Spez-Sek vs. "normale" Sek

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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sillyspider73
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Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von sillyspider73 »

Hallo zusammen!

Unser Ältester ist ein guter Schüler; sein bisheriger Notenschnitt würde es erlauben, sich im Spätwinter ohne Prüfung für die Spez-Sek einzuschreiben. Dies würde bedeuten, dass er in einem weiter entfernten Teil unserer Gemeinde zur Schule gehen würde und sein Schulfreunde zurücklassen müsste. Andererseits wäre die Spez-Sek die Möglichkeit, seine Fähigkeiten weiter zu fordern und zu fördern, als dies in der normalen Sek wohl möglich wäre.
Ich bin noch hin- und hergerissen, was wohl der bessere Weg für unseren Sohn wäre. Hat jemand von Euch Kinder, welche sich für oder gegen die Spez-Sek entschieden haben? Was waren die Gründe dafür? Würdet Ihr das heute noch genau gleich entscheiden?

Vielen Dank für Euren Input!

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Berlin
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Berlin »

Liebe Silly,
Bei uns gibt es keine Spez-Sek, aber ein Langzeitgymnasium (ab der 7. Klasse). Meine beiden Kinder sind diesen Weg gegangen. Da es in unserer Gemeinde nicht viele Kinder gibt, die ins LZG gehen, haben sie auch ihre "Schulfreunde" zurückgelassen. Gerade mein Sohn hatte davor etwas Bammel. Ich muss aber sagen, dass sie im Gymnasium schnell neue und gute Freunde gefunden haben. Je älter sie werden, desto weniger wichtig ist, dass ihre Schulfreunde direkt in der Nachbarschaft wohnen. Sie verbringen eh den ganzen Tag in der Schule und auch in der Freizeit sind sie sehr mobil.
Vom Thema Förderung und Forderung hat sich der Weg bei beiden meiner Kinder bewährt. Aber: Meine beiden wollten auch ausdrücklich diesen Weg gehen. Er ist recht anspruchsvoll und wenn sie das nicht von selber gewollt hätten, dann wäre es nicht das Richtige gewesen.

Von da her: Was findet Dein Sohn, möchte er das? Kennt er andere, die in der Spez-Sek sind? Gibt es dort eventuell einen öffentlichen Besuchstag? All diese Faktoren haben bei meinen Kindern zur Entscheidung beigetragen.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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sillyspider73
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von sillyspider73 »

@berlin:
Danke für Deine Rückmeldung!
An und für sich möchte mein Sohn gerne an die Spez-Sek wechseln. Er hat aber ein wenig Bammel vor den "Konsequenzen" - er ist unglaublich ehrgeizig und kann schlechte Noten nicht gut verknuspern. Gerade eben ist ein 7.-Klässler, den er kennt (notabene ein sehr guter Schüler), von der Spez-Sek wieder an die normale Sek zurückgekommen, weil es ihm zu viel war und er nicht mehr mitgekommen ist; das hat ihn sehr beeindruckt.
Der Info-Abend ist in zwei Wochen, da werden wir sicher hingehen.

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Papa68
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Papa68 »

Ich habe damals die normale Sek gemacht und könnte mir heute jeden Tag dafür in den Hintern beissen! Ich finde, dass jedes Kind seine Möglichkeiten und Fähigkeiten ausschöpfen sollte.
Meine damals beste Schulfreundin ist nach einem Jahr Sek weggezogen. Es kann auch sein, dass Freunde in verschiedene Sekundarschulen oder - klassen kommen.
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Joeyita
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Joeyita »

Wenn er motiviert ist und die Noten gut reichen, würde ich es versuchen. Meine Kinder sind zwar noch nicht so alt, aber ich kann dir von meinem eigenen Weg erzählen: Als ich in der 6. Klasse war, war ich für mich eigentlich sicher, dass ich in die Sek. gehen werde und meine Leistungen waren fast alle genau zwischen der Sek.- und der Spez.Sek-Stufe. In meinem Jahrgang war die erste Spez.Sek-Klasse und sie hatten aber zu wenig SchülerInnen. Also haben sie eine Klassenkollegin und mich angefragt, ob wir es nicht versuchen wollten. Haben wir beide dann gemacht und gehörten zu den besseren Schülerinnen dieser Klasse. Wir gingen dann auch beide ins Gymnasium. Es kann also auch andersrum gehen :wink:
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carina2407
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von carina2407 »

