Dyskalkulie

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Britta77
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Britta77 »

Liebe Sonrie, bei unserem Kind stand ein LRS Verdacht im Raum, wir haben die Abklärung privat gemacht, weil wir bei der SPD zu lange auf einen Termin hätten warten müssen. Das Kind hat in der Schule etwa alle 3 Wochen eine Stunde Logopädie gehabt. Mit Diagnose hat sie jetzt jede Woche eine Stunde....
Falls es finanziell drinliegt würde ich eine private Abklärung machen.
Alles Gute.

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

Hallo Britta, danke für deine Rückmeldung, das werde ich mir auf jeden fall anschauen mit der Abklärung.Ich bin im Austausch mit der HP und die Anmeldung beim SPD ist bereits raus, mal sehen wie lange das dauert. (edit: sollten im Mai dran kommen, insofern ist das absehbar)
Viel mehr als die Abklärung an sich würde mich aber interessieren wie ihr / das Kind damit umgeht. Mein Sohn ist recht frustriert, findet sich selber blöd und resigniert bereits in der 2. Klasse. Er merkt natürlich, dass er viel mehr Fehler macht als die anderen Kinder, das hilft nicht wirklich.
Darf ich fragen, wie dein Kind im Unterricht mitkommt? Merkt ihr Fortschritte durch die Logo?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Britta77
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Britta77 »

Meine Erfahrung mit Diagnose und Therapie/Training sind sehr positiv. Das Kind war wie froh, dass es benannt wurde, warum sie schlechter schreibt und liest als Gespänli. Nachteilsausgleich wurde völlig unkompliziert diskutiert und gewährt. Das ist alles noch relativ frisch, so dass ich keine Langzeiterfahrung habe. Aber das Kibd macht das Training gut mit und aus dem Freundeskreis habe ich erfahren, dass es wirklich Monate dauern kann, bis sich die Erfolge des Trainings im Alltag zeigen.
Von den schulischen Leistungen her gab und gibt es keine Beanstandung.

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

Vielen Dank für deine Antwort!
Laut der SHP ist die SPD Abklärung insofern hilfreich, als dass eine allfällige Diagnose (welcher Art auch immer) dazu führen würde, dass die Schule die zusätzlichen lektionen der SHP oder Logopädin oder was auch dann notwendig ist gewähren muss. Da die Abklärung nun im Mai stattfindet ist das absehbar und zeitlich ok.
Ich fürchte aber, wir haben 2 Baustellen, das eine ist eine allfällige Dyskalkulie oder LRS, das andere ist das Resignieren meines Sohnes auf einer ganz anderen Ebene (ich bin dumm, ich kann das eh nicht, ich bin nichts wert). Er bricht derzeit bei ganz normalen Hänseleien die unter Kinder passieren in Tränen aus ("mann he, bist du blöd, lass das sein")....es geht ihm grad echt nicht gut.
Hab nun in parallel mal einen Termin bei einer Kinseiologin gemacht, zudem starten wir auch mal mit diesem Calcularis Programm und wenn es nur ist um ihm mehr Selbstvertrauen zu geben.
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Puzzli
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Puzzli »

Sonrie
unser Sohn hat eine Rechenschwäche. Das Wort Dyskalkulie wollte man seitens SPD nicht sagen. Bei einer privaten Abklärung wurde dies jedoch ganz klar diagnostiziert.

Unser Sohn hatte keine Freude mehr und Schule war Frustration. Im Nachhin hätten wir früher reagieren sollen. 2 Jahre Qual. Er durfte dann die 2. Klasse wiederholen und ging gleichzeitig in eine Rechentherapie wo er lernte richtig zu rechnen. Stark war er nie, aber er konnte schlechte Noten besser akzeptieren. Das Wiederholen hat ihm als Mensch geholfen.

Leider war sein schulischer Weg jedoch schon früh
aufgrund der Rechenprobleme klar. Er besucht die Sek B (Real). Mir als Mutter hat es oft das Herz zerrissen, weil „dumm“ ist er ganz und gar nicht.

