Drama vor Kita-Besuch

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Fritzili
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Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Fritzili »

Liebe Mamas,
mein Sohn (2,4 Jahre) geht seit er 9 Monate alt ist 2 Tage pro Woche in die Kita.
Anfangs war es gar kein Problem, dann weinte er ein wenig beim Abgeben, dann immer mehr und mittlerweile, je älter er wird und versteht, was passiert, ist es schon daheim ein riesen Drama und Geschrei, wenn wir ihm sagen, dass er heute zu den Kindern in die Kita geht. Einmal dort abgegeben, ist er das zufriedenste Kind, wir bekommen immer eine positive Rückmeldung, dass er einen guten Tag hatte und er erzählt auch von sich aus selber, dass es gut war bei den Kindern und was er alles gespielt hat. Daher bin ich mir sicher, dass es ihm dort gefällt und ihm gut geht. Wie kann ich ihm aber den Abschiedsschmerz erleichtern? Mir zerreisst es jedes Mal das Herz, ihn so traurig dort hinzubringen bzw. abzugeben. Es ist übrigens egal ob Mama oder Papa ihn bringt, er weint bei beiden.

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Nea
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Nea »

Bei uns war das genauso, und zwar ein ganzes Jahr lang, vom 2. bis zum 3. Geburtstag. Ich musste ihn immer schreiend zurücklassen. Ich machte es immer kurz: Ging mit ihm rein, Küssli und dann ging ich mit einem ganz schlechten Gefühl. Kann dir daher nicht weiterhelfen mit Tipps und Tricks, nur mitfühlen. Dann ging es plötzlich problemlos. Ein Jahr lang hatten wir keine Probleme. Und nun ist er 4.5 und muss das Weinen manchmal fest zurückhalten. Was es bei uns sicher schwierig machte, waren viele Wechsel der Betreuungspersonen. Am Morgen war nicht jedes Mal die gleiche Betreuerin da. Was ihm jetzt sehr hilft, ist ein Kleidungsstück von mir oder meinem Mann. Ich habe am Abend auch immer ein zufriedenes Kind abgeholt, darum habe ich mir eigentlich keine grossen Sorgen gemacht.

Hibiskus
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Hibiskus »

Bei uns war das eine zeitlang genauso...Für mich der absolute Horror, ein schreiendes Kind abzugeben!
Ich blieb dann jeweils noch ein paar Minuten in der Garderobe und habe mein Kind nach wenigen Minuten nicht mehr schreien hören. Oder ich rief nach ca. 10 Minuten zu meiner Beruhigung an.
Immer kein Problem mehr.
Am Abend wollte er oft nicht weg aus der KiTa... Deswegen habe ich das ganze durchgestanden und iiiiiirgendwann wurde es auch wieder besser.

Fritzili
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Fritzili »

Sobald ich mich umgedreht habe und die Glastür zu ist, hört er auch schon auf zu weinen. Aber solange ein Elternteil noch da ist, geht es überhaupt nicht.

Hibiskus
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Hibiskus »

Ich denke wirklich, dass das normal ist. Leider!
Da musst du wohl durch im Wissen, dass alles kein Problem mehr ist, sobald du ausser Sichtweite bist...

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Summer2018
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Summer2018 »

Ist bei uns auch so. Mal geht es ein paar Wochen besser, dann wieder schlechter. Aber ich seh das auch bei ganz vielem amderen Kindern in der Kita also wohl normal. Für mich wichtig: ich weiss die Kita ist super und ich weiss dass er eigentlich auch gerne da ist. Es ist halt einfach der kurze Moment vom Abschiednehmen und manchmal auch zuhause schon etwas. Was manchmal hilft: ihm sagen was es zu essen gibt in der Kita 🙈 essen in der Kita ist viel cooler als zuhause. Und ich darf innerlich nicht zweifeln. Ich bleibe auch nie länger oder rufe an. Ich weiss dass alles gut ist wenn ich weg bin und das reicht bzw ich weiss wenn es gar nicht gehen würde, würden sie mich eh anrufen.
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maple
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von maple »

Aus eigener Erfahrung kenne ich es nicht, aber bei Freunden, deren Kinder die gleiche Kita und Waldspielgruppe besucht haben, war es auch so. Fürchterlicher Trennungsschmerz, aber nachher war alles ok. Die einzige Strategie war glaubs wirklich, den Abschied möglichst kurz zu halten und entschlossen zu gehen.
Grosse Schwester 08/13
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mariposa_2
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von mariposa_2 »