Wenn es diese Chance gibt, dann würde ich wollen dass es mein Kind wenigstens versucht. Ich verstehe die Bedenken deines Sohnes, aber Freunde findet man auch schnell wieder neue in dem jungen Alter, einige ziehen vielleicht weg, andere gehen nach der 3. Sek in die Lehre, da trennen sich dann die Wege so oder so und viel Zeit in der Ausbildung haben sie auch nicht. Und falls er scheitert, fände ich es einfach ganz wichtig ihm klar zu machen, dass das kein Weltuntergang ist, und es noch viele andere Möglichgkeiten gibt, und es viel zu schade wäre diese Chance deshalb nicht wahr zu nehmen und sein Potenzial nicht voll auszuschöpfen.
Bei uns im TG ist das System etwas anders, hier können die Jugendlichen frühstens nach der 2.Sek ins Gymi wechseln, diese werden an insgesamt 3 Kantonsschulen angeboten, es muss eine Aufnahmeprüfung gemacht werden und dauert dann 4 Jahre. Also auch hier müssen Kanti-Schüler mitten in der Oberstufe ihre Freunde „verlassen“ wenn sie diesen Weg gehen. Meine Tochter , jetzt 6. Klasse möchte es unbedingt, mein Sohn , 2.Sek muss sich jetzt entscheiden und will es gar nicht, ist ihm viel zu viel Druck.
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Slurp
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Slurp »

Bei uns gibt es ab der 7. Klasse die Sek-P, welche nach 2 Jahren ins Gymi übertritt (ist wohl dasselbe). Unser Sohn ist nun im 1. Gymjahr nach 2 Jahren Sek-P. Notenmässig war der Übertritt klar und er war auch sehr motiviert, diesen Weg zu gehen. Er findet ein forderndes Umfeld spannend und sucht dieses. Seinen besten Kollegen hat er behalten, obwohl dieser in der normalen Sek geblieben ist und gleichzeitig viele neue Kontakte dazugewonnen. Er betreibt Leistungssport und ist es daher gewohnt, seinen Tag zu strukturieren und die Zeit zu nutzen, so dass die schulische Belastung absolut okey war.
Unsere Tochter steht im nächsten Sommer vor einem möglichen Übertritt in die Sek P. Bei ihr ist der Übertritt notenmässig auch klar (5.7) ,von ihrer Persönlichkeit her zögere ich aber etwas. Sie möchte unbedingt gehen, ich denke aber auch, dass sie ihrem Bruder nacheifern will. Sie ist sehr zurückhaltend, hat seit dem Kindergarten ihre beste Freundin, mit der sie wirklich jede freie Minute verbringt und die nicht in die Sek-P kommen wird. Neue Kontakte schliesst sie eher zögerlich. Sie macht sich generell sehr viel Gedanken über ihr Umfeld, nimmt die Dinge eher schwer und haderte viel mit ihren Emotionen. Für sie könnte ich mir trotz der guten Noten die normale Sek vorstellen, wo sie genug Zeit hat, nebst der Schule auch ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Der Übertritt nach der 9. Klasse ans Gymi ist dann immer noch möglich und hat auf die spätere Laufbahn überhaupt keinen Einfluss.

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sillyspider73
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von sillyspider73 »

@all:
Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte!!!
Ich tendiere jetzt in die Richtung, es ihn versuchen zu lassen, wenn er von sich aus möchte - er vergibt sich ja damit nichts. Im Moment ist er eher dafür, aber da ist er sich noch nicht sicher. Wir gehen jetzt mal an den Info-Anlass, vielleicht gibt er den Anstoss in die eine oder andere Richtung... :wink:

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Savuti
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Savuti »

[quote=sillyspider73 post_id=7845200 time=1635773578 user_id=25021
Gerade eben ist ein 7.-Klässler, den er kennt (notabene ein sehr guter Schüler), von der Spez-Sek wieder an die normale Sek zurückgekommen, weil es ihm zu viel war und er nicht mehr mitgekommen ist.
[/quote]

Noch ein paar Gedanken von mir:
- ist dein Sohn ein guter Schüler, weil er viel lernt oder weil es ihm einfach fällt? Hat er noch Kapazität, um mehr zu lernen?
—> falls er jetzt schon am Limit läuft, würde ich eher auf normale SEK tendieren.
- in welchen Fächern und in welchen Themen ist er gut? Befreit er die Themen, versteht er die Zusammenhänge oder ist er guter Auswendiglerner?
—> wenn er Themen versteht, ist vielleicht der Aufwand weniger gross als wenn er ein Auswendiglerner ist.

