Wie weiter Haus der Eltern

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Moderator: conny85

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Glueh
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Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Glueh »

Hallo zusammen

Meine Eltern leben alleine in einem Haus. Bisher sind sie gut klargekommen, aber nun hat mein Vater einige gesundheitliche Probleme, so dass fraglich ist, wie lange sie noch dort bleiben können, v.a. da das Haus überhaupt nicht altersgerecht ist. Er würde sofort in eine Wohnung ziehen, aber meine Mutter hängt sehr am Haus (ihr Elternhaus). Ihre grösste Angst ist, dass das Haus verkauft wird, es dann abgerissen und neu gebaut wird, evt. sogar zwei Häuser.
Auch meine beiden Geschwister möchten das Haus gerne in der Familie belassen, können/wollen es aber nicht übernehmen. Die Kinder meiner Tante (Schwester der Mutter) übernehmen das Haus sicher auch nicht. Für meinen Partner und mich würde das zwar auch nicht so einfach gehen, aber ich denke, mit etwas Organisation wäre es möglich. Die Frage ist- ich müsste ja wohl meine Geschwister auszahlen, aber das können wir uns nicht leisten. Was gäbe es da für Möglichkeiten?
Wir haben auch schon über eine Vermietung nachgedacht, allerdings müsste man da wohl einiges machen, das Haus hat z.B. keinen Parkplatz, geschweige den Garage, die Küche ist vom Wohn/Esszimmer getrennt, etc.
War jemand schon mal in einer solchen Situation? Wie habt ihr das gelöst?

Leela
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Leela »

Natürlich wäre eine Renovation sinnvoll, um später einen besseren Mietzins verlangen zu können aber auch unrenovierte, günstige Häuser haben je nach Wohnort eine gute Nachfrage.
Das Elternhaus meiner Mutter war längere Zeit unrenoviert und daher günstig vermietet, als die Grossmutter noch im Altersheim lebte und daher noch nicht klar war, wie es mit dem Haus weiter geht.
Falls ihr selber gerne darin wohnen würdet, könnten die Eltern es auch euch vermieten und mit der Miete die Miete einer Wohnung finanzieren.
Müsste zuerst renoviert werden, könnten die Eltern dies allenfalls selber finanzieren, evt. mit einer Erhöhung der Hypothek.
2010, 2013, 2015

Mialania
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Mialania »

Ihr könntet das Haus schätzen lassen und beim Tod beider Eltern den Erbanteil auszahlen.

Je nachdem, was renoviert werden muss, könnt Ihr schauen, wie und was gemacht werden muss und wenn Ihr selber noch handwerklich geschickt seid, könntet Ihr auch viel selber machen.

Ich
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Ich »

Ich und mein Mann haben das Zweifamilienhaus von meinen Eltern übernommen.
Meine Eltern haben das ganze zum Glück noch zu Lebzeiten geregelt. Da weder ich noch meine 3 Brüder das Haus hätten übernehmen und die Geschwister auszahlen können , haben meine 3 Brüder auf ihren Erbanteil vom Haus verzichtet.
Am besten solltet ihr euch als Familie von einem Notar beraten lassen.

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Fiona1980
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Fiona1980 »

Warum hat deine Mutter den so Angst vor einem Abriss des Hauses? Wir haben genau das gemacht. Das (Gross)-Elternhaus abgerissen und zwei neue Häuser auf das Land gebaut. In dem alten Haus wurde viel Asbest gefunden, die Leitungen waren nicht mehr gut, etc. Und das hätte auf die Dauer nur Ärger gegeben. Zudem konnten wir das Land als Eigenkapital angeben und mussten nicht so viel Hypothek aufnehmen. Wir hatten aber – im Gegensatz zu dir – den Segen und die volle Unterstützung der Eltern.
Kommt die Angst daher, dass sie eben spürt, dass sich ihr Leben "dem Ende entgegenneigt" und sie sich daran festhalten will? Oder wäre es ihr, wenn man mal mit ihr sprecht, vielleicht auch wichtig, dass ihr in Zukunft ein gutes Leben haben könnt und das Haus als Erbe eben mehr Segen als Last wäre? Vielleicht könntet ihr so das Land in der Familie halten und sogar mit Geschwistern in neuen Häusern auf dem Land wohnen...
Zuletzt geändert von Fiona1980 am Do 20. Okt 2022, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
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jupi2000
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von jupi2000 »

Ich persönlich würde den Wunsch meiner Mutter respektieren und solange sie noch lebt, das Haus vermieten so wie es ist. Halt günstig, da es scheinbar alt und renovationsbedürftig ist.

