Deutsch Grammatik 4. Klasse

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Petite Souris
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Petite Souris »

Als Lehrperson ist es wichtig, beim Schreibenlernen nicht alle Fehler der Schülerinnen und Schüler zu korrigieren, da dies negative Auswirkungen auf ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation haben kann.

Wenn Lehrpersonen jedes Mal alle Fehler korrigieren, die Schülerinnen und Schüler in ihren Schreibarbeiten machen, kann dies dazu führen, dass sie sich unsicher und demotiviert fühlen. Sie könnten denken, dass sie nicht gut genug sind und dass sie nie erfolgreich sein werden. Dies kann wiederum zu einem negativen Kreislauf führen, bei dem die Schülerinnen und Schüler nicht mehr versuchen, ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern.

Stattdessen sollten Lehrpersonen sich auf die wichtigsten Fehler konzentrieren und den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie sie diese verbessern können. Wenn Lehrpersonen nur die wichtigsten Fehler korrigieren, können die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten verbessern und sich auf die Aspekte konzentrieren, die am wichtigsten sind.

Es ist auch wichtig, den Schülerinnen und Schülern positive Rückmeldungen zu geben und ihre Fortschritte zu loben. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit geschätzt wird und dass ihre Fortschritte anerkannt werden, werden sie eher motiviert sein, ihre Schreibfähigkeiten weiter zu verbessern.

Insgesamt ist es wichtig, dass Lehrpersonen die Balance finden zwischen der Korrektur der wichtigsten Fehler und der Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei ihrer Entwicklung. Wenn sie dies tun, können die Schülerinnen und Schüler Selbstvertrauen und Motivation aufbauen und ihre Schreibfähigkeiten verbessern.


Die Antwort von ChatGTP auf die Frage: "Weshalb ist es wichtig, beim Schreibenlernen als Lehrperson nicht alle Fehler zu korrigieren?"

Als ich ein zweites Mal gefragt habe, ist folgendes heraus gekommen:

Beim Schreibenlernen als Lehrperson ist es wichtig, nicht alle Fehler der Schülerinnen und Schüler zu korrigieren. Hier sind einige Gründe, warum das der Fall ist:

Erstens kann es Schülern demotivieren, wenn sie zu viele Korrekturen erhalten. Wenn ein Schüler eine Seite voller Korrekturen sieht, kann er sich entmutigt fühlen und denken, dass er nichts richtig macht. Dies kann zu Frustration und einem Mangel an Interesse am Schreiben führen.

Zweitens kann es Schülern schwierig machen, den Fokus auf das Wichtigste zu legen. Wenn ein Schüler zu viele Korrekturen erhält, kann er den Fokus auf die wichtigsten Aspekte des Schreibens verlieren. Es ist wichtig, dass die Lehrperson den Schülerinnen und Schülern hilft, die grundlegenden Schreibfähigkeiten zu erlernen, bevor sie auf Details achten.

Drittens kann es Schülern helfen, ihre eigenen Fehler zu erkennen. Wenn ein Schüler alle seine Fehler korrigiert bekommt, wird er nicht lernen, wie er seine eigenen Fehler erkennt und korrigiert. Wenn Lehrerinnen und Lehrer jedoch nur einige Fehler korrigieren, können Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Fehler besser erkennen und korrigieren.

Viertens ist es wichtig, die Kreativität der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Wenn Lehrerinnen und Lehrer alle Fehler korrigieren, kann dies die Kreativität der Schülerinnen und Schüler einschränken. Die Schülerinnen und Schüler müssen in der Lage sein, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und ihre eigenen Geschichten zu schreiben, ohne sich zu sehr auf Korrekturen zu konzentrieren.

Aufgrund der Möglichkeiten von KI stellt sich mir halt wirklich die Frage: wie wichtig wird in Zukunft das Schreiben und Verfassen von Texten noch sein, ist eventuell die Kreativität nicht fast wichtiger. Und da bin ich der gleichen Meinung wie ChatGTP, diese leidet unter zu starkem Korrigieren.

