Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
Benutzeravatar
TaRi13
Member
Beiträge: 126
Registriert: Mi 16. Aug 2017, 19:48
Geschlecht: weiblich

Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von TaRi13 »

Hallo zusammen

Ich war sehr lange nicht mehr aktiv, aber jetzt brauche euer Schwarmwissen.

Es geht ums Thema Spielgruppe. Bei uns im Dorf ist die Spielgruppe dem Frauenverein unterstellt. Im Frühling 2023 haben alle 3 Leiterinnen den Job "geschmissen" weil es Unstimmigkeiten gab. Sie wollten für die Spielgruppe einen eigenen Verein gründen, was nicht akzeptiert wurde. Nun gibt es neue Leiterinnen.

Mein grosser war bis im Juni bei den "alten" Leiterinnen. Seit August ist nun meine kleine bei den neuen Leiterinnen gestartet. Die Leiterin ist in keinster Weise ausgebildet, sie hat ihre Tochter (im Spielgruppenalter) sowie ihren knapp 2 jährigen Sohn jeweils in der Spielgruppe dabei und hat so weit ich raus bekommen habe keine Rituale. Die Kinder werden kaum angeleitet. Sie können einfach während zwei Stunden spielen und essen irgendwann noch den Züni.

Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Ist eine Ausbildung zwingend? Gibt es Richtlinien für Spielgruppen?

Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl. Ich findes es wichtig, dass die Spielgruppe klare Strukturen hat, an denen sich die Kinder orientieren können. Es ist ja auch prägend für die weitere schulische Laufbahn.

Ich zähle auf eure Inputs. Vielen Dank schon mal im Voraus.

Liebe Grüsse TaRi13
KiWu seit 2014 / ⭐MA August 2017 / März 2018 3. IUI --> POSITIV 💙

Geschwisterprojekt seit 11.2019 / Okt. 2020 4. IUI positiv-⭐ 6.SSW / Dez. 2020 6. IUI --> POSITIV :D

Benutzeravatar
maple
Senior Member
Beiträge: 967
Registriert: Do 10. Mär 2016, 14:39
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Zürich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von maple »

National ist das sicher nicht geregelt. Bei uns im Kanton ZH ist die ausserfamiliäre Kinderbetreuung Sache der Gemeinden (geregelt im Kinder- und Jugendhilfegesetz). Dazu gibt es eine Verordnung über Tagesfamilien und Kindertagesstätten. In dieser steht folgendes: Meldepflichtig ist, wer gegen Entgelt für wenigstens ein Kind wöchentlich während mindestens 25 Stunden Betreuungsdienst und höchstens sechs Plätze anbietet.

Spielgruppen fallen da also nicht drunter. Sie sind nicht meldepflichtig und meines Wissens auch nicht weiter reglementiert. Im Prinzip sind es einfach Leute, die ein paar Stunden auf dein Kind aufpassen (also rechtlich gesehen, ich weiss schon, dass eine gute Spielgruppenleiterin nicht bloss auf Kinder aufpasst). Dafür braucht es keine Ausbildung. Aber es gibt natürlich Verbände, die sich selbst Qualitätsstandards auferlegen, Kurse anbieten, etc. Darauf würde ich wohl achten.

Ich habe keine Erfahrung mit "normalen" Spielgruppen. Aber unsere Kinder waren beide in einer Waldspielgruppe. Die haben ein klares Konzept, Rituale, ausgebildete Leiterinnen, etc.
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11783
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von sonrie »

Wie es gesetzlich geregelt ist weiss ich nicht, es gibt aber Ausbildungen als SG-Leiterin, was aber nicht automatisch bedeutet dass es dann auch gut umgesetzt wird. Aber wenn du kein gutes Gefühl hast bzw. die Spielgruppe /die Leiterin deine Erwartungen nicht erfüllt, warum meldest du das nicht bei der Spielgruppe und schickst dein Kind in eine andere SG? Du hast ja die freie Wahl...?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1079
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Berlin »

