Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Moderator: conny85
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Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Liebe Swissmoms
Heute habe ich (wieder mal) von der Englisch-Lehrperson meines Sohnes eine email erhalten, was sein Verhalten im Unterricht anbelangt.
Darin beschreibt sie mir das ungebührliche Verhalten meines Sohnes (unruhig, schwatzhaft, frech).
Wir kennen dieses Problem seit Beginn seiner Schulzeit. Es tritt vorallem auf, wenn er sich langweilt (Stoff interessiert ihn nicht, Lehrerin erklärt zu lange, sie müssen lange Audios anhören etc.)
Für mich ist das insofern problematisch, dass jeweils eine Aufforderung an mich folgt, Sohn erstens zu Hause Strafarbeiten machen zu lassen und zweitens ihn dazu zu bewegen, sich künftig "anständig" zu verhalten.
Nun, wie soll das gehen? Ich bin ja nicht vor Ort und habe deshalb keinen Einfluss auf das Verhalten meines Sohnes im Unterricht. Sohn ist wohl mit dem regulären Stoff oft unterfordert, vom Sozialen / Emotionalen her aber nicht altersentsprechend.
Habt ihr eine Idee, wie ich ihn da besser unterstützen kann? Gibt es sinnvolle Strategien die er anwenden könnte, wenn es ihn langweilt - ohne den Unterricht zu stören?
Heute habe ich (wieder mal) von der Englisch-Lehrperson meines Sohnes eine email erhalten, was sein Verhalten im Unterricht anbelangt.
Darin beschreibt sie mir das ungebührliche Verhalten meines Sohnes (unruhig, schwatzhaft, frech).
Wir kennen dieses Problem seit Beginn seiner Schulzeit. Es tritt vorallem auf, wenn er sich langweilt (Stoff interessiert ihn nicht, Lehrerin erklärt zu lange, sie müssen lange Audios anhören etc.)
Für mich ist das insofern problematisch, dass jeweils eine Aufforderung an mich folgt, Sohn erstens zu Hause Strafarbeiten machen zu lassen und zweitens ihn dazu zu bewegen, sich künftig "anständig" zu verhalten.
Nun, wie soll das gehen? Ich bin ja nicht vor Ort und habe deshalb keinen Einfluss auf das Verhalten meines Sohnes im Unterricht. Sohn ist wohl mit dem regulären Stoff oft unterfordert, vom Sozialen / Emotionalen her aber nicht altersentsprechend.
Habt ihr eine Idee, wie ich ihn da besser unterstützen kann? Gibt es sinnvolle Strategien die er anwenden könnte, wenn es ihn langweilt - ohne den Unterricht zu stören?
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Oh wie gut ich das kenne!
Solche Aufforderungen seitens Schule gab es bei uns jahrelang.
Irgendwann bin ich dazu übergegangen, ganz klar zu sagen: "es tut mir Leid, ich sehe das Problem, kann Junior aber leider nicht fernsteuern!" Und dann versuchte ich, die Lehrperson als Fachperson anzusprechen und sie nach Lösungsvorschlägen zu fragen. So à la: "liebe Frau XY, Sie als langjährige Lehrerin mit ihren Erfahrungen mit vielen Kindern. Was könnte helfen? Was kann ich tun? Was können Sie in der Schule tun?"
Und dann habe ich in einem ruhigen Moment Junior nach seinen Lösungsideen gefragt.
Hat nicht immer (oder meistens nicht) funktioniert, aber so konnte ich die Verantwortung für Juniors Verhalten IN DER SCHULE OHNE MICH, etwas von mir schieben und die direkt Beteiligten mehr zu Verantwortung "zwingen".
Solche Aufforderungen seitens Schule gab es bei uns jahrelang.
Irgendwann bin ich dazu übergegangen, ganz klar zu sagen: "es tut mir Leid, ich sehe das Problem, kann Junior aber leider nicht fernsteuern!" Und dann versuchte ich, die Lehrperson als Fachperson anzusprechen und sie nach Lösungsvorschlägen zu fragen. So à la: "liebe Frau XY, Sie als langjährige Lehrerin mit ihren Erfahrungen mit vielen Kindern. Was könnte helfen? Was kann ich tun? Was können Sie in der Schule tun?"
Und dann habe ich in einem ruhigen Moment Junior nach seinen Lösungsideen gefragt.
Hat nicht immer (oder meistens nicht) funktioniert, aber so konnte ich die Verantwortung für Juniors Verhalten IN DER SCHULE OHNE MICH, etwas von mir schieben und die direkt Beteiligten mehr zu Verantwortung "zwingen".