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Petite Souris
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Petite Souris »

Und dann noch die Antwort von ChatGTP auf die Frage: "Weshalb ist es wichtig, beim Schreibenlernen als Lehrperson alle Fehler zu korrigieren?"

Es gibt keinen eindeutigen Konsens darüber, ob es wichtig ist, beim Schreibenlernen als Lehrperson alle Fehler zu korrigieren. Einige Argumente für die Korrektur aller Fehler sind:

Erstens können unkorrigierte Fehler dazu führen, dass sich schlechte Schreibgewohnheiten verfestigen. Wenn ein Schüler wiederholt denselben Fehler macht und dieser nicht korrigiert wird, kann dies dazu führen, dass er den Fehler beibehält und es schwieriger wird, ihn später zu korrigieren.

Zweitens kann das Korrigieren aller Fehler die Schreibfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler verbessern. Durch die Korrektur aller Fehler lernen Schülerinnen und Schüler, worauf sie beim Schreiben achten müssen, und können ihre Schreibfähigkeiten verbessern.

Drittens können korrigierte Fehler dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler ihr Verständnis der Sprache verbessern. Wenn ein Schüler seinen Fehler korrigiert sieht, kann er verstehen, warum seine ursprüngliche Schreibweise falsch war und wie er es in Zukunft verbessern kann.

Viertens kann die Korrektur aller Fehler Schülerinnen und Schülern helfen, ihre Noten zu verbessern. Wenn Schülerinnen und Schüler ihre Fehler korrigieren und ihre Schreibfähigkeiten verbessern, können sie bessere Noten erzielen und sich für höhere Bildungsstufen qualifizieren.

Insgesamt gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile bei der Korrektur aller Fehler beim Schreibenlernen. Wichtig ist, dass Lehrpersonen den richtigen Ansatz für ihre Schülerinnen und Schüler wählen und darauf achten, dass sie nicht demotivierend wirken. Es kann hilfreich sein, das Feedback auf die wichtigsten Fehler zu beschränken und den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, ihre eigenen Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Korrektur und Unterstützung kann den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern, ohne sie zu demotivieren.

DFrauHugetobler
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von DFrauHugetobler »

Nea hat geschrieben: Sa 1. Apr 2023, 14:48 Es geht nicht darum, dass die Zeit zum Korrigieren der Texte fehlt, sondern zum Verbessern (Genau lesen, dFrauHugetobler). Wir müssten die Fehler unterstreichen, dann müssten die Kinder verbessern. Wenn wir die Fehler einfach reinkorrigieren, hat das Kind noch nichts gelernt.
Dies machen wir bei Aufsätzen, beim Wochenrückblick und täglich bei einem Satz, der Rest bleibt unkorrigiert.
Ich habs genau gelesen aber falsch verstanden.

Verbessert wurde früher zuhause als Husi. Warum geht das heute nicht mehr?

DFrauHugetobler
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von DFrauHugetobler »

Und noch was zum Thema demotivieren.
Man sollte doch einem Kind ruhig und sachlich sagen können, wie man ein Wort richtig schreibt, ohne dass es gerade eine Krise schiebt? Ich finde, heute traut man den Kinder viel zu wenig zu. Man versucht oft, ihm alles so schön wie möglich zu machen. Jede unangenehme Mühseligkeit aus dem Weg räumen, dass es ja motiviert bleibt. Klar, ich finde auch, ein Kind darf und soll eine möglichst schöne Kindheit haben, aber man darf auch etwas von ihnen erwarten (natürlich altersgerecht!) Und in der Regel sind Kinder ja lernwillig und wissbegierig. Emel meine sinds.

