9-jähriger hasst bereits die Schule

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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carina2407
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9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von carina2407 »

Hallo ihr Lieben

Ich stelle meine Frage bewusst an die Mamis mit bereits älteren Kindern :wink: . Und zwar haben wir das Problem, dass unser Sohn überhaupt nicht gerne lernt und die Schule bereits jetzt in der zweiten klasse blöd findet. Es ist nichts Spezielles vorgefallen, er hat Freunde, ist gut integriert und hat zwei ganz tolle Lehrerinnen, er hat nicht viele Hausaufgaben und sehr wenig Prüfungen, er muss kaum was üben von der Lehrerin aus, und wenn er sich konzentriert fällt ihm das Lernen leicht.
Deshalb verstehe ich umso weniger sein Verhalten, er sperrt sich gegen alles was mit Lernen und etwas Nachdenken zu tun hat. Wenn er es nicht sofort kann und etwas hirnen muss, rastet er gleich aus und sagt es ist der grösste "Scheiss", er hat dann gar keine Geduld und findet alles Zeitverschwendung. Dabei muss ich dann nur ganz ein klein wenig Hilfestellung geben und er kapiert's sofort. Und wenn er sich nicht immer so sperren würde, wäre er auch viel schneller. Aber wenn es ihn angurkt dann macht er lieber 100 andere Sachen zuerst, statt vorwärts zu machen, dann guckt er alle paar Minuten auf die Uhr und jammert er sei schon so lange dran (auch schon nach 15 min :shock: ). Auch starrt er immer gleich auf die Aufgabe und ruft schon aus, er verstehe das nicht, dabei hat er noch nicht mal die Aufgabenstellung gelesen, wenn er diese amigs liest dann kann er es zu 99% selbst, aber er ruft immer zuerst aus, statt einfach mal zuerst zu lesen und sich zu konzentrieren.
Im Unterricht gehört er zu den Guten, aber zu den Langsamen, er macht einfach nicht vorwärts obwohl er es könnte, ich hätte wirklich viel mehr Verständnis wenn er wirklich Mühe hätte mit dem Stoff, hat er aber nicht, er konzentriert sich einfach viel zu wenig und lässt sich dauernd ablenken.
Mit mir etwas üben will er auch nie, ich würde gerne mit ihm das 1x1 richtig einüben, denn er muss da noch oft zu lange studieren und nachrechnen, das sollte ja aber auswendig wie aus der Pistole geschossen kommen, sonst reicht die Zeit bei Prüfungen nicht. Da er aber beim letzten Test das Lernziel erreicht hatte und die Lehrerin findet das sei gut und reiche, sperrt er sich natürlich mit allen Mitteln dagegen, ist ja Zeitverschwendung.
Ich muss dazu sagen dass mein Mann ähnliche Tendenzen hatte in der Schule, und ich überhaupt nicht, ich kann so ein Verhalten überhaupt nicht verstehen, es sich extra selbst schwer zu machen.

Das höre ich morgens sehr oft wenn er keine Lust hat : "Dä wo d'Schuel erfunde hätt isch dä gröschti Tubel gsi" . Tja, von mir aus, aber du musst trotzdem dahin ,grrrr :twisted: , und ich hab dann auch schon schlechte Laune.

Hat jemand auch so ein Kind, und kann mir etwas berichten wie das weitergeht? Wird das noch besser? Oder schlimmer? Wie geht's einem solchen Kind in der Mittelstufe und in der Oberstufe? Ich meine ich bin echt am Anschlag und frage mich wie ich ihn noch die nächsten 7 Jahre durch die Schule bekommen soll. Es wird ja noch strenger und er wird noch mehr lernen müssen und er tut jetzt schon so schwierig.
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Helena
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Helena »

Kann es nicht sein, dass er einfach unterfordert ist? Mit knapp 9 erst in der 2. Klasse, da gehört er ja zu den älteren Kindern?
Meiner stellt sich manchmal durchaus extra blöd an, weil er eben einfach keine Lust hat.

Sternli05
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Sternli05 »

Also meine Beiden Grossen haben je etwas von Deinem Sohn. :) unsere Tochter ist jetzt 13 und kommt in die Oberstufe. Sie geht mehr oder weniger gerne zur Schule. Aber sie ruft auch immer aus bei den Hausaufgaben. Das sie es eh nicht kann, das sie es nicht erklärt bekam. Das sie nicht will und sie sowieso zuviele Ufzgi hat.... Das hat jetzt aber im letzten Jahr stark gebessert.