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Langweile im Unterricht: Beherrscht dein Kind den Stoff? Oder findet dein Kind es einfach nicht spannend? Ist ersteres der Fall, wäre das die Lp auch gefordert.
Verhalten in der Schule: Sollte wirklich eine Unterforderung eine relevante Rolle spielen, sähe ich da einen grossen Ansatzpunkt.
Sonst: Situationen, die mit Unlust verbunden sind, gibt es im Leben immer wieder. Die Schule scheint für einige Menschen ganz besonders viele solcher Momente bereit zu halten. Ich weiss nicht, wie alt dein Kind ist. Vorteilhaft wäre es für dein Kind, wenn es Strategien entwickeln könnte, die die Lps nicht stören. Das hätte Vorteile für dein Kind und auf das Erkennen dieser Vorteile würde ich wohl zuerst versuchen zu setzen. Die weiteren Schritte wären dann viel einfacher. Was dann am zielführendsten wäre, das hängt schon stark von deinem Kind, der jeweiligen Situation und der Lp ab.
Andere Frage: warum der Kontakt per e-mail? Ein Gespräch findet so ja nicht statt, per e-mail wird eine Nachricht verschickt (Absender an Empfänger) und da kann ich verstehen, dass du die Lösungssuche und -umsetzung doch sehr unidirektional verstehst. Je jünger das Kind, umso wichtiger fände ich, dass die Lp am Problem im Unterricht mitarbeiten sollte.
Noch eine andere Frage: Wie reagieren die anderen Kinder in der Klasse, wenn dein Kind frech ist und/oder den Unterricht stört? Manchmal kann man sich mit einem opportunistischen Verhalten eine gewisse Position im Klassengefüge erkämpfen. Geht's dabei auch z.B. ums cool sein und um die Anerkennung von Klassenkameraden? Das wäre sonst auch noch ein Ansatzpunkt.
Verhalten in der Schule: Sollte wirklich eine Unterforderung eine relevante Rolle spielen, sähe ich da einen grossen Ansatzpunkt.
Sonst: Situationen, die mit Unlust verbunden sind, gibt es im Leben immer wieder. Die Schule scheint für einige Menschen ganz besonders viele solcher Momente bereit zu halten. Ich weiss nicht, wie alt dein Kind ist. Vorteilhaft wäre es für dein Kind, wenn es Strategien entwickeln könnte, die die Lps nicht stören. Das hätte Vorteile für dein Kind und auf das Erkennen dieser Vorteile würde ich wohl zuerst versuchen zu setzen. Die weiteren Schritte wären dann viel einfacher. Was dann am zielführendsten wäre, das hängt schon stark von deinem Kind, der jeweiligen Situation und der Lp ab.
Andere Frage: warum der Kontakt per e-mail? Ein Gespräch findet so ja nicht statt, per e-mail wird eine Nachricht verschickt (Absender an Empfänger) und da kann ich verstehen, dass du die Lösungssuche und -umsetzung doch sehr unidirektional verstehst. Je jünger das Kind, umso wichtiger fände ich, dass die Lp am Problem im Unterricht mitarbeiten sollte.
Noch eine andere Frage: Wie reagieren die anderen Kinder in der Klasse, wenn dein Kind frech ist und/oder den Unterricht stört? Manchmal kann man sich mit einem opportunistischen Verhalten eine gewisse Position im Klassengefüge erkämpfen. Geht's dabei auch z.B. ums cool sein und um die Anerkennung von Klassenkameraden? Das wäre sonst auch noch ein Ansatzpunkt.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Guter Ansatz! Bei uns auch immer wieder Thema. Super, die Versntwortung einfach mal zurück zu geben !Hibiskus hat geschrieben: ↑Di 4. Jan 2022, 16:25 Oh wie gut ich das kenne!
Solche Aufforderungen seitens Schule gab es bei uns jahrelang.
Irgendwann bin ich dazu übergegangen, ganz klar zu sagen: "es tut mir Leid, ich sehe das Problem, kann Junior aber leider nicht fernsteuern!" Und dann versuchte ich, die Lehrperson als Fachperson anzusprechen und sie nach Lösungsvorschlägen zu fragen. So à la: "liebe Frau XY, Sie als langjährige Lehrerin mit ihren Erfahrungen mit vielen Kindern. Was könnte helfen? Was kann ich tun? Was können Sie in der Schule tun?"
