Gefühlsstarke Kinder

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Joeyita
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Joeyita »

Ferien: Wohnmobil haben wir uns überlegt und werden wir irgendwann sicher mal machen. Jetzt für diese Reise wäre es wahrscheinlich teurer geworden. Unsere Reisepläne sind etwas speziell: Hinreise mit dem Nachtzug, dann Automiete und dann während 3 Tagen jeweils eine Besichtigung oder Legolandbesuch (das ist sein Highlight, auf welches er sich riesig freut), danach sind wir 10 Tage fix in einem Ferienhäuschen für uns mit riesigem Garten. Da kann er also schon ein wenig zur Ruhe kommen, falls ihn die Hinreise komplett aus der Bahn werfen sollte... In dieser Zeit unternehmen wir dann auch Ausflüge von dort aus. Danach noch 2 Nächte in einem anderen Hotel, Fähre über Nacht (darauf freut er sich auch sehr) und wieder Nachtzug nach Hause.

@ChrisBern: Bei uns ist es auch so, dass es mit Programm jeweils viel besser läuft. Deshalb sind für mich unverplante Wochenenden oder Ferien zuhause ohne Programm oft der Horror :oops:. Skischule hat er selber verweigert (er war letztes Jahr), der kleine Bruder ging zwar, aber erst am Nachmittag da der Vormittag ausgebucht war. Deshalb hatten wir da am Morgen nicht so Zeitdruck.

Wir werden den Jungs vor der Reise wahrscheinlich ein paar Sachen zum Zeitvertreib unterwegs zusammenstellen (Rätselhefte, Pixis etc.). Und sein Lieblings-Plüschtier kommt sicherlich mit. Essen ist eher das Problem dass er vielleicht heikel ist, weil er es nicht so kennt, aber generell isst er in den Ferien genug, sofern er es mag. Aber ist definitiv so, Hunger macht das Ganze noch viel schlimmer...
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Savuti
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Savuti »

@joeyita: du sprichst mir aus dem Herzen. Ferien sind bei uns auch nicht gleich entspannt wie in anderen Familien. Wir hatten im Sommer 6 Wochen Ferien und waren mit Camper unterwegs. GG und ich sind gerne gereist vor den Kindern. Aber für unsere Kinder passt es nicht, auch Camper nicht (bzw. Stationär an einem Ort und dafür campe ich nicht genug gerne).

Wir haben inzwischen eine Diagnose für Junior (Hochbegabung mit Tendenz zu hochsensibel).

Was uns hilft/was wir gelernt haben/was uns die Psychologin mitgegeben hat:
- Einbeziehen in Entscheide
- Keine Rundreise sondern 2 Stationen mit Ausflügen
- unsere Kinder brauchen mehr Ruhezeiten/Erholungszeiten als andere Kinder, weniger ist mehr
- vorbereiten, was kommen wird: wir machen C, weil Papi das will, dafür am nächsten Tag Y
- Schauen, dass es keine Unterzuckerung gibt
- Alternativen anbieten: willst du raus Schneemann bauen oder Schlitteln.

Hat etwas Erleichterung in unseren Alltag gebracht.

Die Kämpfe bezüglich Anziehen wurden bei uns definitiv besser.

Nicht mit anderen Familien vergleichen, die mehr machen können. Wir gehen alle paar Jahre mit Freunden in die Ferien. Auch dieses Jahr wieder. Wir haben jetzt schon geklärt, dass sie mehr machen werden als wir. Ihre Kinder vertragen es besser als Junior. Wenn ihre motzen, hat es sich nach 10‘ gelegt. Bei uns nicht.
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ChrisBern
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von ChrisBern »

Lustigerweise finde ich es in den ferien manchmal streng, aber ich habe es hinterher zum glück immer vergessen! ;-)

Wir haben noch ein zweites, unkompliziertes Kind. Der Vorteil ist, dass wir ihr auch gerecht werden wollen und dann muss der Kleine eben mit. Das ist dann zwar mal anstrengend, aber ich habe ihn nicht so im Fokus und das tut uns beiden gut...aber ist sicher eine Gratwanderung.

Skischule wurde hier übrigens auch verweigert...

Bei uns hilft auch einbeziehen, vorher erklären und ein paar Highlights für jeden einstreuen.