Unser 10-jähriger ging noch nie gerne zur Schule. So Sprüche wie von Deinem Sohn kommt von ihm auch. Aber es hilft ja nichts, er muss hin. Unser Jüngster geht schon nicht gerne in den Kindergarten... er macht oft Theater er will nicht hingehen. Bin ja gespannt wo das noch endet.

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Botafogos
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Botafogos »

Hallo carina2407

Mein Sohn ist genau so. Die 1. Klasse war schlimm, er hatte überhaupt keine Lust. Hausaufgaben die 10 Minuten gedauert hätten, haben wir in 2-3 Stunden gemacht. Natürlich unter Protest und Gejammer, wir kamen nicht vorwärts.
Im August kommt unser Sohn in die Oberstufe.

Wir haben dieses "Theater" also schon 6 Jahre lang :roll: es wurde nie besser.
Schule, Hausaufgaben, Lernen etc. das ist alles unnötig und doof.
Er ist ein gescheiter Junge, musste nie viel für Prüfungen lernen und es steckt noch ganz viel Potential in ihm.

Die Hausaufgaben macht er nun oft alleine, was in der 6. Klasse ja au so sein soll.
Er hat MI und DO Nachmittag freit. So sitzt er zb jeweils von 12.30 Uhr bis 18 Uhr im Zimmer und schafft es, während dieser Zeit 15 Minuten Hausaufgaben zu machen. Er kann sich einfach nicht motivieren.
Nur wenn er unter Druck ist geht es. Zb. Start Hausaufgaben 19.30 Uhr - Ende Hausaufgaben 21.30 Uhr. Natürlich ist er am Morgen müde, da er viel zu spät ins Bett geht.
Prüfungen lernen, nur am Vorabend ab 20.30 Uhr, auch wenn man schon 2 Wochen lang weis, wann die Prüfung stattfindet.
Es ist ein ewiger Kampf und ich "stürme" wohl viel zu viel.
Wenn wir daneben stehen und ihn motivieren, antreiben, vorlesen, "vorkauen", dann geht es super schnell vorwärts.
Er kann es, will aber nicht.

Im Sommer kommt er in die Bez. Ich weis noch nicht wie das gehen soll. Die Oberstufe ist super streng und wer laueret fliegt runter.
Entweder er merkt es dann selber oder macht weiter so und muss die Stufe wechseln.

Mich macht es traurig. Ich habe schon so viel Zeit, Nerven, Aufmerksamkeit, Erziehungsberatung, Schimpfen, Geduld, Antreiben, Motivieren, sein lassen etc. probiert - es hilft nichts.
Er muss es selber merken, fragt sich nur wann....
Mich beschäftigt das sehr.

Euch viel Glück :wink: und LG
Botafogos mit Boy & Girl

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belli
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von belli »

Hallo

Unser knapp 9-jähriger Sohn ist fast gleich wie Eurer. Er freute sich soooo auf die Schule und wurde dann ab der 1. Klasse herb enttäuscht. Es war ihm von Anfang an einfach zu langweilig. Er ist Klassenbester (in allen Fächern ausser Handarbeit/Zeichnen/Basteln) muss nichts aber auch gar nichts tun, damit er die Lernziele erreicht (er kann sie ja meistens schon). Der Unterschied zu Eurem Sohn ist, dass er nicht langsam ist in der Schule und auch die Hausaufgaben (wenn er denn mal hat) sofort und innert Minuten erledigt. Seine Frustrationstoleranz ist auch sehr niedrig, wenn mal etwas nicht sofort so klappt wie er es gerne hätte. Ist ja klar, er ist es einfach nicht gewohnt etwas mal nicht auf Anhieb zu können...

