Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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siri
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Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von siri »

Hallo zusammen

Bin alleinerziehendes Mami von 2 Kids. Ich hatte es lange o.k mit meinem Ex und seiner Frau. Letztes Jahr war seine Frau auch bei den Elterngesprächen mit dabei. Heute will ich das aus persönlichen Gründen nicht mehr. Wie sieht das rechtlich aus?

Lunida
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Lunida »

Gesetzlich geregelt, wer beim Elterngespräch dabei sein darf bzw. ob und wen ein Elternteil mitnehmen darf, ist es nicht. Wie aber das Wort heisst: "ELTERNgespräch". Von daher: Ich persönlich habe eh noch nie gehört, dass bei einem Elterngespräch - nebst Vater und Mutter - noch "Stiefmutter" oder "Stiefvater" anwesend wären. Ok, wenn Vater oder Mutter nicht ans Elterngespräch kommen wollen oder können, kann man ja den neuen Partner mitnehmen (oder den eigenen Vater, die Mutter, die Schwester, etc. - wenn man Bedarf an "moralischer Unterstützung" hat :wink: ) - aber eben: Wenn der andere Elternteil auch noch mit dabei ist, zusätzlich noch den neuen Partner mitnehmen und zu zu dritt vor der LP hocken? :shock: Finde ich persönlich doof... und ist sicher ungewöhnlich (ich hab's zumindest noch nie gehört).

Aber eben: Eine gesetzliche Regelung, wer da bei einem solchen Gespräch dabei sein darf, gibt es sicher nicht. Gibt ja z.b. auch alleinerziehende Mütter, die mit ihrem Vater oder ihrer Mutter an so ein Gespräch gehen, weil der Ex (Vater des Kindes) nicht mitkommmt und damit sie nicht alleine gehen müssen. Oder eben: Wenn der Vater oder die Mutter nicht an das Gespräch kommt, gibt es sicher viele Elternteile, die dann den neuen Partner mitnehmen. Von daher: Obwohl es ELTERNgespräch heisst, gibt es da sicherlich öfters Gespräche, wo andere Personen anwesend sind als die Eltern - und auch nicht immer nur Personen, die das Sorgerecht haben. Nur: Wenn beide Eltern dabei sind, finde ich es persönlich unnötig auch etwas unangenehm für die LP, wenn man da noch eine dritte oder sogar vierte Person mitnimmt :? . Vielleicht kannst Du gegenüber Deinem Ex damit argumentieren?

Grundsätzlich: Ihr habt ja gemeinsames Sorgerecht. Und wenn Ihr beide an einem solchen Gespräch teilnehmen könnt, kann der eine sicher verlangen, dass der andere nicht noch eine zusätzliche Person mitnimmt. Aber wenn der andere darauf besteht, wird es halt sicher schwierig, sowas durchzusetzen (weil es eben kein Gesetz gibt, welches das regelt). Und bei Dir ist halt die zusätzlich Schwierigkeit, dass Du offenbar bisher damit einverstanden warst, dass Ihr die Gespräche zu dritt führt - und jetzt willst Du es (aus irgendeinem Grund) nicht mehr. Und: Bei Euch ist ja glaub - soweit ich mitgekriegt habe - die Situation insofern etwas speziell, dass Ihr Euch die Betreuung wirklich 50:50 teilt, d.h. die Kinder hälftig bei Dir leben, hälftig bei Deinem Ex und seiner Frau, gell? Da kann Dein Ex halt schon damit argumentieren, dass es seine Frau genau so betrifft wie Dich, da die Kinder ja eigentlich genau so oft bei ihr sind, wie bei Dir... von daher halt eine etwas spezielle Situation :? .

Trotzdem: Es hat für mich einfach auch etwas mit Respekt zu tun, dass man an ein solches Gespräch als Elternteil alleine geht und den Partner nicht mitnimmt, wenn das der andere Elternteil nicht will. Gibt ja auch viele Frauen, die in neuen Beziehungen leben und trotzdem nicht den neuen Partner an ein Elterngespräch mitnehmen - eben weil der Ex als Vater da vorrangige Rechte hat. Von daher wie gesagt: Grundsätzlich sollte Dein Ex das respektieren können... aber eben: Wenn er das nicht tut, wird es wohl schwierig...

