Benotung 6. Klasse

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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ragusa
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Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Hoi Zäme

Ich möchte hier explizit keine Diskussion starten über die Benotung im Zeugnis etc. Ich bin nur über etwas gestolpert, was uns als Familie stutzig gemacht hat.

Ich würde gerne von erfahrenen Lehrer/innen wissen, unter welchen Aspekten eine gute Schülerin / ein guter Schüler plötzlich eine halbe Note im Zeugnis höher sein kann, als die schriftlichen Prüfungen hinweisen lassen. Was lässt euch Lehrer/innen dazu hinleiten, eine Note trotz z. Bsp. einem 5.0 Durchschnitt in den Prüfungen und anderen bekannten Noten eine 5.5 ins Zeugnis zu schreiben? Und muss so etwas begründet werden oder sagt man einfach, dass das im Ermessensspielraum der Lehrperson liegt?

Gerne auch per PN
Meitli 07/2011
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nala11
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von nala11 »

Ich bin keine Lehrerin, habe aber mit meinen Kindern die Erfahrung gemacht, dass mittels unterschriebener Noten genau arithmetisch die Note berechnet wird, und auch nach klaren Regeln auf- oder abgerundet wird. (5.24 abgerundet, 5.25 aufgerundet)

Seit kurzem gibt es nun bei uns in der Region ein neues Bewertungssystem (an der Oberstufe), wo neu andere Parameter (z.B. Lernplakate) in die Note einfliessen und gemäss neuem Reglement die Gewichtung und die Note "im Ermessensspielraum der Lehrperson" liegt.

Wie ist denn die offizielle Regel in der Schule bei euch? Das müsste ja eigentlich transparent sein.

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Das Problem ist, dass es nicht transparent ist. Jeder handhabt es anders.
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

Ilse
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Ilse »

Genau, die Zeugnisnote ist per Definition ein professioneller Ermessensentscheid der Lehrperson.
Sie ist explizit nicht eine Berechnung von Durchschitten. So steht es in den Reglementen des Kanton Bern

Begründen kann das die Lehrperson sicher, sie hat sich ja ihre Gedanken dazu gemacht.

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Es steht auch in unserer kantonalen Website, unter welchen Aspekten eine Zeugnisnote zu Stande kommen kann. Mich würde einfach wirklich interessieren, was eine Lehrperson dazu bewegt, die Note entsprechend anzuheben. weil sie sieht, dass er/sie sonst im Unterricht immer besser ist, als er/sie in der Prüfungssituation zeigen kann?
Gehe ich also richtig in der Annahme, dass die Lehrperson über die Note entscheidet und im Hintergrund z. Bsp. keine Reglemente oder Weisungen vorhanden sind, wie so eine entsprechend angehoben oder auch gesenkt werden kann?
Ich finde es einfach schwierig, so eine Note "erfassen" zu können, geschweige denn jemanden erklären, warum der gleiche Notendurchschnitt so unterschiedliche Zeugnisnoten zur Folge haben können...
Wie gesagt, ich möchte keine Diskussion lostreten, ich möchte einfach erfahren, wie ein gleicher Notendurchschnitt solche unterschiedliche Zeugnisnoten zur Folge haben können. Auf eine Erklärung der Schule diesbezüglich warte ich bereits seit einiger Zeit vergeblich.. Deswegen meine Hoffnung, ein wenig eine Ahnung durch eure Erfahrungen haben zu können, was eine Notenanhebung auslösen könnte.....
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

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Moreen
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Moreen »

Horch mal in den Podcast „Zwüschestund“ rein, dort gibt es eine Folge dazu, wie die beiden Winterthurer Sekundar-Lehrerinnen (Hosts des Podcast) die Zeugnisnoten festlegen. Auch wenn ich längst keine Schulkinder mehr habe, fand ich die Podcast-Folge sehr spannend und inspirierend; ich denke, es kommt sehr auf die Lehrperson an, welche Note letztendlich im Zeugnis steht…

https://zwueschestund.podigee.io/2-new-episode
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Ilse
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Ilse »

Die Lehrperson muss ja bewerten, welche Kompetenz der Schüler/die Schülerin im entsprechenden Fach aufweisst. Ungenügend/gut/sehr gut. Und die Lehrperson erlebt ja das Kind von ganz vielen Seiten, die Ergebnisse der Tests sind da ja nur ein kleiner Teil und bilden nicht das gesamte Können ab.
Wenn die Tests nun also ein 4.5 ergeben, die Lehrperson aber vom Gesamtbild her die Kompetenzen als gut einschätzt, dann steht dann eben eine 5 im Zeugnis.

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Für mich ist es einfach schlecht fassbar..

@moreen: werde da reinhören, vielen Dank!
Meitli 07/2011
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Ilse
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Ilse »

Und wenn du, oder noch besser dein Kind, einfach bei der Lehrperson nachfragst?

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Bekomme ich keine Antwort. Jede Lehrperson handhabt es anders und jeder schiebt dem anderen den Karren zu. Es gibt keine einheitliche Benotung oder Handhabung
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

Ilse
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Ilse »

Ich meine konkret die Lehrperson, die die fragliche Note erfasst hat. Nicht als Grundsatzfrage, sondern weshalb in diesem speziellen Fall diese Note resultiert. Da bekommst du doch Antwort? Oder zumindest dein Kind?

