Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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frausteiner
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von frausteiner »

Eine Diagnose kann nur von ärztlicher Seite gestellt werden mit einer gründlichen adhs-Abklärung. Nicht mit einem eeg. Nimmt mich wunder, wer „sie“ ist. Biofeedback nützt, wenn es fast täglich gemacht wird und diesbeibehalten wird. Es gab darüber eine Studie an der Uni Zürich glaubs. Dazu wurde ein Gerät nach Hause mitgegeben. Ansonsten ist es zu aufwändig und zu teuer, auf längere Zeit biofeedback ausser Haus anzuwenden. Zudem verblasste der Effekt wieder bei Nichtanwendung. Wenn icv die Studie finde, verlinke ich sie hier.

2014
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von 2014 »

frausteiner hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 16:11 Eine Diagnose kann nur von ärztlicher Seite gestellt werden mit einer gründlichen adhs-Abklärung. Nicht mit einem eeg. Nimmt mich wunder, wer „sie“ ist. Biofeedback nützt, wenn es fast täglich gemacht wird und diesbeibehalten wird. Es gab darüber eine Studie an der Uni Zürich glaubs. Dazu wurde ein Gerät nach Hause mitgegeben. Ansonsten ist es zu aufwändig und zu teuer, auf längere Zeit biofeedback ausser Haus anzuwenden. Zudem verblasste der Effekt wieder bei Nichtanwendung. Wenn icv die Studie finde, verlinke ich sie hier.
Danke dir! Er wurde abgeklärt und der Verdacht wurde von der Psychologin inkl. Arzt gestellt. Sie konnten keine Diagnose stellen und das QEEG wäre " anscheinend" eine einmalige Sache...

Wer meinst du mit "sie"?

ausländerin
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von ausländerin »

Ich kenne QEEG Untersuchung nur von mir selbst. Und so wie ich es verstehe - es geht es hier darum Aktivitäten in Gehirn zu messen und wie das Gehirn auf Reizen, Emotionen, Stress reagiert. Die Kombi überdurchschnittliche Intelligenz und AD(H)S ist sehr schwierig für Diagnosen, da beide sich gegenseitig kompensieren. Ein intelligenter Kind kann durch sein Verständnis und Logik erlernen die Impulsivität, Hyperaktivität, mangelnde Konzentrationsfähigkeit und andere ADHS typischen Merkmale zu kompensieren. Das setzt ihm unter Stress, was aber dann nicht nach aussen gezeigt wird. Also wird ADHS nicht erkannt - das Kind flippt dann aber aus und brennt durch weil er ständig kompensieren muss. Umgekehrt - zeigt der IQ test nicht das volle Potenzial da mangelnde Konzentration nicht zu den besten Leistung führt die möglich wäre, nach 3-4 Stunden Testen sowieso. Also statt Hochbegabten Kind mit ADHS haben wir ein verträumter Kind mit überdurchschnittlicher Intelligenz der zu Faulheit und Agressivität neigt. Die Leistung dass das Kind einbringt durch ständiger kompensieren wird übersehen. QEEG kann helfen die "nicht kompensierte" Impulsivität, Emotionalität zu messen - also Gehirn Aktivitäten steigen ohne das man es von aussen merkt. Also - es wird nur einmal gemacht um auf ADHS auf Spur zu kommen, und die "Karte" der Gehirn zu erstellen und zu messen ob es neurotypisch oder nicht auf Reize reagiert. Es ist vermutlich eine der weniger Möglichkeiten ADHS versteckt hinter HB zu erkennen.
Ich vermute bei meiner Tochter schon lange ADS in Kombi mit bestätigter Höchstbegabung. Es wurd aber mehrmals abgeschmettert als nicht wahrscheinlich von Psychologen ohne richtige Abklärung zu veranlassen. Wir wollten sie letztes Jahr richtig abklären, aber nach 10 Anrufen zu KJPD habe ich aufgegeben - die sind bei uns heillos überlastet und rufen seit einem Jahr nicht zurück. Momentan geht es meiner Tochter sehr gut, aber es kann sich bei Lehrerwechsel nächstes Jahr wieder ändern. Mich würde sehr interessieren was eure Erfahrungen mit QEEG sein werden falls ihr es macht.