Da habe ich halt von Anfang an gegenüber meinem Ex den Tarif durchgegeben: An Elternabende, Elterngespräche, etc. gehen entweder er und ich zusammen oder - wenn einer von uns nicht kann/will - der andere alleine. So gab's nie Diskussionen. Wäre mir nie in den Sinn gekommen, meinen Partner mitzunehmen (ich konnte ihm ja alles Wichtige erzählen) und meinem Ex ist es gottseidank auch noch nie in den Sinn gekommen, seine Partnerin mitzunehmen. Patchwork und moderne Familienstrukturen in Ehren :wink: , aber für mich hat es halt irgendwo Grenzen. Klar, könnte mein Ex nicht an ein solches Gespräch komme und ich hätte das dringende Bedürfnis, nicht alleine gehen zu müssen, würde ich ihn evtl. fragen, ob's ok für ihn wäre, wenn ich meinen Partner mitnehmen würde (weil er ja nicht kann/will), was dann wohl auch kein Problem wäre. Aber: Wenn er als Vater mitkommt, ist für mich klar, dass es die Anwesenheit der neuen Partner nicht auch noch braucht.

Von daher: Ich würde an Deiner Stelle einfach in Ruhe das Gespräch mit Deinem Ex suchen, ihm erklären, dass Du solche Gespräche nicht (mehr) zu dritt führen möchtest und es Dir lieber wäre, dass Ihr künftig zu zweit - als Eltern - an Elterngespräche geht. Und eben: Du kannst ja auch damit argumentieren, dass es ja grundsätzlich ungewöhnlich ist, dass man da zu dritt an ein solches Gespräch geht und es von daher vielleicht auch für die LP nicht ganz angenehm ist, wenn sie sich nicht nur mit 2, sondern mit 3 Personen auseinandersetzen muss. Würdest Du umgekehrt auch einen allfällige neuen Partner mitnehmen wollen (gleiche Rechte für beide :wink: ), würdet Ihr da ja sogar zu viert an ein solches Gespräch aufmarschieren :shock: ... und sorry, irgendwo hört's! :lol: Und: Wenn es um Entscheidungen geht, könnt ja eh nur Ihr als Eltern entscheiden und allfällige Formulare, etc. unterschreiben - von daher macht es einfach keinen Sinn, dass bei einem solchen Gespräch der neue Partner (zusätzlich zu BEIDEN Elternteilen!) noch dabei sein muss.

Toi toi toi, dass er darauf eingeht.

siri
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von siri »

Lunida, letztes Jahr hat mich die Lehrerin meines Sohnes auch darauf angesprochen ob es mich nicht stört und sie das speziell findet. Meine Freundin ist auch Lehrerin und sie hat das auch noch nie erlebt. Ich stelle mich halt oft hinten an und schweige weil ich nicht streiten will. Nun habe ich genug und mache die Spielchen nicht mehr mit. Muss mich auch schützen und lernen mich abzugrenzen. Kommunikation ist schwierig, da er nicht mit mir redet.

Lunida
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Lunida »

@Siri
Mhmm... das klingt wirklich schwierig :? . Schade, Ihr hattet es ja mal so gut miteinander, gell?

Also ich denke, rein grundsätzlich ist es schon so, dass Eltern in Elterngesprächen den Vorrang haben und weitere Personen nur dabei sein dürfen, wenn beide Elternteile einverstanden sind. Aber eben: Schwierig ist es wohl, sowas durchzusetzen, wenn der eine Elternteil auf Biegen und Brechen jemanden mitnehmen will :?

Ich hätte jetzt vielleicht noch gehofft, dass die LP - aus Ihrer Erfahrung heraus - vielleicht sagen kann, wie man in solchen Fällen vorgeht. Aber wie ich auch schon geschrieben habe und Dir ja offenbar die LP bestätigt hat: Sowas erlebt man selten bzw. von daher gab's da vielleicht auch noch nie einen Präzedenzfall und es kann Dir von daher wohl auch niemand sagen, wie man mit sowas umgeht...