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Savuti
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Savuti »

Skischule: kriegte er dieses Jahr 4 Privatlektionen. Schwups hat er den Knopf aufgetan. War etwas teurer als Skischule. Aber im Vergleich zur Schwester, die jedes Jahr geht, günstiger.
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Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

Bei uns ist irgendwie grad alles sehr dramatisch. Bei beiden. Der Grosse kann sich nicht ausdrücken und wenn's nicht so läuft, wie er will, dann schreit er einfach. Zum Glück kein Kreischen. So ein richtig tiefes Aaaaaaah! Und dann hat er wohl das Schubsen und Hauen gelernt. Den Kleinen hab ich während seinem Rűckwärtssalto vom Tisch noch halbwegs auffangen können und komm mir vor, wie ein Pferd oder eine Katze, die mit den Ohren immer rumhorchen sind. Bin einfach immer allzeit bereit.

Dann hatte ich ein Erstgespräch wegen einer ASS Abklärung. Die haben Wartefristen von 10 Monaten bis zu einem Jahr. Der Witz ist, diese Instanz sei schon die "schnellere" Wahl, in dem Fall hat die andere, eigentlich präferierte Instanz noch längere Wartefristen. Aber mehr als Logopädie und Ergotherapie könne man in dem Alter eh nicht machen. Ob wir ihn denn schon einschulen würden? Ehm, nein, er kann sich nicht artikulieren und versteht vieles nicht? Und bei der Ergo und der neuen Logo sind wir auf der Warteliste.

Der Kleine ist ganz anders und doch gleich. Meinem Mann ist es wohl noch nicht aufgefallen oder er blendet es bewusst aus. Wenn der Kleine was nicht bekommt oder etwas entwendet bekommt, haut er seinen Kopf auf irgendwas hartes. Er sucht richtig danach, bis es richtig knallt. Und dann mehrfach, bis er einen riesigen blauen Fleck auf der Stirn hat. Im Prinzip geht der Fleck nie weg, weil er immer wieder drauf haut. Also, Selbstregulierung funktioniert auch da nicht so toll. Er ist ein richtiger kleiner Choleriker. Geduld haben beide nicht. Filmreif stampfen dann beide auf den Boden auf und meckern wie Rohrspatzen mit kleinen Fäusten.

Ich habe schon lange gesagt, dass die beiden wahrscheinlich zusammen mit dem Sprechen beginnen werden. Sie sind 2.5 Jahre auseinander und der Kleine fängt mit Wörtern an. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

Bebu
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Bebu »

@Mialania: ich bin nicht sicher, wie alt deine Kinder sind, aber wohl noch ziemlich jung. Ist die heilpädagogische Früherziehung bei euch involviert? Die wären bestimmt eine gute Anlaufstelle bei Sprach- und Entwicklungsverzögerung. So könntet ihr die Zeit bis zur ASS Abklärung vielleicht überbrücken und schon mal Unterstützung bekommen. Ich befürchte allerdings, dass es dort auch Wartelisten gibt.

Yoghurt
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Yoghurt »

Mialania hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 21:11Dann hatte ich ein Erstgespräch wegen einer ASS Abklärung. Die haben Wartefristen von 10 Monaten bis zu einem Jahr. Der Witz ist, diese Instanz sei schon die "schnellere" Wahl, in dem Fall hat die andere, eigentlich präferierte Instanz noch längere Wartefristen. Aber mehr als Logopädie und Ergotherapie könne man in dem Alter eh nicht machen. Ob wir ihn denn schon einschulen würden? Ehm, nein, er kann sich nicht artikulieren und versteht vieles nicht? Und bei der Ergo und der neuen Logo sind wir auf der Warteliste.
Es gibt durchaus noch Möglichkeiten ausser Ergo und Logo. Und eine Einschulung kann in einem geeigneten Kindergarten durchaus Sinn machen. Aber solche Fragen könntest du im ASS-Thread stellen.
https://www.swissmomforum.ch/viewtopic.php?t=201859&start=500

Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

@Bebu
Sie werden bald vier und 1.5 Jahre alt.
Der Früherziehungsdienst kam zwei Mal vorbei, dann habe ich abgebrochen. Sie konnte nicht glauben, dass mein Kinderarzt "so ein Kind" nicht in die Logopädie geschickt hat und wenn das wirklich wahr ist, wieso zum Teufel ich nicht selber auf die Idee gekommen bin, ihn bei der Logopädie anzumelden. Was ich eigentlich das Gefühl habe, was für Probleme auf ins zukommen werden, wenn er so in die Spielgruppe muss. Die ganze Kommunikation zwischen mir und dem Kind bestünde nur aus Mutmassungen meinerseits und eigentlich hätte ich ja keine Ahnung. Sie werde den Kinderarzt zur Rede stellen und ich soll mal in die Gänge kommen.
Ich solle mal strenger und konsequenter werden, sie könne schon zwischendurch mal hüten kommen, zum mich entlasten.
Beim Geflenne (ihr Wort) von meinem Kind, ginge es nur darum, dass er bekomme, was er wolle. (Dazu brauche ich keine Fachperson, die mir das sagt.)
Die Ergotherapeutin hat gemeint, wir könnten es ja nochmal probieren, die Chancen seien halt immer 50/50. Diese Person hat mich damals aber so gestresst, dass es mir eigentlich gereicht hat.

@Yoghurt
Wir haben die Diagnose ja noch nicht gestellt. Ergo und Spielgruppe haben mir empfohlen, ihn zurück zu behalten. Sein Gotti meinte auch, ich soll mir keine Sorgen machen, er sei ja auch ein Maikind und wäre eh einer der Jüngsten. Er werde nichts verpassen.
Ich habe mich nicht dafür im ASS Thread mitzuscheiben, weil wir keine Diagnose haben.

5erpack
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von 5erpack »

Mialania mein Sohn könnte mit vier auch nur hmmm und uhuhuh sagen.
Es war muitismis am Ende.
Nach sechs Monaten Logopädie hat der Knopf aufgemacht und heute mit 12 streitet er mit mir darüber was ich wie gesagt hätte, korrigiert meine Sätze ( wenn ich auf französisch spreche), ist extrem frech und hält definitiv nicht seine Meinung zurück.
Er ist HB hat ADHS und ist sehr gut in der Schule.

Wir haben trotz allem ( Flasche bis vier jährig/ Windeln bis zwei Wochen vor Kindergarten/ kein Wort reden können bei Kindergarten Start), ihn trotzdem regulär mit 4 Jahren, 1 Monat und zwei Wochen eingeschult.

Und nein heute hängt er nicht am Rockzipfel. Er ist einer der am selbständigsten ist und nur so strotzt vor Selbstbewusstsein.

ASS wurde auch mal bei uns der Verdacht geäussert.
Es war dann aber „ nur“ adhs.

Und das mit der erziehungsberatung glaub ich dir aufs Wort!!
Ich hab auch schon solche Dinge hören müssen und das von kinderpsychologen...
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

@5erpack
Ich habe ihn gerade im Februar abgestillt. Von Windelfrei sind wir weiter als weit entfernt. Er versteht nicht, dass Bisi und Gagi ins WC gehören. Ich weiss, dass er weiss, wann er Bisi und Gagi muss. Jetzt hat er wieder die Phase, wo er sein Pfiifli auspackt und sich beim Bisle zuschaut. Nur leider im Wohnzimmer, als ich die Küche aufgeräumt habe. Den Kleinen legte es dann in der Pfütze auf den Rücken :roll: ich weiss nicht, wie und was ich noch soll. Wenn er Gagi muss und ich ihn aufs WC oder den Topf setze, kann er nicht mehr. Dann sitzt er da einfach eine halbe, dreiviertel Stunde.

Für den Kindergarten habe ich ihn jetzt abgemeldet, an ein Wunder glaube ich nicht mehr. Die Logopädin sagt auch nichts dazu, wann er sprechen könnte. Keine Ahnung.

Aber wenn er dann wirklich mal spricht und wie ich diskutiert. Dann guet Nacht am sächsi :lol:

5erpack
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von 5erpack »

Haha diese Kind biselt ins Wohnzimmer und anderes Kind pflatsch rein, hätte ich auch zur genüge.
Es war sooooo anstrengend.

Ganz viel Kraft wünsch ich dir!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Joeyita
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Joeyita »