Und dann habe ich in einem ruhigen Moment Junior nach seinen Lösungsideen gefragt.
Hat nicht immer (oder meistens nicht) funktioniert, aber so konnte ich die Verantwortung für Juniors Verhalten IN DER SCHULE OHNE MICH, etwas von mir schieben und die direkt Beteiligten mehr zu Verantwortung "zwingen".
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Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Ich denke für die Lehrperson ist es grundsätzlich mal wichtig, dass die Eltern informiert sind, dass es nicht gut läuft. Unruhig/schwatzhaft und frech sind meiner Ansicht nach zwei sehr verschiedene Sachen. Unruhig/ schwatzhaft ist bei Langeweile verständlich. Frech aber nicht. Ich glaube, da würde ich ansetzen und mit ihm das Gespräch suchen. Versteht er überhaupt, dass er frech rüberkommt? Was kann er tun, damit sich das bessert? Ist er zuhause auch frech oder nur in der Schule? Wie geht ihr zuhause damit um?
Ich würde der Lehrperson einfach zurückmelden, dass ihr mit ihm gesprochen habt, aber halt nicht wisst, ob es dann hilft.
Für Strafaufgaben würde ich fragen, ob er dafür nachsitzen kann. Dann muss sich die LP darum kümmern.
Ich würde der Lehrperson einfach zurückmelden, dass ihr mit ihm gesprochen habt, aber halt nicht wisst, ob es dann hilft.
Für Strafaufgaben würde ich fragen, ob er dafür nachsitzen kann. Dann muss sich die LP darum kümmern.
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Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Danke euch für die Rückmeldung. Erstmal bin ich froh, dass auch andere das Phänomen kennen...
Sohn ist mittlerweile 10, aber wie gesagt im emotionalen Bereich nicht so weit wie die meisten Kinder in seinem Alter.
Er lernt sehr leicht und erreicht mit minimalem Aufwand gute bis sehr gute Noten. Wenn ihn etwas interessiert, ist er voll dabei.
Bei für ihn wenig ansprechenden Lerninhalt, Wiederholungen oder langwierigen Erklärungen der LP hat er grosse Mühe, ruhig zu bleiben und das auszuhalten.
Im Englisch scheint aktuell das Problem zu sein, dass die LP den im ersten Semester "verlorenen" Stoff schnellstmöglich nachzuholen versucht. Sie ist bekannt als sehr strenge, sehr ehrgeizige LP die in erster Linie die Lernziele zu erreichen versucht. Es sollen auch schon Aussagen wie "die Kinder, die etwas lernen möchten, beachte ich - die anderen nicht mehr" im Unterricht gefallen sein.
Per E-Mail besteht der Kontakt wohl vor allem, da besagte LP wenig Kritikfähig ist und sofort auf Abwehr schaltet, wenn etwas an sie herangetragen wird.
Mit der jeweiligen Haupt-LP haben wir immer einen guten Weg gefunden bis jetzt. Es ist uns bewusst, dass unser Sohn nicht zu den einfachen Schülern gehört. Er will gefordert werden, kann aber Druck nicht vertragen und reagiert dann mit wahlweise Protest oder Aggression (ja auch zuweilen frech).
Mein Mann und ich haben nun auf die E-Mail regiert, indem wir unsere Beobachtungen geschildert haben (stark sinkende Motiviation gegenüber dem Fach, auch beim älteren Bruder deutlich erkennbar) und um ein Gespräch gebeten haben. Mal schauen was da kommt.
Strafarbeiten finde ich persönlich eh schwierig, da sie ja die schon bestehende Unlust noch verstärken.
Sohn ist mittlerweile 10, aber wie gesagt im emotionalen Bereich nicht so weit wie die meisten Kinder in seinem Alter.
Er lernt sehr leicht und erreicht mit minimalem Aufwand gute bis sehr gute Noten. Wenn ihn etwas interessiert, ist er voll dabei.
Bei für ihn wenig ansprechenden Lerninhalt, Wiederholungen oder langwierigen Erklärungen der LP hat er grosse Mühe, ruhig zu bleiben und das auszuhalten.
Im Englisch scheint aktuell das Problem zu sein, dass die LP den im ersten Semester "verlorenen" Stoff schnellstmöglich nachzuholen versucht. Sie ist bekannt als sehr strenge, sehr ehrgeizige LP die in erster Linie die Lernziele zu erreichen versucht. Es sollen auch schon Aussagen wie "die Kinder, die etwas lernen möchten, beachte ich - die anderen nicht mehr" im Unterricht gefallen sein.