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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von 2014 »

ausländerin hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 22:07 Ich kenne QEEG Untersuchung nur von mir selbst. Und so wie ich es verstehe - es geht es hier darum Aktivitäten in Gehirn zu messen und wie das Gehirn auf Reizen, Emotionen, Stress reagiert. Die Kombi überdurchschnittliche Intelligenz und AD(H)S ist sehr schwierig für Diagnosen, da beide sich gegenseitig kompensieren. Ein intelligenter Kind kann durch sein Verständnis und Logik erlernen die Impulsivität, Hyperaktivität, mangelnde Konzentrationsfähigkeit und andere ADHS typischen Merkmale zu kompensieren. Das setzt ihm unter Stress, was aber dann nicht nach aussen gezeigt wird. Also wird ADHS nicht erkannt - das Kind flippt dann aber aus und brennt durch weil er ständig kompensieren muss. Umgekehrt - zeigt der IQ test nicht das volle Potenzial da mangelnde Konzentration nicht zu den besten Leistung führt die möglich wäre, nach 3-4 Stunden Testen sowieso. Also statt Hochbegabten Kind mit ADHS haben wir ein verträumter Kind mit überdurchschnittlicher Intelligenz der zu Faulheit und Agressivität neigt. Die Leistung dass das Kind einbringt durch ständiger kompensieren wird übersehen. QEEG kann helfen die "nicht kompensierte" Impulsivität, Emotionalität zu messen - also Gehirn Aktivitäten steigen ohne das man es von aussen merkt. Also - es wird nur einmal gemacht um auf ADHS auf Spur zu kommen, und die "Karte" der Gehirn zu erstellen und zu messen ob es neurotypisch oder nicht auf Reize reagiert. Es ist vermutlich eine der weniger Möglichkeiten ADHS versteckt hinter HB zu erkennen.
Ich vermute bei meiner Tochter schon lange ADS in Kombi mit bestätigter Höchstbegabung. Es wurd aber mehrmals abgeschmettert als nicht wahrscheinlich von Psychologen ohne richtige Abklärung zu veranlassen. Wir wollten sie letztes Jahr richtig abklären, aber nach 10 Anrufen zu KJPD habe ich aufgegeben - die sind bei uns heillos überlastet und rufen seit einem Jahr nicht zurück. Momentan geht es meiner Tochter sehr gut, aber es kann sich bei Lehrerwechsel nächstes Jahr wieder ändern. Mich würde sehr interessieren was eure Erfahrungen mit QEEG sein werden falls ihr es macht.
Vielen Dank- super erklärt! Habe es nun besser verstanden als bei der Psycholgin :-)! Melde mich sobald wir das gemacht haben. Muss deinen Text grad nochmal lesen :-))))! liebi Grüess 2014

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sonja32
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von sonja32 »

@Ausländerin: sehr interessant geschrieben. Ich wusste gar nicht dass es QEEG gibt. Meine Tochter hat auch ADHS mit HB und Dyskalkulie.
Sie konnte bis ca. 4. Klasse auch kompensieren, da sie noch ein Mädchen war wurde ADHS auch lange nicht erkannt.

Tut mir leid für euch, dass der KJPD so überlastet ist. Wir haben zuerst eine Abklärung über kia und SPD Dienst gemacht, was nichts brachte.
Ein Jahr später dann über einen privaten Psychologen. Der war unser grosses Glück...Leider praktiziert er nicht mehr. MEine Tochter ist mittlerweile 18 und ist wieder auf der Suche nach einem Psychiater/Psychologen, aber schwierig momentan.
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frausteiner
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von frausteiner »

2014 hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 19:03
frausteiner hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 16:11 Eine Diagnose kann nur von ärztlicher Seite gestellt werden mit einer gründlichen adhs-Abklärung. Nicht mit einem eeg. Nimmt mich wunder, wer „sie“ ist. Biofeedback nützt, wenn es fast täglich gemacht wird und diesbeibehalten wird. Es gab darüber eine Studie an der Uni Zürich glaubs. Dazu wurde ein Gerät nach Hause mitgegeben. Ansonsten ist es zu aufwändig und zu teuer, auf längere Zeit biofeedback ausser Haus anzuwenden. Zudem verblasste der Effekt wieder bei Nichtanwendung. Wenn icv die Studie finde, verlinke ich sie hier.
Danke dir! Er wurde abgeklärt und der Verdacht wurde von der Psychologin inkl. Arzt gestellt. Sie konnten keine Diagnose stellen und das QEEG wäre " anscheinend" eine einmalige Sache...

