Verwöhnte Teenager

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

sonrie
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von sonrie »

Sag ich ja - vielleicht tuts wenigstens ihr gut.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Konfetti
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Konfetti »

Ich unterschreibe bei aryu, danke!
All die Zwinker-/Lach-/Sonstwassmileys helfen der TE auch kein bisschen weiter, die Aussage von Alebri lässt sich in einem Satz zusammenfassen:"Selber schuld!". Und die Guillotine saust herunter....selbst ich als Unbeteiligte bleibe da betroffen zurück.

@Sternli: es ist noch längstens nicht alles verloren. Beginn mit kleinen Schritten in Bereichen, wo du schnell was ändern kannst. Dann arbeite dich von dort aus weiter.
Zuletzt geändert von Konfetti am So 9. Jan 2022, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

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aryu
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von aryu »

Tut mir Leid, ich wollte nicht, dass das Thema diese Richtung einschlägt, habe aber selber dazu beigetragen... Hätte eigentlich genügend Erfahrung im Forum, um zu wissen, wie das rauskommt... Ich lösche meine Beiträge.

LGRU
Gutmensch - no one likes us, we don't care.

Sternli05
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Sternli05 »

Alebri
Du darfst gerne einen Autisten erziehen, da mag man einfach nicht mehr. Aber egal, du musst es nicht verstehen.
Selber waschen finde ich einen ökologischen Blödsinn. Da laufen die Maschinen ja halb leer. Wenn sie was dringend braucht macht sie das auch mal und fragt ob sie noch was mitwaschen kann. Es wird von mir nur gewaschen was im Waschkübel ist.
Ich war halt sehr lange Hausfrau und hab nur 20% gearbeitet. Da war halt meine Hauptaufgabe die Familie, der Haushalt und alles. Ich denke das ist schon ein Unterdchied zu hochprozentig arbeiten. Ich gebe dir zum Teil Recht, aber es ist halt auch eine Umstellung für alle. Ich hab nicht mehr die Zeit wie früher. Und man darf sich ja im Laufe des Lebens auch verändern und entwickeln.

Gerade liege ich wegen der Impfung flach und es funktioniert wunderbar. Sie halten zusammen, kochen, machen die Küche, alles super. Bin gerade sehr stolz auf sie.

Mir war in der Erziehung anderes wichtiger als das sie mithelfen. Ja mein Fehler, aber wenn ich sie so ansehe habe ich einiges richtig gemacht. Ich selber musste nichts helfen in meiner Jugend. War eine totale Chaotinnund bin ich im Innern immer noch. Trotzdem habe ich es heute gerne aufgeräumt und sauber.

Alle
Ich liege nicht am Boden und Alebri kann ich schon interpretieren. Sie hat mir auch schon weiter geholfen.
Ja es ist mir durchaus bewusst das ich selber Schuld bin. Das hab ich schon in der Eröffnung geschrieben.
Zuletzt geändert von Sternli05 am So 9. Jan 2022, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

Sternli05
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Sternli05 »

Jupie2000
Mir sind meine Fehler durchaus bewusst, absolut.
Ich durfte oder musste merken, dass Vorleben nicht reicht. Gerade bei meinem ASS, wenn was nicht geht wie er möchte bin ich eine Schlampe, soll michficken bin ein Hurensohn….. Macht mir nichts mehr aus, ist halt so. Aber so eine Sprache habe ich sicher nie vorgelebt. Weisst du, sogar die Sozialarbeiter in der Schule haben ihre Mühe damit er „funktioniert“. Es liegt nicht immer alles nur im Elternhaus. Und ja, ich gebe hier zu und auch im realen Leben, ich bin zu wenig stark für meinen ASS Sohn. Ich bin zu wenig Konseqent, zu wenig stark. Darum hab ich ihn schweren Herzens 3 Nächte ins Internat gegeben. Das er dort mit professioneller Hilfe lernen kann was ich ihn nicht lernen kann. So habe ich ihm das auch erklärt.

nala11
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von nala11 »

Ich glaube ein Kind mit ASS muss man hier wirklich von allfälligen Tipps und Ratschlägen ausnehmen.