Ich kann es bestätigen: Spielgruppen sind in den meisten Kantonen nicht gesetzlich geregelt (weil die Kinder ja nur kurze Zeit betreut werden). Wo Spielgruppen staatlich subventioniert werden, gibt es teilweise Vorgaben, ansonsten nicht.
Kurz: Wenn Du kein gutes Gefühl hast, dann solltest Du eine andere Spielgruppe suchen oder sonst eine Alternative.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Slurp
Member
Beiträge: 157
Registriert: Do 2. Okt 2014, 00:06

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Slurp »

Bei uns ist die Spielgruppe auch dem Familienverein unterstellt bzw. dieser stellt die Leiterinnen an.
Wir haben uns an die Vorgaben des Verbandes www.sslv.ch gehalten, diese sind aber, zumindest in unserem Kanton nicht zwingend.

Wenn für dich, verständlicherweise, der Standard der Spielgruppen nicht stimmt, wäre für mich ein Wechsel die logische Folge.
Die Qualität der Spielgruppen ist oftmals sehr unterschiedlich, auch wenn die Leiterinnen eine Ausbildung haben. Was für mich nicht geht, ist dass die Leiterin beide Kinder (vor allem das 2jährige) dabei hat.

Hast du mit der Spielgruppenleiterin schon direkt gesprochen und Deine Eindrücke mit ihr besprechen können (keine Rituale, wenig Anleitung)? Falls ja und sie darauf nicht reagiert hat, wäre für mich auch eine Meldung an den Frauenverein sinnvoll. Wir haben jeweils 1-2 pro Jahr einen "Aufsichtsbesuch" in der Spielgruppe gemacht und waren froh, wenn wir Rückmeldungen, sowohl positiv wie kritische, erhalten haben.

Benutzeravatar
Enzian
Senior Member
Beiträge: 612
Registriert: Mo 21. Jul 2008, 09:09

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Enzian »

Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl. Ich findes es wichtig, dass die Spielgruppe klare Strukturen hat, an denen sich die Kinder orientieren können. Es ist ja auch prägend für die weitere schulische Laufbahn.
Ich gebe dir recht, eine Spielgruppe müsste Strukturen haben und vielleicht auch Mal etwas basteln und nicht nur die Kinder frei spielen lassen. Dass es prägend ist für die weitere schulische Laufbahn bezweifle ich jedoch - es ist nett für die Kinder, aber wenn ein Kind keine Spielgruppe besucht, heisst das jetzt nicht gerade, dass es Probleme haben wird im Kindergarten oder der Schule.

Ich würde mit der Spielgruppenleiterin das Gespräch suchen und falls du ganz anderer Meinung bist wie sie, das Kind wieder raus nehmen.
Grosser 2011 Mittlerer 2013 Jüngste 2018
Es gibt leider nicht sehr viele Eltern, deren Umgang für ihre Kinder wirklich ein Segen ist.
Marie von Ebner-Eschenbach

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4574
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Leela »

Spielgruppe war für mich nie ein Muss.
So lange das Kind gerne geht und profitiert, toll.
Wenn nicht, geht es auch ohne Spielgruppe.
2010, 2013, 2015

Benutzeravatar
Papa68
Stammgast
Beiträge: 2485
Registriert: Do 4. Feb 2010, 21:36
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Papa68 »

Was genau macht denn das schlechte Gefühl? Dass die Leiterin keine Ausbildung hat? Finde ich auch etwas seltsam. Ist es einfach Babysitten, was sie macht? Oder ist es die Tatsache, dass sie ihre Kinder in der Gruppe hat? Wenn sie ihre Kinder wie alle anderen behandelt, finde ich es zwar nicht ideal, aber ok. Auch das zweijährige ist im Spielgruppenalter.
Dürfen die Kinder basteln (oder werken, wie es im Spielgruppenjargon heisst) oder spielen sie wirklich nur?
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

Benutzeravatar
ChrisBern
Plaudertasche
Beiträge: 5145
Registriert: Di 14. Nov 2017, 08:49
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von ChrisBern »

Nur mal eine neugierige Frage: Was ist genau das Konzept einer Spielgruppe? Meine Kinder waren nie in einer, ich wüsste gar nicht, ob und wo es das hier gibt. Prägend für die Schule ist es damit sicher nicht - ich kenne kein einziges Kind im Bekanntenkreis, welches in einer Spielgruppe war.