Er geht nach wie vor nicht gerne zur Schule.
Ich denke es liegt an der Unterforderung. Das Thema haben wir mit den Lehrpersonen schon öfters diskutiert (sie wollten ihn einfach eine Klasse überspringen lassen von der 1. in die 3. was wir aber nicht wollten, da er sozial und emotional normal entwickelt ist. Er ist nur kognitiv weiter entwickelt).
Ich hoffe jetzt mal, dass es in der 3. Klasse, bei uns mit Lehrerwechsel verbunden, besser wird. Es zieht in der 3. Klasse recht an und in der 4. dann gleich nochmals. So hoffe ich, dass wenn er im Köpfchen mehr gefordert wird auch lieber hin geht. Und endlich hat er mal einen männlichen Lehrer (mit viel Berufserfahrung) im Gegensatz zu seinen beiden 1. und 2. Klass-Lehrerinnen, die frisch ab Semi waren.
Hoffe für uns alle, dass sie irgendwann gerne zur Schule gehen, es dauert ja schliesslich noch lange bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit.
Gruss
Belli
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carina2407
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von carina2407 »

@Helena: Ich denke nicht dass er unterfordert ist, dann müsste er ja in allen Fächern super sein, so wie belli's Sohn und alles zackzack machen. Wenn er bei einem Text mehr als 5 Zeilen schreiben muss, ruft er ja schon aus das sei viel zu viel und da sei er ja ewigs dran, wäre er unterfordert müsste er sich dann nicht über alles was mehr ist und über Zusatzaufgaben freuen? Denn das tut er nicht, sie bekommen manchmal freiwillige Arbeitsblätter mit nach Hause, er hat noch nie eins gemacht, die gehen bei ihm immer ungelöst wieder ins Mäppli.

@sternli: Oh je, du arme, gleich drei solche Exemplare. Ja das kann ja noch heiter werden gell, ich frag mich auch wie ich das durchstehen soll. Unsere Tochter kommt bald in die erste Klasse, ich hoffe dass sie dann wenigstens gerne geht und nicht auch noch so anfängt.

@botafogos: Ach jee, kann dir echt nachfühlen, das ist ja superanstrengend über so viele Jahre. Das ist eben schon auch meine Befürchtung dass das mit ihm nicht besser wird, oh mann da steht mir ja noch was bevor.

@belli: Ja das stell ich mir auch schwierig vor , schön aber dass dein Sohn trotzdem so gute Leistungen zeigt. Aber es ist noch eine lange Zeit, wie du sagst, und wenn sie nie gerne gehen ist es ein ewiger Kampf. Ich würde mir für unseren Sohn auch einen männlichen Lehrer wünschen, ich habe das Gefühl das täte ihm ganz gut. Bei uns ist erst in der 4. ein Lehrerwechsel angesagt, und hier gibt's kaum männliche Lehrer.
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stella
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von stella »

carina
Das hatten wir auch in dem Alter. Es kam wohl daher, dass sie viel in der Schule nicht mitbekam und sie nicht wusste, WIE sie genau lernen soll.

Sie hat dann von der 4. Klasse bis heute ein Lerncoaching bei einer Lerntherapeutin gemacht. Und seit da ist sie effizienter, hat Tricks auf Lager und weiss bei diversen Dingen, wie sie es machen muss. Früher hat sie gemeint, dass sie für ein ganzes Arbeitsblatt 30 Minuten brauchen würde. Sie hat das mal gemessen mit der Lerncoachin und es waren nur 5 Minuten!

Solche Dinge haben ihr geholfen, so dass sie heute mehrheitlich eigentlich noch gerne in die Schule geht. Es war aber knochenharte Arbeit von ihr selber, der Lerntherapeutin und mir.
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Akinom
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Akinom »

Sind die anderen Kinder etwa gleich alt oder ist er ein Jahr älter und reifer als die Anderen? Nicht alle Unterforderten Kinder sind gut in der Schule. Hören sie nur mit einem Ohr zu oder arbeiten unkonzentriert aus Langeweile entstehen auch Fehler.
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carina2407
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von carina2407 »

@akinom:Er gehört zu den Älteren, es hat aber einige die sind schon 9, die anderen 8 soweit ich weiss.Bei uns werden viele Kinder zurückgestellt, deshalb ist er jetzt nicht der Älteste und die Altersspanne nicht extrem gross.
Könnte dann vielleicht schon sein wegen der Unterforderung, aber er lernt ja wirklich nie zusätzlich etwas oder übt mit mir, ausser Lesen, das macht er gerne.Alles andere ist doof und unnütz und einfach Zeiverschwendung für ihn.Es ist irgendwie eine Unlust überhaupt etwas zu lernen.Er hat auch Tennis und BreakDance aufgegeben, weil er mehr Zeit zum spielen haben wollte.