Per E-Mail besteht der Kontakt wohl vor allem, da besagte LP wenig Kritikfähig ist und sofort auf Abwehr schaltet, wenn etwas an sie herangetragen wird.
Mit der jeweiligen Haupt-LP haben wir immer einen guten Weg gefunden bis jetzt. Es ist uns bewusst, dass unser Sohn nicht zu den einfachen Schülern gehört. Er will gefordert werden, kann aber Druck nicht vertragen und reagiert dann mit wahlweise Protest oder Aggression (ja auch zuweilen frech).
Mein Mann und ich haben nun auf die E-Mail regiert, indem wir unsere Beobachtungen geschildert haben (stark sinkende Motiviation gegenüber dem Fach, auch beim älteren Bruder deutlich erkennbar) und um ein Gespräch gebeten haben. Mal schauen was da kommt.
Strafarbeiten finde ich persönlich eh schwierig, da sie ja die schon bestehende Unlust noch verstärken.
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Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Eben hat die LP angerufen. Sie möchte, dass ich erst einer ihrer Lektionen beiwohne, da ich sonst gar nicht beurteilen könne, wie es wirklich ist.
Dies hatte ich schon mal im Sinn, aber meine Söhne haben immer mal wieder zu Hause erzählt, es sei ganz anders wenn Besuch da sei. Auf meinen Wunsch nach einem Gespräch ist sie nicht eingegangen. Ich bin jetzt gar nicht sicher, was wir nun tun sollen. Ich habe auch nicht infrage gestellt, dass Sohn zuweilen den Unterricht stört. Wenn ich jetzt da rein sitze und alle sich mustergültig benehmen, nutzt mich das ja auch nichts.
Dies hatte ich schon mal im Sinn, aber meine Söhne haben immer mal wieder zu Hause erzählt, es sei ganz anders wenn Besuch da sei. Auf meinen Wunsch nach einem Gespräch ist sie nicht eingegangen. Ich bin jetzt gar nicht sicher, was wir nun tun sollen. Ich habe auch nicht infrage gestellt, dass Sohn zuweilen den Unterricht stört. Wenn ich jetzt da rein sitze und alle sich mustergültig benehmen, nutzt mich das ja auch nichts.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Ich würde mal eine Lektion besuchen. Wenn er sich mustergültig verhält, ist es ja nicht dein Problem. Sie will ja schliesslich etwas von dir...
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Ich würde auch mal gehen. Wenn er sich super benimmt kannst du der LP ja sagen das du das Problem nicht siehst und ja, ich musste auch lernen die Verantwortung abzugeben. Du kannst nicht mehr tun als mit deinem Kind zu sprechen und daran zu erinnern das er nicht frech werden darf. Meinem Sohn muss ich im Moment beibringen das man gewisse Dinge denken darf, aber nicht sagen ich kenne fast tägliche Telefonate mit der Schule. Jetzt ist er in einer speziellen und viel ruhiger geworden. Aber wir haben eine spezielle Situation. Aber ich kann dich völlig verstehen.
Der Unterricht passt eben nie zu allen Kindern, egal wie du ihn gestaltest. Es gibt immer solche denen das passt und andere die es voll langweilig finden. Ich versuche immer abwechselnd zu sein in den Methoden.
Der Unterricht passt eben nie zu allen Kindern, egal wie du ihn gestaltest. Es gibt immer solche denen das passt und andere die es voll langweilig finden. Ich versuche immer abwechselnd zu sein in den Methoden.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Dieses „ist ja nicht dein Problem“&co sind absolut kontraproduktiv! Eine respektvolle, wohlwollende und lösungsorientierte Zusammenarbeit ist total wichtig für alle Beteiligten…
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
@Bukiwa
Ja, klar. Aber es ist auch nicht besonders respektvoll, wenn die LP anstelle von einem Gespräch einen Schulbesuch von den Eltern verlangt. Als Zeichen der wohlwollenden Zusammenarbeit würde ich den Schulbesuch machen. Sollte es danach nicht besser sein (wovon ich ausgehe), würde ich jedoch auf einem Gespräch bestehen. Aber so kann die LP den Eltern nicht vorwerfen, sie seinen nicht auf ihren Vorschlag eingegangen und hätten nicht kooperiert.
