Heimweh

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Narina
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Heimweh

Beitrag von Narina »

Hallo zusammen, unser Sohn lernt Landwirt ist im letzten Lehrjahr.Er wohnt fix bei der Familie.Nun hat er eine ziemliche Krise.Sagt er leide plötzlich stark an Heimweh.Sieht alles nur noch negativ,.Hat das Gefühl alle sind gegen ihn.Würde am liebsten alles hinschmeissen.Gespräch mit der Familie fand schon statt.Sie sind zufrieden mit seiner Leistung .Haben auch bemerkt, dass er in den letzten Wochen etwas deprimiert ist. Kommen ihm entgegen , dass er ab und zu auch nach Hause darf( Weg ist etwas weit) Täglich ruft er an...dies zerrt auch an unseren Nerven...Im Frühling hat er LAP....wer kennt dies auch? Wer hat einen Geheimtipp?Danke für eure Antworten :)

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Berlin
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Re: Heimweh

Beitrag von Berlin »

Das ist sicher eine schwierige Situation. Hat er an seinem Wohn- und Arbeitsort Freunde? Geht er da in einen Sportverein oder Ähnliches? Das würde sicher helfen.

Betreffend Telefonate: Ich würde mit Ihm vereinbaren, dass ihr nur noch 1 oder 2 Mal pro Woche telefoniert. Klingt hart, aber dauerndes Telefonieren mit zu Hause macht das Heimweh nur Schlimmer, nicht besser.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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Nagala
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Re: Heimweh

Beitrag von Nagala »

Wir haben das Heimweh bei unserem Sohn mit Kinesiolgie erfolgreich behandeln können. Evt ist dies eine Option.
Evt. wäre dies eine Option? Oder Kalender erstellen, wo er X machen kann? Er hat es ja demfall bald geschafft?

Alles Gute!
... dankbar & glücklich...

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dede
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Re: Heimweh

Beitrag von dede »

"Heimweh" ist die eine Sache. Die andere Sache "er sieht alles nur noch negativ" ist eine andere Sache. Ob das alles nur mit "Heimweh" erklärbar ist, würde ich erst mal in Frage stellen. Ich finde es schwierig immer alles gleich sofort mit "psychisch" abzustempeln.
Ich würde da trotz allem mal eine Abklärung beim HA machen lassen. Schauen, dass kein Mangel da ist, die Schilddrüse in Ordnung ist usw. Die Zeit vor der Lehrabschlussprüfung erleben viele Jugendliche als sehr stressreich. Und deshalb wäre ich vorsichtig, das alles unter "Heimweh" einzuordnen.
So kurz vor dem Lehrabschluss wäre es schade, alles hinzuschmeissen. Versucht alle aktuellen Stressoren zu identifizieren. Erst dann könnt ihr entscheiden, was deinem Sohn wirklich helfen kann und welche Unterstützung er jetzt braucht. Ein Gespräch mit einer Lehrperson an der Berufsschule könnte da auch helfen. Ganz sicher nicht hilfreich schätze ich ein, den Kontakt mit deinem Sohn zu minimieren. Aber ihn etwas besser steuern und mit deinem Sohn besprechen, was ihn stresst, und abklären, wo er Unterstützung braucht und welche Ressourcen vorhanden und evtl. wieder angezapft werden können.

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Stella*
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Re: Heimweh

Beitrag von Stella* »

Das tönt nach einer schwierigen Situation - auch für euch.

Ich hatte mal einen Vitamin D3-Mangel und fühlte mich total ausgelaugt und nervlich am Ende. Würde deshalb als erstes einen Termin beim HA abmachen, um die Blutwerte zu untersuchen. Mit einer hohen Dosierung ging es mir nach 3 Wochen bereits viel besser. Auch andere Werte können einen Einfluss auf die Psyche haben (zB B12). Dem würde ich unbedingt nachgehen.

Die Telefongespräche würde ich auch nicht reduzieren. Indem er euch täglich anruft, merkt er auch, dass ihr ihn unterstützt und ihm helfen wollt. Für mich als Kind wäre es extrem schlimm, wenn mir die Eltern sagen würden, ich dürfe nur noch 1 oder 2 x pro Woche anrufen. Und ihr als Eltern hättet wohl auch kein gutes Gefühl dabei, weil ihr nicht wisst, wie es ihm geht.