Wir hatten es ähnlich in dem Alter.
Ich habe unserem Sohn immer schon am Abend gesagt, dass morgen Kita Tag ist. Zusätzlich habe ich bereits am Abend als Pyjama die normalen Kleider angezogen. So fiel das Umziehen morgens weg (was bei uns dann sonst problematisch war weil er nicht in die Kita wollte). Dann haben wir lange gekuschelt am Morgen und im Auto durfte er immer ein Schoggischoppen trinken.
Wir haben es genau umgekehrt gemacht und ich durfte länger dableiben und mitspielen (ich fand das toll von der Gruppenleiterin, dass sie das so vorgeschlagen hatte). Danach hat es gebessert. Nach ein paar Monaten ging es wieder schlechter. Darauf habe ich mit ihm eine Kitakiste gebastelt (wieder eine Idee von der tollen Gruppenleiterin) mit Fotos von uns und 2 Spielzeugautos. Die Kiste blieb immer in der Kita und er durfte sie immer mit in seine Gruppe nehmen. Der Abschied fiel ihm so leichter.
Es gab leider kurz darauf einen Gruppenleiterin Wechsel und danach ging es fast gar nicht mehr. Da er schon mehrmals Phasen mit Abschiedschmerz hatte wollte die neue Gruppenleiterin mir das "anhängen", weil ich offenbar eine Glucke bin und ihn nicht gehen lassen kann. Sie hat mich bedrängt, den Abschied kurz zu halten und härter zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm nicht mehr gefällt, obwohl er es über den Tag immer gut hatte.
Ich habe dann darauf gedrängt, dass er die Gruppe wechseln kann und zu den Grösseren kann. Und siehe da, seit dem Gruppenwechsel vor 1.5 Jahren hat er nicht ein einziges Mal geweint beim Abschied.

Ja, die meisten sagen, dass man den Abschied kurz halten soll. Besonders Menschen ohne Kinder oder ohne Kinder mit Abschiedsschmerz wurden nicht müde, dass immer wieder zu betonen. Ich habe trotzdem immer wieder geschaut, was man ändern und verbessern kann, damit es meinem Sohn leichter fällt.

Hast du schon mit der Kita bzw. Gruppenleitung gesprochen? Vielleicht haben sie eine Idee, wie ihr es ihm leichter machen könnt.
Chline Buddha 2017

KaylaB
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von KaylaB »

Liebe Fritzili
Ich habe ein paar Anregungen, die hier phasenweise gut geholfen haben, die Trennung zu überbrücken:

- Das Positive für ihn für den Kita-Tag hervorheben (Freunde, Spielzeug X).
- Sagen, dass du dich aufs Abholen freust und ihr dann zu Hause XY macht oder was ihr gemeinsam Znacht essen werdet. Je nachdem, könnt ihr die Abendaktivität auch gemeinsam festlegen (muss ja nichts Wahnsinniges sein: Baden mit viel Schaum, Bilderbuch ansehen).
- Mein Sohn durfte zeitweise ein kleines Auto oder Schleichtier mitnehmen, das in die Jackentasche passt. Das hat ihm geholfen. Am Besten schon am Vorabend aussuchen lassen, um eine weitere Schwierigkeit am Morgen zu vermeiden ;-)
- Gegenseitig ein Küsschen auf die Hand geben oder ein Herz aufmalen, das beide an den andern denken lässt.
- Beide ein Oberteil der gleichen Farbe anziehen. So Kleinigkeiten freuen und stärken das Kind für den Tag.
- Das Kind am Fenster beim Abschied winken lassen (wollte mein Kind nie, anderen half das).

Es ist etwas ein Herausfinden, was fürs Kind und sein Alter passt. Hier war es auch besser, die Abschiede kurz zu halten. Viel Geduld.

Fritzili
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von Fritzili »

Danke für all euren Zuspruch! Es hilft mir schon, dass es auch anderen Familien so geht ;-)
Mit der Kita-Leiterin habe ich schon gesprochen. Sie versicherte mir, dass mein Sohn sich tatsächlich immer innerhalb einer Minute beruhigt und dann gut in den Kita-Tag startet. Ich dürfte auch jederzeit anrufen und nachfragen bzw. würden sie von sich aus anrufen, wenn es gar nicht geht.
Von daher müssen wir den Trennungsschmerz wohl einfach durchstehen. Daheim ist es teilweise auch so, dass, wenn ich den ganzen Tag mit ihm verbracht habe und am Abend dann vom Papa "abgelöst" werde, weint er auch bitterlich, weil er weiterhin mit Mama spielen will. Zwar ein schönes Kompliment, aber auf Dauer schon anstrengend ;-)

priskastd
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Re: Drama vor Kita-Besuch

Beitrag von priskastd »

Mach dir keine Sorgen, das ist völlig normal. Meine haben auch immer Drama gemacht, wollten dann aber fast nicht mehr gehen als ich sie abends abholen kam. Ich denke mal es hilft, wenn man den Abschied möglichst kurz und knackig macht.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
– Albert Einstein

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