Nachbarkinder

Allgemeine Themen ab dem 2. Lebensjahr

Moderator: conny85

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Bluedog
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Nachbarkinder

Beitrag von Bluedog »

hallo zusammen
ich brauche euren rat/tipps. wir haben mit unseren nachbarn grundsätzlich ein super verhältnis. die kids sind im gleichen alter, jungs werden nach den sommerferien zusammen im kiga sein und wir mütter unterstützen uns regelmässig mit hüten. nun ist es so, dass ihre kleine (wird in 3 monaten 3 jahre alt) ein unglaublicher „rotzbengel“ sein kann. natürlich, altersbedingt zt. völlig normal. aber was mich stört ist, dass unsere kinder regelmässig mit kratzern im gesicht heimkommen, oder (gerade gestern) mit sand beworfen werden. gestern hätte sie um ein haar einen mittelgrossen stein aus dem sandkasten einem der kids an den kopf geworfen und unsere tochter (6) hat wieder einen kratzer unter dem auge. aus dem nichts rammt sie jemandem ihren kopf in den bauch, klemmt kratzt etc etc. unser sohn hat kürzlich seinen bagger in ihrem sandkasten vergessen. als ich ihn gestern heimnahm, sah ich, dass etwas abgebrochen ist. schon länger räumen wir alle teuren spielsachen weg, wenn sie zu uns kommen. mittlerweile bin ich zt. so angespannt, dass ich jede sekunde befürchte, es passiert wieder etwas.
die mutter weist sie zwar zurecht, aber in einem derart liebevollen hätscheliton, dass es mir manchmal fast den nuggi raushaut. wie gesagt, sie ist noch klein, aber grenzen müssen doch gesetzt werden.
es ist für mich eine sehr schwierige situation, weil ich einerseits unser gutes verhältnis nicht aufs spiel setzen möchte, andererseits solche sachen nicht mehr länger tolerieren will. hat jemand von euch schon ähnliche erfahrungen gemacht und könnte mir tipps geben? wäre unglaublich dankbar

conny85
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von conny85 »

Hast du denn direkt zu dem kind auch schon was gesagt? Ich habe die erfahrung gemacht, dass wenn mal jemand anders ein Nein ausspricht oder so das viel mehr einfährt als wenn es die mutter/der vater macht

Mialania
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Mialania »

Nur so: mein Sohn ist seit ein paar Wochen drei und ich sage ihm in einem ganz anderen Ton als Hätscheliton, dass er xy nicht machen darf und er macht es trotzdem. Als Beispiel, auf einem Spielplatz hab ich x Mal gesagt, er darf den Bébé Kinderwagen nicht klauen und er hat es trotzdem gemacht. Mein Sohn mit dem rosa Wagen voraus, ich hinter ihm und uns die Mama der Besitzerin hinterher 🙈 das war ein Drama.
Manchmal hilft es wirklich, wenn jemand anderes etwas erklärt, eigene Mütter können schliesslich nicht allwissend sein.

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Netterl
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Netterl »

@Mialania, kleine Frage:
Sagst Du: „Den Wagen nicht nehmen.“ oder „Den Wagen stehen lassen.“ ?
Ich kenne das bei Kindern mit geringer Impulskontrolle, dass man möglichst 1) positiv formuliert und 2) sehr kurz und ohne Diskussionen.
Meist war die Begründung bei mir bei Kids in dem Alter ein:“ Ich will das nicht!“ Ohne große Erklärungen. Die gabs, als die Kinder älter waren oder wenn man nicht mitten in der Situation steckte.

Also beispielsweise „Stehen lassen! oder „Finger weg!“
Erstens weiß dann das Kind, was zu tun ist und zweitens kommt die Botschaft sehr schnell. Es klingt fürchterlich nach Kaserne und war überhaupt nicht mein Stil, aber es war das, was das Kind brauche.

@ Bluedog: Schwierig. Was mir auffällt: Es sind ja nicht nur Menschen betroffen, sondern auch Gegenstände. Das kann mehrere Ursachen haben und muss nicht unbedingt der Hätschelton der Mutter sein (kann aber auch). Es gibt Kinder, die eben nicht so die Wahrnehmung haben und denen das einfach immer wieder passiert.
Wie alt sind denn die Kids? Es sind jeweils 2 Geschwister, oder?

connys Frage finde ich gut: Wie reagieren die Kinder, wenn Du etwas sagst? Ändert sich da was?

Sind sie anders unter Aufsicht oder wenn sie (vermeintlich) nur unter sich sind?
Ist es für die Nachbarin ok, wenn Du ihre Kinder zurechtweist? Wir hatten das, als die Kids in dem Alter waren, miteinander abgesprochen, dass es in Ordnung geht.
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Mialania
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Mialania »

@Netterl
"Lah sy!" kurz und bündig 😅
Er versucht's dann immer wieder und trickst einen aus, also, tut so, als würde es ihn nicht mehr interessieren, läuft davon und macht dann einen Sprint.
Ich bin natürlich schon darauf gefasst...
Klar, werde ich auch nach dem. 28. Mal" lah sy" länger, im Sinn von "der gehört dir nicht" und "itz lahsch es lah sy".