Sternli, wir haben hier ja mitbekommen, dass du eine wirklich schwierige Zeit hinter dir hast. Ich glaube es gibt auch immer Lebensphasen, in denen man seine Kraft und Ressourcen einfach für anderes braucht, als für bestimmte Erziehungsaspekte wie z.B. Mithilfe im Haushalt. Diese Kämpfe brauchen dann zu viel Zeit und Kraft, wenn man gerade mit seiner persönlichen Entwicklung, Schicksalsschlägen, psychischer Genesung, Lebensumbrüchen oder was auch immer konfrontiert ist.
Von daher würde ich mich an deiner Stelle auch davon lösen, dass du etwas "falsch" gemacht hast. Vielleicht bist du einfach erst jetzt in einem Zustand, der es dir erlaubt, dieses Aspekt anzupacken. Vorher lagen die Prioritäten an anderen Stellen, und das muss gar nicht falsch gewesen sein.

5erpack
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von 5erpack »

nala11 hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 13:27 Ich glaube ein Kind mit ASS muss man hier wirklich von allfälligen Tipps und Ratschlägen ausnehmen.

Sternli, wir haben hier ja mitbekommen, dass du eine wirklich schwierige Zeit hinter dir hast. Ich glaube es gibt auch immer Lebensphasen, in denen man seine Kraft und Ressourcen einfach für anderes braucht, als für bestimmte Erziehungsaspekte wie z.B. Mithilfe im Haushalt. Diese Kämpfe brauchen dann zu viel Zeit und Kraft, wenn man gerade mit seiner persönlichen Entwicklung, Schicksalsschlägen, psychischer Genesung, Lebensumbrüchen oder was auch immer konfrontiert ist.
Von daher würde ich mich an deiner Stelle auch davon lösen, dass du etwas "falsch" gemacht hast. Vielleicht bist du einfach erst jetzt in einem Zustand, der es dir erlaubt, dieses Aspekt anzupacken. Vorher lagen die Prioritäten an anderen Stellen, und das muss gar nicht falsch gewesen sein.
DAS kann ich nur unterschreiben!

@ alebri wollte auch schreiben, aber andere sind zuvor gekommen.🤣
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Ondina
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Ondina »

Sternli05 hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 13:19 Jupie2000
Mir sind meine Fehler durchaus bewusst, absolut.
Ich durfte oder musste merken, dass Vorleben nicht reicht. Gerade bei meinem ASS, wenn was nicht geht wie er möchte bin ich eine Schlampe, soll michficken bin ein Hurensohn….. Macht mir nichts mehr aus, ist halt so. Aber so eine Sprache habe ich sicher nie vorgelebt. Weisst du, sogar die Sozialarbeiter in der Schule haben ihre Mühe damit er „funktioniert“. Es liegt nicht immer alles nur im Elternhaus. Und ja, ich gebe hier zu und auch im realen Leben, ich bin zu wenig stark für meinen ASS Sohn. Ich bin zu wenig Konseqent, zu wenig stark. Darum hab ich ihn schweren Herzens 3 Nächte ins Internat gegeben. Das er dort mit professioneller Hilfe lernen kann was ich ihn nicht lernen kann. So habe ich ihm das auch erklärt.
Das liegt sicher nicht einfach an dir, dass dein ASS-Sohn im Internat "besser funktioniert" als zuhause. In all meinen Jahren als Primarlehrerin führte ich viele Elterngespräche und hatte oftmals Eltern, die etwas bange fragten, wie es mit ihrem Kind in der Schule laufe. Nach meiner Antwort, dass mit ihrem Kind alles gut sei, waren diese Eltern sehr erleichtert, weil es zuhause eben nicht so rund lief. Zuhause lassen sich viele Kinder eher gehen, auswärts, in der Schule, im Internat usw. beherrschen sie sich eher.

Maierisli
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Maierisli »

Ich habe 3 Teenager und finde, auch in dem Alter darf es Konsequenzen haben.
Ordnung: in allgemeinen Räumen möchte ich nichts rumliegen haben. Ich pfeiffe die Jugendlichen zurück, wenn sie was liegen lassen oder nicht gut genug aufräumen. Oder ich lege alles in den Keller und sue müssen es dort holen gehen. Funktioniert bei UBS bestens und zeigt schnell Wirkung.
Zimmer: ich setze einen Zeitpunkt, bis wann aufgeräumt sein muss. Wenn es bus dahin nicht erledigt wurde, mache ich es rigoros mit dem Kehrrichtsack und entsirhe nach meinem Gutdünken. Funktioniert sehr gut so.
Das komplette Chaos kann ich nicht zulassen, denn es ist mein Haus und eine gewisse Ordnung muss sein.
Beim mithelfen finde ich auch, es ist ein geben und nehmen. Wer meinen Service möchte, muss auch gewisse Dinge mithelfen.
Junior möchte am mittag alleine zu Hause sein. Ich habe mit ihm besprochen, das die Pfanne, der Teller und die Lebensmittel aufgeräumt sein müssen. 2-3 mal musste ich ihn um 16 Uhr in die Küche zurückbeordern aufräumen und erklärte ihm, das es Konsequenzen gibt wie zum Beispiel eine Anmeldung an den Mittagstisch.
Es braucht ein gewisser Durchhaltewillen, es dem Frieden zuliebe nicht zu erledigen. Aber wenn ich meiner Sache sicher bin, funktioniert es gut!

