen Tag arbeitete.

Im Kispi wurde uns viel gezeigt, wir konnten Dominic, sobald er auf der normalen Station war, immer selber wickeln, ich konnte ihn stillen, wir konnten ihn dann auch endlich in den Arm nehmen.

Jetzt ist die Narbe schon gut verheilt und Dominic entwickelt sich wunderbar. Niemand würde ihm anmerken, dass er einen ziemlich schwierigen Start ins Leben hatte. Es wird auch keine Folgen auf sein künftiges Leben haben.
Wir sind froh und glücklich, dass das alles so gut verlaufen ist.

Wir können uns unser Leben gar nicht mehr vorstellen ohne Dominic.
Wir lieben Dich über alles und sind sehr stolz auf Dich!

Morgana

Beitrag von Morgana »

Liebe Manjana,

So schön ist schlussendlich doch noch alles gut gekommen... trotz der Anfangsschwierigkeiten. Euer Kleiner hat doch einen ganz unbändigen Lebenswillen!

Wünsche euch für die gemeinsame Zukunft zu dritt alles Gute und viele schöne Momente auf eurem Lebensweg!

Liebe Gruss Morgana

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yuyu
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Beitrag von yuyu »

Hallo Manjana

Habe grad Deinen Geburtsbericht gelesen und mir kamen die Tränen. Dominic ist wirklich ein starker Junge. Ihr könnt stolz sein auf Euer Schlitzohr :wink:

Grüessli
Rahel, 09.02.2005
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siitara
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Beitrag von siitara »

Hellouuuuuuuuuuuuuuu :)


wie gooooooohts???

Ha mit intressi di Geburtsbricht gläse... han ja nome emmer gwössnigi "Details" gwüsst! :? :roll:
Tönt aso zemlich happig...om so schöner häd alles äs Happy End gnoh!!!! :D

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