Rasenabfälle vom Nachbarn im Garten

[Mialania]

Hallo zusammen
Weiss nicht genau, wie ich das schreiben soll, deshalb der komische Titel.
Aktuelle Lage ist so, dass wir den Garten am Rand unseres Grundstücks haben. Die Nachbarn lassen in ihrem Grundstück neben unserem Garten das Gras wuchern, inkl. Unkraut, dass dann blüht und vom Wind in die Nachbarschaft getragen wird. Wenn sie dann das teilweise sehr hohe Gras mähen (bis 1.5m) und nach dem Fadenmäher noch mit dem Rasenmäher drüber gehen, landet das verhäckselte Gras im Garten von uns.
Meine Mutter hat schon um die Stauden Vlies gelegt, damit nicht so viel Unkraut gedeiht und nachdem eine dicke Schicht verhäckseltes Unkraut im Garten lag, wurde das Gespräch mit den Nachbarn gesucht, welche es halbherzig in zwei Gartensäcke gepackt haben.

Jetzt ist es wieder passiert.

Wie würdet Ihr reagieren?

[millou]

Kommt halt immer auf die Menge an, aber so wie du schreibst stelle ich mir vor, dass letztes Mal offensichtlich eine StandardmülItonne à 140 Liter damit gefüllt werden konnte, das möchte ich persönlich auch nicht in meinem Garten.
Ich würde den Nachbarn bitten, dass er es entweder komplett wegräumt, oder halt Vorkehrungen trifft, dass es schon gar nicht in eurem Garten landet. Z.B. soll er halt Bretter oder sowas aufstellen, wenn er mäht, dann fliegt es nicht zu euch.
Das Absamen vom Unkraut lässt sich kaum verhindern.

Hast du nirgendwo eine kostenlose Rechtsberatung, die du fragen könntest wie die Rechtslage in einer solchen Situation ist? Mir täte es bei solchen offensichtlich schwierigen Gesprächen mental gut, wenn ich weiss, dass das effektiv nicht geht und nicht einfach, dass ich pingelig/mötzlig bin. Man muss das ja nicht forcieren mit Rechtsfall, aber ich denke das Auftreten im Gespräch ist anders.

[Mialania]

Ja, die ganze Tonne hätte es wohl nicht grad gefüllt, aber es war halt schon eine dicke Schicht drauf. Man hat dann auch noch gefragt, wozu wir denn da ein Vlies hingelegt hätten. Schliesslich hat es auch noch eins am Zaun hängen, da wachsen bei ihnen die Brennnesseln

Das Absamen ist mir klar, aber wenn man es dann so alt verhäckselt und die Hälfte wegen fehlendem Behälter am Rasenmäher zu uns rüber fliegt, könnten wir genauso gut Heublüehmt in unseren Garten werfen.

Du meinst in dem Fall einen Rechtsschutz anfragen?

[maop]

Es gibt halt verschiedene Arten, wie man den Garten pflegt und ich denke es ist wichtig, dass man sich dabei gegenseitig respektiert.

Aus Sicht der Biodiversität sind Brennnesseln eine wunderbare Sache. Es gibt zig Schmetterlingsarten, deren Raupen darauf angewiesen sind. Ebenfalls ist aus dieser Sicht eine Wiese, die aufblühen darf, sowie das Mähen und Liegenlassen des Mähgutes sinnvoll. Aus dieser Sicht ist ein Vlies und ein Monokultur-Rasen zum Augenrollen.