Mit Dybuster habe ich nicht gross Erfahrung. Sie hatten einmal eine Testversion, aber mehr als Zusatz.

Frage doch auch an ob du einen Testzugang haben kannst, dann könnt ihr es ausprobieren.

Im Sommer startet er eine Lehre als Produktionsmechaniker.
Rechnen kann er, er braucht manchmal einfach mehr Zeit/Übung und Unterstützung.

Eine Abklärung für einen Nachteilsausgleich will er nicht nochmal machen. Wir akzeptieren das (ich schweren Herzens).

Kinder mit einer Rechenschwäche sollten ganz klare Strukturen haben wie sie etwas rechnen, 1 Weg und nicht 3 verschiedene.

Nisi81
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Nisi81 »

Meine Tochter wurde nicht abgeklärt. Wir haben aber auf privater Ebene eine Dyskalkulie Therapie begonnen. Diese hat sie 2 Jahre gemacht. War ein mühsamer und langwieriger Weg, da sie so zu sagen wieder beim 1+1 anfangen musste. Tägliche Übungen der Therapeutin und nebenbei den aktuellen Schulstoff war nicht wenig. Aber es hat sich gelohnt...die Noten in Mathe gingen über die 2 Jahre nach oben. Sie konnte die Zeugnis Note von 4 auf 5 verbessern.
Nun geht sie nur noch einmal in der Woche in eine "normale" Nachhilfe um am Ball zu bleiben. Sie wird nie ein Mathe Genie werden, aber sie hat es bis jetzt relativ gut im Griff.

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

danke euch, das klingt doch ganz gut. Wir haben nun eine Calcularis Lizenz gekauft und mein Sohn ist ganz begeistert dabei, werden das mal ein paar Monate intensiv durchziehen und schauen obs was bringt bzw. was die Abklärung im Mai ergibt.
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fortuna
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von fortuna »

Sonrie
Unsere Tochter wurde vom SPD gerade kürzlich in der 3. Kl abgeklärt und mit Verdacht auf Rechenschwäche diagnostiziert. Sie hat ISF Status und ist Lernziel befreit in Mathe. Zusätzlich geht sie in die Ergo.
Leider war das SPD nicht sehr zuversichtlich und meinte, dass bei einer def. Rechenschwäche die Kinder oftmals auf dem Stand der 4. Klasse seien per Ende 6. Klasse… das macht mir Angst, denn somit kann sie in unserem Kanton die Mittelstufe nur auf dem tiefsten Niveau (Sek A) besuchen. Die nächste Abklärung ist in der 5. Klasse geplant.
Ihre Fähigkeit in den anderen Fächern sind normal bis gut.
Mir wurde seitens SPD nicht geraten mit einem
Program wie von vielen hier erwähnt zu arbeiten - ich würde es sicher in Erwägung ziehen, wenn es Hilfe bringen könnte

Sie geht gern in die Schule und ist sozial super in der Klasse und Schule integriert.

Ich würde gern mehr wissen, wer hier bei der Logopädin an diesem Thema arbeitet - wusste nicht, dass Logo auch auf Dyskalkulie spezialisiert ist? Bei uns wird, soviel ich weiss, nur auf sprachliche Störungen lispeln etc. therapiert. Kann das Therpiefeld je nach Lehrkörper variieren? Falls ja, würde das vielleicht erklären, wieso die Klassenlehrerin das bisher nie vorgeschlagen hat…
Danke euch allen!
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& liebschte Junior (8/2007)

rose02
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von rose02 »