Sternli05
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Sternli05 »

Ondina
Er funktioniert auswärts nicht besser wie Zuhause. Das kenne ich von den Grossen. Auswärts immer top anständig und alles. Das gerade funktioniert bei einem ASS Kind nicht, es macht keinen Unterschied. Aber es sind Fachpersonen im Internat, es ist was anderes als, als Eltern. Sie haben auch mehr Distanz zu den Kindern.

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Stella*
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Stella* »

Ich finde den Input von Bleistift sehr gut. Jemand hat mir mal gesagt, man soll mit seinen Kindern reden wie mit einem guten Freund. Daran denke ich immer wieder, wenn ich kurzzeitig in eine "Negativ-Motzspirale" falle.

Es geht nicht darum, ein Freund vom Kind zu sein, denn wir sollen den Kindern gewisse Leitplanken setzen. Aber es geht darum, WIE wir diese setzen und in welchem Ton wir mit ihnen reden.

Sternli, du hast in den letzten Jahren enorm viel für deine Familie geleistet. Für deine Familie war es immer selbstverständlich, dass du alles (mehr oder weniger) klaglos erledigst. Jetzt darfst du dafür sorgen, dass deine inzwischen grossen Kinder auch Aufgaben übernehmen.

Eine Veränderung der Gewohnheiten ist immer unangenehm. Suche doch mal mit deinen Kindern in aller Ruhe das Gespräch und äussere deine Wünsche und Vorstellungen vom Zusammenleben. Am besten machst du dies wohl mal, wenn das ASS-Kind nicht da ist. Schau mal, was deine anderen beiden Kindern dazu sagen. Versuche, sie miteinzubeziehen und dass sie selber auch Vorschläge bringen können. Indem sie merken, dass sie ein Teil vom Ganzen sind und nicht nur die Auftragausführer geht es möglicherweise einfacher.

Ich habe auf diese Weise gewisse Ämtli meinem Sohn delegiert. Er hat sich Aufgaben ausgesucht (täglich ca 5-10 Minuten) und ist nun dafür verantwortlich. Sie stehen nun in seiner Agenda. Ich erinnere ihn manchmal freundlich daran, wenn etwas nicht gemacht ist, aber er weiss, dass es sein Job ist und macht es dann jeweils auch.

Ich denke, dass Kinder viel besser kooperieren, wenn man sie miteinbezieht als nur Befehle erteilt. Das habe wir selber ja auch nicht gern.

ausländerin
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von ausländerin »

Ein wenig Off Topic - Ich würde gerne wissen was diese perfekt erzogene Kinder über ihre perfekte autoritäre Mütter in Erwachsenenalter denken. Ehrlich. Ob sie ihre anerzogene Selbständigkeit schön und gut finden oder sie was vermissen. Ich Frage das ehrlich da ich nur zwei Familien kennen die über ihre eher Strenge Erziehung zu Selbständigkeit stolz sind und genau diese Kinder waren die die letztes Jahr meine Tochter gemobbt haben. Ob es Zufall ist kann ich nicht urteilen. Die Eltern haben übrigens zu der Lösung der Problem nicht beigetragen. Sie waren davon überzeugt dass ihre Kinder perfekt sind und sowas nie machen würden. Die Schule hat es aber super in Griff bekommen. Ich möchte niemandem was unterstellen - mich wunderts es nur welche langfristige Folgen welche Art von "Erziehung" hat und ob es immer alles "Gold ist was glänzt".
Sternli - drei Kinder grosszuziehen, zwei davon mit special Needs ohne Hilfe von Mann ist schon eine riesige Leistung. Egal wer und was behauptet. Ich finde toll dass du jetzt das Problem gemerkt hast und sie angehen möchtest und offen hier nach Inputs suchst. Es hilft sicher vielen anderen und ich hoffe du findest ein Weg dass für dich und deine Kinder gut ist.