... rein rechtlich ist es sicher so: Beide Elternteile haben (unabhängig vom Sorgerecht) ein Informations- und Auskunftsrecht. Und: Rein rechtlich ist es sicher auch so, dass "aussenstehende" Personen dieses Recht in Bezug auf ein Kind eben nicht haben. Das heisst, die LP dürfte nun - einfach so - der Frau Deines Ex nun keine Auskunft und keine Informationen geben. Aber eben: Wenn er - als ebenfalls sorgeberechtigter Elternteil - da nun explizit darauf besteht, dass seine Frau immer involviert ist, wird es wohl wirklich schwierig :? .

Wie gesagt: Ich weiss nicht, ob es da überhaupt eine gesetzliche Regelung oder einen Präzedenzfall gibt, da ich so ein Problem auch noch nie gehört habe. Meistens geht es ja höchstens darum, dass sich die Eltern streiten, wer von beiden am Elterngespräch teilnehmen will bzw. der eine vielleicht nicht mit dem anderen ans Elterngespräch gehen will... aber dass der eine Elternteil trotz Anwesenheit und gegen den Willen ums Verrecken den neuen Partner mitnehmen will... wie gesagt: Auch noch nie gehört :? Wie gesagt: Grundsätzlich finde ich ein Elterngespräch zu dritt eh blöd und unnötig, wenn ja schon beide Elternteile dabei sind... aber eben: Das ist nur meine persönliche Meinung :wink: .

Kennst Du einen Juristen, der Dir da evtl. eine Antwort geben kann oder mal recherchieren könnte? Sonst frag mal Danci... sie ist doch Anwältin. Evtl. hat sie schon mal von einem solchen Fall gehört.

EDIT: Habe gerade diesen Artikel hier gefunden - passt zwar nicht 100%ig auf Deine Situation (Ihr habt ja gemeinsames Sorgerecht), geht aber genau um dieses Thema... so wie es aussieht, ist gegen die Anwesenheit von Stiefeltern grundsätzlich nichts einzuwenden... aber eben: Offenbar kennt man diesen Fall auch nur, wenn der eine Elternteil verhindert ist. Von daher: Wenn Du nicht einverstanden bist und die Frau Deines Ex nicht dabei haben willst, könnte wohl anscheinend höchstens die Schule intervenieren... aber ist natürlich auch Scheisse... und müssen tut sie halt auch nicht :? .

http://www.beobachter.ch/familie/trennu ... ternabend/

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Moreen
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Moreen »

@siri, einen Anwalt brauchst du gewiss nicht, um diese Frage beantworten zu lassen. Fact ist: DU hast den Löwenanteil der elterlichen Obhut. Die Kinder haben mit der Partnerin Deines Ex nur am Rande etwas zu tun. Was die Lehrpersonen über eure gemeinsamen Kinder zu berichten hat, geht nur dich und deinen Ex etwas an!

Hau auf den Tisch; ein kategorisches ICH WILL DAS NICHT sollte reichen. Du bist die Mutter; du hast ein Mitspracherecht. Wenn es auf dem verbalen Weg nicht geht, schreib ihm eine Mail - kurz, knapp, prägnant. Und mit 'CC' an die Lehrperson losschicken.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Mutsch
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Mutsch »

Interessant was ich da gelesen hab. Also mir ist es egal was der Kindsvater sagt, ich lebe seit über einem Jahr mit meinem neuen Partner und den Kinder zusammen. Alleine werde ich auf jedenfall nicht an so ein Elterngespräch gehen alleine schon nicht weil der nen psychischen Knacks hat und ich dem jegliches zutraue...! Das gemeinsame Kind lebt bei mir er hat seit knapp zwei Wochen das gemeinsame, die Grosse geht alle 14Tage zu dem... Mein Partner zieht sie mit gross da ist es für mich logisch das er an sowas mitkommt! Der Vater hat mir auch schon "gedroht" ich solle ja nicht machen das er ihm über den Weg läuft. Wenn er ein Problem mit ihm hat ist es sein Problem nicht meins!