@stella: Danke auch dir für deinen Input, er hat das nämlich auch, dass er die Zeit überhaupt nicht einschätzen kann, 10min arbeiten kommen ihm wie eine halbe Stunde vor.
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Hausdrache
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Hausdrache »

Carina
Unterforderung kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Es kann auch sein, dass er an sich selber eigentlich viel zu hohe Ansprüche hat, darum das Gefühl, er könne es nicht.
Unsere Kinder sind alle HB-Kinder, wenn auch teilweise noch mit Lernschwierigkeiten. Unsere Grosse war ähnlich, es war alles doof, blöd und überhaupt. Die Lehrer fanden, sie sei zwar super, aber sicher nicht unterfordert, sie sei da und da und da noch nicht auf einer Sechs. War sie übrigens nie ;) Trotzdem konnte sie neun Schuljahre in acht machen, musste kaum je lernen. Es war extrem schwierig mit ihr.
Unsere Jüngste ist zwar deutlich ruhiger, aber auch sie findet Schule eher überflüssig.

Was bei uns als einziges geholfen hat, war das Abgeben von Verantwortung. Ich habe irgendwann einfach nichts mehr gesagt. Ich habe den Kindern erklärt, wer Hilfe will, darf mich gerne fragen, ich setze mich auch neben sie bei den Aufgaben, aber nur, wenn sie fragen. Ansonsten haben wir einfach ausgemacht, wann die Aufgaben zu erledigen sind. Mit den Lehrern habe ich abgemacht, dass sie mal wirklich genau kontrollieren und sie konsequenzen abmachen, was passiert, wenn die Kids es nicht bringen.
Bei der Grossen hat das erstmal zu ungenügenden Leistungen geführt, bei der Zweiten zu zig Stunden Nachsitzen. Beide haben es gelernt, wir hatten nie wieder Theater. Bei den Kleinen habe ich das von Anfang an gemacht, gar nie wirklich geholfen oder mich drum gekümmert, sondern es ihnen überlassen. Sie haben es beide top im Griff und es ist schön zu sehen, wie selbständig sie sind und wie wenig Schule ein Thema geworden ist.

Zuvor haben wir und immer gedreht.
Gerade wenn er klever ist, ein klärendes Gespräch und ihn fragen, wie er sich vorstellt, dass das weitergeht. Erkläre ihm, dass du keine Lust mehr hast, dass du denkst, dass er selber in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen und dass du dich nicht mehr einmischst.

Sollte es so überhaupt nicht klappen, wäre zu überlegen, ob er sonst ein Problem hat. Eine Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwierigkeit. Aber ich denke, wenn er es ja so locker kann, die Lehrerin zufrieden ist, lass ihn mal. Gerade klevere Kinder können innert kürzester Zeit verpassten Stoff nachholfen, von daher verbaust du ihm auch nichts ;)
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Schwups
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Schwups »

Ich würde bei einem guten Schüler, der nur langsam ist, auch die Verantwortung abgeben. Wichtig finde ich, dass ihr die Lehrerin informiert. Uns hat in der 3. Klasse die Lehrerin bei einem Gespräch, bei dem die Tochter dabei war, ermuntert sie alleine nachen zu lassen, sie könne das, etc. In der 4. Klasse gab es einen Lehrerwechsel, ein Mann, Quereinsteiger mit wenig Erfahrung, und er findet mit der Tochter nicht den Rank, sie verweigert sich ihm gegenüber, kann Erklärungen von ihm nicht annehmen, bei den 1. - 3. Klasse-Lehrerinnen konnte sie durchschlüpfen, der aktuelle lässt sie nicht mehr in der Ecke vor sich hinträumen, sondern ist sehr leistungsorientiert und kein Gefühlsmensch. Die Tochter sagte uns, der Grossmutter und auch aussenstehenden Personen (z.b. Frau vom SPD), dass sie ihn hasst. In die Schule geht sie aber noch mehr oder wenig gerne, Handarbeit und Werken ist ja bei anderen Lehrpersonen und auch mit den Gspänli zusammen sein zu können, ist ihr sehr wichtig. Die Noten waren im letzten Zeugnis 4 und mehr. Ich lasse sie zuerst alleine die Hausaufgaben machen. Oft kann sie es nicht, weil sie z.B. den Stoff nicht ganz begriffen hat, ich erkläre es ihr, wir lösen sie zusammen, dann macht sie sie alleine und sie kann mich rufen, wenn sie nicht weiterkommt. Da dies so kein Zustand sind und auch unser Familienleben belastet, sind weitere Abklärungen am laufen. Der Lehrer sollte in der Lage sein, sie so zu unterrichten und zu motivieren, dass sie nach der Stunde den Stoff versteht. Gemäss SPD würden von ihrem Potential her bessere Noten drinliegen. Stella, danke für den Input Lerncoaching.

