CV was gehört rein, was nicht.

[sonrie]

Ich persönlich würde meine Kinder dann im CV angeben, wenn es für die Stelle einen Mehrwert bedeuten könnte oder eine Lücke im Lebenslauf erklärt werden müsste. Ich habe gestern mal meinen Mann gefragt, ob er unsere Kinder im Lebenslauf angeben würde und er meinte nur: „Häh? Nein, wieso das denn? Hat doch nix mit meinen Kompetenzen zu tun.“

Meine Rede.

[Malaga1]

Ich rekrutiere eben nicht nur Kompetenzen - wir sind vor Kurzem teuer auf die Nase gefallen, als wir uns von den Kompetenzen etwas blenden liessen und die Person dahinter vergassen. Fehlende Kompetenzen kann man sich aneignen, die Persönlichkeit ist, wie sie ist.

[sonrie]

Die Persönlichkeit erkenne ich aber nicht anhand eines beruflichen Werdegangs, auch nicht daran ob jemand Mutter ist oder Katholik, sondern dann im persönlichen Gespräch.

[danci]

Ich spreche hier nur aus meiner Erfahrung im Grossunternehmen und kann natürlich nicht für alle sprechen.

Ich glaube, das ist der grösste Klux dabei: 2/3 aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten in KMUs, die meisten davon haben nicht einmal ein HR. Da gibt es auch keine Diversity-Vorgaben oder standardisierte Vorgaben, da "menschelts" einfach. Und wenn dann ein Vorgesetzter in der Woche eine Bewerbung einer Mutter mit 4 Kindern bekommt in der er ohnehin schon 2 Tage irgendwie abdecken muss, weil ein Kind einer Mitarbeiterin krank ist, dann wird er diese vielleicht zurückweisen. Wer weiss.

[Labskaus]

Ich glaube, das ist der grösste Klux dabei: 2/3 aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten in KMUs, die meisten davon haben nicht einmal ein HR. Da gibt es auch keine Diversity-Vorgaben oder standardisierte Vorgaben, da "menschelts" einfach. Und wenn dann ein Vorgesetzter in der Woche eine Bewerbung einer Mutter mit 4 Kindern bekommt in der er ohnehin schon 2 Tage irgendwie abdecken muss, weil ein Kind einer Mitarbeiterin krank ist, dann wird er diese vielleicht zurückweisen. Wer weiss.

Absolut, aber auch irgendwie verständlich… Aus diesem Grund würde ich es eben eher auch nicht in meinen CV schreiben, ausser eben aus den genannten Gründen. Ich denke, dass die meisten Väter gar nicht auf die Idee kämen, ihre Kinder in den CV zu schreiben (so wie mein Mann).

Mein Mann konnte in seinem letzten Interview die Kinder als Vorteil anbringen: Er wurde von der Gleichstellungsbeauftragten gefragt, was er denn für die Work-Life-Balance tun will. Da meinte er, da er selbst 2 kleine Kinder hat, ist ihm das sehr wichtig und wird von keinem verlangen, die Nächte und Wochenenden durchzuarbeiten, da er das selbst nicht tun wird. Direkt nach Kindern wurde er aber nicht gefragt.

[Labskaus]

Ich rekrutiere eben nicht nur Kompetenzen - wir sind vor Kurzem teuer auf die Nase gefallen, als wir uns von den Kompetenzen etwas blenden liessen und die Person dahinter vergassen. Fehlende Kompetenzen kann man sich aneignen, die Persönlichkeit ist, wie sie ist.

Ich bin da ganz bei Sonrie. Was sagen Kinder über meine Persönlichkeit aus? Und sollen alle Kinderlosen 0 Kinder reinschreiben? Ab einem gewissen Alter dann noch unterteilt in gewollt oder ungewollt? Und sollten Männer das auch reinschreiben?

[Berlin]

Ich habe meinen CV grad unter professioneller Anleitung aktualisiert. Und ja, ich nehme meine Kinder rein (mein Mann übrigens auch!). Einerseits habe ich den Vorteil, dass meine Kinder schon so alt sind dass klar ist, dass es keine Betreuung mehr braucht. Und andererseits zeigt es schon, was ich beruflich in den letzten 20 Jahren, neben zwei Kindern, erreicht habe.
Für mich als Arbeitgeberin ist es zudem eine wichtige Information, wie alt die Kinder sind, wenn ich jemanden einstelle. Und wenn jemand kleinere Kinder hat, einen berufstätigen PartnerIn und eine Karriere gemacht hat weiss ich, dass die Personen wohl recht belastbar sind. Das ist keine Garantie, aber ein Indiz.