Ich musste damals die Prüfung für den Gymer machen. Schlussendlich war ich jedoch bei der Matura besser als viele aus meinem Dorf, die prüfungsfrei gehen konnte.
Ich war nie gut im auswendig lernen. In der SEK konnten die Auswendiglerner gute Noten schreiben, im Gymer war aber mehr gefordert und das entsprach mir mehr.

Typo korrigiert
Zuletzt geändert von Savuti am Mi 3. Nov 2021, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Manana
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Manana »

Was Savuti schreibt ist ganz wichtig. Meine haben beide den Weg Sek P->Gym gewählt.
Sie hatten gute Noten vorher und haben den Übertritt ohne Diskussion geschafft. Sie sind aber keine fleissigen Schüler,
mussten vorher nie viel lernen. Sie lernen auch jetzt nur das, was eben wirklich nötig ist und schaffen es bisher gut.
Andere sind fleissig und lernen viel. Diese müssen das dann über Jahre beibehalten, die Noten am Gym
sind zum Teil dann sehr knapp und die betreffenden Schüler haben dann immer recht viel Stress.
Und ja, es gibt immer wieder Schüler, die ins tiefere Niveau wechseln müssen/wollen.

Bei uns kommt es bei vielen Kindern aber auch noch darauf an, wie die Gegebenheiten/Umstände im betreffenden Dorf sind.
In unserem Dorf (A)ist das Niveau der Sek E( entspricht der Sek bei euch) eher tief und die Vorbereitung auf einen späteren Übertritt ins Gym nicht so einfach.
In andern Dörfern (B) im Umkreis ist die Sek E darauf eingestellt, dass Schüler nach der 9. Klasse ins Gym gehen. Dort gibt entsprechend auch Vorbereitungskurse für diejenigen.
Das heisst, bei uns im Dorf A, geht jeder der irgendwie kann, nach der 6. oder allenfalls nach der 7. Klasse in die Sek P.
Im Dorf B gehen die wenigsten in die Sek P, sondern gehen eher in die Sek E und nachher ins Gym.

Den Wechsel der Klasse hat man ja so oder so und bei uns kommen die Freunde eher zusammen in die Klasse, wenn sie ins P gehen.
Bei der Sek( Sek und Real) werden die Klassen einfach eingeteilt. Da können die Kinder nicht wählen mit wem sie zusammen wollen.

Ilse
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Ilse »

Bei uns wird das Thema auch aktuell. Mein Sohn wird für die Spez-Sek empfohlen. Er würde sich freuen, wenn der Unterricht "endlich mal interessant würde und nicht immer alles hundertmal wiederholt würde"

In unserem Dorf wird aber die Spez-Sek in der Sek integriert unterrichtet. Anscheinend schreiben sie sogar die gleichen Prüfungen, nur werden sie strenger benotet.
Mein Sohn (absoluter Minimalist) sieht jetzt aber nicht ein, weshalb er weiterhin langweiligen Unterricht aber strengere Benotungen in Kauf nehmen soll und möchte - Stand heute- lieber als Sek-Schüler behandelt werden.

Kennt jemand dieses Modell, Spez-sek integriert in Sek? Welche Erfahrungen gibt es?
Ich möchte ihn eigentlich schon motivieren, die Spez-Sek zu machen. Es würde ihm guttun, mal etwas leisten zu müssen

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Petite Souris
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Petite Souris »

Ich kann nur von Niveaudurchmischtem Unterricht sprechen. Aber dort ist es so, dass zum Beispiel das Mathe Lehrmittel dem Niveau angepasst ist. Es macht deshalb durchaus Sinn, das höhere Niveau zu wählen, weil sonst die Aufgaben auch zu wenig fordern.

Ilse
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Ilse »

Petite Souris hat geschrieben: Mi 3. Nov 2021, 13:26 Ich kann nur von Niveaudurchmischtem Unterricht sprechen. Aber dort ist es so, dass zum Beispiel das Mathe Lehrmittel dem Niveau angepasst ist. Es macht deshalb durchaus Sinn, das höhere Niveau zu wählen, weil sonst die Aufgaben auch zu wenig fordern.
Ja, so würde das schon Sinn ergeben. Aber so wie mir das Kind, das eine solche Klasse besucht erzählt hat, machen sie wirklich genau das gleiche. Der Unterschied liege nur in der strengeren Benotung.

Ich werde mich wohl nochmal beim jetzigen Klassenlehrer erkundigen oder sonst mal in der Sekundarschule anrufen.