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Netterl
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Netterl »

alles klar. Wollte nur nachfragen.
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Mialania
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Mialania »

Jo. Versuche mich kurz und klar zu halten und das kind nicht sinnlos zu beschwafeln. Aber war Drama vom Spielplatz bis zum Auto. (und das war doch noch ein ziemliches Stück)

Jil9
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Jil9 »

wie ist es sprachlich? weiss sie sich eventuell nicht anders auszudrücken als körperlich?

natürlich sind defekte spielsachen und verletzte kinder alles andere als schön aber ich persönlich denke ein schärferer ton oder ein womögliches "ausgrenzen" tragen da auch nicht viel zur besserung bei. Denke da muss das mami selbst einen weg finden.

ich an deiner stelle würde es wohl bei der nachbarin ansprechen und meine kinder selbst entscheiden lassen ob sie da spielen wollen oder nicht (mehr).

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ChrisBern
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von ChrisBern »

Ich finde das eine ganz schwierige Situation. Ich kenne eher die andere Seite, mein Sohn gehört wohl zu den "gefühlsintensiven" Kindern (oder wie auch immer man das jetzt übersetzt, spirited children) und ist eine emotionale rakete, der alles verhandelt, stur wie ein Esel ist, innert Sekunden wegen "nichts" eine halbe Stunde einen Anfall kriegt etc. Ich bin da auch schon mit einer Kollegin kollidiert, weil sie andere Massregelungen von mir erwartet, die ich nicht machen möchte (da es einfach null bringt). Allerdings geht es bei ihm weniger um aggressives Verhalten oder kaputt machen, sondern eher um "Drama, drama, drama" und eine grosse Dominanz beim Spielen. Das sind dann Werte- und erziehungskonflikte, die dann auftauchen und die - meiner Erfahrung nach- Freundschaften kaputt machen können, weil man sich nicht einigen kann.

Ich verstehe deine Perspektive komplett, ich hätte auch sehr ungern angeschlagene Kinder und kaputtes Spielzeug. Andererseits weiss ich inzwischen (leider) aus eigener Erfahrung, dass bestimmte Kinder schlechter steuerbar sind als andere (glaub mir, nach meiner Tochter hatte ich gedacht, dass man mit Erziehung alles erreichen kann, bei meinem Sohn laufe ich gegen die Wand).

Was soll die andere mama deiner Meinung nach idealerweise machen? Ihre Tochter holen, aus dem Spiel nehmen und zu Hause im Zimmer lassen? Sie stärker ermahnen? Konsequenzen zeigen? Das sind halt Erziehungsfragen und die kann ja nur jeder für sich entscheiden. Einmal davon abgesehen, dass es einfach Kinder gibt, die null, aber wirklich null auf Konsequenzen und klare ansagen reagieren (Im Gegenteil, bei meinem Sohn triggert das den Adrenalinmodus und alles wird schlimmer). Das heisst natürlich nicht, dass man seine Kinder nicht "erziehen" soll, aber es ist nicht alles so einfach wie auf dem Papier.

Ich würde - wie schon vorgeschlagen - deine Kinder befragen, ob sie da bzw mit ihr noch spielen wollen. Und wenn sie bei euch ist, gelten klar deine Regeln, dh dann kannst du Grenzen setzen. Vielleicht akzeptiert sie es von dir besser.
Klar kannst du mit ihr eine Diskussion über Erziehungsmethoden führen, aber aus der Erfahrung kann ich sagen, dass es da am Ende ggf. nur Verlierer gibt.

Ps: mein damals bester Freund bis zur 1. Klasse hat alles, aber auch wirklich alles neues Spielzeug von mir kaputt gemacht. Ich erinnere mich, dass ich mich geärgert habe, aber es blieb mein bester Freund und wir hatten eine wunderbare, intensive Freundschaft (bis er umgezogen ist). Irgendwann habe ich "gute" Sachen versteckt (ich, nicht meine mama) und mit dem rest konnte ich leben...

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Dillon
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Dillon »

Ähnliches auch schon erlebt. Und es kommen ja auch wenn sie älter werden ähnliche Situationen dazu.
Vielleicht hilft das Wissen, dass die Mutter auch nicht recht weiss, was sie sagen soll und selbst wenn sie " das Richtige" sagt ob es dann auch funzt.
Meine Strategie wäre zu sagen: meine kinder würden so gerne mit * spielen und ich fände das so toll. Es ist aber grad etwas schwierig mit Kratzen und Bauch in Kopf rammen. Das ist auch für meine Kinder grad ziemlich frustrierend. Hast du grad eine Idee wie wir das zusammen lösen könnten?
Auch für die * Mutter ist es doof, wenn das eine Kind plötzlich ausgegrenzt wird.
Dinge diw kaputt gehen ausser Sichtweite von * und wenn * damit spielen will ist es halt unter Aufsicht Erwachsene oder deiner Kinder.
Zu Beginn wird wohl beim Spiel ein Erwachsener dabei sein müssen um grad zu korrigieren.
Bei uns hat das hervorragend geklappt. In dieser Konstellation waren ja alle frustriert. Alle Kinder und beide Elternteile. Wir sind es aber auch total schnell angegangen.
In deinem Haus sind dann eh deine Regeln. Auswärts verhalten sich Kinder meist angepasster

