Kleine Jungs in der Oberstufe?

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Ekki
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Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Ekki »

Unser Sohn ist fast 14 Jahre alt, in der 2. Sek und derzeit wieder einmal ziemlich unglücklich mit seinem Körper. Er ist jetzt knapp 160 cm gross und wiegt 40 kg. Damit ist er in seiner Klasse mit Abstand der kleinste und zierlichste Junge. Er fühlt sich von den anderen Jungs nicht für voll genommen und wird im Turnen (z. B. Basketball, Fussball) oft nicht angespielt oder in eine Mannschaft gewählt, weil er in den Augen der anderen ja „sowieso verkacke“. Dies, obwohl er eigentlich sportlich ist. Nur ist er eben kein Schrank und noch nicht ganz so weit entwickelt wie seine Altersgenossen. Das ganze nagt natürlich enorm an seinem Selbstbewusstsein.

Vor einem Jahr waren wir - weil er so die Krise hatte - deswegen mit ihm bei einem Kinderarzt, der spezialisiert ist auf Entwicklungspädiatrie und haben abklären lassen, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Wohlverstanden, weil er (und nicht wir) sich so Sorgen gemacht hat. Laut Arzt ist alles OK, aber sein Knochenwachstum war damals etwa 2 Jahre im Rückstand. Er ist halt ein Spätzünder, wie mein Mann und ich das ebenfalls waren. Es heisst also Geduld haben. Unserem Sohn nützt dieses Wissen natürlich herzlich wenig, er möchte jetzt und nicht erst in 2 Jahren endlich den Grössenunterschied zu den Klassenkollegen aufholen. Wir können seinen Frust sehr gut verstehen. Hormonell möchten wir aber nicht eingreifen. Im letzen Jahr hat sich ja auch schon einiges getan, er ist mehr gewachsen als bisher und wirkt auch nicht mehr ganz so kindlich wie mit knapp 13. Er sieht aber nur den Unterschied zu den anderen Jungs, und der ist nun mal da. Der Zuspruch von uns Eltern hilft bekanntlich wenig, obwohl wir die selben Erfahrungen gemacht haben.

Wer hat (hatte) auch einen Jungen in dem Alter, der unter seiner Grösse leidet und der auch das Gefühl hat, dass es einfach nicht vorwärts geht mit dem Wachstum? Was haben eure Jungs für Strategien entwickelt, um besser mit der Situation umzugehen?

Über einen Austausch würde ich mich freuen.

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carina2407
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von carina2407 »

Hallo Ekki

Kann Dir nachfühlen , wir haben auch so ein Finöggeli, Wachstumsrückstand ebenfalls 2 Jahre. Er ist jetzt 14.5 J., 153cm, 37kg und in der 2.Sek, also noch kleiner als dein Sohn :wink: . Er hadert hin und wieder mit der Grösse, hat aber mittlerweile gut akzeptiert dass es bei ihm länger dauern wird. Endgrösse wird ca. 172cm sein. Wachstumshormone kamen für uns nach der Diagnose ebenfalls nicht in Frage, in so einem Fall werden sie aber von den Endokrinologen in der Regel eh nicht verschrieben, sondern nur wenn eine Störung vorliegt, die das Wachstum hemmt.
Er kann sich eigentlich ganz gut durchsetzen, und er ist sehr sportlich. Klar wird er hin und wieder hochgenommen wegen der Grösse, manchmal meint auch wieder einer blöd rüsseln zu müssen und versucht ihn fertig zu machen, aber er kann das ganz gut ab und wehrt sich auch. Ausserdem gibt es an seiner Schule noch andere Jungs die auch noch sehr klein und fein sind. In seiner Klasse ist er aber der Kleinste. Seine zwei besten Freunde sind beide über 170 und schon recht weit entwickelt, und es ist kein Problem für die Jungs. Es ist halt schwierig, da die Hormone durch den Körper rasen und man so viel mehr machen möchte als es der Körper gerade zulässt. Man fühlt sich in der Pubertät sowieso schon nicht wohl im eigenen Körper, und ich verstehe schon dass es da zu grossem Frust kommen kann, wenn der Unterschied zu den anderen so frappant ist. Wenn er grad wieder mal hadert, sprechen wir mit ihm, zeigen ihm auf worin er sehr gut ist, was er alles kann, dass er tolle Freunde hat, die Mädels auch nicht abgeneigt sind :D, und das aller Wichtigste: Er ist gesund und wird eine normal Grösse erreichen, dieses Glück haben nicht alle.
Ich weiss es ist nicht immer einfach, manchmal lässt er sich auch nicht aufbauen, dann lass ich ihn. Nach ein paar Tagen kriegt er sich jeweils wieder ein.
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Helena
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Helena »

