Lehre und Ferien

[La_Ronde]

Meine Tochter (2.Lj) kann keine einzige ihrer 6 Ferienwochen selbst wählen. Sie werden vom Betrieb nach Gutdünken zugewiesen (was ich immer noch finde).
So bleibt sie jetzt halt zu Hause und arbeitet. Das Interesse an Familienferien ist aber auch nicht mehr so vorhanden.
Für mich war diese Veränderung definitiv viel schlimmer als für die.

[Zwacki]

Ich denke, es ist sehr vom Arbeitgeber abhängig. Und wohl von der Branche. Bei uns im Geschäft können die Lehrlinge selber wählen, wann sie in die Ferien gehen, es bleiben ihnen ja auch nur die Schulferien zur Verfügung. Der Betrieb muss auch ohne Lehrlinge laufen, sie fehlen ja sonst schon öfters wegen der Schule oder den üK-Kursen. Es kann auch mal was liegen bleiben, aber das ist natürlich in einem Altersheim anders, hier sollte niemand liegen bleiben .
Die Herbstferien werden wohl problemlos möglich sein, sie muss ja auch ihren Feriensaldo (pro Rata fü dieses Jahr) brauchen und für die Sommerferien 25 muss sie früh genug fragen, wie das funktioniert.
Grundsätzlich finde ich, die Lehrlinge sollten mehr Ferien haben. Den Wechsel von 13 auf 5 Wochen finde ich recht krass.

[Allegra85]

@ Allegra
Dein Sohn macht die Lehre auch in Bern?

Die Lehre macht er in Köniz, für die Berufschule muss er aber nach Biel. Was zum Glück von uns aus auch nicht kompliziert ist. 10min mit dem Velo zum anderen Bahnhof und er kann ich die S-Bahn nach Biel einsteigen.

@Manana
Mein Sohn geht sehr gerne in Lager. Kannst du mir bitte Links zu deinen J&S-Lager-Anbietern schicken?

[danci]

Was ich hier trotzdem spannend finde: Ich habe noch gerade mit zwei Kolleginnen gesprochen, die ältere Kinder haben (die meisten in meinem Umfeld haben jüngere, daher ist meine Referenzgruppe sehr eingeschränkt ): Bei beiden ist es nicht einmal für die knapp oder bald 18-jährigen ein Thema nicht mitzufahren, für die 15,5-jährigen Geschwister sowieso nicht. Hier scheint es eher normal. Ich finde weder das eine noch das andere falsch, werde es meinem Kind auch offen lassen, bin nur überrascht.

Aber ich sehe schon, einfacher wird es nicht

@ Zwacki
Nein, da wird eigentlich versucht, dass niemand liegen gelassen wird Ich bin dann gespannt, wie es genau läuft. Ich habe in einer komplett anderen Funktion mit dem Heim zu tun und es würde mich manchmal extrem reizen, alles zu fragen, wenn ich die Verantwortlichen ja eh treffe. Aber ich lasse es, wir halten das getrennt und das ist dann ihre Sache. Herbstferien wären schön, da sie auch wirklich gerne mitkommen möchte. Mir geht es aber wie Dir: 5 Wochen finde ich sehr wenig in dem Alter. Das werden sie ja noch lange genug haben.

[Sternli05]

Bei uns starten die Lehren oft am 1. August. Das dann oft gleich mit einer Ferienwoche, weil man nicht mehr 3 Wochen reinbringt sonst.

Die Ferien konnten bei uns nicht immer mit Familie geplant werden. Sie lernte FaGe und musste dann nehmen wann es in den Schulferien ging. Es hat ja viele Angestellte die auch in den Schulferien Ferien brauchen.

Jetzt in der HF sind die Ferien für 3 Jahre von der Schule/Betrieb festgesetzt. Jetzt ist gar nichts mehr mit Familie.