Wie geht's denn deinem Kind da? Wenn das wohl ist, finde ich persönlich, dass kein Handlungsbedarf besteht. Das ist doch mega kurz, Spielgruppe, oder? Geht es nicht nur darum, mit anderen zu "spielen", oder ist der Name da irreführend?

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4574
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von Leela »

Es sind 2.5-3h und normalerweise wird gesungen, gebastelt und gespielt und Znüni gegessen.
Sinn und Zweck ist, dass die Kinder schon mal mit anderen Kindern ohne Mami was machen.
So dass es beim KiGa Beginn nicht etwas ganz ungewohntes ist.
Bei Kindern die schon in eine KiTa gehen, macht es natürlich weniger Sinn.
Meine gingen mit ca 3 einmal pro Woche in die Spielgruppe für ca 2 Jahre bis Kindergartenbeginn.
Gab sogar ein Spielgruppenreisli, analog kleiner Schulreise (paar 100m bis in den nächsten Wald) 😅
2010, 2013, 2015

Benutzeravatar
ChrisBern
Plaudertasche
Beiträge: 5145
Registriert: Di 14. Nov 2017, 08:49
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von ChrisBern »

Hm, also wenn der Hauptzweck ist, dass die Kinder schonmal andere Kinder kennenlernen und es recht kurz ist und es auch keinen wirklich gesetzlichen Rahmen gibt, würde ich einfach schauen, ob mein Kind gerne geht und ob es ihm da gut geht. Und kein "Büro aufmachen" ob mir das pädagogische Konzept der Leitenden passt. Falls ich kein gutes Gefühl habe und das Kind nicht gerne geht, würde ich mir wohl einfach was Neues suchen.

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11783
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Spielgruppe - Richtlinien, Ausbildung, was ist ok etc.

Beitrag von sonrie »

ChrisBern hat geschrieben: Mi 11. Sep 2024, 06:51 Nur mal eine neugierige Frage: Was ist genau das Konzept einer Spielgruppe? Meine Kinder waren nie in einer, ich wüsste gar nicht, ob und wo es das hier gibt. Prägend für die Schule ist es damit sicher nicht - ich kenne kein einziges Kind im Bekanntenkreis, welches in einer Spielgruppe war.
Bei uns gabs eine Spielgruppe im Dorf, die Kinder waren 2.5h dort und hatten wie Leela sagt die Möglichkeit andere Kinder kennen zu lernen, spielen, singen, basteln.

Vorteile die ich damals sah:
- die "Grosse" vermisste die KiTa (sind umgezogen) und fand es daherb super andere Kinder zu treffen
- sie kannte so schon einige Kinder mit denen sie später in den KiGa ging
- als die "Kleinen" gingen hab mir das 2h Zeit für mich in denen ich meistens joggen ging (war die einzige Zeit in der woche in denen ich "frei" hatte ;-))
- es kann dabei helfen zu lernen "mal ohne Mama zu sein", wobei meine Kinder da nie ein Problem damit hatten.

Unsere Jungs wurden erst mit 5 Jahren eingeschult da kurz vor dem stichtag geboren, sie hatten dann schon stark das Bedürfnis nach anderen Kindern und ein bisschen action, sie gingen dann 2mal pro Woche in die SG um dem Drang nachzukommen (einmal normale SG, einmal auf einem Bauernhof).
.

Aber "notwendig" ist eine SG sicher nicht und auch für die Schullaufbahn ganz sicher nicht prägend.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Antworten