Kind stärken
Moderator: conny85
Kind stärken
Hallo zusammen
Unser Sohn (5) ist seit letztem August im Kindergarten. Gegen aussen ist er recht scheu und getraut sich nicht richtig sich zu wehren. Es hat ihm immer gut gefallen im Kindergarten und er geht nach wie vor gerne. Nach einer Zeit hat er aber angefangen, seinen kleinen Bruder zu hauen/schubsen etc. gleich nachdem er vom Kindergarten zu Hause war. Am Anfang dachte ich noch dies sei weil er vielleicht neidisch ist, weil der kleine Bruder noch zu Hause sein darf und er das Gefühl hat er verpasst etwas. Leider habe ich erst spät bemerkt, dass ihn ein Junge mit dem er viel Zeit verbracht hat im Kindergarten ihn immer wieder plagt. Er haut ihn, er schubst ihn, er kratzt ihn... Und er ist zu schüchtern um sich richtig durchzusetzen.
Es tut mir richtig weh das mitzuerleben. Ich war in der Kinesiologie mit ihm um ihn zu stärken, ich war in der Craniosakraltherapie um ihn zu stärken und ich habe ihm Bachblüten mischen lassen. Eine Zeit lang war es besser und jetzt hat es wieder zugenommen dass er sehr grob zu seinem Bruder ist. Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit ihm und er hat zugegeben, dass der andere Junge im Kindergarten immer noch sehr grob sei zu ihm und nicht höre wenn er stop sage und immer weitermache... Ich weiss im Moment nicht mehr recht weiter.
Was könnte ich mit ihm machen um ihn zu stärken? Nochmal Kinesiologie? Oder eher Cranio? Oder hat mir sonst noch jemand einen Tipp wie ich sein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken könnte? Ich möchte nicht erleben, dass es ihm plötzlich nicht mehr gefällt im Kindergarten und nicht mehr gehen will.
Die Kindergärtnerin kennt die Problematik mit dem anderen Jungen aber es ändert sich leider trotzdem nicht viel...
Unser Sohn (5) ist seit letztem August im Kindergarten. Gegen aussen ist er recht scheu und getraut sich nicht richtig sich zu wehren. Es hat ihm immer gut gefallen im Kindergarten und er geht nach wie vor gerne. Nach einer Zeit hat er aber angefangen, seinen kleinen Bruder zu hauen/schubsen etc. gleich nachdem er vom Kindergarten zu Hause war. Am Anfang dachte ich noch dies sei weil er vielleicht neidisch ist, weil der kleine Bruder noch zu Hause sein darf und er das Gefühl hat er verpasst etwas. Leider habe ich erst spät bemerkt, dass ihn ein Junge mit dem er viel Zeit verbracht hat im Kindergarten ihn immer wieder plagt. Er haut ihn, er schubst ihn, er kratzt ihn... Und er ist zu schüchtern um sich richtig durchzusetzen.
Es tut mir richtig weh das mitzuerleben. Ich war in der Kinesiologie mit ihm um ihn zu stärken, ich war in der Craniosakraltherapie um ihn zu stärken und ich habe ihm Bachblüten mischen lassen. Eine Zeit lang war es besser und jetzt hat es wieder zugenommen dass er sehr grob zu seinem Bruder ist. Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit ihm und er hat zugegeben, dass der andere Junge im Kindergarten immer noch sehr grob sei zu ihm und nicht höre wenn er stop sage und immer weitermache... Ich weiss im Moment nicht mehr recht weiter.
Was könnte ich mit ihm machen um ihn zu stärken? Nochmal Kinesiologie? Oder eher Cranio? Oder hat mir sonst noch jemand einen Tipp wie ich sein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken könnte? Ich möchte nicht erleben, dass es ihm plötzlich nicht mehr gefällt im Kindergarten und nicht mehr gehen will.
Die Kindergärtnerin kennt die Problematik mit dem anderen Jungen aber es ändert sich leider trotzdem nicht viel...
Re: Kind stärken
Karate! Einen Versuch ists Wert.
Keine Angst, da lernen sie nicht, zurückzuhauen. Aber sie lernen, wie sie sich notfalls verteidigen KÖNNTEN, und das macht im Kopf und der Haltung der Kids viel aus.
Keine Angst, da lernen sie nicht, zurückzuhauen. Aber sie lernen, wie sie sich notfalls verteidigen KÖNNTEN, und das macht im Kopf und der Haltung der Kids viel aus.
Re: Kind stärken
Ich finde das ein etwas komischer Rat für ein akutes Problem.