Meine Meinung, ist halt jeder anderer Meinung wie ich sehe... [-]

siri
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von siri »

Mutsch, dein Verhalten kann ich nicht nachvollziehen.

Lumida, meine Freundin selber Lehrerin hat mir den Hinweis gegeben betreffend rechtlicher Abklärung. Ja, wir hatten es lange gut. Unglaublich dieser Zirkus 7 Jahre nach Trennung.

Wenn mein Ex sie dabei haben will gehe ich nicht mit und verlange bei den 2 Lehrer ein seperates Gespräch. Denke das macht er nicht weil ihm das peinlich ist. Ich würde das auch klar so kommunizieren. Wir wohnen in einem kleinen Dorf wo jeder jeden kennt.Zu einem Anwalt werde ich nicht gehen, dafür ist mir das Geld zu schade. Beim Elternabend war sie auch anwesend..

Lunida
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Lunida »

@Mutsch
Verstehe ich also auch nicht ganz... ich meine, Du bist ja dann mit der LP im Gespräch, d.h. musst ja nicht alleine mit Deinem Ex in einem Raum sitzen. Von daher denke ich schon, dass es zumutbar wäre, dass Du an so ein Gespräch alleine gehst... umso mehr, wenn der Kindsvater ein Problem damit hat, wenn Du Deinen Partner mit nimmst (was ich persönlich verstehen kann). Wie gesagt: An einem Elterngespräch müsste ich es auch nicht haben, dass mein Ex seine Partnerin mitnimmt... es heisst ja ELTERNgespräch... und nicht Familiengespräch oder Patchworkgespräch :wink: . Und ich finde, es hat auch viel mit Respekt zu tun, dass man halt den Willen des anderen Elternteils auch berücksichtigt... auch wenn man getrennt ist und das Heu nicht mehr auf derselben Bühne hat :wink: . Wenn der neue Partner mit an eine Theateraufführung oder an einen Elternabend kommen will, wo es ja viele Leute (auch Geschwister, Grosseltern, etc.) hat und keine vertraulichen Dinge über das Kind besprochen werden: Ok! Aber bei einem Elterngespräch liegt es meines Erachtens schon in der (wenn möglich gemeinsamen!) Entscheidung der Eltern, wer da dabei sein soll. Und wenn ein Elternteil den neuen Partner der oder des Ex nicht dabei haben möchte und wirklich ein ELTERNgespräch möchte, finde ich, dass man das respektieren sollte. So ein Gespräch ist ja i.d.R. nur 1 bis max. 2 Mal pro Jahr... da sollte man es ja schon schaffen, sich für diese halbe Stunde - in Anwesenheit der LP - mal "alleine" mit dem Ex (mit dem man ja immerhin mal Kinder gezeugt hat!) in einen Raum zu setzen :roll: Und eben: An einem Elterngespräch werden vertrauliche Informationen bezüglich des Kindes ausgetauscht. Da müsste ich es auch nicht haben, dass die Partnerin meines Ex dabei sitzt :roll: . Wenn er ihr nachher davon erzählt - ok, das kann ich nicht verhindern. Aber am Elterngespräch hat sie trotzdem nichts verloren, wenn ich dabei bin (würde ich an so einem Termin fehlen und mein Ex würde gehen und würde seine Partnerin noch mitnehmen wollen... ok, das wäre wieder eine andere Geschichte... aber ich gehe grundsätzlich IMMER an JEDES Elterngespräch, d.h. von daher stellt sich diese Frage bei uns gar nicht :wink: ).