Die Sache mit dem Garten ist die, das jedeR das Recht hat ihn so zu gestalten, wie er/sie will. Wenn es nun an den Gartengrenzen zu Problemen kommt, weil man eine unterschiedliche Haltung hat, dann kann der Gang zur Rechtschutzversicherung sicher nur zur Verhärtung der Fronten beitragen. (Also mich würde das sowas von auf die Palme bringen.) Was vermutlich eher hilft ist Gelassenheit, Humor und Bereitschaft sich auf die Philosophie der Gartengestaltung des Anderen einzulassen. Man kann dabei ja durchaus bei der eigenen Philosophie bleiben. Vielleicht freust du dich ja ab einem Schmetterling, der Dank den Brennnesseln auch bei euch durchfliegt? Oder ob dem Zirpen der Grillen, die sich im hohen Gras vermehren können, ab dem Zwitschern der Vögel, die die Grillen fressen etc.
Man kann ja den/die Nachbarin auch mal auf ein offenes Gespräch über Gärten verwickeln.

Ich denke, das hilft mehr als der Gang zum Rechtsberater.

[millou]

Du meinst in dem Fall einen Rechtsschutz anfragen?

Ja. Einfach per se zum Wissen, ob du das klaglos hinnehmen musst (ich denke nein) oder ob das nicht geht.

[millou]

Die Sache mit dem Garten ist die, das jedeR das Recht hat ihn so zu gestalten, wie er/sie will. Wenn es nun an den Gartengrenzen zu Problemen kommt, weil man eine unterschiedliche Haltung hat, dann kann der Gang zur Rechtschutzversicherung sicher nur zur Verhärtung der Fronten beitragen. (Also mich würde das sowas von auf die Palme bringen.) Was vermutlich eher hilft ist Gelassenheit, Humor und Bereitschaft sich auf die Philosophie der Gartengestaltung des Anderen einzulassen.

Was der Nachbar in seinem Garten macht ist absolut seine Sache. Wenn aber der Nachbar trotz Bitte um Unterlassung seinen Abfall in meinen Garten wirft, dann hätte ich da also auch ein Problem damit.

Du würdest es also ok finden, wenn dein Nachbar seine Gartenabfälle in deinem Garten liegen lassen würde?

[sonrie]

Wir lassen das Gras auch hoch wachsen, der Biodiversität zuliebe, wie geschrieben kann jeder in seinem (!) Garten machen was er will, aber es ist selbstverständlich, dass man das gemähte Gras dann auch wegbringt. Noch selbstverständlicher ist es, darauf zu achten wenn man vom Nachbarn darauf aufmerksam gemacht wird.

Ich denke, dir bleibt nicht viel übrig als mit dem Nachbarn zu reden und ihm erklären, dass euch das stört, wenn sein Gras bei euch liegt. So nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein".

[ChrisBern]

Ich würde das einmal aufsammeln und dem Nachbarn dann zeigen / rückmelden, wie viel es ist. Und zu sagen, dass euch das wirklich Aufwand verursacht. Ggf ist er dann einsichtig. Wegen Unkraut und herumfliegenden Samen kann man vermutlich nichts machen. Ich würde nur eine "Baustelle" thematisieren, nämlich die, die wirklich mühsam ist, dh fremdes Gras im Garten.

Wie die Nachbarn ansonsten ihren Garten gestalten, geht euch nichts an (in meinen Augen). Ausser, es sind Unkräuter drauf, die auf der Liste stehen (unsere Gemeinde hat eine Liste mit Unkräutern, die die heimische Biodiversität stören, vielleicht gibt es sowas bei euch ja auch).

Ich finde ja krass, dass das alles zu euch fliegt, was machen sie denn da? Wir sensen auch nur einmal im Jahr bzw dieses Jahr mal zweimal, aber das Gras bleibt bei uns. Allerdings wird es logischerweise recht schnell geharkt und versorgt.