Ich würde auf jeden Fall nochmal im Kindergarten ansetzen. Ich würde da mal Präsenz markieren und Einen Besuch machen. Falls der Weg ein Thema ist, ein paarmal mitlaufen. Nochmal bei der Kindergärtnerin insistieren. Im Unterricht sollte sie die Plagerei unterbinden können, das ist ihr Job. Auch in der Pause ist ja eine Kindergärtnerin da und kann mal für eine Weile den Fokus auf diese Problematik legen.
Wenn das Kind merkt, dass die Erwachsenen um es herum, das Verhalten des anderen Kindes nicht ok finden und es möglichst unterbinden, dann stärkt das das geplagte Kind. Es merkt „ das ist nicht ok“ und wehrt sich vielleicht das nächste mal eher selber.
Ich würde auf jeden Fall nochmal im Kindergarten ansetzen. Ich würde da mal Präsenz markieren und Einen Besuch machen. Falls der Weg ein Thema ist, ein paarmal mitlaufen. Nochmal bei der Kindergärtnerin insistieren. Im Unterricht sollte sie die Plagerei unterbinden können, das ist ihr Job. Auch in der Pause ist ja eine Kindergärtnerin da und kann mal für eine Weile den Fokus auf diese Problematik legen.
Wenn das Kind merkt, dass die Erwachsenen um es herum, das Verhalten des anderen Kindes nicht ok finden und es möglichst unterbinden, dann stärkt das das geplagte Kind. Es merkt „ das ist nicht ok“ und wehrt sich vielleicht das nächste mal eher selber.
Re: Kind stärken
Ich hätte jetzt wie Helena in diese Richtung geraten. Zwar nicht Karate, sondern eher Wingtsun oder einen spezifischen Kurs von "wehr dich". Sie lernen dort Konflikte zu deeskalieren, Selbstbewusstsein aufzubauen und sich eben auch zu wehren. Aber ohne Gewalt.
Mein Sohn geht zwar erst in die Spielgruppe, aber die Leitern sieht auch nicht immer alles und kann alles sofort unterbinden.
Ich fand es als Kind komisch, wenn Mütter auf den Pausenhof kamen, um anderen Kindern zu erklären, dass sie bitte nett zu ihrem Kind sein sollen. Ich selber wurde dann teilweise extra abgeholt und man fing mich halt einfach ab, wenn kein Erwachsener in der Nähe war oder an dem Tag, wo mich keiner abholen kam.
Mein Sohn geht zwar erst in die Spielgruppe, aber die Leitern sieht auch nicht immer alles und kann alles sofort unterbinden.
Ich fand es als Kind komisch, wenn Mütter auf den Pausenhof kamen, um anderen Kindern zu erklären, dass sie bitte nett zu ihrem Kind sein sollen. Ich selber wurde dann teilweise extra abgeholt und man fing mich halt einfach ab, wenn kein Erwachsener in der Nähe war oder an dem Tag, wo mich keiner abholen kam.
Re: Kind stärken
Es scheint, als würden Bachblüten, Kinesiologie & Co. nicht tief genug greifen bei deinem Sohn; nicht jeder Mensch spricht gleich gut darauf an. Von daher würde ich, wie von anderen bereits geraten, auch eher in Richtung Selbstverteidigung/Kampfsport gehen. Nicht, um diese Technik aktiv einzusetzen, sondern tatsächlich um das eigene Selbstvertrauen und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Es ist wichtig, dass sich dein Sohn lernt abzugrenzen und STOPP zu sagen, und zwar ohne Angst, deswegen geplagt zu werden. Eine weitere Möglichkeit wäre ev. die Wing-Wave-Methode (ähnlich einer Hypnose). Bei deinem Kind sitzen offenbar die Angriffe von seinem Gspändli schon tief in der Seele; mit Wing-Wave könnte man dieses Trauma auflösen, und zwar jetzt, bevor es sich zu tief manifestiert. Alles Liebe und Gute euch...
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Kind stärken
Bei solchen Themen sehe ich immer eine andere Seite. Ich war ein Kind, das ein anderes Kind geschlagen und geschubst hat. Weil dieses andere Kind wie ein Schatten an mir geklebt ist und ich es nicht loswerden konnte, egal, was ich gemacht habe. Und die lieben Erwachsenen haben nur das arme, geschlagene Kind gesehen, es gestärkt und gestärkt, dass Yoghurt es nicht schlagen darf und dass es selbstverständlich das machen darf, was Yoghurt auch macht. Und so wurde dieses Kind darin bestärkt, auch weiterhin an mir zu kleben und meine Gesellschaft einzufordern und sich über meine verbale Abwehr hinwegzusetzen. Die andere Seite, dass ich mich belästigt gefühlt habe und mich überhaupt nicht wohlgefühlt habe mit der Situation, wurde nicht wahrgenommen. Mit heutigen Begriffen würde ich das Verhalten des anderen Kindes Stalking nennen. Wie es so weit kommen konnte, ist komplex, und ich möchte das hier nicht erklären.