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Nea
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Nea »

Wenn man jeden Fehler korrigieren würde, wäre bei gewissen Kindern das ganze Blatt grün oder rot oder blau. Und wenn die Kinder zuhause verbessern müssten, hätten einige ja viiiiel mehr zu tun als andere. An unserer Schule gibt es keine Hausaufgaben. Mit einmal verbessern ist es übrigens nicht getan. Da hats bei den meisten dann immer noch Fehler, die dann nochmals verbessert werden müssen. Und dann noch ein 3. Mal. Einige Kinder wären nur noch mit verbessern beschäftigt.

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ChrisBern
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ChrisBern »

Und die Lösung ist, dass die Kinder vier Jahre lang falsch schreiben, weil er in der 5. Klasse Regel XY dran kommt?

Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass früher alles besser war. Aber früher wurden doch auch alle Fehler angestrichen, das ging doch auch?

Es ist ja eine Sache, dass man nach Gehör schreiben lernt. Aber so viele Jahre lang die gleichen Wörter falsch schreiben, das will mir nicht in den Kopf. Umlernen kostet doch mehr Energie und Zeit als gleich richtig lernen, oder? Auch Hausaufgaben sollte man wieder einführen. Nach vier Jahren (oder 6, wenn man KiGa zählt) hat meine Tochter ab nächstem Jahr Hausaufgaben. Ich freu mich schon auf die Dramen zu Hause - weil sie es nicht gewohnt ist. Dabei weiss man doch, dass Routinen und Gewohnheiten am besten funktionieren bzw zumindest am "automatischsten". Hier in bern scheint mir die Schule 4 Jahre lang total lasch zu sein, damit es in der 5. dann so richtig losgeht und in der 6. zählt es dann extrem und die Kinder haben mega Stress. Wofür das gut sein soll, ist mir schleierhaft, man könnte sich ja sukzessive steigern.

sonrie
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von sonrie »

Bei uns haben sie da in der Schule einen guten Mittelweg gefunden, wie ich finde. Fehler wurden nicht als "falsch" angestrichen, aber den Kindern wurde jeweils gesagt wie man es richtig schreibt bzw. worauf sie achten müssen. Ich selber hab meiner Tochter auch jeweils gesagt wenn sie was falsch geschrieben hat, irgendwann waren wir dann soweit, dass sie von selber gefragt hat "schreibt man Mittagessen mit einem oder mit 2 T"?
übrgens: in der 5. Klasse weht hierauf einmal ein ganz anderer Wind, da führt jeder Rechtschreibfehler (auch in englisch, französisch und NMG) einen halben Punkt Abzug....

(muss aber fairerweise auch sagen, dass dieses "aber in der Schule müssen wir das nicht" bei uns nie wirklich Gewicht hatte, schlichtweg weil die Kinder wissen, dass ich und mein Mann da so manche Sachen in Frage stellen und die auch den Kindern gegenüber kommunizieren. zb. die Sache mit dem Hochdeutsch. Unsere Kinder wissen, dass wir wert auf richtiges Hochdeutsch legen, sie hören uns auch beide oft hochdeutsch sprechen (homeoffice, Freunde und Bekannte aus dem Ausland etc.) und da dieses in der Schule meiner Meinung nach nicht gut genug gelehrt wird, korrigiere ich sie sehr wohl, wenn sie einen grammatikalischen Kauderwelsch daher reden, sie wissen auch dass die Latte da zu Hause höher liegt als in der Schule . :oops: )
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Helena
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Helena »

Nea hat geschrieben: Sa 1. Apr 2023, 22:29 Wenn man jeden Fehler korrigieren würde, wäre bei gewissen Kindern das ganze Blatt grün oder rot oder blau. Und wenn die Kinder zuhause verbessern müssten, hätten einige ja viiiiel mehr zu tun als andere. An unserer Schule gibt es keine Hausaufgaben. Mit einmal verbessern ist es übrigens nicht getan. Da hats bei den meisten dann immer noch Fehler, die dann nochmals verbessert werden müssen. Und dann noch ein 3. Mal. Einige Kinder wären nur noch mit verbessern beschäftigt.
Nea, das glaube ich sofort.
Aber ist es denn hier wirklich richtig, dass man sich nach unten anpasst?
Komischerweise wurden bei uns vor 30 Jahren die Sachen ja auch angestrichen. Sind denn die Kinder so viel dümmer heute? Und wenn ja, wieso?