@Ekki: meiner ist ein Jahr jünger, eine Klasse tiefer, 148 und 34 kg schwer…und er wächst kaum 12 cm in einen Jahr.
Ich weiss, das nützt deinem Kind nicht viel, aber mein Junior ist bei weitem nicht der einzige (noch) kurze. Es hat sogar einige Jungs, die kleiner sind als er. Bis zu 5 pro Klasse! In dem Alter hinken viele Knaben hintendrein, das ist wirklich völlig normal.

Bist du sicher, dass es um die Grösse geht im Turnen? Hier ist das bei keinem Kind ein Thema, dass es wegen der Grösse/ dem Fliegengewicht als leistungsunfähig angeschaut wird. Steckt da evtl mehr dahinter? Und die Grösse ist nur eine Ausrede?

Echt Pech, ist er bei euch der einzige Kleine. Vielleicht könnten sie das mit dem Turnen mal in der Klasse besprechen?

Puzzli
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

Unser fast 15jähriger, ist 150cm und knappe 40kg. Er besucht die 2. Sek (theoretisch wäre er sogar in der 3.)

Er ist ein richtiges Energiebündel und Kraftpaket. Er ist total sportlich, spielt Fussball und macht Akrobatik. Er ist einfach ein absolutes sportliches Kind.

Er war immer der Kleinste und das war nie das Problem. Er wird von allen geschätzt und es war nie ein Thema im Sport, aber eben er ist eine Sportskanone.

Im FC wird er sehr geschätzt, er wird jedoch dieses Jahr eine Carte Blanche einlösen und nochmals 1 Jahr in der tieferen Liga spielen. Da er halt körperlich schon sehr unterlegen ist, dies aber mit Geschwindigkeit und Wendigkeit wett macht.

Also unserer Erfahrung nach machen die Kids keinen Unterschied bei der Grösse. Wir bemerken diesbezüglich nichts.

Puzzli
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

Übrigens ist die Pubertät noch nicht wirklich in Sicht.

Wir haben seine Endgrösse ausrechnen lassen, er wird +/- 165cm. Ich hoffe es geht noch ins Plus.

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dede
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von dede »

https://cdn.paediatrieschweiz.ch/produc ... GP_d-1.pdf
Im Link findest du die Perzentilenkurven. Mit 14 Jahren 1m 60 ist etwas unter der 50. Perzentile, also völlig im Schnitt von der Grösse her. Die 40 kg sind dann ca. auf der 10. Perzentile. Ist halt schlank.

Nur so als Rückfrage: ist es wirklich die Grösse, die es ausmacht, dass er sich nicht akzeptiert fühlt?
An der Grösse lässt sich wenig machen. In den Klassen unserer Kinder gibt es kleinere Kinder, die den Ton angeben. Und der Grösste der Klasse, der teilweise recht ausgeschlossen wird.

Wie ist dein Kind von der Altersstruktur her in der Klasse, eher bei den Jüngeren oder bei den älteren?