[Mialania]

@maop
Es hat ja niemand gesagt, dass bei uns alles hübsch aussehen muss und wir einen Englischen Rasen haben. Bei uns gibt es auch Platz für Eidechsen und anderes Getier und lange Zeit hat ein Igel bei uns regelmässig überwintert. Das Problem ist ihr Abfall in unserem Garten, wo wir doch nicht extra Zeit aufwenden wollen, um zusätzlich zu jäten. Unser Garten befindet sich dort schon seit drei Jahrzehnten und wir mähen den Rasen so, dass nicht das halbe Gras zu ihnen rüber fliegt.
Das Vlies liegt wegen ihnen in unserem Garten und im Gegensatz zu ihnen haben wir eine Blumenwiese, sie komischerweise so zähes Gras, dass es nicht mal die Kühe fressen würden. In meinen Blumentöpfen ist alles Bienenfreundlich, wir haben Vogelhäuschen und Käferhotels und neu ein Fledermaushotel. Ich glaube nicht, dass wir uns nicht um Biodiversität scheren würden.

Und wir haben ja mit ihnen geredet. Wir geben uns Mühe mit unserem Garten, sie machen uns extra Arbeit mit ihrem Abfall.

@millou
Danke. Ich schaue mal, bei wem ich da nachfragen muss.

@sonrie
Sie haben während dem Gespräch und nach dem Einsammeln ihres Abfalles gemeint "das kann halt wieder passieren". Passiert ja dann halt wieder, und wieder, und wieder.

@ChrisBern
Sie haben es ja einmal mit zwei Gartenabfall Säcken bei uns aufgesammelt. Ging auch nicht nur 2min. Aber es könne halt wieder passieren. Was es ja dann immer wieder tut. Es ist uns ja egal, was in ihrem Garten blüht (oder nicht), aber wir möchten es nicht extra verhäckselt in unserem Garten verteilt.

Sie schneiden mit der Motorsense das Gras und dann fahren sie mit dem Rasenmäher ohne Korb drauf rum. Das spickt dann halt hinten raus und nicht in den Korb. Deshalb fliegt das so weit. Ich denke, der Korb wäre sonst zu schnell voll oder was auch immer.

[ChrisBern]

Sie einfach regelmäßig bitten, wieder Ihren Kram bei euch aufzusammeln? Das muss doch irgendwann mal nerven...

Lustige mähtechnik...Wir gehen einfach mit der Motorsense und harken dann.

Ich würde einen Rechtsstreit vermeiden, sowas bringt doch einfach nix. Nachbarschaftskrieg finde ich einfach furchtbar.

[Mialania]

Es nervt sie eben schon, dass wir leider ihre Nachbarn sind. Wir wohnen jetzt aber schon in fünfter Generation hier. Umzug kommt für uns nicht in Frage. Aber uns plagen lassen wollen wir auch nicht.

[sonrie]

Also dann habt ihr sonst auch ärger mit denen?
Ich habs da mit ChrisBern, finde Nachbarschaftsstreit ganz schrecklich und würde versuchen möglichst wenig Berührungspunkte/ Streitpunkte aufkommen zu lassen. Ich glaube ich würde das Gras auf meiner Seite schnell zusammen rechen und ihnen in ihren Garten stellen, das würde wohl weniger Ärger und Schaden verursachen als alles andere.

[ChrisBern]

Wegziehen, weil das Gras über den Zaun fliegt, fände ich jetzt doch übertrieben. Und wenn ihr auch sonst Streitpunkte habt (kann deinen Post nicht ganz deuten), dann liegt es vermutlich ja nicht unbedingt am Gras. Wenn die Beziehungsebene nicht mehr stimmt, regt einen doch sowieso alles am Gegenüber auf. Erfahrungsgemäß kann man es dann ja auch nicht mehr über die Sache klären.

[Stella*]

Mit liegt viel an einem guten Verhältnis zu unseren Nachbarn. Aber manchmal kann man machen, was man will und es geht leider trotzdem nicht. Haben wir selber vor Jahren mal erlebt.

Je nach dem könnte allenfalls ein Sichtschutz euer Problem lösen und ihr müsstet nicht mehr diskutieren. So etwas zB https://benz24.ch/sichtschutzmatte-pvc- ... gruen.html
Dann würde der Abfall auf Nachbar's Seite bleiben.