Wie geht's bei euch aktuell so? Ich finde es ja echt grad eine besonders strenge Phase. Anscheinend solls das ja im letzten Halbjahr vor dem Schulstart oft geben, weil das Kind langsam echt schulreif ist (er kann jetzt einfache Wörter lesen und selber schreiben). Ich bin grad wieder sehr oft am Anschlag und werde laut...
Zudem bekomme ich von einer Mutter eines Kindergartenjungen immer wieder Nachrichten, in welchen sie jammert, was mein Sohn ihrem antut, dass er seine Grenzen nicht respektiert etc. und ich mit ihm reden soll. Sie haben absolut kein Verständnis dafür, dass es auch mal körperlich wird zwischen Jungs (bisher nie gravierend und gemäss Kindergärtnerinnen sind beide ähnlich drauf). Kennt das jemand von euch auch? Ich finde es soooo anstrengend und denke einfach, die Kinder finden ihren Weg, sie gehen sich anscheinend auch oft aus dem Weg oder spielen mal zusammen. Aber ich finde es nicht hilfreich, wenn wir uns immer einmischen. Zudem funktioniert mein Kind nicht so, dass wenn ich mit ihm rede, dann alles klar ist und er seine Impulse einfach sofort kontrollieren kann wie gewünscht. Klar schaue ich es nach solchen Vorfällen mit ihm an und was er ein nächstes Mal anders machen könnte, aber ich kann ja mein Kind nicht fernsteuern?
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fläcki
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von fläcki »

Ich habe mich nicht dafür im ASS Thread mitzuscheiben, weil wir keine Diagnose haben.
Der ASS-Thread ist auch für die da, die noch keine Diagnose haben und warten müssen. Es kommen immer wieder Fragen bei Verdacht, da bist du nicht die Erste. Du kannst dich gern trauen, wir beissen alle nicht und es könnte durchaus sein, dass du da gar nicht so am falschen Platz bist :wink:

Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

Mein Sohn ist jetzt vier, der Kleine anderthalb und ich bin in der Halbzeit meiner Schwangerschaft. Der Grosse hat wahnsinnig viele Meltdowns am Tag, wenn er etwas nicht darf und heult dann wirklich sehr lange oder macht es einfach. Der Kleine hat eine wunderbare Art der Selbstregulation gefunden, in dem er seinen Kopf an eine Wand oder den Boden haut. Er hat grundsätzlich einen blauen Fleck auf der Stirn, weil es da auch sehr schnell geht.
Ich bin müde und ratlos. Demnächst habe ich einen Termin beim Kinderarzt und werde mal nachfragen, ob man nicht etwas Druck machen kann. Die Wartezeit für die ASS Diagnose dauere 10-12 Monate (und das sei die Stelle mit der kürzeren Wartefrist) und man könne nicht mehr tun als Logo und Ergo. Der Witz ist, wir haben erst mal einen Brief bekommen, wie viele Ergo Stunden wir dieses Jahr zu gute haben, aber noch keinen einzigen Termin dazu! Wenn wir Probleme hätten, können wir uns ja telefonisch beim JKPD melden. Pfff, ja, wozu? Ich ruf an und frag, was ich tun soll, wenn er wieder einen Heulanfall hat und null gehorcht? Seine Hände frisst und mir wieder alles mit Speichel voll schmiert?
Wir haben ihn jetzt nicht für den Kindergarten angemeldet und halten ihn ein Jahr zurück. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich mal sprechen wird und der Kleine spricht mittlerweile auch ein paar Worte Chinesisch, nicht nur Deutsch. Aber er fängt immerhin früher damit an und es ist klar, was er meint.
Meine Mutter fängt wieder damit an, dass der Grosse aufs Klo muss. Er müsse das jetzt lernen. Ich habe es probiert. Aber wie soll ich ihm das erklären? Er versteht meine Worte nicht. Und mit meiner Zeichensprache und den Dino-Unterhosen und dem Töpfchen und der Kloschüssel ist bei ihm irgendwie so halbwegs Bahnhof. Ergo pinkelt er sich erst mal voll und rennt dann aufs Töpfchen. Und gibt mir den Daumen hoch und ich geh die Sauerei erstmal aufwischen und frische Kleidung holen. Das bringt doch so nix? Ich hab keine Ahnung, wie ich ihm erklären soll, dass er vorher aufs Töpfchen muss, bevor er pinkeln muss. Dann darf er nämlich die Dino-Unterhose mit den Dino Hosen wieder anziehen, sonst sind sie nämlich nass. Ich fühl mich wie ein Ochse am Berg. Und im Regen stehen gelassen. Was wäre denn gewesen, wenn ich damals gesagt hätte, wir warten noch, bis wir das mit der Diagnose starten? Dann könnte er vielleicht mal starten, wenn er vierzehn ist, oder was?
Die Logo macht mich etwas schissig. Ich sehe auch keine grosse Erfolge. Sie spricht von einem Durchbruch und Steigerung. Aber das, was für sie neu ist, ist für mich alt. Das kann und macht er schon lang. Scheinbar einfach nicht bei ihr. Aber da warten wir ja auch auf einen neuen Platz.