Ja, klar. Aber es ist auch nicht besonders respektvoll, wenn die LP anstelle von einem Gespräch einen Schulbesuch von den Eltern verlangt. Als Zeichen der wohlwollenden Zusammenarbeit würde ich den Schulbesuch machen. Sollte es danach nicht besser sein (wovon ich ausgehe), würde ich jedoch auf einem Gespräch bestehen. Aber so kann die LP den Eltern nicht vorwerfen, sie seinen nicht auf ihren Vorschlag eingegangen und hätten nicht kooperiert.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Dem stimme ich grundsätzlich zu! Wichtig wäre die Zusammenarbeit ALLER Beteiligten. Meiner Erfahrung nach gibt es leider häufig Lehrpersonen, die die Lösung des Problems ausschliesslich Zuhause sehen (siehe Eingangspost mit Strafarbeiten Zuhause und "das Kind dazu bringen, im Unterricht anständig zu sein".
Und sorry, aber so funktioniert das leider auch nicht! Wenn es so einfach wäre, würden sich die meisten Kinder im Unterricht so benehmen, wie von den Erwachsenen gefordert.
In solchen Situationen braucht es meistens Lösungen, die von mehreren Seiten kommen, nicht nur von den Eltern. Weil nochmals: Kinder fernsteuern funktioniert leider heutzutage noch nicht!
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Da hat sich die Lehrerin glaubs selber ein Ei gelegt - sie wird sich bei deinem Besuch wohl bestimmt anders verhalten als üblicherweise und dein Sohn vermutlich auch.annegretli74 hat geschrieben: ↑Mi 5. Jan 2022, 20:04 Eben hat die LP angerufen. Sie möchte, dass ich erst einer ihrer Lektionen beiwohne, da ich sonst gar nicht beurteilen könne, wie es wirklich ist.
Dies hatte ich schon mal im Sinn, aber meine Söhne haben immer mal wieder zu Hause erzählt, es sei ganz anders wenn Besuch da sei. Auf meinen Wunsch nach einem Gespräch ist sie nicht eingegangen. Ich bin jetzt gar nicht sicher, was wir nun tun sollen. Ich habe auch nicht infrage gestellt, dass Sohn zuweilen den Unterricht stört. Wenn ich jetzt da rein sitze und alle sich mustergültig benehmen, nutzt mich das ja auch nichts.
Vielleicht wäre es am sinnvollsten, wenn ihr das Gespräch mit der Klassenlehrerin suchen würdet.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Hier würde ich ansetzen: Dass dein Sohn Mühe hat, die Langeweile auszuhalten, kann ich nachvollziehen. Das hat nicht unbedingt mit der emotionalen Reife zu tun, finde ich.annegretli74 hat geschrieben: ↑Mi 5. Jan 2022, 08:50 Er lernt sehr leicht und erreicht mit minimalem Aufwand gute bis sehr gute Noten. Wenn ihn etwas interessiert, ist er voll dabei.
Bei für ihn wenig ansprechenden Lerninhalt, Wiederholungen oder langwierigen Erklärungen der LP hat er grosse Mühe, ruhig zu bleiben und das auszuhalten.
Vielleicht könnte dein Sohn an einem eigenen kleinen Englisch-Projekt arbeiten oder vertieferte Lerninhalte umsetzen? Da sollte die Englisch-Lehrpersonen doch auch konstruktive Ideen und Vorschläge haben.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Genau deshalb schreibe ich ja lösungsorientierte Zusammenarbeit…Hibiskus hat geschrieben: ↑Mi 5. Jan 2022, 20:57Dem stimme ich grundsätzlich zu! Wichtig wäre die Zusammenarbeit ALLER Beteiligten. Meiner Erfahrung nach gibt es leider häufig Lehrpersonen, die die Lösung des Problems ausschliesslich Zuhause sehen (siehe Eingangspost mit Strafarbeiten Zuhause und "das Kind dazu bringen, im Unterricht anständig zu sein".
Und sorry, aber so funktioniert das leider auch nicht! Wenn es so einfach wäre, würden sich die meisten Kinder im Unterricht so benehmen, wie von den Erwachsenen gefordert.
In solchen Situationen braucht es meistens Lösungen, die von mehreren Seiten kommen, nicht nur von den Eltern. Weil nochmals: Kinder fernsteuern funktioniert leider heutzutage noch nicht!