Wenn ich bedenke, dass mein Kind in 1 Jahr an die Gymiprüfung muss, nachdem es 4 Jahre lang hörte, Rechtschreibung ist unwichtig, da wird es mir ganz anders. Und ich sehe nicht ein, wieso ich zu Hause Nachhilfe geben muss, nur weil die Schule der Schwachen wegen nicht mehr eine korrekte Schreibweise lehrt. Bei uns ist die Ausrichtung nur nach unten, nicht nach oben. Man hört nur, es wird nicht korrigiert, weil dann die Schwachen den Verleider haben. Dass man den Starken damit aber auch ein Bein stellt und es für sie ein Umweg ist, zuerst falsch und dann richtig zu schreiben, das interessiert keinen. :roll: .

Lustigerweise muss es im F und im E verhebä, nur im D nicht. Wahnsinnig logisch….

ausländerin
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ausländerin »

ChrisBern - ich verstehe dich sehr gut. Ich habe mich bei der Diskussion über Rechtsschreibung zurückgehalten weil meine Tochter vor sich aus gut schreibt (macht aber trotzdem noch Fehler). Ihr wurde es aber definitiv nicht in der Schule beigebracht. Sie liest aber extrem viel. Aber ich zweifle Momentan sehr an unserer Primarschule als ganzes.
Meine Tochter ist in der 5 Klasse und die ersten Monate 5 Klasse waren schwierig. Bei uns sind noch ein Paar andere Belastungen dazu gekommen (Auswirkungen der Krieg) aber die Schule war eine der grössten Stress Faktoren. Nach 4 Jahren keine Hausaufgaben hatten sie plötzlich Wochenplan mit Stunden Arbeit drin. In der Schule hat niemand geschaut ob die Kinder überhaupt etwas machen während den selbständigen Lernzeiten, die Kinder dürften dann auch iPads "zum lernen" brauchen (was aber dann nicht in der Wochenplan stand, also Zusatz war) es war sehr laut und unruhig in der Klasse. Bei einem Besuchsmorgen war ich regelrecht erschrocken - da ist unsere Open Space Office mit 50 Mitarbeitern ein Ort der Ruhe und Entspannung in Vergleich. Also bis ich das ganze verstanden habe - hat meine Tochter ihren Wochenplan am Mittwoch Nachmittag und Sontag gemacht. Zu Hause, Stundenlange. Teilweise ganzen Sonntag war sie mit nichts anderes beschäftigt. Sie könnte auch kaum konzentrieren, es hat sie gestresst, sie machte Drama. Sie hatte dort teils Themen die nie besprochen würden, ich musste ihr den Stoff beibringen oder erklären wie sie auf ihrem iPad zu Hause Lehrer Schmidt Videos oder ähnliches googeln und schauen kann. In Franz müsste sie Wörtli lernen die sie nicht gewusst hat wie sie die aussprechen soll. Also - müssten wir auch richtige Aussprache beibringen und Franz Regeln erklären. Man kann glauben dass meine Tochter einfach nicht in der Klasse aufpasst. Sie ist aber sehr Regelkonform, eigentlich viel zu sehr. Mich wunderte was sie überhaupt in der Schule macht. Wir haben den Elterngespräch abgewartet um zu klären ab es am unserem Kind liegt oder nicht. Und da würde sie sehr gelobt für ihre Aufmerksamkeit, Konzentration, usw, die Noten waren alle um 5.5-6, sie macht super mit. Langsam haben wir ein Mittelweg gefunden um Aufgaben auf die Woche aufzuteilen - aber mich stresst die Situation sehr. Erst lernen die Kinder 4 Jahre nichts zu Hause zu machen, und dann sind es plötzlich bis zu 7 Stunden pro Woche, und zwar bitte alles selbständig organisieren und aufteilen und einplanen. Es gibt zwar Wochenplan, aber über den Tests wird erst am Vortag informiert. Wie es nächstes Jahr noch mit Gymi Vorbereitung gehen soll ist mir noch schleierhaft. Wahrscheinlich wird sie mit ihrem Sport aufhören müssen. Mich nervt am meisten dass die Kinder nicht langsam auf Hausaufgaben, usw. angeführt werden aber dann von 4 auf 5 es einfach können müssen.