Wer meinst du mit "sie"?
Du hast geschrieben: "sie empfehlen uns, ein QEEG Brain zu machen".
Da hat es mich gewundert, wer sie ist. Ich hatte schon viele ADHS-Abklärungen mit meinen Kindern, an öffentlichen Institutionen und bei privaten Personen, und habe noch nie davon gehört, dass man durch QEEG Brain eine Diagnose stellen kann. Ich bin da einfach skeptisch. Es wird soviel Geld gemacht mit verzweifelten Eltern, welche das ADHS ihrer Kinder heilen möchten, um auf Medikamente verzichten zu können. Ich war auch verzweifelt am Anfang und hätte viel Geld bezahlt für dieses Versprechen...

frausteiner
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von frausteiner »

@ausländerin: habe dir eine pn gemacht

2014
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von 2014 »

frausteiner hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 09:06
2014 hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 19:03
frausteiner hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 16:11 Eine Diagnose kann nur von ärztlicher Seite gestellt werden mit einer gründlichen adhs-Abklärung. Nicht mit einem eeg. Nimmt mich wunder, wer „sie“ ist. Biofeedback nützt, wenn es fast täglich gemacht wird und diesbeibehalten wird. Es gab darüber eine Studie an der Uni Zürich glaubs. Dazu wurde ein Gerät nach Hause mitgegeben. Ansonsten ist es zu aufwändig und zu teuer, auf längere Zeit biofeedback ausser Haus anzuwenden. Zudem verblasste der Effekt wieder bei Nichtanwendung. Wenn icv die Studie finde, verlinke ich sie hier.
Danke dir! Er wurde abgeklärt und der Verdacht wurde von der Psychologin inkl. Arzt gestellt. Sie konnten keine Diagnose stellen und das QEEG wäre " anscheinend" eine einmalige Sache...

Wer meinst du mit "sie"?
Du hast geschrieben: "sie empfehlen uns, ein QEEG Brain zu machen".
Da hat es mich gewundert, wer sie ist. Ich hatte schon viele ADHS-Abklärungen mit meinen Kindern, an öffentlichen Institutionen und bei privaten Personen, und habe noch nie davon gehört, dass man durch QEEG Brain eine Diagnose stellen kann. Ich bin da einfach skeptisch. Es wird soviel Geld gemacht mit verzweifelten Eltern, welche das ADHS ihrer Kinder heilen möchten, um auf Medikamente verzichten zu können. Ich war auch verzweifelt am Anfang und hätte viel Geld bezahlt für dieses Versprechen...
@ mach dir eine PN

Maierisli
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von Maierisli »

Mein Sohn hat ADS mit HB. Er konnte das ADS bis in die 5. Klasse kompensieren. Auf unseren Druck hin (die Schule sah nur Bedarf) wurde er abgeklärt, da er die Zeitlimiten an Prüfungen nicht mehr kompensieren konnte und die Noten ins bodenlose fielen. Die Abklärung fand wegen dem ADS in mehreren kleinen Etappen statt, dem ADS wurde Rechnung getragen.
Jetzt ist er in der 2. OS und konnte in ein höheres Niveau wechseln.
Es geht gut, obwohl der Diagnose keine Rechnung getragen wird im Schulalltag.

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stella
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von stella »

Maierisli
Ihr könnt als Eltern mit dem Therapeuten einen Nachteilsausgleich bei der Schule beantragen.
NTAs werden bis auf Unistufe gewährt.
Falls du Fragen hast, melde dich per PN.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Maierisli
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von Maierisli »

@stella
Ich habe mir das auch schon überlegt. Das KJPD hat uns zurück an den Hausarzt überwiesen, da es nur um Medikation geht und wir sonst alles gut handhaben können. Wobei ich mich mit gewissen Fragen schon alleine fühle. Der NTA ist in den meisten Fällen ein Zeitzuschlag für Prüfungen, oder? Auf jeden Fall hat unser Mittlerer der gleiche IQ ( <130) wie unser Jünster, aber ohne ADS und er geht mühelos seine Schullaufbahn bis ins Gymi. Mit ADS kämpft man irgendwie für alles!