In diesem Alter passiert extrem viel. Einige sind schon fast erwachsen, auch in den Interessen. Und andere sind wirklich noch mehr Kind als Teenager. Unsere Kinder sind eher Spätzünder und sind auch von den Interessen und vom Verhalten her eher nicht so weit und können viel jünger wirken als ihre Klassenkameraden. Mit Cool-Sein in der Klassenhierarchie ist da nichts. Es gibt immer Klassenkameraden, die andere belächeln, weil sie sich stärker und besser fühlen und sich selber grösser fühlen, wenn sie auf andere runter schauen können. Das kann schon sehr schmerzhaft sein. Wir diskutieren miteinander, was uns wichtig ist, was gute Freunde ausmachen. Echtes Selbstbewusstsein kommt eher von innen und wird weniger von aussen aufgebaut.
Ich würde weniger vertrösten, dass die Grösse schon noch komme. Sondern mehr über die Gefühle diskutieren, die mit dem "Sich-nicht-akzeptiert-fühlen" zusammenhängen und wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann, damit man nicht in eine Negativspirale gelangt. Allein nur an der Körpergrösse und -statur wird der Mensch nicht gemessen. Ich würde wohl die positiven Eigenschaften vom Kind sammeln und auch sammeln, in welchen Bereichen und von wem es die Anerkennung von anderen sehr wohl bekommt. Das hilft vielleicht den Fokus etwas von der Grösse wegzulenken. So Dinge wie die Grösse lassen sich nicht einfach ändern, da gilt es auch immer wieder Dinge akzeptieren zu lernen, die einfach so sind wie sie sind. Sich selber also trotz dieser "Defizite" (von sich selber als Defizite angesehen) lieben zu lernen.

annegretli74
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von annegretli74 »

Liebe Ekki
Mein "kurzgewachsener" Sohn ist zwar noch nicht in der Oberstufe, aber wir kennen die von dir beschriebenen Themen sehr gut. Er ist 10, 135cm gross und nur 28kg schwer. Lange Zeit war seine Grösse (immer der kleinste oder zweitkleinste der Klasse, nach wie vor der Kleinste im FC) ein Dauerthema. Da er aber schön auf seiner Perzentile wächst und ich ebenfalls ein Spätzünder im Wachstum war, sind bis jetzt keine besonderen Abklärungen gelaufen.
Für ihn ist sein Hobby die grosse Stütze. Er spielt nun im vierten Jahr in der A-Mannschaft und sie sind sehr erfolgreich. Dies gibt ihm ein gutes Gefühl und seine Grösse wurde mehrheitlich zur Nebensache. Er hat mir mal gesagt, dass er "endlich" etwas besonders gut könne. Dass er mit Leichtigkeit und ohne Aufwand gute bis sehr gute Noten in der Schule erreicht, zählt für ihn nicht... :roll: :wink:

Christa
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Christa »

@Ekki
Ich habe nachgeschaut mein Sohn war mit 14 Jahren 156 cm. Bei ihn kam dazu das er auch noch der jüngste knapp am Stichtag.
Er hat dann während der Lehre den Wachstumsschub gemacht und ist heute mit 20 Jahren 174 cm. Wir haben ihn aber nie abklären lassen
uns war klar das er halt wie ich und mein Bruder erst später in die Pubertät kommt.
Problem war für ihn auch im Turnen das er da einfach nicht mehr mithalten konnte und vorallem auch das z.B Hochsprung und Weitsprung etc.nicht nach der Grösse ging und er da immer schlechte Turnnoten dadurch bekam, seine Motivation für den Turnunterricht war da nicht sehr gross.
Auch beim Schnuppern hat er dann ein paar Rückmeldungen bekommen weil er halt noch Kindlich wirkte und seine Stimme auch leise sei.
Mein Sohn konnte aber im ganzen gut damit umgehen und wir haben als Eltern es eben auch nicht als Problem dargestellt, sondern ihm oft
aufgezeigt und Fotos von früher wie wir da aussahen und dann später gewachsen sind.