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sillyspider73
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von sillyspider73 »

Nochmal merci für Euren wertvollen Input!
Unser Ältester muss v.a. in Math, MI, NMG, English gar nichts machen; in Math wird für ihn seit der 1. Klasse extra differenzierter Unterricht durchgeführt, weil er die Klasse da regelmässig abhängt und sich zu Tode langweilt. Deutsch ist für ihn auch recht easy, es interessiert ihn einfach überhaupt nicht. Das einzige Fach, wofür er was machen muss, ist Französisch - ich denke, hier spielt auch das mangelnde Interesse eine Rolle (finde ich sooo schade, denn ich bin sehr frankophil; wir sind auch oft in Frankreich, aber der Funke scheint nicht überzuspringen...liegt wohl auch z.T. an "Mille Feuilles", da wurde den Kindern schon von Anfang an die Freude an der Sprache verdorben).
Er war eine Zeit lang im Pull Out-Programm, welches die Gemeinde anbietet, er wollte dann aber nicht mehr hingehen, weil er es eher als Zeitverschwendung aufgefasst hat.
Ich denke, rein von der Intelligenz und der Auffassungsgabe her würde Spez Sek schon passen. Er ist aber leider etwas "schlufig" und ein ewiger Prokrastinator, was er sich bisher gut leisten konnte. Da mache ich mir schon meine Gedanken, ob das nicht schiefgehen könnte.

Die Sek ist hier im Dorf notorisch schlecht. Mein Mann ist Gymi-Lehrer in der nahen Stadt, und ein grosser Teil der Sek-Schüler aus unserem Dorf, welche ins Gymi wechseln, kommt an seine Schule. In den letzten Jahren sind rund 80 % der neuen Gymi-Schüler an GGs Schule, die über die Sek aus unserem Dorf gekommen sind, wieder abgegangen, weil sie die erforderliche Leistung nicht erbringen konnten. :shock:

Für mich ist es echt schwierig abzuschätzen und ich kann jetzt auch nicht von meiner Schulzeit etwas Nützliches ableiten. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und war eine extrem gute Schülerin; ich habe bis zur Matur sozusagen keinen Finger für die Schule rühren müssen (was mir dann beim Uni-Start nicht wirklich geholfen hat). Da es bei uns keine Spez-Sek gegeben hat, bin ich zwei Jahre in die Sek gegangen (pure Langeweile). Danach sind wir umgezogen und am neuen Ort bin ich dann ins Progymnasium gekommen, und danach ins Gymi. Also nochmal ein ganz anderer Weg....

ausländerin
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von ausländerin »

Sillyspider - so wie du ihm beschreibst ist die Spezsek für ihm eine Chance aus dem Schlafen aufzuwachen. Man kann lernen lernen immer noch lernen aber du sagst ja selbst dass du es erst an der Uni machen musstest und es wird eher schwieriger mit der Zeit. Ich würde da bei so einer Ausgangslage gar nicht gross diskutieren und wenn er mitmacht - ihm in Spezsek schicken, und eventuell der ersten Halbjahr versuchen mehr zu unterstützen um geeignete Lernstrategien aufzubauen (was überhaupt nötig). Es macht doch kein Sinn das er weiter in schlechten Sek herumsitzt.

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Savuti
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Savuti »

Nach deinem letzten Post würde ich auch Richtung Spez Sek tendieren. Er muss ja anschliessend nicht zwingend an den Gymer. Auch für eine anspruchsvolle Lehre mit BM hat er bessere Karten.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

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sillyspider73
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von sillyspider73 »

@ausländerin:
Ja, das mit den Lernstrategien ist definitiv ausbaufähig...An und für sich wäre es ja schön, wenn das auch in der Schule vermittelt würde. Mir ist es jedenfalls sehr schwergefallen, von "nichts-lernen-müssen" auf "wie bringe ich das möglichst schnell & effizient in meinen Schädel rein" umzustellen.
Er ist im Moment noch nicht in der Sek, aber er wird sich schon bald entscheiden müssen, ob er eben an der Schule hier im Ort bleibt oder an die Spez-Sek wechselt.

@savuti:
Da hast Du recht, es muss ja auch nicht zwingend ein Studium sein.