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stella
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von stella »

Maierisli
Ja, im NTA für AD(H)Sler stehen oft Zeitzuschlag, aber auch so Dinge wie "darf sich die Fragen vorlesen lassen", "darf während dem Test Verständnis- / Zugehörigkeitsfragen stellen", "löst Tests in einem separaten Raum"...
Du als Mutter weisst sicher, im Vergleich zu deinem anderen Sohn, was im NTA enthalten sein sollte. Offenbar steht dein Kind nun in der Schule an. Das ist dann oft der Zeitpunkt, an dem die Eltern sich Unterstützung bei einer Fachperson holen. Im besten Fall ist das eine anerkannte Fachperson, im Kanton Bern muss die, damit die Diagnose akzeptiert wird, meistens von der EB sein, jedenfalls in der Schule meines Kindes. (Jetzt, in der FMS ist das nicht mehr so..) Ein Lerncoaching mit einer Lerntherapeutin war etwas vom besten, was wir gemacht haben. Davon zerrt sie noch heute und sie hat super Strategien. Eben... Einfach ist es, wenn eine Fachperson mit im Boot ist, dann tun die Schulen weniger blöd. In den Volksschulen ist das Thema NTA noch nicht so präsent. Aber an den Berufschulen und sonst an den weiterführenden Schulen ist es kein Thema mehr. Ich war sehr positiv überrascht, wie die FMS mit dem Thema NTA umgeht, bis und mit zur Fachmaturprüfung.
Der Hausarzt ist in der Regel erste Anlaufstelle. Geht es dann aber weiter, finde ich, sind sie nicht mehr ausreichend ausgebildet. Darum würde ich dir ans Herz legen, eine Fachperson zu suchen und den NTA aufs neue Schuljahr zu organisieren. Menschen mit ADHS brauchen viel mehr Energie, um im Schulalltag zu bestehen. Da dürfen ein paar Erleichterungen, ohne dass sie Vorteile bekommen, schon sein.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

5erpack
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von 5erpack »

@ frausteiner. ADS und ADHS kann man sogar im MRI feststellen. Es gibt in der Schweiz aber nur ein Arzt der das so diagnostizieren kann.
Übers QEEG kann ich mir das also gut vorstellen.
Grad HB und ADS oder HB und ADHS sind eine Herausforderung.
Mein ältester ist auch Ende sechste anfangs Oberstufe abgestürzt.
Jetzt ist er am Gymnasium und sehr zufrieden.
Trotz ADS!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

frausteiner
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von frausteiner »

5erpack hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 09:00 @ frausteiner. ADS und ADHS kann man sogar im MRI feststellen. Es gibt in der Schweiz aber nur ein Arzt der das so diagnostizieren kann.
Übers QEEG kann ich mir das also gut vorstellen.
Grad HB und ADS oder HB und ADHS sind eine Herausforderung.
Mein ältester ist auch Ende sechste anfangs Oberstufe abgestürzt.
Jetzt ist er am Gymnasium und sehr zufrieden.
Trotz ADS!
Ja, das mit dem MRT habe ich mal gelesen im Tages-Anzeiger. Dort wurden Bilder von Menschen mit und ohne ADHS verglichen und man sah deutlich, dass das Frontalhirn der ADHS-ler weniger aktiv ist. In allen Altersgruppen. Es wurde im Artikel aber auch gesagt, dass sich das nicht zur Diagnose eigne. War mega spannend zu lesen und es bestätigt die Vermutung, welche man schon seit Jahren hat.