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Ekki
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Ekki »

Vielen Dank für Eure vielen Rückmeldungen.
Natürlich wissen wir, dass unser Sohn nicht der einzige ist, der eher klein ist. Es ist einfach so, dass - entgegen der Perzentilenkurven - in seinem Jahrgang wirklich nur grössere Jungs sind. Vielleicht ein Zufall, aber es ist eben so. Bereits in der Primarschule (in einem anderen Dorf) war das so. Deshalb habe ich mich auch schon gefragt, ob diese Kurven wirklich stimmen oder ob die anderen Eltern ihren Kindern Dünger in die Schuhe giessen. ;-) Denn ich finde, er ist völlig normal.
Sohnemann ist aber auch wirklich der jüngste Junge in seiner Klasse, obwohl er im Februar Geburtstag hat. Stichtag war bei der Einschulung noch der 1. Mai. In dem Alter macht bereits ein halbes Jahr Unterschied ja viel aus. Vor der Pubertät ist er pro Jahr etwa 5 cm gewachsen, im letzten Jahr nun fast 10 cm. Es tut sich also was, das wissen wir auch. Nur geht es Junior eben zu langsam. Da nützen dann auch keine Jugendfotos von meinem Mann und mir, weil das ja nur bestätigt, dass er eben später dran ist. Immerhin sieht er, dass manche Jungs nun bereits ausgewachsen sind und er etwas aufholen kann.
Bei den Interessen war unser Sohn in der Sek anfangs noch deutlich kindlicher unterwegs als die anderen Jungs. Das hat sicher auch nicht geholfen in Sachen Coolness. Langsam scheint es sich etwas anzugleichen.
Seit 10 Monaten geht er ins Kung Fu, was ihm sehr viel Spass macht, weil da einerseits nicht nur Grosse hingehen und es auch seine Kraft und seine Ausdauer sehr gefördert hat. Dass sich Junior im Turnunterricht unterlegen fühlt, ist je nach Sportart mal mehr (Hochsprung, Basketball, Fussball) mal weniger (Unihockey, Schwimmen, Langstrecken laufen,..) ein Thema. Momentan sind halt eher die ungünstigeren Sachen dran, deshalb hatte er eben neulich wieder einen Hänger. Es kam dann auch aus, dass da vor allem ein Junge gegen ihn geschossen hat, der ihn schon seit der Primar nicht leiden kann. Aber das ist dessen eigenes Problem, vermutlich fühlt dieser Junge eher seinen Rang in der Hackordnung bedroht und reitet deshalb auf Juniors Schwächen rum. Aus diesem Blickwinkel betrachtet fands unser Sohn seine "Anmache" dann nicht mehr so tragisch. Es ist auch immer etwas von der Tagesform abhängig, ob ihn eine Situation oder ein Spruch trifft oder nicht. Momentan läufts ihm grad wieder recht gut.
Nun muss sich unser Sohn für Schnupperlehren bewerben. Anfangs 2. Sek hatte er noch keinen Schimmer, was er werden will, nun kristallisieren sich ein paar Berufe heraus, die ihn reizen könnten. Hier war seine Grösse (auch für ihn selber) bisher kein Thema. Es bleibt also spannend!

Sternli05
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Sternli05 »

Ich hab keine Ahnung wieviel meine Kinder pro Jahr wachsen.
Vielleicht für deinen Sohn mal die andere Sicht. Mein Sohn ist 15 und 187cm gross. Dadurch wird er sehr oft überschätzt. Er steckt in einem Erwachsenen Körper und ist noch ein totales Kind. Das ist auch sehr schwierig. Er ist auch keine Sportskanone. Der Vorteil ist, er wird immer in Ruhe gelassen :) Es hat also nicht nur Vorteile wenn man gross ist.

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carina2407
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von carina2407 »

@ekki: Berufswahl, aktuell mein Reizthema. Mein Sohn muss nun im März auch schnuppern, er weiss schon was ihn interessiert, aber ich sehe und spüre dass er eigentlich noch nicht reif genug dafür ist. Aber es ist obligatorisch, wir werden sehen wie er sich "metzget". Ich habe ihm aber gesagt, dass er Zeit hat, und nicht stressen muss wegen der Berufswahl. Das Problem ist ja dass Jugendliche heute gar nicht mehr unverbindlich schnuppern können, es wird alles sofort auf eine Lehrstelle ausgerichtet, einfach nur den Beruf anschauen geht nicht. Die Zusagen kommen immer früher, Ich finde das geht total in die falsche Richtung und es wundert mich daher nicht dass ein Viertel jeweils im ersten Lehrjahr abbricht. Bei ihm ist allenfalls eine weiterführende Schule Thema, aber auch da ist er unschlüssig und weiss eigentlich nicht recht ob er das wirklich möchte.
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Sternli05
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Sternli05 »