[Malaga1]

Ich spreche hier nur aus meiner Erfahrung im Grossunternehmen und kann natürlich nicht für alle sprechen.

Ich glaube, das ist der grösste Klux dabei: 2/3 aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten in KMUs, die meisten davon haben nicht einmal ein HR. Da gibt es auch keine Diversity-Vorgaben oder standardisierte Vorgaben, da "menschelts" einfach. Und wenn dann ein Vorgesetzter in der Woche eine Bewerbung einer Mutter mit 4 Kindern bekommt in der er ohnehin schon 2 Tage irgendwie abdecken muss, weil ein Kind einer Mitarbeiterin krank ist, dann wird er diese vielleicht zurückweisen. Wer weiss.

Genau so ist es. Kommt dazu, dass in vielen Bereichen händeringend nach Fachkräften gesucht wird. Man kann es sich gar nicht leisten, Eltern systematisch nicht zu berücksichtigen oder Teilzeitwünsche kategorisch auszuschliessen.

[annegretli74]

@Malaga
Da gebe ich dir absolut recht. Aber (meine persönliche) Krux ist, dass mein persönliches Fachwissen NICHT zu den aktuell besonders gefragten gehört. Ich muss jetzt halt schauen, wie ich mich zu einer besonders gefragten Person machen kann

[5erpack]

Tja aber es nützt meinem GG auch nix, wenn in seiner Branche gesucht wird, er aber stetig abgelehnt wird, aufgrund Name, Herkunft etc.
Dabei ist GG wirklich ein Gewinn für jedes Unternehmen!
Er arbeitet nämlich genauso wie ein AG einen AN gerne hätte und darüber hinaus!
Aber eben, Name alleine genügt und er wird aussortiert.
Denn bis jetzt hat GG in jedem absolut jedem Vorstellungsgespräch den Job sofort erhalten!
Nur bis dahin zu kommen....

Jetzt geht GG einfach einen neuen Weg.
Ungekündigter AN und mit zwischenzeugnis.
Hoffe er findet dann wirklich mal einen AG der ihn als Mensch respektiert.

[sonrie]

Und das haben die AG natürlich auch so gesagt? Dass die Absage aufgrund Name und Herkunft erfolgt ist? So wie die Absage aufgrund der 5 Kinder? Oder woher weisst du das?

Sei mir nicht böse 5erpack, aber ich kann allenfalls die Hälfte dessen glauben, was du hier schreibst. Dafür dass du seit 20 jahren nicht mehr berufstätig bist weisst du unglaublich viel darüber, wie AG deinen Mann beurteilen und was ihre Beweggründe sind ihn abzulehnen und was ein AG an ihm hat.

[5erpack]

Sonrie doch das weiss ich!
Und es ist auch Statistisch bewiesen!
Ob du das nun glaubst oder nicht, ist mir herzlich egal!
Aber es ist eine Tatsache und da ist GG nicht der einzige!
Im Umfeld von uns wo alle gleiche Herkunft haben, hören wir genau dasselbe!
Die gleichen Erfahrungen!

[sonrie]

Ich zweifle nicht an der statistik, ich frag mich nur woher du die Infos hast, DASS es am Namen lag.
Auch wenn der HR Verantwortliche oder der Linienvorgesetzte Vorurteile aufgrund Name und Herkunft hat, würde er dies dem Bewerber (oder dessen Frau ) nie und nimmer sagen. Das kann sich ein Unternehmen gar nicht leisten.

edit:

Wenn ich eine Absage auf eine Jobbewerbung erhalte weiss ich nicht ob das aufgrund meines Alters, Herkunft, Geschlecht oder fehlenden Qualifikationen geschehen ist.

Wenn ich Nachfrage bekomme ich entweder ein klares Feedback was das Faachliche angeht ("französisch ist zwingend") oder aber eine allgemein gehaltene Antwort (zu viele Bewerber, intern besetzt, etc.). NIE würde jemand zugeben, dass aufgrund von geschlecht oder Name oder Staatsbürgerschaft eine Absage gesendet wurde.