Der Sohn ist in der 2. Klasse und ein sehr guter Schüler. Ev. auch weil er jetzt schon 4. Klasse-Stoff automatisch mitbekommt, wenn wir mit der Tochter lernen. Zuhören, weil er im gleichen Raum ist, darf er, aber nicht mitreden. Er hat die Tendenz bei den Hausaufgaben 5 kurze Sätze zu schreiben, als lange, da er bei mehr Wörtern mehr Fehler machen könnte. Zusatzblätter macht er nur in der Schule, wenn er zu schnell fertig ist. Heimnehmen und mehr als nötig machen, kommt für ihn nicht in Frage. Für die Prüfungen lernt er selber (Malreihen mit so Kärtli von der Schule ), Hausaufgaben macht er gerade nach dem Zmittag, dass er sie gemacht hat, dabei braucht er keine Hilfe. Da er so selbständig ist, keine Beschwerden von der Lehrerin kommen, sehe ich keinen Grund mich einzumischen. Wir haben schon genug mit seiner älteren Schwester im Bereich der Schule zu tun.

Ich wünsche dir, dass Dein Sohn wieder gerne in die Schule geht, ein guter Schüler bleibt und die Konkurrenz von der kleinen Schwester nicht zu gross wird. Wenn das kleine Geschwister schneller lesen und rechnen kann, ist es sehr demotivierend fürs andere, dass sich in langsamen Tempo durch die Hausaufgaben quält. Mündlich die Mal- und Geteilt-Reihen mit beiden gleichzeitig abzufragen, geht bei uns nicht. Beim jüngeren sprudeln die richtigen Resultate raus und die Tochter macht auf Verweigerung ( Rechnen ist blööd, ich rechne nicht freiwillig in der Freizeit).

Wichtig finde ich auch sich abzugrenzen, das Kind hat auch noch einen Vater, der mit dem Kind für Prüfungen lernen kann. Wir Eltern müssen uns machmal ablösen, beim Unterstützen der Tochter, unseren Nerven zuliebe, damit wieder ein gutes Lernklima geschaffen wird. Ich arbeite 60 % auswärts und bin froh, dass das Hausaufgaben-Helfen / Prüfungen-Lernen der Tochter nicht nur auf meinen Schultern lastet. Auch möchte ich auch mit angenehmeren Sachen Zeit mit meiner Tochter zusammen verbringen (das Leben dreht sich nicht nur um die Schule).
Meitli 12/05
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Schwups
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Schwups »

Botafogos
Ich bin auch in die Bez gegangen und machte dort einen Riesenschritt in den ersten Wochen. Viele Zimmerwechsel, viele verschiedene Lehrer, rassiges Tempo, da nur noch starke Schüler im Zimmer. Ich konnte es mir nicht mehr leisten, nur aus dem Fenster zu schauen. Auch wollte ich an den freien Nachmittagen mit den neuen Kollegen zusammen sein und es ist in meinem Interesse gewesen, die Hausaufgaben schnell gemacht zu haben (oder ich machte sie am Sonntag (Vorträge vorbereiten, etc) und konnte mich so vom Familienspaziergang ausklinken).
Meitli 12/05
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Mondschrein
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Mondschrein »

Wir hatten ganz ähnliche Probleme mit unserem ältesten Sohn. Bei ihm ist das Problem, dass er mit Druck überhaupt nicht umgehen kann. In der 2. Klasse ist er dann sogar in eine Depression gerutscht, weil der Lehrer eben so viel Druck machte. Durch Lehrerwechsel, Medis und Psychotherapie, wurde der Alltag erträglicher. Als die Situation sich etwas beruhigt hat, wurde die Situation in der 3-5 Klasse etwas besser. In der 6. fing der Zirkus dann wieder an, schliesslich haben wir ihn in eine Privatschule gesteckt und da geht es besser, da der Druck nicht so vorhanden ist. Aber er ist einfach kein Schultyp und macht immer nur das mindeste...

Vorschlagen, kann ich dir nur, dass du das Gespräch mit den Lehrern suchst, evt. ein Lerncoaching...