Hallo Ihr Lieben

Ich habe gar nicht mitbekommen dass hier weitergeschrieben wird. :oops:
Mal noch den aktuellen Stand von uns: Sohnemann ist jetzt in der 4. Klasse. Er war in der Psychomotorik und Logopädie für ca. 1 Jahr. Die Psychomotorik war sehr hilfreich für ihn. Das mit der Logopädin klappte weniger gut und er hatte auch kein Bock zum hingehen. Aus meiner Sicht hat uns die Logopädin auch nicht wirklich unterstützt.
Anfangs hatte ich ja selbst dieses Dybuster Calcularis mit ihm gemacht und es auch 1 Jahr durchgezogen. Das Programm mit ihm viel gebracht. Es fördert die räumliche Wahrnehmung enorm und er hat das Programm auch gerne gemacht. Notentechnisch hat er eine 4.5 in der Mathe stehen (wobei Geometrie ihm besser liegt!) und damit ist das Thema Dyskalkulie bei uns vom Tisch.
Hingegen wurde uns vor den Sportferien eröffnet dass er deutlich unterdurchschnittlich in der Rechtschreibung und im Lesen ist. Sprich er hat eine Legasthenie. Es betrifft nicht alle Bereiche der Grammatik und so schafft er es auch da auf eine 4.5 im Zeugnis.

Aber mal von Vorne: Sohnemann hat in der 3. Klasse eine neue Lehrerin bekommen und sie hat dann veranlasst, dass er das Dybusterprogramm für Rechtschreibung über Schule machen kann. (Hätte man auch für Calcularis so machen können. Aber er hatte damals eine Lehrerin die ihn auch nicht wirklich gefördert hatte! :cry: ) Auch dieses Programm machte er gerne. Genützt hat es, na ja, nicht merklich. Er liest gar nicht gerne und das war damals in der 1./2. auch schon so. Da hab ich aber bei ihm den Fokus voll auf die Mathe gesetzt, weil ich wusste, es klappt eh nicht beides gleichzeitig und er schien ja mit Deutsch auch weniger Mühe zu haben.
Jetzt müssen wir den Fokus voll auf Deutsch legen und er muss wieder zur Logopädin.

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

@rose: ja sorry, ich hab deinen Thread genommen anstatt einen neuen zu eröffnen.

Ich bin gespannt inwiefern sich das Dybuster Programm aufdie Leistungen auswirkt, wir sind nun seit 4 Wochen dran und arbeiten damit. Er macht 3-4mal pro Woche 20 Minuten, hat hierfür einen Plan mit Smileystickern und wenn er das so bis Schulschluss durchzieht, darf er sich was wünschen. Dies scheint ihn zu motivieren, andererseits macht er es gerne weil es sehr spielerisch ist (er kauft Tiere mit den erarbeiteten Punkten und füttert diese ;-) Es tut ihm aber einfach auch gut, dass er das Gefühl hat "etwas tun zu können" - ich glaube das "sich ausgeliefert fühlen" (ich kann das eh nicht, ich bin dumm, das lern ich nie) ist das Schlimmste für ihn.

Was das lesen angeht macht er das auch nicht gerne und er verdreht auch dort Buchstaben, aber hier haben sie nun von der Schule aus oft Lesen als Hausübung, das hilft natürlich, da die Diskussionen wegfallen ob er nicht auch mal was lesen mag :roll:
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Gutemine
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Gutemine »

Ich arbeite manchmal auch mit meinen LRS/Dyskalkulie Kids mit Alemira (Dybuster und Calcularis) Was ich da manchmal schwierig finde, dass es vor allem ums Üben geht. Manchmal kommen sie an einen Punkt, an dem es nicht mehr weiter geht, weil sie z.B. den Hunderter noch nicht ganz verstanden haben und darum beim Minus stecken bleiben. Wenn dann das Programm x Mal fragt was 17-8 gibt, hilft das bei der Schwäche auch nicht weiter.
Da ist es dann wichtig, zu beobachten und eine Pause einzulegen, die Inhalte wieder neu zu erarbeiten und erst dann weiter üben.