Malaga1
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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Malaga1 »

Ich weiss nicht, ob dir meine aktuelle Erfahrung aus dem Kanton Zürich etwas hilft: Meine Tochter ist zurzeit im 1. Langzeitgymi. Ist das mit der Spez-Sek vergleichbar? Ich finde es eine rechte "Biitgete" und schon sehr streng. Allein das Voci-Lernen für Englisch, Franz und Latein nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Dann der lange Schulweg. Viel Freizeit bleibt da nicht mehr. Ich bin mir ab und zu etwas unsicher, ob das in diesen Alter wirklich das Richtige ist. ABER: Meine Tochter ist hell begeistert! Sie findet es viel interessanter wie noch in der Primarschule, die vielen Lehrer und die unterschiedlichen Klassenzimmer sind lässig, das Zug fahren findet sie cool und am besten ist das Zmittag essen mit wem und wo man will. Sie ist auch unheimlich diszipliniert und WILL am Gymi reüssieren, obwohl sie nicht zu diesen Kindern gehört, die alles einfach aus dem Ärmel schütteln. Bei uns hört man immer wieder, dass die Sek auch kein Spaziergang ist. Was aus meiner Sicht der grosse Unterschied ist, ist, dass im Gymi sehr viel Selbstdisziplin und Planung verlangt wird. In der Sek schreiben sie jede Woche einen Franz- und einen Englisch-Voci-Test. Im Gymi heisst es im August "Mitte November ist die erste Englischprüfung. Bis dann Voci bis hier". Das sind sicher 300 Vokabeln inkl. 60 unregelmässige Verbformen. Da kann man nicht eine Woche vorher mit Lernen anfangen, sondern muss kontinuierlich dran bleiben - auch wenn es einem bisher sehr leicht gefallen ist in der Schule (das ist es ja eigentlich allen Gymischülern).

Mein Sohn (wenn ich mich richtig erinnern mag schulisch ähnlich gewickelt wie deiner) will jetzt auch ins Gymi und hat mit der Vorbereitung für die Prüfung begonnen (im Kanton Zürich müssen alle Schüler eine happige Prüfung bestehen fürs Gymi). Obwohl er intelligenzmässig ganz sicher mehr auf dem Kasten hat wie seine Schwester, bin ich mir wie du nicht so sicher, ob das wirklich die richtige Schule für ihn ist. Hat er wirklich den Biss, drei Sprachen zu lernen inkl. dem lernintensiven Latein? Kriegt er rein organisatorisch die Kurve? Er ist eher auf der chaotischen Seite unterwegs, stolpert im Halbschlaf durch die Primarschule und bringt trotzdem top Leistungen. Mich dünkt aber, der Gymivorbereitungskurs sticht ihn im Ehrgeiz. Er sitzt jetzt oft abends nach dem Abendessen noch über diesen Aufgaben und will sie verstehen. Mathe fällt ihm dabei leichter wie Deutsch. Das interessiert ihn nicht so wirklich. Ich lasse ihn jetzt einfach machen. Dreinreden geht bei ihn in schulischen Belangen sowieso nicht, ausser man will einen schief hängenden Familiensegen provozieren. Ob es das richtige ist, werden wir dann sehen.
sie 2009
er 2010

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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von nala11 »

Malaga1 hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 09:38 Was aus meiner Sicht der grosse Unterschied ist, ist, dass im Gymi sehr viel Selbstdisziplin und Planung verlangt wird. In der Sek schreiben sie jede Woche einen Franz- und einen Englisch-Voci-Test. Im Gymi heisst es im August "Mitte November ist die erste Englischprüfung. Bis dann Voci bis hier". Das sind sicher 300 Vokabeln inkl. 60 unregelmässige Verbformen. Da kann man nicht eine Woche vorher mit Lernen anfangen, sondern muss kontinuierlich dran bleiben - auch wenn es einem bisher sehr leicht gefallen ist in der Schule (das ist es ja eigentlich allen Gymischülern).
Schön wärs mit den wöchentlichem Vociprüfungen in der Sek...ich habe zwei Kinder in der 1.Sek und da läufts genau gleich (keine Hausaufgaben, keine Zwischen-Voci-Tests, grosse Mengen und Eigenverantwortung, früh damit anzufangen).

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Re: Spez-Sek vs. "normale" Sek

Beitrag von Berlin »

@all
Mein Sohn ist extrem unorganisiert, faul, der Obermegaprokastinierer (Nachtschichten vor der Prüfung). Und trotzdem ist er jetzt im letzten Gymijahr und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nächstes Frühjahr die Matur machen. Er wollte ins Gymi und wollte da bleiben. Ich habe öfters gezweifelt. Aber es geht auch so. Er will studieren und ich frage mich, ob er irgendwann seine Strategie ändert. Wir werden sehen…
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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