Carina
Ja genau so ist es mit der Berufswahl, schlimm. Meiner ist in der 3. hat erst jetzt langsam eine Ahnung was er möchte. Aber auch nicht sicher, der Druck seitens Schule und Berufswahlcoach den er hat, ist gross. Er ist emotional noch nicht so weit. Er wird zu 80% in ein privates, 20. Schuljahr gehen. Er war gerade dort Schnuppern und war begeistert.

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Ekki
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Ekki »

@Sternli05: Ja, auch das Grosssein hat seine Nachteile. In beiden Fällen muss man halt immer beweisen, dass man etwas schon kann oder eben noch nicht.
@Carina und@Sternli: Ich finde es auch nicht gut, dass man sich heute bereits mit 13 für einen Beruf entscheiden muss. Mein Sohn wird wie gesagt erst im Februar 14. In der Schule wird sehr gedrängt bei der Berufswahl. Da er nicht gerne lernt, möchte er nur wenns nicht anders geht ein 10. Schuljahr machen. Als „Dihei-Höck“ reizt ihn auch kein Sprachaufenthalt oder Au-Pair o.ä. Bleibt also vorerst nur eine Lehrstelle. Er ist diesbezüglich erst am Anfang, Schnupperlehre hat er noch keine gemacht, er muss nun dringend was suchen. Aber neben der Schule hat er gar nicht so viel Zeit und Energie, um sich ausgiebig damit zu befassen. Und für ihn ist alles noch so abstrakt…
Die Beraterin im Berufsinformationsszentrum meinte, er solle jetzt erst mal seine beiden Berufe auskundschaften, und wenn das doch nichts sei, könne man immer noch andere Berufe anschauen. Nur läuft dann fast die Zeit etwas davon…

Puzzli
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

@Ekki
ich bin froh hat unser Sohn einmal eine Klasse wiederholt. Sonst würde er im Sommer mit 15 Jahren mit der Schule fertig sein. Ich könnte ihn mir so ganz und gar nicht im Berufsleben vorstellen. Das Wiederholungsjahr hat ihm gut getan. Also vor einem Jahr wäre er überhaupt nicht parat gewesen. Auch jetzt ist es nicht einfach :roll:

Er fühlt sich auch gestresst von der Schule bzgl. Berufswahl. Erschwerend kommt hinzu, dass er zur Zeit nur in den Ferien darf bzw er muss jeweils mind. 5 Tage in den Ferien schnuppern.

Er war bis jetzt in 2 Betrieben. Einmal als Zimmermann und einmal als Landschaftsgärtner, beides hat ihm gefallen. Körpergrösse war nie ein Thema.

In den Sportferien kann er 2 Tage als Sportartikelverkäufer und 2 Tage als Velomech.

In den Frühlingsferien möchte er nochmals Landschaftsgärtner in einem Wunschbetrieb.

Im Mai haben sie eine obligatorische Schnupperwoche da hat er schon etwas als Schreiner.

Wir haben dies bis jetzt so ziemlich durchzogen erlebt, vom Telefon über eine schriftliche Bewerbung bis hin zu einem Kennenlerngespräch gab es Alles. Schade finde ich, wenn die Betriebe Bewerbungen verlangen und sich dann nicht mehr melden.

Sein Ziel eine EFZ Lehre. Mein Wunsch für ihn ein Beruf der ihm gefällt und ein Lehrbetrieb der ihn unterstützt.

Was er nicht will, noch ein weiteres Jahr Schule.

Puzzli
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

ach und ich glaube wir Eltern dürfen auch einfach nicht mehr denken 1 Beruf gelernt und damit hat es dich.

Ich glaube viel mir muss es als Sprungbrett angesehen werden.

Das Kind wählt einen Beruf der ihm gefällt und schliesst die Ausbildung ab. Danach lernen viele noch einen anderen Beruf, eben weil sie vielleicht einfach noch nicht ganz parat waren und jetzt ihre Interessen besser wahrnehmen.