Es ist nicht immer alles schwarz-weiss, aber leider ist der übliche Reflex, sofort zu richten, wer der Aggressor ist und wer das Opfer, anstatt zu schauen, wie es zu der Situation gekommen ist und wie man die Situation lösen kann. VIelleicht ist das auch der Grund dafür, dass die Kindergärtnerin die Situation nicht ändern kann, weil es nicht nur das böse, plagende Kind ist, das allein schuld ist, sondern weil das geschlagene Kind seinen Teil dazu beiträgt, die Situation eskalieren zu lassen? Wie gesagt, es gibt nicht nur schwarz und weiss, sondern viele verschiedene Konstellationen, und Kommunikation und Verhalten untereinander geht immer von allen Beteiligten aus.
Es ist nicht immer alles schwarz-weiss, aber leider ist der übliche Reflex, sofort zu richten, wer der Aggressor ist und wer das Opfer, anstatt zu schauen, wie es zu der Situation gekommen ist und wie man die Situation lösen kann. VIelleicht ist das auch der Grund dafür, dass die Kindergärtnerin die Situation nicht ändern kann, weil es nicht nur das böse, plagende Kind ist, das allein schuld ist, sondern weil das geschlagene Kind seinen Teil dazu beiträgt, die Situation eskalieren zu lassen? Wie gesagt, es gibt nicht nur schwarz und weiss, sondern viele verschiedene Konstellationen, und Kommunikation und Verhalten untereinander geht immer von allen Beteiligten aus.
Re: Kind stärken
Guten Morgen
der Ansatz von Yoghurt gefällt mir, zum drüber nach zu denken.
Bei uns war es etwas anderes. Der Peniger von unserm Jungen suchte so die Aufmerksamkeit, er hatte in der Gruppe keine Freunde. Also plagte er den vermeintlich schwächsten. Mein Bub ist extrem sozial. Obwohl er ihn überhaupt nicht mochte und er ihn ständig plagte, bracht er es nicht übers Herz ihn zurück zu stossen, teile sein Znüni. Ich bekam dann die Tränen ab.
Es ist halt komplex.
Gruss
Irbert
der Ansatz von Yoghurt gefällt mir, zum drüber nach zu denken.
Bei uns war es etwas anderes. Der Peniger von unserm Jungen suchte so die Aufmerksamkeit, er hatte in der Gruppe keine Freunde. Also plagte er den vermeintlich schwächsten. Mein Bub ist extrem sozial. Obwohl er ihn überhaupt nicht mochte und er ihn ständig plagte, bracht er es nicht übers Herz ihn zurück zu stossen, teile sein Znüni. Ich bekam dann die Tränen ab.
Es ist halt komplex.
Gruss
Irbert
Re: Kind stärken
@Yoghurt, das eigene Kind liegt einem am nächsten, weshalb man dieses auch unterstützen will. Es ist gewiss so, dass das andere Kind auch sein Thema hat, nicht umsonst ist es ein Plaggeist. Das herauszufinden ist aber nicht die Aufgabe der Themeneröffnerin, sondern die der KiGä (idealerweise im direkten Gespräch mit allen Beteiligten)
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Kind stärken
@Moreen
Allein diese Wertung, das andere Kind einfach so als Plaggeist zu bezeichnen. Gerade weil du nicht weisst, was dahintersteckt, solltest du dich mit Verurteilungen des Kindes zurückhalten und dich lieber darauf konzentrieren, wie sich die Situation lösen lässt, ohne zu werten.
Gruss von einer Mutter eines besonderen Kindes, das aufgrund seiner Entwicklungsverzögerung im Chindsgi-Alter andere Kinder geschubst hat, wenn sie ihm (nach seinem Empfinden) zu nahe kamen, weil er keine andere Möglichkeit hatte, sich auszudrücken, und keine anderen Strategien anwenden konnte. Das ändert nichts daran, dass es für die anderen Kinder nicht schön war, geschubst zu werden, und dass mein Sohn lernen musste, anders zu reagieren. Es macht aber einen gewaltigen Unterschied, wie man das Kind sieht. Der böse Plaggeist, der andere Kinder schubst, oder das Kind, das sich nicht situationsangemessen verhalten kann.