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Botafogos
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Botafogos »

Sternli05, der Lieblingsspruch von meinem Mann ist:
"steter Tropfen höhlt den Stein".
Das kann durchaus doof und nervig tönen, hat aber was. Durchhalten und immer wieder sagen und zurückpfeifen (ein ich mache es später gibt es nicht). Das braucht viel Kraft und einen starken Willen und zwar lange Zeit. Wenn du das hast, wird es dir gelingen!
Botafogos mit Boy & Girl

Sternli05
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Sternli05 »

Botafogos
Bis dahin ist die Grosse wohl ausgezogen 😂

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dede
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von dede »

Sternli05 hat geschrieben: Mo 10. Jan 2022, 10:23 Botafogos
Bis dahin ist die Grosse wohl ausgezogen 😂
Du verlierst zumindest deinen Humor nicht. :D

Ganz im Ernst. Ich erlebe dich hier als reflektiert und auch mutig. Du gestehst dir deine Schwächen ein, kennst auch deine Stärken. Du getraust dir, Hilfe anzufordern und anzunehmen, wenn es nötig ist. Da machst du nach mir schon so vieles richtig. Es gibt genug andere, die das alles nicht hinbekommen.
Ich glaube nicht, dass du wirklich etwas falsch gemacht hast und Schuld hast. Du hast nur festgestellt, dass dich heute etwas stört, worauf du früher weniger Wert gelegt hast. Dein Leben und das Leben deiner Kinder hat sich verändert und du reagierst darauf. Eigentlich alles völlig normal. Macht den Frust nicht kleiner. Lässt aber vielleicht etwas mehr Gelassenheit und Gewissheit zu, dass sich gute Lösungen und Wege finden werden.

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naura
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von naura »

Für mich liegt der Schlüssel in der Begleitung und „Erziehung“ von Jugendlichen in der Beziehungsarbeit. Sowohl bei meinem eigenen Teenager als auch mit denen ich im Ehrenamt oder beruflich unterwegs bin. Die autoritäre Erziehung ist für mich in dieser Phase nicht mehr aktuell/passend. Vorher war ich schon eher klar und konsequent, das finde ICH für jüngere Kinder eine wichtige Orientierung und Haltgebend.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich Jugendlichen auf Augenhöhe und echt begegne, sie mich gut unterstützen weil sie mich schätzen. Vielleicht weil sie sich auch geschätzt und ernst genommen fühlen.. wobei das natürlich beim eigenen Kind nicht immer gleich einfach ist.

Da meine Tochter mich gut kennt, meist weiss wie es mir geht und was in meinem Leben gerade läuft und umgekehrt, gibt es eine Dynamik zwischen uns, die bezüglich dem Alltag/Haushalt wann immer nötig von einem Teamgedanke getragen ist. Sie weiss, dass es mir nicht wohl ist wenn überall Ghetto ist, ein Pinkel bin ich aber nicht.
Sehr wohl hat sie Chaos im Zimmer und darüber haben wir auch häufig Diskussionen und ich muss ab und zu durchgreifen (zB Freunde kommen erst zu Besuch wenn geputzt ist). Aber was die gemeinsamen Arbeiten anbelangt, da macht sie mit, sie sieht ja, dass ich was ich kann selber mache. Es gibt keine festen Ämtli, wenn ich Hilfe brauche/möchte, kriege ich diese. Gewisse Dinge wie Kochen oder mal den Hund hüten macht sie proaktiv.

Wir haben derzeit auch Streitpunkte, für mich fühlt sich aber autoritäres Durchgreifen einfach falsch an. Ich diskutiere mit ihr Lösungsansätze, setze schon die nötigsten Grenzen aber gut erklärt und bleibe einfach stark im Kontakt/Austausch. Sage zb auch, wenn ich mich überfordert fühle und mir ihre Hilfe wünsche. Mir ist einfach wahnsinnig wichtig, dass die tiefe Beziehungsebene nicht abbricht. Und mir gefällt irgendwie auch was für eine willensstarke, diskussionsfreudige Jugendliche aus meinem Mädchen geworden ist, auch wenn es anstrengend ist.. und gleich sehe ich wann sie überfordert ist oder wie schnell sie derzeit verletzt ist.. und ich einfach noch mehr lernen muss sie wertschätzend und auf Augenhöhe zu begleiten.