[Mialania]

Ja, am Anfang konnten wir einfach aneinander vorbei leben und alles war easy. Dann gab es ein paar Vorfälle und wir haben uns immer mehr zurückgehalten.
Einfach schnell zusammen rechen ist eben nicht, weil es zum einen noch nie so viel war und zum anderen ist es so verhäckselt, dass man es zusammen putzen muss und dann noch den Samen wegsaugen muss, weil der Wind ihn sonst vom Vlies in den restlichen Garten trägt. Wir haben eben einen recht grossen Garten und da zwischen dem Gemüse und den Beeren jäten gehen, ist einfach eine riesen Arbeit.
Am liebsten würde ich ihn eben schon auch zusammen putzen und dann in ihrem Garten verteilen, wie es bei und ist, aber dann müsste ich ja auf ihr Grundstück. Und wenn ich ihren Dreck bei uns putze und dann fein säuberlich in ihren Garten stelle, habe ich ja trotzdem mehr Arbeit.

Das mit dem Sichtschutz habe ich auch schon vorgeschlagen, aber meine Familie will nicht. Es könne nicht sein, dass wir das machen müssen, sollen sie das doch machen.

[Stella*]

Das mit dem Sichtschutz habe ich auch schon vorgeschlagen, aber meine Familie will nicht. Es könne nicht sein, dass wir das machen müssen, sollen sie das doch machen.

In diesem Fall wäre bei uns genau die Person für's Aufräumen verantwortlich, die sich gegen den Sichtschutz sträubt.

[Leela]

Hmm also versamen tut es über den Wind doch eh, ob nun gehäckselt oder nicht…
Samen wegsaugen? Mit dem Staubsauger?
Ok in meinem Garten herrscht eh Wildwuchs aber bisher hab ich Unkräuter einfach hingenommen, die wachsen doch eh, erst recht wenn ihr selber eine Schmetterlingswiese habt…
Ich würde versuchen mich nicht zu nerven.

[Mialania]

@Stella*
Es ginge ums Prinzip. Kann es schon irgendwie verstehen. Gehe auch darum, dass wir ja nichts falsches getan hätten und uns verstecken müssten.

@Leela
Ja, aber über den Wind wird vom Gras ja nicht so viel verteilt, wie wenn man es mit beiden Händen verteilen würde. Ist halt nicht so konzentriert.

Wird gesaugt, aber nicht mit so einem normalen Haushaltssauger.

[Stella*]

Ihr stellt ja den Sichtschutz nicht hin, weil ihr etwas falsch gemacht habt oder euch verstecken müsst sondern weil ihr keinen weiteren Rasenabfall im Garten wollt. Der Sichtschutz wäre eine einfache und vor allem "friedliche" Lösung, denn dadurch hättet ihr künftig keine Diskussionen mehr.
Aber man kann sich das Leben natürlich auch beidseitig schwer machen und das Gefühl haben, dass der andere das Problem lösen muss...

[ChrisBern]

Wenn sie es schon einmal eingesammelt haben, kann man sie vielleicht bitten, das wieder zu tun? Wie oft im Jahr ist das denn? Wenn das Gras immer sehr hoch ist, scheinen sie ja lange zu warten und nicht so oft zu mähen. Ich würde auch noch mal ein Gespräch führen, ob sie anders mähen können, dass das nicht alles in eurem Garten landet. Das muss ja möglich sein (wie schon gesagt, wir lassen auch hoch wachsen, beim Mähen kommt aber gar nix beim Nachbarn an, obwohl wir sogar am Hang wohnen).

Und sonst sehe ich es wie stella: eine Variante finden, die das rüberwehen verhindert. Ich bin grosser Fan des "circle of influence": was kann ich ändern? Andere ändern ist nun mal schwierig. Das heisst ja nicht, dass man nicht das Gespräch suchen kann, aber manchmal reicht das halt nicht.