Nicht, dass ich unterstellen will, dass das Gspändli von Lilly89s Sohn ebenfalls eine Besonderheit hat. Überhaupt nicht.
Allein diese Wertung, das andere Kind einfach so als Plaggeist zu bezeichnen. Gerade weil du nicht weisst, was dahintersteckt, solltest du dich mit Verurteilungen des Kindes zurückhalten und dich lieber darauf konzentrieren, wie sich die Situation lösen lässt, ohne zu werten.
Gruss von einer Mutter eines besonderen Kindes, das aufgrund seiner Entwicklungsverzögerung im Chindsgi-Alter andere Kinder geschubst hat, wenn sie ihm (nach seinem Empfinden) zu nahe kamen, weil er keine andere Möglichkeit hatte, sich auszudrücken, und keine anderen Strategien anwenden konnte. Das ändert nichts daran, dass es für die anderen Kinder nicht schön war, geschubst zu werden, und dass mein Sohn lernen musste, anders zu reagieren. Es macht aber einen gewaltigen Unterschied, wie man das Kind sieht. Der böse Plaggeist, der andere Kinder schubst, oder das Kind, das sich nicht situationsangemessen verhalten kann.
Nicht, dass ich unterstellen will, dass das Gspändli von Lilly89s Sohn ebenfalls eine Besonderheit hat. Überhaupt nicht.
Re: Kind stärken
@Yoghurt, jeder Mensch betrachtet ein Thema nach seinem eigenen Erlebten; du als die, die geschubst hat und als Mutter von einem Kind, welches auch geschubst hat - und ich als eine, die in der Primarschule gemobbt wurde und als Mutter von einem Sohn, der ebenfalls gemobbt wurde. Das hinterlässt Spuren, tiefe Spuren, die ich weit ins Erwachsenenalter mitgetragen habe.
Du hast begründet, weshalb du geschubst hast und weshalb dein Sohn dies auch tat; ich kann beides sehr gut nachvollziehen.
Ich fühle in diesem Fall / bei diesem Thema aus persönlicher Erfahrung mit dem Kind der Themeneröffnerin.
Du hast begründet, weshalb du geschubst hast und weshalb dein Sohn dies auch tat; ich kann beides sehr gut nachvollziehen.
Ich fühle in diesem Fall / bei diesem Thema aus persönlicher Erfahrung mit dem Kind der Themeneröffnerin.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Kind stärken
Genau da sehe ich das Problem. Du hast Mobbing erlebt (ich übrigens auch) und gehst sofort davon aus, dass Lillys Sohn gemobbt wird. Ich versuche zu zeigen, dass es verschiedene Gründe haben kann, dass es eine Dynamik zwischen beiden Kindern geben kann, und dass man der Situation nicht gerecht wird, wenn man sich unreflektiert auf eine Seite schlägt. Du läufst damit Gefahr, deine eigenen Erlebnisse der Situation überzustülpen und die Vergangenheit neu zu inszenieren. Du selbst hättest dir damals vermutlich (das schliesse ich aus dem, was du schreibst) gewünscht, dass dir jemand beisteht und dich gegen die anderen Kinder schützt. Diesen Schutz, den du damals gebraucht hättest, gibst du jetzt in der aktuellen Situation. Nur: Die aktuelle Situation ist nicht deine Vergangenheit, und es kann sein (muss aber nicht), dass in der aktuellen Situation ein anderes Verhalten zielführend ist, als es in der Situation damals der Fall gewesen wäre. Damit würdest du am Ziel vorbeischiessen und allenfalls jemandem Unrecht tun oder auch einfach nicht das geben, was es brauchen würde.
Aber eigentlich sollte es hier um Lilly gehen. Ich würde wohl noch einmal das Gespräch mit der Kindergärtnerin suchen und versuchen, mehr über die Situation zu erfahren. Ist dein Sohn so stark belastet, dass er am kleinen Bruder ausagiert, was ihm selbst passiert? Oder hat er beim anderen Buben einfach abgeschaut, dass man sich gross und stark fühlen kann, wenn man andere plagt? Noch eine andere Möglichkeit: Für viele Kinder ist der Kindergarten "Schwerarbeit", und sie sind von den vielen Eindrücken völlig erschlagen, auch wenn sie gerne in den Kindergarten gehen. Hat dein Sohn eventuell gelernt, dass das Plagen anderer Kinder eine gute Möglichkeit ist, sich abzureagieren und den Stress abzubauen? ("Gut" natürlich in Anführungszeichen.) Dann könntest du mit ihm anschauen, was er braucht, um den Stress abzubauen, ohne andere zu plagen. Allenfalls könnte das auch beinhalten, den kleinen Bruder für eine Weile von ihm fernzuhalten oder ihm sonst Rückzug zu gewähren. Gerade wenn dein Sohn eher introvertiert ist, braucht er vielleicht den Rückzug, um sich zu regenerieren, und der kleine Bruder kann allenfalls zu der Reizüberflutung beitragen, wenn er sofort auf den Grossen zustürmt und mit ihm spielen will (was durchaus verständlich wäre).