@Siri
Ich denke, das mit den 2 Gesprächen in Eurem Fall kannst Du halt auch nicht machen - ist ja eine Zumutung für die LP, die dann Eure Probleme (für die sie nichts kann!) ausbaden muss. Aber eben: Wenn sich Dein Ex wirklich stur stellt, dann würde ich das Gespräch mit der LP suchen und dann soll man von der Schulleitung aus Deinem Ex einen Brief schreiben, in dem man ihn darum bittet, dass er an dieses Gespräch als Vater alleine kommt, damit man wirklich ein ELTERNgespräch machen kann. Denn: Wenn Vater und Mutter einverstanden sind, kann man ja noch die halbe Familie an so ein Gespräch mitnehmen :wink: , aber eben: Wenn Vater oder Mutter nicht möchten, dass da noch eine Drittperson bei solchen Gesprächen dabei ist, ist das sicher zu respektieren. Der/die neue Partner(in) hat ja auch keinerlei Entscheidungsbefugnis und im Grundsatz auch keinerlei Recht auf Information bezüglich des Kindes - von daher ist der Fall eigentlich schon klar.

... ganz abgesehen davon, dass ich es eben "bireweich" finde, wenn man an ein Elterngespräch zu dritt oder zu viert (wenn denn sogar beide Eltern ihre neuen Partner mitnehmen wollen) auftaucht... eine halbes Rudel :shock: :lol: ... und wenn möglich wollen dann ja auch alle 3-4 Personen noch mitreden und mitentscheiden und ihren Senf dazugeben, was sicherlich schon manchmal mit 2 Personen (den Eltern) nicht so einfach ist... die arme LP! :lol:

siri
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von siri »

Lumida, min Ex ziehts dure er verlangt es 2. Gspräch bi de Lehrer. Tja, hoffentlich reagiert der Lehrer..

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Ups...
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Ups... »

Hmmmm....

Ich wiederum finde das interesse was die Stiefmutter zeigt schön... Glaube da wird wohl ein umdenken stattfinden müssen bei den Lehrern wenn die die Situation alle erziehenden an einem Tisch noch nicht kennen...

Ich finde den direkten Kontakt von Lehrer zu wichtigen Personen im Leben des Kindes wichtig... Und heute gibts soviel Patchwork... Da wird das auch in diesen Fällen vermehrt kommen...

tanne

Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von tanne »

Wenn beide Eltern anwesend sein können finde ich eine weitere Person unnötig. Meine Nachfolgerin möchte ich auf jedenfall nicht dabei haben.

Die Aussage von Mutsch finde ich krass :shock: Wie respektlos und ignorant ihrem Exmann gegenüber ist das denn.... :roll:

Lunida
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Lunida »

Ups... hat geschrieben:Hmmmm....

Ich wiederum finde das interesse was die Stiefmutter zeigt schön... Glaube da wird wohl ein umdenken stattfinden müssen bei den Lehrern wenn die die Situation alle erziehenden an einem Tisch noch nicht kennen...

Ich finde den direkten Kontakt von Lehrer zu wichtigen Personen im Leben des Kindes wichtig... Und heute gibts soviel Patchwork... Da wird das auch in diesen Fällen vermehrt kommen...
Interesse in Ehren - dagegen sagt ja niemand was. Aber eine Stiefmutter oder ein Stiefvater kann ja dann auch durch die Mutter bzw. durch den Vater informiert werden. Wie gesagt: Wenn da der Vater seine neue Partnerin mitnehmen will, die Mutter ihren neuen Partner, sitzen schlussendlich 4 (!) Personen vor der LP... 4 Personen, die sie informieren muss... 4 Personen, die mitreden wollen... 4 Personen, die Fragen stellen... 4 Personen, die sich dann evtl. auch nicht einig über das weitere Vorgehen sind (wobei ja dann eh max. 2 davon ein Mitspracherecht haben!)... und grundsätzlich haben heutzutage ja LP nur eine halbe Stunde Zeit für solche Elterngespräche und ich finde das teilweise schon knapp, wenn man alleine oder zu zweit mit der LP ist... wenn man dann zu dritt oder zu viert ist, wird das sicher nicht besser. Und eben: Zu viert wegen einem Kind vor der LP zu hocken - sorry, finde ich einfach too much. Und ich bin der Meinung, dass es durchaus zumutbar ist, dass der Vater Zuhause die neue Partnerin bzw. die Mutter Zuhause den neuen Partner über den Inhalt des Gespräches informiert... denn grundsätzlich geht es ja max. um die Information (wenn beide Eltern vorhanden sind, beide sich engagieren, hat der Stiefvater bzw. die Stiefmutter ja eh null Mitspracherecht bei schulischen Entscheidungen).