@Joeyita
Ich muss ja immer früher zur Spielgruppe, weil mein Sohn am Schluss scheinbar das Märli stört und in den Wald muss ich mit. Da hab ich auch schon mitbekommen, dass ihn ein Mädel auf dem Kieker hat. Bekomme auch mit, wenn zwei andere Mädels wieder die Jungs plagen. Und ich muss mich recht zurück halten, dass ich nichts sage, weil ich mir eben auch sage, die Kleinen müssen das lernen, dass sie das unter sich ausmachen und ich würde nicht auf demselben Niveau "zurück geben". Ausser, es rennt eben ein Kind auf die Strasse oder sein Stock brennt am Feuer, dann schreite ich natürlich schon ein, aber ich würde nie zu der anderen Mama hingehen und sagen, sie solle ihrem Kind erklären, meinen Sohn nicht zu plagen. Denn ich habe dann auch schon gesehen, dass die ganz nett miteinander spielen können. Muss ich nicht verstehen, ist halt so. Und was soll ich meinem Kind schon gross erklären, er versteht noch so vieles nicht.

@fläcki
Danke ;-)

Yoghurt
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Yoghurt »

@Mialania
Ich schliesse mich fläcki an, auch ohne Diagnose könntest du vom Austausch im ASS-Forum profitieren. So einige Dinge, die du beschreibst, kenne ich auch von meinem Sohn mit ASS. Warst du mit dem Grossen schon beim Hörtest, ob er überhaupt die Frequenzen der menschlichen Stimme hören kann?

Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

@ Yoghurt
Nein, wir warten immer noch auf die Einladung von der Insel, weil die scheinbar für einen Hörtest auch eine unendlich lange Wartefrist haben.
Ich werde das auch beim Kinderarzt ansprechen.

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Savuti
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Savuti »

@mialania: ich musste mit meiner Grossen auch den Hörtest machen unsere KiA hat uns damals an einen privaten HNO überwiesen und nicht an die Insel. Wir mussten ca. 2 Monate auf den Termin warten.
Bei Interesse nach der Adresse, schreib mir eine PN. (Bei uns stand jedoch ASS damals nicht zur Diskussion, sie war rückblickend einfach eine späte Sprecherin). Ich war mir auch sicher, dass sie uns versteht.
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Britta77
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Britta77 »

Wir haben mit unserem Kind einen Hörtest beim HNO Arzt gemacht mit Überweisung vom KiA. Ich glaube wir hatten den Termin innert 2 Wochen nach der Überweisung inklusive Folgetermin wegen Auffälligkeiten.

Mialania
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Mialania »

@Savuti
Mein KiA hat uns so angemeldet, ich werde es wie erwähnt, bei ihm nächste Woche ansprechen. Wir warten auf alles schon über ein halbes Jahr.
Bei meinem Sohn bin ich mir manchmal sehr sicher, dass er mich/uns nicht versteht. Gerade so Sachen wie "bring mir die Socken" und dann bringt er mir 8 andere Sachen und ich zeige auf die Füsse etc. Und dann gibt es ganz kompliziertes, was er wunderbar versteht. Er schaut einen auch nicht wirklich aufmerksam an, wenn man ihm etwas erklärt und dann gibt es Phasen, da versteht er einfach Sachen, die mir unerklärlich sind. Seine Gotte sagt "wo ist der Nuggi vom Baby" und er hilft ihn suchen und geht selbstständig auf zwei Stockwerken das Teil suchen. Wir hatten für keins der Kinder einen Nuggi und er verstand das?
Ich schau jetzt erst mal mit dem Kinderarzt, ggf. melde ich mich wieder und versuche es auf eigene Faust. Mich ärgert einfach die ganze Situation.

@Britta77
Ich spreche es nächste Woche beim Kinderarzt an. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er schlecht hört. Wenn er will, kann er sehr gut hören, aber noch besser ignorieren. Ich könnte mir maximal vorstellen, dass er nicht alle Tonlagen hört und es von daher ein Problem gibt.

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Savuti
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Re: Gefühlsstarke Kinder

Beitrag von Savuti »

Ergänzung vermutlich waren es auch eher 2 Wochen - Max. 1 Monat. Ist über 7 Jahre her, daher kann ich mich nicht mehr so gut erinnern.
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