Die Kernfrage ist vielleicht gar nicht, wie du das Selbstvertrauen deines Sohnes stärken kannst, sondern viel "oberflächlicher", wie er mit den vielen Eindrücken gut umgehen und sie verarbeiten kann.
Aber eigentlich sollte es hier um Lilly gehen. Ich würde wohl noch einmal das Gespräch mit der Kindergärtnerin suchen und versuchen, mehr über die Situation zu erfahren. Ist dein Sohn so stark belastet, dass er am kleinen Bruder ausagiert, was ihm selbst passiert? Oder hat er beim anderen Buben einfach abgeschaut, dass man sich gross und stark fühlen kann, wenn man andere plagt? Noch eine andere Möglichkeit: Für viele Kinder ist der Kindergarten "Schwerarbeit", und sie sind von den vielen Eindrücken völlig erschlagen, auch wenn sie gerne in den Kindergarten gehen. Hat dein Sohn eventuell gelernt, dass das Plagen anderer Kinder eine gute Möglichkeit ist, sich abzureagieren und den Stress abzubauen? ("Gut" natürlich in Anführungszeichen.) Dann könntest du mit ihm anschauen, was er braucht, um den Stress abzubauen, ohne andere zu plagen. Allenfalls könnte das auch beinhalten, den kleinen Bruder für eine Weile von ihm fernzuhalten oder ihm sonst Rückzug zu gewähren. Gerade wenn dein Sohn eher introvertiert ist, braucht er vielleicht den Rückzug, um sich zu regenerieren, und der kleine Bruder kann allenfalls zu der Reizüberflutung beitragen, wenn er sofort auf den Grossen zustürmt und mit ihm spielen will (was durchaus verständlich wäre).
Die Kernfrage ist vielleicht gar nicht, wie du das Selbstvertrauen deines Sohnes stärken kannst, sondern viel "oberflächlicher", wie er mit den vielen Eindrücken gut umgehen und sie verarbeiten kann.
Re: Kind stärken
Ich würde auch nochmal im KiGa ansetzen. Nicht mir Dauerüberwachung, aber mal einen Besuch machen und danach einen Gesprächstermin suchen mit der LP.
Wenn beim eigenen Kind schon soviel versucht wurde, finde ich doch, das Problem müsste von beiden Seiten her angegangen werden und mit beiden betroffenen Kindern angeschaut werden.
Aus meiner Erfahrung hilft es nicht wirklich, wenn man nur mit einem Kind am Problem arbeitet. Es braucht von beiden Seiten eine Veränderung oder zumindest das Bewusstsein, das das Verhalten im anderen etwas auslöst. Wobei die Kinder da evtl. noch zu jung sind um das zu verstehen, dann braucht es die Erwachsenen zur Unterstützung.
Wenn beim eigenen Kind schon soviel versucht wurde, finde ich doch, das Problem müsste von beiden Seiten her angegangen werden und mit beiden betroffenen Kindern angeschaut werden.
Aus meiner Erfahrung hilft es nicht wirklich, wenn man nur mit einem Kind am Problem arbeitet. Es braucht von beiden Seiten eine Veränderung oder zumindest das Bewusstsein, das das Verhalten im anderen etwas auslöst. Wobei die Kinder da evtl. noch zu jung sind um das zu verstehen, dann braucht es die Erwachsenen zur Unterstützung.