Viel Kraft
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Botafogos
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Botafogos »

@Schwups
Dann besteht noch Hoffnung :mrgreen: . Ich wünsche mir natürlich auch, dass unser Sohn den Rank findet. Er muss es def. selber merken.
Heute über den Mittag ist ihm in den Sinn gekommen, dass sie am Nachmittag eine grosse Realienprüfung haben :roll: . Er hat dann ca. 20 Min. gelernt und hat ein gutes Gefühl.
Wir werden sehen wie er in der Bez startet. Er ist leider nicht so fest belastbar (geht seit 1 Jahr im Nachbardorf zur Schule da er gemobbt wurde).

@Mondschein
Es tut mir sehr leid dass es deinem Sohn nicht gut ging und er mit Druck nicht umgehen kann.
Eine Privatschule ist bestimmt die beste wenn auch nicht gerade eine günstigste Lösung.
Ein Lerncoaching haben wir auch schon gemacht. Hat gar nichts gebracht. Nach ein paar Mal meinte der Coach, er sei nur ein teurer "nebendran Sitzer".
Botafogos mit Boy & Girl

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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Schwups »

Botafogos
Meinst Du nicht, dass es, dass die Arbeit mit dem Lerncoach überhaupt fruchtet, ein gewisser Leidensdruck und Einsicht braucht? Dein Sohn kommt anscheinend mit einem Minimum-Aufwand doch noch durch und schafft es sogar in die Bez. Meine Tochter hat erst Hilfe angenommen, als es ihr schlecht ging. Egal ob beim Kinderarzt bei der 10-Jahreskontrolle oder beim Schulsozialarbeiter sie blieb eine "nebendran-Sitzerin", der man alles aus der Nase ziehen musste und ein knappes "gut", "weiss auch nicht" hörte. Als der Druck zu gross wurde, konnte sie beim Schulsozialarbeiter endlich ihre Probleme abladen, besprechen und mit ihm Lösungen suchen. Ich bin ja bei den Terminen mit dem Schulsozialarbeiter nicht dabei, aber er hält uns Eltern ab und zu auf dem laufenden. Anscheinend hat meine Tochter Wünsche an ihren Lehrer, welche sie beim nächsten Gespräch anschauen. Sie muss zu ihrem Lehrer gehen und ihm sagen, wenn sie z.B. mit der Sitzordnung, wie er sie behandelt, etc. nicht einverstanden ist. Wenn ihr der Schulsozialarbeiter hilft, es richtig an den Lehrer verkaufen zu können, dann ist allen gedient. Genauso muss sie die Hausaufgaben machen, es hilft ihr nichts, wenn ich ihr jede Zahl vorkaue und sie sie nur noch hinschreiben muss, denn in bei den Prüfungen sitze ich auch nicht als Souffleuse neben ihr. Ich denke es ist ein Stück weit auch ein Reifeprozess und es muss Click machen. Auch ist der Charakter (pflichtbewusst oder alles auf die letzte Minute) und der IQ nicht zu unterschätzen. GG konnte sich bis zur ETH mit wenig Aufwand durchschmuggeln, dort ist er dann nach 1 1/2 Jahren rausgeflogen, weil es immer noch nicht Click gemacht hat bzw. er nicht wusste, wie man richtig lernt. Ich hingegen musste mir schon ab der 2. Bez überlegen, wo setze ich wie viel Zeit in welches Fach ein, wo kann ich mit wenig Aufwand am meisten rausholen, Lernpläne machen, üben, damit ich nicht in die Sek runterversetzt wurde. Meine Cousine wurde im Laufe der Bez in die Sek runterversetzt und sie verdient jetzt auf ein 100%-Pensum ausgerechnet mehr als ich. Zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und sie kletterte die Stufen hoch und konnte trotz Teilzeitpensum bleiben.
Meitli 12/05
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Mondschrein »

Nein eine günstige Lösung ist die Privatschule bestimmt nicht. Ich muss sagen, dass wir bezüglich Schule doch recht leidgeprüft sind. Nun sind schliesslich alle 3 Kids in der Privatschule und bei uns ist endlich Ruhe eingekehrt.