Für mich gehört gegenseitiger Respekt zu einer guten Beziehung, Respekt für die Bedürfnisse und Gefühle des anderen. Sternli, da würde ich ansetzen. Wertschätzung und Respekt. Da schauen sich Kinder auch viel von den Erwachsenen-Beziehungen ab. Ich glaube Veränderungen sind immer möglich, vor allem durch vorleben..
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

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Allegra85
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von Allegra85 »

Liebe alle
Ich habe hier fleissig mitgelesen und leide mit Sternli05 mit. Aber ich bin froh, dass ich mich bei meinen Kindern früh zu einem anderen System entscheiden konnte.
Ich habae es an's Sackgeld gekoppelt. 1. Klasee 1.- pro Woche mit einer Aufgabe. 'Jetzt bist du gross genug für Sackgeld und gross genug deinen Beitrag zum zusammen leben zu leisten.' Ich habe so begonnen und jedes Jahr kommt eine Aufgabe (einen Aufgabenpunkt) dazu. Mein 5. Klässer hat folgende Aufgaben pro Woche: Instrument üben, 2x pro Woche in der Küche helfen, Altpapier rausbringen, Brünneli reinigen im oberen Stock. Ist nicht viel, aber er hilft mit. der 7. Klässer: wäscht seine Wäsche, legt sie zusammen und verräumt sie im schrank, wechselt jede zweite Woche seine Bettwäsche, saugt sein Zimmer, hilft 1x pro Woche in der Küche und geht am Samstag morgen mit dem Hund raus. Oh, er macht ja mega viel! aber hat auch Jungendlohn und viel Freiheiten.
Die Kinder dürfen unbeliebte Aufgaben auch austauschen. Bei uns ist abend die Frage also: Hast du deine Hausaufgaben und deine Sachen erledigt?
Wird etwas trotz erinnerung nicht gemacht, gibt es auch eine Vorankündigung so à la. Bis am Donnerstag ist das Zimmer aufgeräumt, sonst kannst du nicht ins Hobby. Bis Samstagabend ist das gemacht sonst gibt es kein Bildschirm bis es gemacht ist. Möglichst logische konsequenzen. ich setz mich auch nicht vor den Fernseher, wenn ich meine Hausarbeiten nicht gemacht habe.

Ich muss sagen ich bin sehr zu frieden wie es läuft bei uns. ich hoffe du kannst irgendetwas daraus mitnehmen, wie du bei dir irgend ein System einführen kannst.
Alles Gute!
Allegra85 with boys 2009 & 2011

sonrie
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von sonrie »

puuh Allegra, hast du das alles im Kopf? Wer wann was bis wann gemacht haben muss und wie der aktuelle Status aussieht? Ich würde schin daran scheitern, dass ich diesen überblick gar nicht hätte - was in welchem rhythmus von wem gemacht wurde oder auch nicht :oops: Bei uns passiert Haushalt nebenbei und halt dann wenns sein muss, auch wird das nicht entlohnt sondern als selbstverständlich angesehen dass "man"es halt machen muss. Und "man" ist bei uns halt "alle". Da wir alle gemeinsam hier wohnen und alle gerne ein sauberes Bett, was zum Anziehen und was zu essen haben, werden alle einfach dann miteingebunden wenns gemacht wird. Klar, Lust haben sie nicht immer dazu, ich aber auch nicht.
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naura
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von naura »

@Allegra
Ich liege sehr oft auf dem Sofa, auch wenn die Hausarbeit nicht gemacht ist. Für mich wäre dein Ansatz viel zu leistungsorientiert.. Pausen dürfen immer sein bei uns, Sachen mal liegen lassen auch.
Grundsätzlich funktioniert so ein Weg nur bei unheimlich konsequenten und disziplinierten Erwachsenen. Ich krieg nicht mal das mit dem regelmässigen Sackgeld hin, wir vergessen das einfach…
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
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5erpack
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Re: Verwöhnte Teenager

Beitrag von 5erpack »

Allegra ist ja schön und gut, sicher auch toll, aber das System verhebet bei uns auch nicht.
Schon gar nicht wenn bei der grösseren Prüfungen anstehen. Da seh ich das Kind nur noch zum Essen fassen und mal aufs Klo verschwinden.

Sternli05 grad das Beispiel vom Tag wo alle bei dir halfen zeigt doch, das du doch was richtig Gemacht hast!
Verständnis ist da, die Kinder können, wenn sie wollen.
Hast du schon mal mit Ihnen geredet?
Was ist ihre Meinung dazu?
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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