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Ekki
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Ekki »

@Puzzli: Wiederholen ist vom dem her schon noch gut, mit dem Wissen von heute (oder von vor 5 Jahren) würde ich dafür einstehen, dass Sohni ein Jahr später eingeschult wird. Aber im Nachhinein ist man ja immer klüger, jetzt ist es eben wie es ist. Immerhin kann ich sagen, dass mir noch vor 4 Monaten eine Lehre fast unmöglich erschien, jetzt sehe ich es durchaus machbar. Toll, hat dein Sohn schon ein paar Erfahrungen sammeln können! Schreiner steht übrigens bei Junior auch weit oben, gefolgt vom Kunststofftechnologen. Nächste Woche steht für zweiteres eine Berufsbesichtigung an, für den Schreiner muss er nun noch was organisieren.
Ich denke auch nicht, dass der erste Beruf für den Rest des Lebens bleiben muss, aber wenn man daneben gegriffen hat bei der Wahl, sind ja auch schon 3 oder 4 Jahre (Lehre) sehr lange… Bei Junior ist es so, dass er seine Meinung nie leichtfertig ändert, von daher hoffe ich, dass seine Wahl „verhebet“…

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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

@Ekki
Junior hat eine Dyskalkulie. Das 1. und vor allem das 2. Schuljahr war schwierig. Er hat dann das 2. wiederholt und konnte danach auch akzeptieren, dass er in Mathe Probleme hat. Er hatte noch den ersten 2 Jahren keinerlei Selbstwertgefühl mehr.
Das konnten wir mit der Wiederholung wieder aufbauen.

Aber es nagt immer noch an mir. Über diese Zeit zu Reden ist für mich schwierig. Das war und ist emotional.

Daher wäre es für mich wichtig, das er einen Lehrbetrieb findet, welcher an ihn glaubt und ihm hilft.

Ich sehe ihn absolut in einem handwerklichen Beruf. Trotz seiner „Grösse“ ist er kräftig und strotzt vor Energie.

In den 5 Tagen Schnupperlehre als Zimmermann war er jeweils immer noch fit, das er problemlos das Training absolvieren konnte :lol:

Sternli05
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Sternli05 »

Nein, man lernt keinen Beruf mehr fürs Leben. Trotzdem muss er einem so gut gefallen das man 3 oder 4 Jahre Lehre durchzieht.
Mein Sohn wollte auch nicht weiter zur Schule. Aber er sieht bei seiner Schwester wie streng es ist zu arbeiten, plus Berufsschule und lernen, fast jede Minute in der man nicht arbeitet. Nun findet er es gar nicht mehr so abwegig noch ein Jahr Schule zu machen und so auch noch Zeit erhält zum Reifen und sicherer werden.

Puzzli
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Puzzli »

@Sternli
schon klar muss der Beruf gefallen. Weil sonst eine Lehre zur Qual wird. Wobei der Ausbildungsbetrieb auch extrem wichtig ist. Aber eben, die 1. Berufswahl ist heute nicht mehr fürs Leben.

Obwohl ich meinen Kids sage, dass sie den Beruf so wählen sollen, dass sie sich vorstellen könnten bis zur Pensionierung in diesem Beruf zu Arbeiten.

Unsere Grosse macht die FMS, sie möchte Kindergärtnerin werden. Die FMS ist au h streng, vor allem der Druck, das man jedes Semester ins Provisorium fallen könnte und dann aus der Schule. Das finde ich extrem.

Sternli05
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Re: Kleine Jungs in der Oberstufe?

Beitrag von Sternli05 »

Puzzli
Oft weiss man aber erst wenn man schon arbeitet ob es wirklich der Beruf für einen ist. Meine wollte auch Kindergärtnerin werden, Noten reichten nicht. Sie hat eine Ausbildung zur FaGe gemacht und sagte schon nach ein paar Wochen das es genau das ist was sie möchte. Kindergärtnerin war kein Thema mehr. Im September beginnt sie dann mit der HF.

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