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

danke für den Input Gutemiene, ich bin normalerweise dabei wenn er übt, ich werde darauf achten.
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Opti
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Opti »

Vielleicht nichts neues - ich fand es aber spannend und teile es drum. Die neueste Episode vom Podcast das gewünschteste Wunschkind zum Thema
https://rss.art19.com/episodes/a64e0b51 ... ea7f8e6a75
Bild

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

danke für den Link, habs mir gestern Abend angehört und fand es sehr angenehm, wie diese Leute auf so positive Art, mit dem Thema umgehen.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Ondina
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Ondina »

Wer auf Instagram ist, dem kann ich hendriks_mathewerkstatt wärmstens empfehlen. Man erhält viele Erklärungen und Inputs, wie man Rechnenden etwas erklären kann, damit sie wirklich verstehen, was und wie gerechnet werden soll.
Die Homepage dazu : https://www.hendrik-simon-dyskalkulie.de

Tullia
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Tullia »

Hallo Sonrie

Meine Tochter ist ebenfalls 8 Jahre alt und bei ihr wurde eine schwere LRS diagnostiziert. Zunächst wurde die LRS nur von der Logopädin an der Schule diagnostiziert, dann haben wir veranlasst, dies beim SPD abklären zu lassen. Dies aus dem Grund, weil die LPs den Sachverhalt als nicht schlimm empfanden und fanden, dass ein Nachteilsausgleich erst ab der 5. Klasse relevant sein würde. Da meine Tochter, wie dein Sohn, sich zunehmend als dumm empfand und massiv Mühe mit dem Selbstbewusstsein bekam, haben wir diese Abklärung nach LRS und Dyskalkulie machen lassen.

Den Antrag haben wir im Juli 22 gestellt, im Oktober 22 wurde sie angeschaut, im Dezember 22 kam fand das Gespräch mit SPD, Lehrpersonen, Logopädin und Ergotherapeutin statt, Ende März 23 dann endlich der Nachteilsausgleich. Du siehst, es war ein Marathon.

Meine Tochter hat keine Dyskalkulie, hat aber Mühe mit dem Verstehen von Mathe, wenn es zu schnell geht und nicht anhand Bildern, etc. erklärt wird. So der Befund.

Einen Nachteilsausgleich im Kt.ZH gibt es nur, wenn eine deutliche Diskrepanz zwischen Intelligenz und, im Fall von LRS, dem Lesen und Schreiben (der Mechanik, nicht dem Verständnis) gibt. Dies ist bei meiner Tochter der Fall, so dass sie nun Anspruch auf IF hat und gewisse Nachteilsausgleiche, wie mehr Zeit, hat. Auch kriegt sie z.B. keinen Abzug bei Wörtern im E, die nicht explizit richtig geschrieben müssen (z.B. im Rahmen einer Vociprüfung). Sie hat ebenfalls Anrecht darauf, dass man ihr während einer M-Prüfung z.B. die Satzaufgabe vorliest, so dass sie schneller ist.

Was hilft meiner Tochter:
Ergotherapie spezifisch für das Selbstbewusstsein - sie geht nun schon ein Jahr und macht enorme Fortschritte
Lesen mit dem Kindle, so dass man die Grösse und den Abstand der Buchstaben einstellen kann
Beim Lesen auch Vorlesen und sie liest kurz vor, wenn sie Lust hat
Beim Schreiben eine Einigung bei den LPs, welches Heft nun benutzt wird, nicht in jedem Fach ein anderes - seit das so ist, schreibt sie deutlich schöner
Üben in Mathe mit digitalen Apps, etc.
Dann noch geben die LPs immer an, wann sie eine Prüfung haben wird, so dass sie sich gezielt jeden Tag ein wenig mittels Anton, etc. auf die Prüfung vorbereiten kann. Das hilft ihr sehr in Sachen Selbstbewusstsein.

Es ist ein Marathon, es ist anstrengend, aber sie macht Fortschritte.

Ihr werded bestimmt für euren Sohn einen Weg finden.