[jupi2000]

Gibt es überhaupt noch Handwerksbetriebe mit nur Schweizer Mitarbeitern? Ich kenne das also ganz anders. Wir haben ja unser Haus umgebaut und hatten Fensterbauer, Küchenbauer, Gipser, Maler, Bodenleger, Plättlileger, Schreiner, Elektriker und ich muss sagen, es ging sehr multikulti zu und her. Viele Ausländer gingen bei uns ein und aus. Ich glaube, der einzige Schweizer war ein Gärtner, der unseren alten Baum geschnitten hat.
Ich habe ja keine Passkontrolle gemacht, aber anhand von Sprache und Namen waren das "Ausländer".

[5erpack]

Gibt es überhaupt noch Handwerksbetriebe mit nur Schweizer Mitarbeitern? Ich kenne das also ganz anders. Wir haben ja unser Haus umgebaut und hatten Fensterbauer, Küchenbauer, Gipser, Maler, Bodenleger, Plättlileger, Schreiner, Elektriker und ich muss sagen, es ging sehr multikulti zu und her. Viele Ausländer gingen bei uns ein und aus. Ich glaube, der einzige Schweizer war ein Gärtner, der unseren alten Baum geschnitten hat.
Ich habe ja keine Passkontrolle gemacht, aber anhand von Sprache und Namen waren das "Ausländer".

Handwerksbetriebe nehmen GG gerne für den Bau.
Nie ein Problem.
Aber GG arbeitet nicht für den Bau.
Er arbeitet seit 2011 als spezieller Techniker und dort sind Schweizer noch eher vertreten beziehungsweise, Engländer etc. Aber doch keinen aus dem Gebiet wo GG her kommt.
Bei dem jetzt ist er der einzige Ausländer von einer 10 Mann starken Equipe.


@ sonrie die Erfahrung von GG ist nun mal so.
Und anderen mit gleicher Herkunft geht es genau gleich.
Da kannst du sagen was du willst.

[jupi2000]

Ach so.

[sonrie]

Meine frage war ernst gemeint: woher weiss er, dass er aufgrund seines Namens abgelehnt wurde?

(und natürlich kann ich sagen was ich will, warum auch nicht? )

[Vaena]

welche herkunft hat er den im CV drin? aufgrund nur vom namen ne absage kann ich mir gar nicht vorstellen...
ich kenne viele schweizer, die geheiratet haben, und ihren schweizer namen abgelegt haben um dem vom mann anzunehmen (oder umgekehrt). und ich selber bin schon sehr lange im HR tätig und aufgrund vom namen rekrutieren hab ich noch nie erlebt!

[5erpack]

Vaena das er Schweizer ist.
Er hat halt einen speziellen Namen wo man Religion und Herkunft direkt anmerkt!

Sonrie sagen wir es mal so.
Mich selber hat das nämlich auch getroffen, als ich einen Job suchte vor einiger Zeit.
Ich schrieb in meinem Namen mehrere Stellen an.
Immer absagen!
Ich schrieb dann, weil es mich extrem wurmte und ich dringen einen Mini Job brauchte, dieselben Firmen nochmal an mit meinem Schweizer Namen und voila wurde supito eingeladen!
Schon komisch nicht!

Dasselbe in der allgemeinen Kommunikation.
Wenn ich meinen Namen den ich habe abgebe, wird gemurkst, gekünstelt etc.
Kaum nenne ich den Schweizer Namen sieht alles anders aus!

Zu GG. In der alten Arbeit hat der HR Profi meinem GG geholfen die Bewerbung zu schreiben.
Immer: da wirst du damit sofort angenommen!
Nada.... und er selber sagte dann das der Name definitiv ein Killer Kriterium ist.
Hat der Mann auch nicht Gedacht und die Bewerbungen waren wirklich top!

Meine Kinder erleben dasselbe und GG dachte sogar über einen Namen Wechsel nach.

Nicht EU EFTA Staatsangehörigkeit hat nun mal Nachteile und das ist mehr als deutlich!

[5erpack]

Ich möchte jetzt auch nicht weiter darüber diskutieren!
Herkunft und Name ist ein Killer Kriterium Punkt aus!
Ob ihr das nun sehen wollt oder nicht, ist mir egal.
Könnt ruhig weiter in eurer bubbel leben.