Ja wir waren auch ohne sie in den Ferien. Mit 16 war das kein Problem. Zum Essen war sie dann öfter bei der Oma. stimmt, seit sie in der Lehre war, gabs praktisch keine gemeinsamen Ferien mehr.

[Desroches]

@danci
Betr. Ferien mit den Eltern: da ihr ja einen Grossteil eurer Ferien in eurem Heimatland verbringt, kann ich gut mir vorstellen, dass dies für eure Tochter biz anders ist wie wenn ihr diese jedes Jahr an einer anderen Destination verbringen würdet. In eurem Fall ist es vielleicht auch für sie etwas klarer, dass sie noch länger mitkommen wird (stelle ich mir jetzt mal so vor...)
Unser 17-jähriger kommt voraussichtlich nicht mehr mit in die Sommerferien, da er seine Urlaubstage bereits mit OpenAir und einem Kurztrip mit Freunden und dem Leiten von einem Lager verplant hat. Seine Abnabelung verläuft bei ihm ähnlich wie bei mir damals - aber das ist ja in jeder Familie ganz individuell und sagt m. M. nach wenig über das Verhältnis untereinander aus.

Was die Ferienplanung in den Betrieben betrifft, läuft es wie bereits mehrfach geschrieben sehr unterschiedlich ab. Während man im Betrieb meines Mannes sämtliche Ferien fürs kommende Jahr bis Ende November eingeben muss, kann mein Sohn jeweils recht kurzfristig (ein paar Wochen vorher) eingeben.
Die ÜK's finden bei ihm ebenfalls rel. kurzfristig statt - er weiss seit kurz vor Weihnachten, dass er einen im Februar hat. Der ÜK im 1. Lehrjahr fand über die Schul-Herbstferien statt, so dass er an einem längst angemeldeten Lager nicht teilnehmen konnte. Fand ich unmöglich.

[Manana]

@allegra85
Wir wohnen im KT. Solothurn, ich weiss nicht, ob dies zum Teil eine Rolle spielt. Hier der Link für unseren Kanton:
https://so.ch/verwaltung/departement-fu ... portlager/
Im Kanton Bern gibts bei der Sportfachstelle nur Camps bis 15 Jahre, habe aber dort noch diesen Link gefunden:
https://www.jugendsportcamps.ch/#/camps

[Schwups]

Allegra
Siehe unter www.jugendsportcamps.ch (gibt sogar noch Lager für Jahrgang 1999, staun)

Danci
Die Tochter ist im 3. Lehrjahr in einem Altersheim. Ihre Ferienwünsche fürs 2024 musste sie bis Ende Oktober eingeben. Die Arbeitsspläne werden 1 Monat vorher bekannt gegeben und sie weiss dann, an welchen Tagen sie arbeitet und welchen Dienst sie hat (der geteilte Dienst ist mühsam, da sehr lange Mittagspause). Danach kann sie die Dienste oder freien Tagen nur noch mit anderen abtauschen. Gewünschte freie Wochenende kann sie im voraus eingeben. Bis 18 wurde sie ca. 1 x monatlich am Samstag eingeteilt, seit sie 18 ist auch am Sonntag. Wenn sie am Wochenende arbeitet, hat sie davor oder danach 2 Tage frei. Wenn Deine Tochter im Herbst 2024 Ferien möchte, empfehle ich ihr, den Wunsch dem Lehrbetrieb bereits vor Lehrbeginn mitzuteilen.

Seit die Tochter im 2. Lehrjahr ist, hat sie keinen einzigen Ferientag mehr mit einem Elternteil verbracht. Sie braucht die Ferientage für Ferien mit dem Freund, Kolleginnen und die Pfadi (Ausbildungslager, Leiterin von Lager ihrer Abteilung). Eine Ferienwoche pro Lehrjahr bekommt sie zusätzlich für die Pfadilager, die sie leitet.