Und ja, vielleicht macht das die Lehrperson (noch) nicht. Aber man kann ja vielleicht auf der Elternseite damit starten…
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- Geschlecht: weiblich
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Liebe Annegretli, ich würde auch empfehlen ein Besuch zu machen, aber alles ganz genau zu beobachten und auch aufschreiben. Dein Kind wird wahrscheinlich sein verhalten anpassen - aber du kannst es als Chance nützen die Unterricht zu beobachten wie langweilig es eigentlich ist und wann genau dein Sohn Aufmerksamkeit verliert (bei Wiederholungen, bei zu langen frontal Monologen, Vorlesen, Audio usw.). Weil er wird wahrscheinlich seine Reaktionen regulieren können wenn du dabei bist, nicht aber seine Aufmerksamkeit. Diese Beobachtungen können dir auch helfen die Situation besser zu verstehen. Ob ein konstruktives Zusammenarbeit mit der Lehrerin möglich ist - das weiss niemand. Es ist sicher ein Versuch wert, ich würde aber da nicht zu viel erwarten bei den Infos die du geteilt hast. Aber ein Konstruktives feedback dass in Situationen A, B, C dein Sohn die Aufmerksamkeit verliert, und die Frage ob er dann sich nicht Regelkonform verhalte, kann schon hilfreich sein (wenigstents für Gespräch mit Klassenlehrerin). Eventuell gibt es doch eine Möglichkeit die schwierige Momente zu ändern/reduzieren.
Die ganze Strafmassnahmen egal wo (zu Hause oder in der Schule) würde ich immer sehr konsequent ablehnen als völlig kontraproduktiv.
Die ganze Strafmassnahmen egal wo (zu Hause oder in der Schule) würde ich immer sehr konsequent ablehnen als völlig kontraproduktiv.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
@Bukiwa
Welches Vorgehen würdest du als LP denn sinnvoll finden? Du hattest ja bestimmt auch schon solche Fälle.
Bis jetzt hast du ja einfach die anderen Vorschläge kommentiert. Ich gehe jedoch davon aus, dass die TE konkrete Tipps einer LP schätzen würde.
Welches Vorgehen würdest du als LP denn sinnvoll finden? Du hattest ja bestimmt auch schon solche Fälle.
Bis jetzt hast du ja einfach die anderen Vorschläge kommentiert. Ich gehe jedoch davon aus, dass die TE konkrete Tipps einer LP schätzen würde.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Wie steht denn der Junge da vor der Klasse wenn plötzlich die Mutter im Unterricht sitzt? Ich möchte das nicht und würde auf ein Gespräch bestehen in Anwesenheit der Klassenlehrerin. Allenfalls kann ein Schulpsychologe oder Schulsozialarbeiter mal im Unterricht anwesend sein und beobachten, das werde sicher mehr bringen.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Grundsätzlich ein schwieriges Thema. Aber immerhin kommt die Lehrperson auf dich zu!
Bei mir war es im letzten Semester so, dass Junior von einem Anlass ausgegrenzt wurde, weil er im Stoff zuwenig weit war. Ich wusste von allem nichts - bzw hatte nur ein Schreiben, dass Junior freiwillig auf den Anlass verzichtet.
Da wäre es mir viel lieber gewesen, die LP wäre frühzeitig auf mich zugekommen und wir hätten gemeinsam eine Lösung finden können.
Bei mir war es im letzten Semester so, dass Junior von einem Anlass ausgegrenzt wurde, weil er im Stoff zuwenig weit war. Ich wusste von allem nichts - bzw hatte nur ein Schreiben, dass Junior freiwillig auf den Anlass verzichtet.
Da wäre es mir viel lieber gewesen, die LP wäre frühzeitig auf mich zugekommen und wir hätten gemeinsam eine Lösung finden können.
Re: Erwartungen der LP bei schwierigem Verhalten
Hier sitzen immer mal wieder Eltern im Unterricht, ganz ohne Grund, einfach um einen Besuch zu machen und zu sehen, wie in der Schule unterrichtet wird. Da steht kein Kind irgendwie komisch da, das ist ganz normal.Libli hat geschrieben: ↑Do 6. Jan 2022, 07:46 Wie steht denn der Junge da vor der Klasse wenn plötzlich die Mutter im Unterricht sitzt? Ich möchte das nicht und würde auf ein Gespräch bestehen in Anwesenheit der Klassenlehrerin. Allenfalls kann ein Schulpsychologe oder Schulsozialarbeiter mal im Unterricht anwesend sein und beobachten, das werde sicher mehr bringen.
Ich finde dies auch wirklich eine gute Sache, als Elternteil weiss man so viel eher wovon die kinder sprechen wenn sie zu hause was erzählen., ich versuche pro jahr und Kind ein paar Stunden im Unterricht anwesend zu sein.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")