Viel Kraft und Erfolg!

sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

Oh ja, das klingt wirklich sehr anstrengend. Ich hoffe wir kommen etwas schneller durch was die Abklärungen und so angeht. Wir haben den Antrag im März gestellt, sollten laut SPD im Mai/Juni einen Termin zur Abklärung und dann hoffentlich bald mal Bescheid bekommen. Mir scheint, der Kontakt zwischen Heilpädagiogin der Schule und der Schulpsychologin scheint sehr gut zu sein, ich hoffe dass da nicht allzuviele Monate zwischen Abklärung und Gespräch liegen bzw. sind
Alle notenrelevanten Dinge wie Nachteilsausgleich etc. im Moment überhaupt überhaupt noch nicht dringend (mein Sohn ist erst in der 2. Klasse), aber es wäre gut zu wissen wo ansetzen und wie helfen - oder allenfalls einfach eine Dyskalkulie/LRS ausschliessen zu können um weitere Schritte zu planen .
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sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

Wir waren nun bei der Kinesiologin, diese meinte, es würde sie überhaupt nicht wundern, dass er Mühe hätte, denn seine beiden hirnhälften seien nicht richtig verbunden bzw. vernetzt. Dies hätte zur Folge, dass er zwar die Zahlen lesen kann, sein Hirn deren Bedeutung aber nicht schnell genug erfasst.
Mal sehen, sie hat ihn nun "vernetzt" und ihm Übungen gezeigt, wir werden ja sehen ob es was bringt. Zumindest hat es ihm gut getan, dass ihm jemand sagt "mit dir ist alles ok, du bist weder dumm noch schlechter als andere, du hast nur einen Knopf in der Leitung, den wir nun lösen werden".
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sonrie
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von sonrie »

So.... nun haben wir das Ergebnis der Abklärung, 2.5 Monate nachdem die Schule beim Elterngespräch die sehr schlechten Leistungen meines Sohnes bemerkt und uns zur Abklärung geraten hat, ist alles durch. Sowohl die Untersuchungen beim Augenarzt, sowie die Abklärung durch den schulpsychologischen Dienst als auch das Gespräch mit der Schule, es scheint nicht überall SO lange zu dauern wie prophezeit wurde.

Das Kind hat weder eine LRS noch eine Dyskalkulie, er ist Intelligenzmässig im ganz normalen Bereich und sein Können im Rechnen entspricht einem stinknromalen Zweitklässler. Er hat noch etwas Mühe beim Lesen komplexer Texte, was eine übungssache zu sein scheint und auch nicht verwundert, da das Kind nur liest was es muss. Sein Lesetempo ist eher überdurchschittlich und die Rechenaufgaben hat er allesamt zügig und richtig gelöst. Kein überflieger, aber ein normaler Zweitklässler.
Sozusagen aber ein anderes Kind als noch vor 3 Monaten.

Ich bin selber sehr erstaunt, aber es scheint doch so, als ob die Kinesiologin recht hatte und sie den Knopf lösen konnte. Das Kind ist wie ausgewechselt und strotzt wieder vor Selbstbewusstsein, wichtig war für ihn wohl auch das üben mit Calcularis, er hatte so das Gefühl "etwas dagegen tun zu können".
Er wird nun diesen Standorttest vom Februar noch einmal machen (damals hatte er nur 10% der Aufgaben richtig lösen können) und wir werden den Fokus vermehrt aufs Lesen legen, damit er hier etwas übung bekommt.

Ich weiss selber gar nicht was ich davon halten soll, standen vor ein paar Monaten noch Themen wie "Klasse wiederholen" und "weit hinter allen anderen Schülern" im Raum, bin einfach nur erstaunt und sehr erleichtert.
Wer hätte das gedacht......
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Allegra85
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Re: Dyskalkulie

Beitrag von Allegra85 »

@ sonrie
Meine beiden Jungs sind ausgesprochen motivierte Leser. Unser Weg dahin beinhaltete viel vorlesen. Das war jeweils so spannend, dass sie dann selber weiter gelesen haben. Abwechslungsweise lesen ist auch eine gute Motivation sobald die Geschichte spannend ist. Habt ihr ein tägliches Ritual mit lesen?
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