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Nea
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Nea »

Helena: Hören denn eure Kinder wirklich von den Lehrpersonen, die Rechtschreibung sei unwichtig? Und wird denn da nie etwas korrigiert? Es muss doch einen Mittelweg geben. Habt ihr die Lehrpersonen schon mal darauf angesprochen?

Früher war der Unterricht doch auch noch ganz anders. Oft wurde abgeschrieben, es waren weniger eigene Lösungswege gefragt. Da stand wohl mehr oder weniger bei allen das Gleiche in den Heften. Es gab noch keine Medienerziehung, kein Frühenglisch. So standen auch mehr Lektionen für den Deutschunterricht zur Verfügung.

ausländerin: Falls deine Tochter mit dem Dis donc arbeitet, kann sie online die Aussprache der Franzwörter anhören.
Ist das denn im Kt. ZH so, dass man 4 Jahre lang keine HA hat? Ich kenne das so nicht.

swam
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von swam »

Bei uns haben sie ab der 1. Klasse Hausaufgaben. Mein Sohn ist jetzt in der 6. Klasse und macht nicht so viel zu Hause. Er wurde aber auch langsam rangeführt. Mit jedem Schuljahr mussten sie ein bisschen selbständiger sein. Klar, der Sprung in die 5. Klasse war auch da, er hat zum Glück gleichzeitig noch einen grossen Knopf aufgemacht und wurde auch in anderen Dingen selbstständiger.
Meine Tochter ist in der 4. Klasse und liest überhaupt nicht viel, sie hat aber eine sehr gute Rechtschreibung, zum Glück! Lesen hilft sicher, aber bei ihr hat es zum Glück keinen grossen Einfluss, dass sie nicht viel liest. Beide Kinder haben vorbereitete und unvorbereitete Diktate bis und mit 4. Klasse.
Bei uns gibt es ab der 4. Klasse auch in NMG Tests Abzug, wenn gewisse Wörter falsch geschrieben werden. Als sie z.B. die Kantone durchnahmen, mussten diese richtig geschrieben werden.

ausländerin
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ausländerin »

@Nea - ich glaube dass es sogar von der Schule abhängt ob Hausaufgaben gibt oder nicht bis Ende 4 Klasse. Hier in Stadt Zürich gibt es unterschiedliche Modelle: Tagesschule, Gemischte Klassen, Jahrgangsklassen. In Jahrgangsklassen model haben sie von ersten Klasse Hausaufgaben. Bei uns ist Tagesschule. Das Konzept finde ich toll und auch Umsetzung sehr gut. Aber was das Konzept "keine Hausaufgaben" angeht zweifle ich langsam wirklich wie Sinnvolle das ist. Das andere Thema ist dieses Modulares Lernen (weiss nicht ob das von Lehrplan kommt oder nicht). Sie lernen in Mathe eine Thema in 2-3 Wochen und dann wird das nächste Thema behandelt. Rechnen wechselt mit Geometrie ab. Meine Tochter hat schon 3 Mal 1x1 gelernt (3, 4, 5 auf mein Vorschlag), alle Tests mit note 6 geschrieben und genauso erfolgreich wieder vergessen. Weil mal / durch Rechnen nur in Frühling behandelt wird, aber nicht in Herbst und es sonst gar nicht mehr vorkommt. Sie vergisst es jedes Jahr bis es soweit ist dass sie es wieder brauchen kann. Da zweifle ich auch wie das möglich ist. Und wie es anderen gehen soll da meine in Mathe sehr gut und interessiert ist und eigentlich schon teils der Stoff von Sek/Gymi kennt (Gleichungen, Negative Zahlen usw.).