5erpack
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von 5erpack »

Ja gell.
Ich hab mich aufgrund fehlender Hilfe sehr in diese Thematik vertieft.
Es hat mir sehr geholfen mich auch besser zu verstehen.
Einfach macht es den Alltag zwar nicht, das schaffen dann wirklich nur Medikamente ( bei mir wohlgemerkt!!) aber es schaffte eine gewisse Akzeptanz.
Ich kann nämlich sehr gut im Real Life erklären das eine halbe Stunde Trampolin springen bei adhslern nichts nütze :roll:
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Neonova
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von Neonova »

Unser Sohn steht auch kurz vor der Abklärung betreffend AD(H)S. Dies machen wir aus eigener Initiative, da er in der Schule eigentlich nur wenig auffällt und keine Probleme macht, ausser, dass er ständig alles vergisst und deswegen immer mal wieder Einträge bekommt. Wir vermuten, dass er, aufgrund seiner guten Intelligenz, vieles kompensieren kann. Zuhause zeigen sich aber typische Symptome (nicht fokussieren oder sich auf Aufgaben einlassen können, anstrengendere Aufgaben gleich hinwerfen, geistig abwesend oder einfach im eigenen Film sein, alles vergessen, kein planen etc.) und es ist sehr anstrengend. Gleichzeitig möchte er es gut machen und ist selber gestresst, weil vieles einfach ein Kraftakt ist. Er besucht seit einiger Zeit ein Lerncoaching, das ihm gut tut und er kann sich nun wieder besser auf gewisse Dinge einlassen, ohne gleich alles hinzuwerfen, er könne das nicht.
In der Schule hat er gute bis sehr gute Noten. Er kann Voci mit fast null Aufwand lernen, Grammatik, Rechtschreibung, Mathe… alles kein Problem. Er macht für solche Prüfungen praktisch gar nichts für die Schule (wie auch, er hat die Sachen eh meistens nicht dabei :? :lol: ).
Sobald aber Aufgaben kommen, die längeres Lesen erfordern, sich Gedanken machen, Antworten ausformulieren, Aufsatz schreiben etc., da klappt gar nichts mehr. Die Antworten haben teils kaum was mit der Frage zu tun, er hat die Hälfte der Frage nicht beantwortet etc. Wenn man es zuhause mit ihm bespricht hat er das Thema aber verstanden. Dies beobachten wir in verschiedenen Fächern und der Leistungsabfall ist wirklich frappant.
Ich finds eben noch schwierig zu beschreiben.

Wie zeigen/zeigten sich bei euren Kindern mit ADS und (ich nehms mal an, er wurde ja noch nicht getestet) guter/sehr guter Intelligenz die Probleme in der Schule?
Ich glaube eure Erfahrungsberichte würden mir helfen, das Ganze etwas einzuordnen.
Danke schon mal :)
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von frausteiner »

Hallo, bei uns war es ähnlich mit dem Vergessen und länger dranbleiben. Das konnte er nicht. In der Schule war das Sozialverhalten sehr schwierig. Bis zur 4. Klasse musste er nie lernen. Beim Instrumentspielen musste er üben, das konnte er nicht sofort. Da hat er sofort geweint und wollte aufgeben. Mit Medis ist er sozial und kann länger dran bleiben. Die Krankheit ist fies. Mein Sohn kann sein Potential nicht nutzen, obwohl er will. Mit den Medis gelingt es ihm, was ihn zufrieden und glücklich macht. Mehr will ich nicht.

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Nica79
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von Nica79 »

Hallo Zusammen

Unsere Tochter hat auch ADS. Sie ist jetzt 12 und wir bekamen die Diagnose vor ca. 1,5 Jahren. Sie war schon immer sehr verträumt und konnte stundenlang alleine spielen. Das einzig auffällige zu Hause war und ist ihr ausgesprochen grosses Mitteilungsbedürfnis (sie Quatscht ohne Punkt und Komma) und ihr katastrophaler Sinn für Ordnung.

Bei der Abklärung kam eine überdurchschnittliche Intelligenz und ein sehr gutes Gedächtnis heraus. Wir haben nun fast ein Jahr Ergotherapie gemacht, bis jetzt sehe ich beim Thema Ordnung noch keine Besserung. Jetzt zum Übertritt in die Oberstufe war die Medikation wieder ein Thema. Meine Tochter würde es gerne probieren, aber mein Mann ist total dagegen, da es in der Schule meistens gut bis sehr gut klappt.