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Kann man nicht, da es 2 unterschiedliche Lehrpersonen sind. Fiel seit einem Jahr in der Begabtenförderung auf, weil die Kids Noten und Prüfungen vergleichen
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

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Savuti
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Savuti »

Bei uns wurde (5. Klasse) gesagt, dass auch Prozesse bewertet werden. Also wie hat ein Kind ein Thema oder ein Produkt erarbeitet. Ein Kind, dass sehr selbstständig unterwegs ist, wird dafür anders benotet als ein Kind, dass immer wieder nach der Lehrperson ruft.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

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Nea
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Nea »

Zeugnisnoten werden nicht mehr aus dem Durchschnitt der Prüfungsnoten berechnet. Da fliessen Prozessbewertungen, mündliche Leistungen, Bewertungen verschiedener Produkte usw. mit ein, die man als Eltern nicht unbedingt zu Gesicht bekommt. Da, wo ich unterrichte, gibt es nur noch im Zeugnis Noten. Während des Schuljahres gibt es Kreuze bei den verschiedenen Kompetenzen. So können die Eltern gar keinen Schnitt berechnen. Was ist denn das Problem dabei, wenn das Kind besser als erwartet benotet wurde?
Noten vermitteln eine Scheingenauigkeit und viele Lehrpersonen würden am liebsten gar keine Noten mehr verteilen.

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ragusa
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von ragusa »

Das Problem ist, dass mein Kind rein mathematisch in Mathematik benotet wird. Sprich 1 für sie schlechte Note zieht sie runter, obwohl sie das Thema verstanden hätte. Bei den anderen aus der Begabtenförderung wird nicht mathematisch benotet und daraus resultieren höhere Noten, die sie ungerechtet findet... und sie würde da halt gerne das besser verstehen. Gerade jetzt bezüglich Gymi Aufnahmeprüfung nervt sie es ungemein wegen den Vornoten.
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

Ilse
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Ilse »

Bin nicht ganz sicher, ob ich dich richig verstehe:

Also dein Kind ist auch in der Begabtenförderung und wird anders benotet als die anderen? Das ist wirklich komisch.

Oder dein Kind ist nicht in der Begabtenförderung und verleicht die Noten aber mit jenen die da drin sind?

AnneSo
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von AnneSo »

Ich kenne es eher in die andere Richtung: Die Noten (der nicht so braven Kinder) werden gerne abgerundet. Da wird aus einer 5.4 dann eine 5, die Kreuzchen sind natürlich trotzdem schlecht. Allerdings muss ich dem Lehrer zugute halten, dass er im Zeugnis, das als Vornoten für die Gymiprüfung zählte, sehr fair war. Mein Sohn hätte die Prüfung aber auch ohne Vornoten bestanden. Wenn deine Tochter in die BeGaFö geht, gehört sie ja zu den top SchülerInnen. Dann wird sie es auch mit einer etwas tieferen Vornote packen. Im Gymi wird dann streng mathematisch gerundet, dafür gibt es Diskussionen wegen den Mündlichnoten. Noten sind wohl nie vollkommen fair und gerecht.

Leela
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Leela »

Wissen denn die anderen Kinder alle ihren Durchschnitt, erzählen das untereinander und das stimmt auch?
Also meine Tochter wusste ihren Durchschnitt nicht, geschweige denn den anderer Kinder…
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Petite Souris
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Petite Souris »

Im Kanton Aargau wird seit ein paar Jahren die Beurteilung auch umgestellt. Dies ist ein enormer Prozess. Das Ziel ist, hin zu dem von Nea geschilderten Vorgehen. Also unter dem Jahr keine Noten mehr und am Ende dann eine Note, welche auf dem professionellen Ermessensentscheid der Lehrperson basiert.
Grundsätzlich finde ich das super, halte mich mit dem Bewerten so aber noch zurück, da die Eltern noch nicht hinreichend informiert wurden dazu. Was ich aber mache ist folgendes: waren die Noten gegen Ende des Semesters eher höher als der Schnitt, dann runde ich grosszügig auf. Theoretisch könnte ich so auch stark Abrunden, wobei dies aber gegenüber Eltern und SuS schwieriger zu erklären ist.
Im Allgemeinen sind Noten aber sowieso extrem ungenau und lassen eigentlich keine Vergleiche zwischen unterschiedlichen Klassen zu, wie verschiedenste Studien zeigen.
Jede Lehrperson handhabt dies anders und das ist auch in Ordnung, weil es unmöglich ist, es immer genau gleich zu machen. Nur schon die Schwierigkeit der einzelnen Prüfungen ist extrem unterschiedlich und hängt von verschiedensten Faktoren ab.

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Schwups
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Re: Benotung 6. Klasse

Beitrag von Schwups »

Ragusa
Aber die Noten machen die Klassenlehrpersonen und nicht die Lehrperson der Begabtenförderung, oder? Die Lehrer machen auch mündliche Noten. Ev. war diese bei Deinem Kind gleich wie der Durchschnitt der schriftlichen Prüfung und bei den anderen Kindern wurde es aufgrund der sehr guten mündlichen Noten aufgerundet. Erstaunlich, dass sich Dein Kind so für die Noten der anderen Kinder interessiert und weiss, dass wie diese zustande gekommen sind. Es gehen so viele Kinder an die Gymiprüfung, teilweise bekamen sie viel zu gute Noten von den Primarlehrern, kamen wegen den guten Vornoten knapp rein und fliegen dann in der Probezeit raus. Ob das gut fürs Selbstbewusstsein des Kindes ist? Beim Sohn im Gymi werden die mündlichen Noten bekanntgegeben und die Note im Zeugnis entspricht dem mathematischen Durchschnitt. Falls es nicht klappt mit dem Langzeitgymi im Kanton Zürich, ist ja auch der Übertritt nach der 2. oder 3. Sek möglich. Viele fliegen wegen dem Latein aus dem Langzeitgymi raus und dieses für die meisten sinnlose Fach hat man bei den meisten Profilen des Kurzeitgymis nicht mehr.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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