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maple
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von maple »

Wie ist es denn für eure Kinder? Meine hätten glaubs keine Freude, wenn sie regelmässig Kratzer etc. hätten. Ich selbst auch nicht. Ich würde mir dann nicht wünschen, dass die anderen Eltern ihren Erziehungsstil ändern, sondern selber auf Abstand gehen. Das muss ja nicht mit der Ankündigung erfolgen, dass die Kinder nie mehr zusammen spielen sollen. Sondern falls es überhaupt nötig ist, sich zu erklären, sagen, dass es im Moment wohl schwierig ist mit der Dynamik zwischen den Kindern. Da stellt sich mir die Frage, wie der Kontext ist. Sind das eure einzigen Nachbarn mit Kindern, und habt ihr ein fixes Arrangement bezüglich Kinderbetreuung? Dann ist es natürlich schwieriger. Ansonsten würde ich einfach schauen, dass die Kinder nicht mehr so viel alleine zusammen spielen. Ihr Eltern könnt ja weiterhin ein gutes Verhältnis miteinander pflegen.
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jupi2000
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von jupi2000 »

An unserem früheren Wohnort hatte es auch solche Kinder die ständig am Plagen waren. Ständig waren die grob. Meine Kinder haben aber schnell gemerkt, dass wenn sie denen aus dem Weg gehen, sie in Ruhe spielen können. Auch zu ihnen nachhause wollte bald niemand mehr zum spielen, da es oft grob zu und her ging. Mein Sohn bekam auch aus dem Nichts einen Stein an den Kopf. Er ging diesem Kind dann instinktiv aus dem Weg.

Also mein Tip: geht dem fiesen Kind aus dem Weg. Aus Erfahrung weiss ich, dass man fremde Kinder nicht erziehen kann. Und 3jährig heisst nicht per se, dass es alles darf!

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Petite Souris
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von Petite Souris »

Wie reagieren deine Kinder darauf? Dürfen sie zu ihr "streng" sein und sie zurechtweisen, oder müssen sie, weil sie älter sind, die "Vernünftigen" sein?

sonrie
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von sonrie »

Greifst du nicht ein?
Ehrlich gesagt hab ich da keine Hemmungen, egal ob das nun meine Kinder sind oder andere. Wenn das so ausartet dass gezwickt, geklemmt oder mit Steinen geschmissen wird dann muss ich nicht darauf warten/hoffen dass die andere Mutter reagiert, schon gar nicht wenn das bei uns zu Hause ist. Zwischen Hätscheliton und laut werden gibt es ja noch etliche Varianten - klare Ansage was geht und was nicht geht und wenns eskaliert das Kind raus nehmen.
Was die Sachen angeht: da wirklich den Kindern klar machen, dass sie auf ihre Sachen achtgeben müssen und was ihnen wichtig ist nicht unbeaufsichtigt lassen, so doof das auch sein mag.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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danci
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Re: Nachbarkinder

Beitrag von danci »

Ich behaupte mal, sie will mit den Grossen mitspielen und weiss schlicht noch nicht wie, was mit 3 Jahren auch ganz nachvollziehbar ist. Es sind drei Kinder, die spannend sind und vermutlich auch sozial soweit, um nicht nur Parallel spiele zu machen, sondern gemeinsam zu agieren und sie kämpft da für ihre Rolle. Ich kenne einige jüngste Kinder, die damit etwas Mühe haben. Lernen muss und wird sie es natürlich. Vielleicht würde da eine Moderation helfen, sei es von der Mutter oder auch von Dir. Einen Weg suchen, wie sie dabei sein kann. Vielleicht auch mit deiner grösseren Tochter, die sie mitzieht. Man sollte dem Kind Alternativen anbieten, wie es eben ein Teil der Gruppe sein kann, ohne reinzuhauen. Wenn ihr Euch gut versteht, sprich die Mutter doch mal an, vielleicht ist sie mit der Situation auch etwas überfordert und ihr überlegt euch selber was.

Meine Kleine hatte auch so eine Phase, allerdings ausschliesslich den Geschwistern gegenüber. Ich konnte mir da den Mund fusselig reden, geholfen hat nur eine klare Rückmeldung der Geschwister selber. Gerade meine Grosse hat das toll gemacht, sie an den Händen gepackt und ruhig, aber bestimmt gesagt: "Stopp. Du kannst mitspielen, ich will aber nicht geschlagen werden!". Das half dann schnell mal.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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