Sie wurde nun von Ihren tollen Lehrerinnen in den Leistungszug P eingeteilt (die höchste Stufe). Ich habe etwas Bammel, dass sie es nicht packt. Wie sind eure Erfahrungen in der Oberstufe? Bei der Anmeldung haben wir das ADS angegeben, wir haben aber noch keinen Nachteilsausgleich. Ich habe da auch meine Zweifel, ob das bei uns sinnvoll ist, da sie dann bei den Prüfungen einfach 10 Minuten länger träumt.

Lg Nica
Grosse 2007
Kleine 2010

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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von sonja32 »

Maierisli hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 15:58 @stella
Ich habe mir das auch schon überlegt. Das KJPD hat uns zurück an den Hausarzt überwiesen, da es nur um Medikation geht und wir sonst alles gut handhaben können. Wobei ich mich mit gewissen Fragen schon alleine fühle. Der NTA ist in den meisten Fällen ein Zeitzuschlag für Prüfungen, oder? Auf jeden Fall hat unser Mittlerer der gleiche IQ ( <130) wie unser Jünster, aber ohne ADS und er geht mühelos seine Schullaufbahn bis ins Gymi. Mit ADS kämpft man irgendwie für alles!
jep iss so.

@stella: Nachteilsausgleich geht das auch auf Matura-stufe, zb. auch für dyskalkulie? Was heisst das dann?
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Re: Rund um ADHS, ADS und POS - Teil 6.

Beitrag von sonja32 »

stella hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 17:54 Maierisli
Ja, im NTA für AD(H)Sler stehen oft Zeitzuschlag, aber auch so Dinge wie "darf sich die Fragen vorlesen lassen", "darf während dem Test Verständnis- / Zugehörigkeitsfragen stellen", "löst Tests in einem separaten Raum"...
Du als Mutter weisst sicher, im Vergleich zu deinem anderen Sohn, was im NTA enthalten sein sollte. Offenbar steht dein Kind nun in der Schule an. Das ist dann oft der Zeitpunkt, an dem die Eltern sich Unterstützung bei einer Fachperson holen. Im besten Fall ist das eine anerkannte Fachperson, im Kanton Bern muss die, damit die Diagnose akzeptiert wird, meistens von der EB sein, jedenfalls in der Schule meines Kindes. (Jetzt, in der FMS ist das nicht mehr so..) Ein Lerncoaching mit einer Lerntherapeutin war etwas vom besten, was wir gemacht haben. Davon zerrt sie noch heute und sie hat super Strategien. Eben... Einfach ist es, wenn eine Fachperson mit im Boot ist, dann tun die Schulen weniger blöd. In den Volksschulen ist das Thema NTA noch nicht so präsent. Aber an den Berufschulen und sonst an den weiterführenden Schulen ist es kein Thema mehr. Ich war sehr positiv überrascht, wie die FMS mit dem Thema NTA umgeht, bis und mit zur Fachmaturprüfung.
Der Hausarzt ist in der Regel erste Anlaufstelle. Geht es dann aber weiter, finde ich, sind sie nicht mehr ausreichend ausgebildet. Darum würde ich dir ans Herz legen, eine Fachperson zu suchen und den NTA aufs neue Schuljahr zu organisieren. Menschen mit ADHS brauchen viel mehr Energie, um im Schulalltag zu bestehen. Da dürfen ein paar Erleichterungen, ohne dass sie Vorteile bekommen, schon sein.
Interessant was du schreibst @Stella. Ich bin ja Klassenassistentin in der Primarschule und habe ganz viele kids mit Notenbefreiung und Deutschproblemen, mit denen mache ich dann die Prüfungen in einem anderen Raum. ADHS hatte ich noch nicht. also schon auch, aber nicht mit Diagnose und nicht mit anerkanntem Nachteilsausgleich.

Eisprincess hatte ja in der Primar Zusatzstunden mit HP, hat nicht viel gebracht, wurde in der Oberstufe dann wieder aufgehoben.
Bis heute (mittlerweile bald 19), kann sie nur mit Medikamenten Prüfungen schreiben. In der Berufsschule hat sie 5.7 im Schnitt.
Der Lehrer finden, dass sie Matur machen müsste. Sie hat auch einen hohen IQ (ca. 128). aber keine Ahnung ob sie es mit Dyskalkulie schaffen würde (also die Matur).
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)

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