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ChrisBern
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ChrisBern »

Ja, es ist hier in Bern auch sehr vom Schulhaus abhängig, ob und wie Hausaufgaben, ob Churer Modell oder "klassisch" etc. Viele neue Entwicklungen finde ich toll, wie zB das Arbeiten mit einem Plan, das gemeinsame Erarbeiten von Themen etc. Es sind nur wenige Punkte, die mich nerven, wie eben die geringe Wichtigkeit der Rechtschreibung, das Nicht- Vorhandensein von Hausaufgaben sowie der in meinen Augen eher lasche Unterricht bis zur 4. Und das krasse Anziehen ab der 5. In meinen Augen könnte man Kinder stetiger an die Anforderungen heranführen, zumindest hier in der Stadt Bern, alles andere kann ich nicht beurteilen.

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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ChrisBern »

sonrie hat geschrieben: So 2. Apr 2023, 12:36 Bei uns haben sie da in der Schule einen guten Mittelweg gefunden, wie ich finde. Fehler wurden nicht als "falsch" angestrichen, aber den Kindern wurde jeweils gesagt wie man es richtig schreibt bzw. worauf sie achten müssen. Ich selber hab meiner Tochter auch jeweils gesagt wenn sie was falsch geschrieben hat, irgendwann waren wir dann soweit, dass sie von selber gefragt hat "schreibt man Mittagessen mit einem oder mit 2 T"?
übrgens: in der 5. Klasse weht hierauf einmal ein ganz anderer Wind, da führt jeder Rechtschreibfehler (auch in englisch, französisch und NMG) einen halben Punkt Abzug....

(muss aber fairerweise auch sagen, dass dieses "aber in der Schule müssen wir das nicht" bei uns nie wirklich Gewicht hatte, schlichtweg weil die Kinder wissen, dass ich und mein Mann da so manche Sachen in Frage stellen und die auch den Kindern gegenüber kommunizieren. zb. die Sache mit dem Hochdeutsch. Unsere Kinder wissen, dass wir wert auf richtiges Hochdeutsch legen, sie hören uns auch beide oft hochdeutsch sprechen (homeoffice, Freunde und Bekannte aus dem Ausland etc.) und da dieses in der Schule meiner Meinung nach nicht gut genug gelehrt wird, korrigiere ich sie sehr wohl, wenn sie einen grammatikalischen Kauderwelsch daher reden, sie wissen auch dass die Latte da zu Hause höher liegt als in der Schule . :oops: )
Super, dass das bei euch geht - bei uns zieht meine Meinung nicht wirklich bei der Tochter, wenn es den Lehrern widerspricht. Da hier eben auch keine Hausaufgaben angesagt sind und keine Hefte nach Hause kommen, "muss" ich alles auf eigene Initative machen (Arbeitsheft für Rechtschreibung, Vokabeln FR) und stoße da (verständlich) auf wenig Begeisterung der Tochter. Ich kann es verstehen, ist ja eigentlich auch nicht mein Job. Mir wäre es lieber, ich würde das im Rahmen von Hausaufgaben machen können oder hätte gar nix damit zu tun. Wenn ich aber Anrufe bekam, dass bei Tochter eine LRS Abklärung im Raum steht, wollte ich aktiv werden, weil ich diese Vermutung total absurd fand.

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Helena
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Helena »

@Nea: wenn die Kids nie korrigiert werden, wie sollen sie denn einsehen, dass eine richtige Orthografie wichtig wäre? Ich sehe so gut wie nie was korrigiertes in D von meinem Kind. Und das in der 5!….