Seit der (jüngere) Sohn 14.5 Jahre, können die Kids für Kurzferien alleine zuhause gelassen werden. Bei der Tochter wäre es in dem Alter nicht möglich gewesen, da sie ein anderer Typ ist. Der Sohn blieb schon ab der 4. Klasse ein Mittag in der Woche alleine zuhause, weil er nicht mehr an den Mittagstisch gehen wollte. Er ging mit 15.5 Jahren erstmals eine Woche mit einem Kollegen in eine wöchige Töfflireise ins Ausland. Die Tochter ist mehr ein Träumerli, aber sie hatte mit Beginn der Lehre einen Riesengump gemacht. Die Ferien vom Sohn in der Kantonsschule und der Tochter in der Berufsschule sind nicht gleich, obwohl gleicher Kanton.

Obwohl der Sohn (16.5 Jahre) in der Kantonsschule ist, ist die gemeinsame Ferienplanung schwierig, da er viele Wochen durch Pfadi-Lager und Ferien mit Kollegen verplant hat. Schlussendlich waren wir letztes Jahr drei Wochen zusammen in den Ferien. Der Sohn war gerade vom 26.12. bis 06.01. mit Kollegen weg. Praktisch, wenn ein Gymikollege in der Familie eine Ferienwohnung in einem Top-Skigebiet hat und nur noch die Kosten für die Reise, Verpflegung und das Skiabo anfallen. Die fünf Jungs waren alleine ohne Erwachsene in der Wohnung, gingen einkaufen, kochten Znacht und assen Zmittag mitgenommene Sandwichs neben der Piste (der Hamburger ohne Pommes hätte im Resti 30.00 gekostet). Bei der Tochter bezahle ich nichts an die Ferien mit Kollegen und Freund, da sie den Lehrlingslohn hat. Beim Sohn hingegen schon, da er als Kantischüler kein Einkommen hat und nur sehr preiswerte Ferien mit seinen Kollegen macht oder ins Ski- und Skitourenlager von seiner Kantonsschule geht. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die sehr teuren Familien-Skiferien der Vergangenheit angehören (auch weil ich Skitouren den Skialpin auf den vereisten Pisten vorziehe)

[danci]

@ Desroches
Wir gehen in den Sommerferien nach Kroatien, manchmal noch im Frühling. Herbst gehen wir meistens in die Region, reisen aber herum und sind nicht einfach im Ferienhaus. Dazwischen gehe ich oft campen (Auffahrt, Pfingsten, WE). Diese konnte sie schon jetzt frei wählen und blieb nur einmal zu Hause, weil sie viele Tests hatte.

Im Sommer ist es halt wirklich so, dass sie zwar da ist, aber im Programm total frei. Das passt so für sie. Wir haben meistens ein volles Haus mit Freunden aus der Schweiz, die mitkommen, da gibt es immer verschiedene Alternativen, die einen gehen an den Strand, die anderen shoppen, die dritten bleiben zu Hause. Sie kann sich anschliessen oder nicht.

Im Herbst findet sie die Reisen halt noch cool. Dieses Jahr ist ein Roadtrip mehr im Süden des Balkans geplant und das würde sie auch reizen.

Das Verhältnis kann ein Faktor von vielen sein, es heisst sicher nicht, dass die Kinder, die nicht mehr mitkommen wollen, kein gutes Verhältnis zu den Eltern haben.

@ Schwupps
Danke. Hier arbeiten sie die ersten 2 Jahre Mo-Fr, in 3. gibt es dann auch WE. Schichten weiss ich nicht, einfach Nachtschichten sind auch erst im 3. Jahr, wobei sie evtl. gar keine hat, da sie in die Spitex wechseln will (ist hier integriert, das erste Jahr macht sie im Altersheim, dann ab dem 2. wechselt sie). Aber evtl. Fragt sie dann wirklich schon im Vorraus wegen der Ferien.