Re: Kind stärken
@Yoghurt, in einem Forum geht es doch um den Gedankenaustausch; je mehr Inputs und Anregungen von aussen kommen, um so besser. So kann die Themeneröffnerin das für sich herauszupicken, was sich für sie am stimmigsten anfühlt. Du masst dir hier an, die Vergangenheit einer dir völlig unbekannten Person zusammenzuschustern, ganz nach deinen eigenen Vorstellungen. Finde ich persönlich wenig zielführend und ehrlich gesagt auch übergriffig. Aber ja, wem's gefällt... Dass die Thematik mit beiden Kindern (und ev. auch deren Eltern) angegangen werden sollte, finde ich auch; absolut sogar.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Kind stärken
Ich frage jetzt mal ketzerisch: wurde schon so viel versucht beim eigenen Kind? Für mich ist kinesiologie und Bachblüten nicht unbedingt "viel versucht". Vielleicht hat die TE auch mehr gemacht, das weiss ich nicht, aber ich finde Bachblüten und Co eher passiv als Ansatz (so im Sinne von: eine Pille wird es schon richten, sehr überspitzt gesagt). Als Ergänzung finde ich das gut, aber als alleiniger Ansatz? Ich würde stärker auf Gespräche gehen, sowohl allein zu Hause, als auch mit Lehrerin und Sohn zusammen (!) Und auch via schulsozialarbeiter mit beiden Kindern. Bei uns wären diese beiden Kinder wohl schon lange beim Schulsozialarbeiter "gelandet", eben mit dem Ziel, die Dynamik zu adressieren und gemeinsame Lösungen zu finden.Manana hat geschrieben: ↑So 12. Jun 2022, 10:23 Ich würde auch nochmal im KiGa ansetzen. Nicht mir Dauerüberwachung, aber mal einen Besuch machen und danach einen Gesprächstermin suchen mit der LP.
Wenn beim eigenen Kind schon soviel versucht wurde, finde ich doch, das Problem müsste von beiden Seiten her angegangen werden und mit beiden betroffenen Kindern angeschaut werden.
Aus meiner Erfahrung hilft es nicht wirklich, wenn man nur mit einem Kind am Problem arbeitet. Es braucht von beiden Seiten eine Veränderung oder zumindest das Bewusstsein, das das Verhalten im anderen etwas auslöst. Wobei die Kinder da evtl. noch zu jung sind um das zu verstehen, dann braucht es die Erwachsenen zur Unterstützung.
Re: Kind stärken
Schön, findest du das eineN etwas komischen Rat.maop hat geschrieben: ↑So 12. Jun 2022, 02:06 Ich finde das ein etwas komischer Rat für ein akutes Problem.
Ich würde auf jeden Fall nochmal im Kindergarten ansetzen. Ich würde da mal Präsenz markieren und Einen Besuch machen. Falls der Weg ein Thema ist, ein paarmal mitlaufen. Nochmal bei der Kindergärtnerin insistieren. Im Unterricht sollte sie die Plagerei unterbinden können, das ist ihr Job. Auch in der Pause ist ja eine Kindergärtnerin da und kann mal für eine Weile den Fokus auf diese Problematik legen.
Wenn das Kind merkt, dass die Erwachsenen um es herum, das Verhalten des anderen Kindes nicht ok finden und es möglichst unterbinden, dann stärkt das das geplagte Kind. Es merkt „ das ist nicht ok“ und wehrt sich vielleicht das nächste mal eher selber.
Bei uns hat das viel geändert. Ich schreibe das ja nicht einfach so.
Re: Kind stärken
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Ich habe mich in meinem ersten Beitrag probiert so kurz wie möglich zu halten, sonst wäre dies ein ellenlanger Bericht geworden.
Vielleicht zur Ergänzung. Wir haben bereits das Gespräch gesucht mit dem anderen Kind und dessen Mutter (die Mutter kennt die Problematik und es ist nicht das erste Mal und mein Sohn ist nicht der einzige, welcher "geplagt" wird). Mit der Kindergärtnerin haben wir ebenfalls gesprochen und auch sie kennt die Problematik.
Yoghurt.. ich bin keine Helikoptermutter und ich weiss durchaus, dass es immer zwei Seiten braucht. Was ich da vielleicht noch ergänzend sagen kann ist, dass es bei uns tatsächlich andersrum ist. Der andere Junge nimmt meinen Sohn richtig ein und "erlaubt" ihm nicht, mit anderen zu spielen. Das hat uns auch die Kindergärtnerin bestätigt und sie hat die Beiden jetzt bewusst etwas auseinander genommen damit sich beide auch gegenüber anderen öffnen können. Das hat meinem Sohn bereits sehr gut getan.
Ich würde jetzt auch nicht sagen dass mein Sohn gemobbt wird. Ich denke Mobbing ist noch mal eine Stufe schlimmer (ich möchte Mobbing überhaupt nicht schönreden aber weiss grad nicht wie ich es anders formulieren soll).
Ich habe das Gefühl das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein müsste bei ihm gestärkt werden, damit er sich mehr getraut auch mal "NEIN" zu sagen wenn er etwas nicht will. Ich informiere mich daher gerne einmal über eure Tipps und schaue was wir in der Nähe so haben.