HA haben sie tonnenweise, aber nur Mathe, da der Matheplan wahnsinnig umfangreich ist, und F und E Voci bis zum Umfallen. Dabei würden sie echt lieber zuerst anständig Deutsch schreiben lernen….

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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Hawaii1234 »

Hausaufgaben,gab es ab der ersten Klasse.
3./4. War es sehr Lehrpersonen abhängig, eine Klasse 4x wöchentlich 1h, die pararellklasse, 1x 15 min. Fand ich so sehr mühsam.
Jetzt sind sie zusammen in der 5. Diejenigen die kaum Hausaufgaben hatten, haben extreme Defizit in englisch und kämpfen mit der Woche Hausaufgaben Menge. Ich finde die Menge in der 5. OK.
Ca 20-30 min Repetition Mathe,
deutsch jeweils ein Text Verständnis oder Wortdiktat mit ca 20 Wörter,
plus französisch und englisch 20 Wörter in der Sprache 2x schreiben.

Mein Kind kann aber danach die Wörter nicht, und muss immer noch viel investieren damit er sie zumindest mündlich kann. Schriftlich macht ihm mega Mühe, aber er kann auch nicht deutsch schreiben. So sind die Prüfungen natürlich auch immer nur knapp genügend. Nur fehlt uns die Zeit und Lust auf Seiten des Kindes. Für Junior sind 2 Fremdsprachen effektiv zu viel. Echt schade, vorher hatte er gerne englisch.

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ChrisBern
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ChrisBern »

Ja, das geht mir auch nicht in den Kopf, dass die Kinder keine FR Vokabeln nach Hause kriegen. Der Wortschatz ist so sehr rudimentär. Ich muss mal rausfinden, welches Lehrmittel sie benutzen und für zu Hause Vokabeln organisieren. Das wird sonst vermutlich sehr mühsam, wenn bald noch EN dazukommt.

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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von annegretli74 »

Bei uns sind es mehrheitlich die 5./6. Klässler, die grosse Mühe mit Grammatik haben. Anfangs haben sie es phonetisch gelernt, dann kam eine LP, die überhaupt nicht darauf geachtet hat und auf meine Nachfrage hin, weshalb sie nie Deutsch Aufgaben hätten, obwohl offensichtlich grosse Defizite in der Rechtschreibung haben, habe ich folgende Antwort bekommen:"Die Kinder hätten das schon in der 2. und 3. Klasse lernen sollen, ich behandle dieses Thema nicht mehr.".
Bei uns scheint Mathematik ebenfalls wesentlich wichtiger gewertet zu werden als Deutsch. Zudem fände ich es sinnvoller, wenn sie erst Fremdsprachen inkl. deren Rechtschreibung lernen müssten, wenn die deutsche Rechtschreibung sitzt. (mal abgesehen davon dass eine Fremdsprache in der Primar locker reichen würde)

Was die HA anbelangt: bei uns ist es üblicherweise so, dass wenn sie in der Schule gut im Stoff mitkommen, sie nur wenig bzw. keine HA haben. Vorwiegend lernen sie auf Prüfungen bzw. Franz und Englisch Wörtli.
Für mich machen HA nur Sinn, wenn die Kinder an etwas arbeiten müssen, dass noch nicht 100% sitzt. Endlose Matheaufgaben zur Repetition finde ich stumpfsinnig und weder für die Kinder noch für mich irgendwie positiv. Es gurkt die Kids an (kann ich doch schon!) und dann gibt es nur Kämpfe. Mein einziges Argument ist dann ja: du musst es halt machen weil ihr es als HA auf habt....

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Ursi71
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von Ursi71 »

@Hausaufgaben in Zürich: Bei Kind 2 war es so, dass der Lehrer an jedem Elternabend erzählt hat, es gebe täglich Hausaufgaben. Meine Tochter hat nie welche gemacht. Auch von anderen Eltern gab es dieses Feedback: Keine HA. Ich fand das ärgerlich, da sie wirklich ungenügend auf SEK/Gymi vorbereitet werden.