Pfadi ist sie nicht (zu meinen Bedauern, ich war 15 Jahre ). Auch sonst hat sie kein Hobby mit Lagern etc. Evtl. Mal ein Reitlager. Bei ihren Kolleginnen ist es eher so, dass ihre Eltern strenger sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre Kinder mit 16 alleine verreisen lassen würden. Ich schon.

[Schwups]

Danci
Nachtarbeit hat sie auch im 3. Lehrjahr nicht. Bis 18 durfte sie den Abenddienst und geteilten Dienst nicht bis zu Ende arbeiten, wenn sie am nächsten Tag für einen Dienst ab 7 Uhr eingetragen war, da sonst die verlangte Ruhezeit am Stück nicht eingehalten worden wären. Sie ging dann jeweils um 20 Uhr anstatt 20.30 Uhr.

Mit Eintritt in die Lehre bzw. Kantonsschule hat sich der Kollegenkreis der Kinder verändert. Vom Dorf und Tal haben sie nur noch mit denen Kontakt, mit denen sie in der Pfadi zusammentreffen. Die Eltern der "neuen" Kollegen habe ich nie kennengelernt und auch auch die neuen Kollegen selber kenne ich nur von Fotos und Erzählungen. Sie nehmen sie ja nicht mehr zum Spielen nach Hause. Dafür wird heute viel gefötelet und ich sehe dann wenigstens wie die Kollegen aussehen (sie schreiben nicht via Whatsapp, dass es ihnen z.Bsp. in den Ferien gut geht, sondern leiten einfach jene Fotos weiter).

[danci]

@ Schwupps
Meine Tochter hat im August Geburtstag und ist im 3. LJ dann 18. so wurde es ihr am Bewerbungsgespräch gesagt. Aber eben, wenn sie wie geplant in der Spitex ist, dann eh nicht. Aber das werden wir ja dann sehen.
Sie macht die Lehre mit einer ihrer besten Freundinnen hier im Dorf. Die zweite bleibt auch im Dorf, nur in einem anderen Betrieb. Berufsschule ist für alle in der Stadt nebenan. Die dritte lebt im Nachbarsdorf und ist gleichzeitig die Tochter ihrer Gotte, mit ihr geht sie auch heute nicht in die Schule, sondern sie treffen sich in der Stadt. Daher kann ich mir vorstellen, dass es so bleibt. Aber auch hier…wir werden dann sehen

[tiwa]

Unser Jüngster will schon seit 2 Jahren jeweils alleine daheim bleiben. Auch wenn der Grosse mit uns mitkommt.
Da er sich das problemlos zutraut haben wir das nun schon mehrere male gemacht und es hatl primal geklappt. Wir waren dann jeweils 4 Tage weg. Ferien nehmen können sie ausserhalb der Berufsschulzeiten recht problemlos. Allerdings geht der Grosse ausserhalb vom Kanton blockweise in die Berufschule.

[+jj+]

meine kinder sind / waren zwar an der kanti. aber ich habe selber eine lehre gemacht und die freunde meiner kinder und kollegen sind in der lehre. es scheint sehr unterschiedlich zu sein mit den ferien. je nach betrieb und branche. die einen können relativ frei wählen, die anderen - z.b. einer in der lehre zum koch - wusste immer erst relativ kurzfristig, wann er arbeiten muss (wochenende) und ob er gemäss seinem wunsch ferien nehmen kann. ein anderer hat schon innerhalb kurzer zeit viele überstunden, die er über weihnachten kompensieren konnte. denke, da musst du wirklich mit dem betrieb schauen.

ob die kinder in die ferien mitkommen wollen oder nicht, ist natürlich eine ganz andere frage und war hier nicht das thema. ist auch bei uns unterschiedlich. zu der frage, ob sonst alleine zu hause lassen: so lange das kind damit kein problem hat, sehe ich persönlich kein problem. natürlich mit einem notfallkontakt. man kann auch eine mischlösung machen, dass das kind für z.b. eine woche mitkommt und danach nach hause fährt / fliegt oder so was (hatten wir auch schon).