Und der Tipp mit der Reizüberflutung im Kindergarten ist ebenfalls ein guter Input über welchen ich mir so gar noch nie Gedanken gemacht habe aber durchaus gut zur Eskalation zu Hause beitragen könnte....
Vielen Dank euch für eure Tipps.
Ich habe mich in meinem ersten Beitrag probiert so kurz wie möglich zu halten, sonst wäre dies ein ellenlanger Bericht geworden.
Vielleicht zur Ergänzung. Wir haben bereits das Gespräch gesucht mit dem anderen Kind und dessen Mutter (die Mutter kennt die Problematik und es ist nicht das erste Mal und mein Sohn ist nicht der einzige, welcher "geplagt" wird). Mit der Kindergärtnerin haben wir ebenfalls gesprochen und auch sie kennt die Problematik.
Yoghurt.. ich bin keine Helikoptermutter und ich weiss durchaus, dass es immer zwei Seiten braucht. Was ich da vielleicht noch ergänzend sagen kann ist, dass es bei uns tatsächlich andersrum ist. Der andere Junge nimmt meinen Sohn richtig ein und "erlaubt" ihm nicht, mit anderen zu spielen. Das hat uns auch die Kindergärtnerin bestätigt und sie hat die Beiden jetzt bewusst etwas auseinander genommen damit sich beide auch gegenüber anderen öffnen können. Das hat meinem Sohn bereits sehr gut getan.
Ich würde jetzt auch nicht sagen dass mein Sohn gemobbt wird. Ich denke Mobbing ist noch mal eine Stufe schlimmer (ich möchte Mobbing überhaupt nicht schönreden aber weiss grad nicht wie ich es anders formulieren soll).
Ich habe das Gefühl das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein müsste bei ihm gestärkt werden, damit er sich mehr getraut auch mal "NEIN" zu sagen wenn er etwas nicht will. Ich informiere mich daher gerne einmal über eure Tipps und schaue was wir in der Nähe so haben.
Und der Tipp mit der Reizüberflutung im Kindergarten ist ebenfalls ein guter Input über welchen ich mir so gar noch nie Gedanken gemacht habe aber durchaus gut zur Eskalation zu Hause beitragen könnte....
Vielen Dank euch für eure Tipps.
Re: Kind stärken
Ich kann dir auch Krafmaga empfehlen.
Hat Wunder gewirkt bei meinem Neffen und meine Kinder gehen auch ab Sommer.
Ich würde auf ein gutes starkes Hobby setzen wo das eigene körpergefühl und Stärke drann kommen.
Karate, Krafmaga, Kickboxen, etc etc. etc.
Das gilt auch für Kinder wo ihre Grenzen versuchen zu setzen und nicht gehört werden ( wie bei yoghurt).
Ok Kickboxen für so kleine geht ja kaum.
Aber es gibt nicht nur Fussball und co
Schau dich mal in der Nähe um und dann siehst du was angeboten wird und schau was dein Kind gerne machen will.
Sonst, nach der Schule geht mein Sohn mit seinem Freund zum Spielplatz.
Es bringt ganz viel Ruhe ein, wenn er mit den Freunden spielen kann die ihn eben nicht rumschubsen oder laut sind etc.
Hat Wunder gewirkt bei meinem Neffen und meine Kinder gehen auch ab Sommer.
Ich würde auf ein gutes starkes Hobby setzen wo das eigene körpergefühl und Stärke drann kommen.
Karate, Krafmaga, Kickboxen, etc etc. etc.
Das gilt auch für Kinder wo ihre Grenzen versuchen zu setzen und nicht gehört werden ( wie bei yoghurt).
Ok Kickboxen für so kleine geht ja kaum.
Aber es gibt nicht nur Fussball und co

Schau dich mal in der Nähe um und dann siehst du was angeboten wird und schau was dein Kind gerne machen will.
Sonst, nach der Schule geht mein Sohn mit seinem Freund zum Spielplatz.
Es bringt ganz viel Ruhe ein, wenn er mit den Freunden spielen kann die ihn eben nicht rumschubsen oder laut sind etc.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen 
Re: Kind stärken
Krav Maga fände ich auch eine gute Sache. Ich selber besuchte Kapap (die militärische Variante) und man lernte jemanden zu stoppen, wenn er einem zu nah kam und die Situation abzuschätzen, ob man flüchten, sich wehren und flüchten oder kämpfen will/muss und und und. Aber ich weiss nicht, ob es das schon für so kleine Kinder gibt? Bei uns gab es nur Klassen für Erwachsene.