@ausländerin/Wochenplan: Bei Kind 1 gab es auch einen Wochenplan. Der ging jeweils von Montag in einer Woche bis Freitag der kommenden Woche und war eingeteilt in Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Kontaktunterricht und wurde teilweise in der Schule und teilweise zuhause erledigt. Ich fand dieses System super, denn Tochter hat Leistungssport gemacht und durch den Wochenplan hatten wir die Möglichkeit, die Arbeit so einzuteilen, dass sie gut an den Trainingszeiten vorbei ging. Mal wurde halt am Wochenende gearbeitet. Wenn aber am Wochenende Wettkampf war, wurde unter der Woche mehr gemacht etc. Klar mussten wir Tochter am Anfang bei der Einteilung recht führen, aber für uns war dieses System viel praktischer, als wenn wir festgelegte Hausaufgaben gehabt hätten, gerade als auch noch die Gymivorbereitung dazukam.

@annegretli/ Matheaufgaben repetieren: Ich finde das eben gar nicht so dumm. Klar müssten die Aufgaben nicht gerade endlos repetiert werden, aber erst durch Repetition verfestigt sich das wissen im Hirn und wird dann eben nicht gleich wieder vergessen (wie das kleine einmaleins bei Ausländerin). Deshalb sollten man auch Dinge repetieren, die man schon kann.
Ich sehe es gerade bei Tochter 2. Sie sagt mir bei der Vorbereitung: "Ich kann das...", weil sie es verstanden hat. Ich merke dann aber, wenn sie es verstanden hat, heisst es noch lange nicht, dass es in der Prüfung, unter Stress dann auch abrufbar ist. Das geschieht erst nach vielen Repetitionen.
Ich erkläre es Tochter so: Mit jedem Lernen wird ein Weg im Gehirn gebaut, mit jeder Repetition wir er verbreitert. Der kleine Fussweg vom Anfang ist im Hirn nach kurzer Zeit mit anderen Infos zugewachsen. Es sollte repetiert werden, bis die Autobahn im Hirn gebaut ist...
Oder ich erklär die folgende Analogie (Tochter war früher Leistungsschwimmerin): Eine technisch gute Wende ist das A und O eines erfolgreichen Laufs. Tochter hätte nie gesagt, nachdem sie die Wende einmal geübt hat, ich kann das jetzt, und hätte sie nicht mehr geübt. Die Wende wird in jedem Training wieder und wieder geübt, bis es ein Automatismus ist. Erst dann klappt sie auch unter Wettkampfbedingngen, wenn man völlig erschöpft und/oder nervös ist... Dasselbe gilt bei Schullernstoff/Prüfungen.

ausländerin
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Re: Deutsch Grammatik 4. Klasse

Beitrag von ausländerin »

Ursi - ich finde Wochenplan keine schlechte Idee. Ich kann aber nicht verstehen warum meine Tochter ihren gesamten Mathe Wochenplan zu Hause macht - also in Unterricht macht sie nichts oder nichts relevantes. Die Lehrer meinen aber dass sie sehr gut und konzentriert mitarbeitet. Die Idee ist gut - es scheitert an der Umsetzung.
Repetitionen - sie bringen mMn erst etwas wenn sie über längeren Zeitraum erfolgen und in unterschiedlichen Kontexten. Viele Repetetive Aufgaben zwei mal in zwei Wochen und nachher Thema halbes Jahr gar nicht mehr behandeln bringt nichts. So ist es aber hier aufgebaut: 2-4 Klasse haben sie nur Zahlenräum bis Weihnachten behandelt, mit ein wenig Geometrie dazwischen. Plus/Minus - kaum. Mal und Durch rechnen war gerade zwei Wochen in Frühling. Mich nervt einfach 3 mal das gleiche Thema wieder erklären müssen und 1x1 dritte mal üben. Wie kann sowas nachhaltig sein?

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