Gibt es die Möglichkeit, dass ihr bei den Gesprächen versucht, den Fokus auf die guten Erlebnisse zu legen? Fragt ihn doch immer wieder, was am vergangenen Tag gut war. Es gibt ja so viele kleine Sachen, die man oft vergisst. Vielleicht hilft es ihm, so seinen Blickwinkel etwas zu verändern.

Joeyita
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Re: Heimweh

Beitrag von Joeyita »

Ich würde auch einerseits de gesundheitlichen Aspekt abklären, andererseits mit ihm zusammen schauen, was ihm helfen würde, was er braucht für diesen Endspurt. Vielleicht hat er selber eine gute Idee? Dann nach vorne schauen, er hat es ja wirklich bald geschafft. Und ihn klar ermutigen, jetzt nicht aufzugeben so kurz vor dem Ziel. Vielleicht hast du selbst ein Beispiel, als du auch mal durchbeissen musstest und es sich gelohnt hat? Solche Geschichten können auch ermutigen.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

Christa
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Re: Heimweh

Beitrag von Christa »

Vielleicht auch ein Vitaminmangel, würde das auch mal mit einem Arzt anschauen. Gerade bei Stress kann es auch an den Vitamine zerren.

Hat er evtl. auch Zukunftsängste, was kommt nach der LAP ? Da versuchen nur mal das bis zum Ende der Lehre zu Planen.Berufsberatung käme mir sonst auch noch in den Sinn um ihm diverse neue Möglichkeiten aufzuzeigen was in Zukunft möglich ist. RS oder Zivi kommt ja auch noch und ich seh bei meinen Kindern in ihrem Umfeld machen doch einige eine neue Ausrichtung.

Heimweh und anrufen, ist halt schon so das dies nicht gerade Ideal ist.Versucht da auch mit ihm zu reden, das evtl mal einmal die Woche Pause machen, oder evtl. könnt ihr ja auch mal hin übers Wochenende und mit Ihm da vor Ort was zu machen. Oder Kollegen können mal hin.
Macht er Sport, hat er da vor Ort auch Kollegen ? Denke den ganzen Tag immer nur mit der Familie und dann noch da schlafen ist halt auch
evtl. schwierig.

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Berlin
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Re: Heimweh

Beitrag von Berlin »

Stella* hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 10:07 Die Telefongespräche würde ich auch nicht reduzieren. Indem er euch täglich anruft, merkt er auch, dass ihr ihn unterstützt und ihm helfen wollt. Für mich als Kind wäre es extrem schlimm, wenn mir die Eltern sagen würden, ich dürfe nur noch 1 oder 2 x pro Woche anrufen. Und ihr als Eltern hättet wohl auch kein gutes Gefühl dabei, weil ihr nicht wisst, wie es ihm geht.
Natürlich würde ich meinem Kind nicht "verbieten", mich anzurufen. Aber im persönlichen Gespräch mit ihm analysieren und ausdiskutieren, welcher Rhythmus sinnvoll ist. Ich kenne das Thema auch von Austauschjahren von Schülern: Da wird auch von Fachpersonen empfohlen, nicht täglich zu Telefonieren oder zu Skypen. Da dies das Heimweh nur noch verstärke. Natürlich braucht es eine Balance zwischen: Wenn es Dir schlecht geht oder etwas Schlimmes passiert ist, kannst Du uns jederzeit anrufen. Aber den regelmässigen Austausch sollten wir so vereinbaren, dass es Dein Heimweh nicht noch verstärkt.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Narina
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Re: Heimweh

Beitrag von Narina »

Vielen Dank für eure tollen Tipps und Erfahrungen.
Mittlerweile hat sich das Thema wieder etwas gelegt. Wir waren beim Arzt und haben Blut untersucht , ist kein Mangel vorhanden . Ich habe das Gefühl es war einfach etwas Übermüdung, Schulstress, Pubertät, düstere Tage .Er fand noch Hilfe bei einem Mann der etwas" mehr" kann. Dies hat ihm auch gut getan. Hoffen wir nun er packe das ganze wieder mit etwas positiver Energie.

priskastd
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Re: Heimweh

Beitrag von priskastd »

nicht immer alles so negativ sehen. ist doch gut wenn er euch vermisst.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
– Albert Einstein

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