@Yoghurt
Ich fand deinen Denkanstoss interessant und wichtig.
@Lilly89
Ich hoffe, du findest was passendes für deinen Sohn.
@Yoghurt
Ich fand deinen Denkanstoss interessant und wichtig.
@Lilly89
Ich hoffe, du findest was passendes für deinen Sohn.
-
- Senior Member
- Beiträge: 886
- Registriert: Mo 22. Okt 2012, 13:52
- Geschlecht: weiblich
Re: Kind stärken
Ich möchte hier noch eine Stimme im Sinne von Yoghurt einwerfen - ein Kind zu stärken, dass es sich besser wehren kann, kann manchmal einfach nicht genügen. Mein ältester Sohn wurde im letzten Jahr gemobbt, und mit einigem Aufwand gelang es uns, dass die Schule das Mobbing stoppen konnte. Sohn und wir sind dann optimistisch ins nächste Schuljahr gestartet und vorallem in den letzten Monaten hat sich herausgestellt, dass das Problem tiefer sitzt und auch nicht mit einem stärkenden Hobby (er macht Karate) gelöst werden kann.
Es lohnt sich manchmal tatsächlich, genauer hinzuschauen. Wir wissen z.B., dass unser Sohn wegen "Kleinigkeiten" im Unterricht weint und dies einige Mitschüler dazu triggert, ihn verbal anzugehen.
Es kann sein, dass einfache stärkende Massnahmen wie ein gutes Hobby ausreichen. Es kann aber auch sein, dass (wie von Yoghurt beschrieben) das Verhalten des eigenen Kindes im Schulumfeld die anderen Kinder zu einem gewissen Verhalten animieren. Daher finde ich eure Vorschläge gut, aber auch Yoghurts Beitrag richtig und wichtig.
Es lohnt sich manchmal tatsächlich, genauer hinzuschauen. Wir wissen z.B., dass unser Sohn wegen "Kleinigkeiten" im Unterricht weint und dies einige Mitschüler dazu triggert, ihn verbal anzugehen.
Es kann sein, dass einfache stärkende Massnahmen wie ein gutes Hobby ausreichen. Es kann aber auch sein, dass (wie von Yoghurt beschrieben) das Verhalten des eigenen Kindes im Schulumfeld die anderen Kinder zu einem gewissen Verhalten animieren. Daher finde ich eure Vorschläge gut, aber auch Yoghurts Beitrag richtig und wichtig.
Re: Kind stärken
Toller Denkanstoss, Yoghurt, danke!
Selbst wenn es klar wäre, wer Opfer & wer Täter ist, finde ich es nicht gut, nur die eine Seite anzuschauen. Die Tendenz, das Opfer zu stärken und am Opfer zu werkeln, ist irgendwie total verkehrt. Auch, wenn es gut gemeint ist, geben wir damit dem Opfer damit klar zu verstehen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist und es etwas ändern muss. Dass Täter oft selbst Opfer sind und Opfer zu Tätern werden (Stichwort aktives/passives Opfer), ist bereits bekannt. Einseitiges Rumschrauben löst das Problem nicht und kann sogar bei den einzelnen Beteiligten nur noch mehr Schaden anrichten.
Bitte schaltet jemanden ein, der die ganze Situation anschaut und mit allen Beteiligten eine Lösung sucht.
Es ist nicht verkehrt, das Kind fürs Leben zu stärken, im Gegenteil, aber die Situation in der Schule muss ganzheitlich angeschaut und gelöst werden.
Selbst wenn es klar wäre, wer Opfer & wer Täter ist, finde ich es nicht gut, nur die eine Seite anzuschauen. Die Tendenz, das Opfer zu stärken und am Opfer zu werkeln, ist irgendwie total verkehrt. Auch, wenn es gut gemeint ist, geben wir damit dem Opfer damit klar zu verstehen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist und es etwas ändern muss. Dass Täter oft selbst Opfer sind und Opfer zu Tätern werden (Stichwort aktives/passives Opfer), ist bereits bekannt. Einseitiges Rumschrauben löst das Problem nicht und kann sogar bei den einzelnen Beteiligten nur noch mehr Schaden anrichten.
Bitte schaltet jemanden ein, der die ganze Situation anschaut und mit allen Beteiligten eine Lösung sucht.
Es ist nicht verkehrt, das Kind fürs Leben zu stärken, im Gegenteil, aber die Situation in der Schule muss ganzheitlich angeschaut und gelöst werden.