Wünsche dir viel Erfolg beim Lösungen suchen!
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von carina2407 »

@Hausdrache: Danke. Ja ich muss wohl nich mehr loslassen. Er hat eben eine Wachstumsverzögerung von 2Jahren, das wirkt sich auch auf die Reife aus, da hinkt er einfach hintennach. Ich denke eins seiner Probleme ist, dass bei ihm die Diskrepanz zwischen kognitiver Fähigkeiten und emotianler Reife sehr gross ist und er irgendwie nicht so gut damit umgehen kann.

@Mondschrein: An eine Privatschule denke ich schon länger, ist zur Zeit finanziell nicht realisierbar, vielleicht dann in der Mittelstufe.
Mit den Lehrerinnen stehe ich regelmässig in Kontakt, sie wissen das mit der Wachstumsverzögerung. Sie kennen seine Macken gut, natürlich lässt er seinen Frust in der Art nur bei mir aus, in der Schule reisst er sich zusammen. Sie sind aber eigentlich ganz zufrieden mit ihm. Es ist sein Verhalten zu Hause dass mich an den Anschlag bringt.
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Manana »

Wir hatten mit unserem Jungen bis ende 2. Klasse auch so Probleme.
Riesenkrach mit Hausaufgaben, Stundenlanges dransitzen für wenig Aufgaben etc.
In der Schule hiess es, er mache zuwenig, sei zu langsam etc.

Nun ist er schon 10 Jahre alt und seit er in der 3. Klasse ist, macht er die Hausaufgaben selber,
ausser wenn ich ihn Abfragen muss. Die Schule ist wichtig etc. Am Anfang hatte ich das Gefühl, ich hätte ein anderes Kind. Er ist nicht mehr langsam in der Schule, macht ab und an mal Zusatz.

Es kann also noch werden.
Bei uns hat der Lehrerwechsel sicher dazu beigetragen und dass die Schule strenger wird ab der dritten.

Tochter ist gerade auch in der 2. Klasse. Sie hatte schon ende der 1. einen Ablöscher und fand die Schule nur noch doof. Ab und an gehts dann wieder. Aber ich merke bei ihr ganz stark, dass ich mich zurücknehmen muss und nicht Dinge mit ihr zu Hause üben, wenns die Lehrerin nicht vorgeschrieben hat.
Wenn die Lehrerin sagt, sie müsse Lesen üben oder Rechnen üben und ihr dazu einen Lesepass gibt oder so, dann macht sie es.

Ich würde jetzt mal die 3. Klasse abwarten und schauen wies dort geht. Und sonst mit den Lehrpersonen schauen.
Was manchmal auch geht ist Hausaufgabenhilfe (nicht als Nachhilfe sondern nur damit das Kind mit jemandem anderen als der Mutter die Hausaufgaben macht). Das kann den Druck etwas wegnehmen für die ELtern und das Kind.

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Phase 1
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von Phase 1 »

Habt ihr Hausaufgaben Betreuung in der Schule?
In einigen Gemeinden wird das mittlerweile angeboten.

Ansonsten, lass deinen Sohn mal abklären.
Es kann nämlich sein das er total unterfordert ist und daher den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

Ich hab meinen ältesten bei einem jungen Studenten in die Nachhilfe geschickt weil das Thema hussis und Tränen ect nicht mehr enden wollte.
Er ging nun seit Oktober dort hin etwa dreimal im Monat und hat zwar immer Noch an und zu die " ich kann das nicht ist zu schwer" Phase drauf aber es ist deutlich besser geworden!
Die hussis werden innert kürzester Zeit völlig selbstständig erledigt und er lernt nun auch jeden Tag min 1 Stunde lang (5klasse ist er jetzt kommt in die sechste).

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carina2407
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Re: 9-jähriger hasst bereits die Schule

Beitrag von carina2407 »

Vielen Dank Euch allen. Lerncoaching /Hausaufgabenhilfe werde ich in Betracht ziehen. Ich denke in der 3. wirds dann anziehen, bisher hatte er so wenig Hausaufgaben und musste noch nie für eine Prüfung lernen, deshalb habe ich das bisher nicht für nötig gehalten, für die 30-45min Aufwand in der Woche. Diese Woche z.b. hatte er bisher noch keine Hausaufgaben, einerseits schön für ihn, aber wenn er so wenig machen muss dann wirds in der 4. evt. schwierig für ihn.

In demfall warte ich mal die dritte Klasse ab, wie es so läuft, es kommt ja Englisch dazu und neu wirds dann auch Noten geben, wenn er wirklich unterfordert ist werde ich das am ehesten kommendes Jahr merken.
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