Später, wenn die Eltern gestorben sind, könnt ihr das Haus immer noch abreissen und neu bauen oder total sanieren.
Nichts ist für die Ewigkeit. Aber ich verstehe die Menschen schon gut, die an ihren Häusern hängen!

jupi2000
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von jupi2000 »

Ein Freund von mir war in der gleichen Situation. Altes Elternhaus, Eltern zogen in einen Neubau, weil sie zuhause überfordert waren. Im Neubau ist alles ebenerdig, super praktisch für Alte Leute.
Das Haus hätten sie wohl 20× verkaufen können. Freistehend, grosser Garten, ländlich. Aber uralt halt.
Da praktisch alle Käufer das Haus abgerissen hätten, was die Eltern aus emotionalen Gründen nicht wollten, haben sie dann das nötigste renoviert und günstig an eine kinderreiche Familie vermietet.

Leela
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Leela »

jupi2000 hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 11:24 Ich persönlich würde den Wunsch meiner Mutter respektieren und solange sie noch lebt, das Haus vermieten so wie es ist. Halt günstig, da es scheinbar alt und renovationsbedürftig ist.

Später, wenn die Eltern gestorben sind, könnt ihr das Haus immer noch abreissen und neu bauen oder total sanieren.
Nichts ist für die Ewigkeit. Aber ich verstehe die Menschen schon gut, die an ihren Häusern hängen!
Genau so war es bei uns.
Der Grossmutter war es wichtig, dass ihr Zuhause noch da war. Auch wenn sie natürlich nicht mehr darin zurückkehren konnte.
Ein bisschen renoviert wurde es vor der Vermietung aber nur das nötigste.
Inzwischen ist es verkauft an eine Baufirma, ist aber weiterhin im ursprünglichen Zustand vermietet, sie wollten es als Baureserve.
Mit der Miete konnte übrigens damals auch ein Teil der Kosten fürs Altersheim bezahlt werden.
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connemara
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von connemara »

Mein Elternhaus wurde verkauft, als meine Eltern ins Altersheim gingen. Mein Vater wollte dies so, wir konnten ihn nicht überreden, vorerst noch im Haus zu verbleiben, denn er war noch rüstig zu diesem Zeitpunkt, er checkte mit Auto ins Altersheim/Pflegeheim ein!

Ich hätte das Haus haben können, jedoch war da irgendwas in dem Haus, auf das ich seit meiner Kindheit allergisch reagierte. So kam es für mich nicht in Frage und mein Mann war in einem anderen Kanton verwurzelt. Mein Vater wollte das Haus nicht vermieten, weil ihm der Aufwand zu gross war. Über den Bekanntenkreis meiner Eltern fand sich ein junges Paar, dass das Haus kaufen konnte. Das Haus (Jahrgang 67)war in einem guten und gepflegten Zustand, hatte Umschwung/Garage und war von Anfang an bewohnbar. Das schätze das junge Paar sehr und es konnte nach und nach Veränderungen vornehmen.

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Tinky
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Tinky »

Unbedingt beraten lassen.
Falls deine Eltern auf das Geld angewiesen sind für das Altersheim können sie dir das Haus nicht einfach so schenken. Es ist auch selten, dass die Geschwister einfach so auf ihren Erbteil verzichten.
Bei Vermietung kommt Geld rein - aber es auch ein Aufwand.
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Glueh
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Re: Wie weiter Haus der Eltern

Beitrag von Glueh »

Danke für eure Antworten.
Meine Mutter ist halt in diesem Haus aufgewachsen und es ist seit Jahrzehnten in Familienbesitz, es hat also einen grossen emotionalen Wert. Sie hat Angst, dass ein hässlicher Neubau hingestellt wird (ist natürlich immer Geschmackssache...)
Ins Altersheim müssen sie sicher noch nicht, dafür sind sie beide noch zu gut zwäg, v.a. meine Mutter. Eine Wohnung wäre sicher eine gute Lösung für sie, die Frage ist einfach, ob sie das auch einsehen....zuerst müssen wir auch mal abwarten, wie es mit meinem Vater weitergeht, wenn er aus dem Spital kommt.
Eine Vermietung wäre vorerst sicher eine gute Lösung, jedenfalls in meiner Augen- entweder mit oder ohne vorherige Renovation. Bewohnbar ist das Haus auf jeden Fall, meine Eltern haben die letzten Jahre auch immer wieder mal was daran gemacht, z.B. Dach saniert.

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