Klar, wenn Vater und Mutter einverstanden sind, dass weitere Anwesende beim Gespräch dabei sind - ok (ich persönlich finde es trotzdem bireweich, zu dritt oder zu viert an ein solches Gespräch zu gehen... wie gesagt: Die arme LP :lol: ). Aber wenn Vater oder Mutter darauf bestehen, dass so ein Gespräch nur zu zweit stattfindet (nämlich eben nur mit den Eltern), finde ich, dass so ein Wunsch zu respektieren ist. Bei getrennten/geschiedenen Eltern ist es ja oftmals nur schon schwierig, die 2 an einen Tisch zu kriegen und zu gemeinsamen Entscheidungen zu bringen - da ist es wenig hilfreich, wenn da noch eine dritte oder vierte Person mitquatscht.... und grad wenn die Verhältnisse so wie bei Siri schwierig ist: Da sitzt dann sie auf der einen Seite und der Vater und seine neue Frau auf der anderen Seite... 2 gegen 1... und die LP dazwischen... sorry, das kann und darf einfach nicht die Rolle der LP sein :!: Schwierig genug, wenn sie zwischen 2 Elternteilen sitzt, die nicht mehr (oder nur schwierig) miteinander können - wenn da dann noch einer (oder beide) "Verstärkung" mitbringen und so eben 2 gegen 1 oder 2 gegen 2... sorry, da hört's.

Es gibt gewisse Strukturen, die man aufgrund Patchworkfamilien anpassen muss. Da gebe ich Dir recht. Aber: Ein Elterngespräch ist immer noch ein Elterngespräch - und als Eltern definiere ich jene, die entweder biologisch Eltern sind oder durch das Sorgerecht. Und die haben bei solchen Gesprächen meines Erachtens den Vorrang - sehe denn Sinn echt nicht ein, dass da noch 1-2 weitere Personen dabei sitzen müssen, die ja (rein faktisch und gesetzlich!) null Mitspracherecht und null Entscheidungsbefugnis haben. Bringt einfach nichts.

Oder stell Dir die Situation mal 1:1 vor: Dein Mann verlässt Dich wegen einer anderen (15 Jahre jünger :wink: ) und lässt Dich mit den Kindern hocken - ab dann kämpfst Du Dich mit den Kindern alleine durchs Leben... finanziell unten durch... kräftemässig unten durch.. und ständig Konflikte mit Deinem Ex. Und dann kommt ein Elterngespräch und er will seine neue Freundin mitnehmen, die dann auch dabei sitzen und in Bezug auf EUER gemeinsames Kind mitreden und mit entscheiden will - ich garantiere Dir: Spätestens dann plädierst Du nicht mehr dafür, dass man die Strukturen für Patchwork-Familien anpasst :wink: :lol:

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Ups...
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Ups... »

Lunida hat geschrieben:
Oder stell Dir die Situation mal 1:1 vor: Dein Mann verlässt Dich wegen einer anderen (15 Jahre jünger :wink: ) und lässt Dich mit den Kindern hocken - ab dann kämpfst Du Dich mit den Kindern alleine durchs Leben... finanziell unten durch... kräftemässig unten durch.. und ständig Konflikte mit Deinem Ex. Und dann kommt ein Elterngespräch und er will seine neue Freundin mitnehmen, die dann auch dabei sitzen und in Bezug auf EUER gemeinsames Kind mitreden und mit entscheiden will - ich garantiere Dir: Spätestens dann plädierst Du nicht mehr dafür, dass man die Strukturen für Patchwork-Familien anpasst :wink: :lol:
Anderes Beispiel:

Der Mann verlässt die Frau als das Kind 3 Monate alt ist. Recht schnell findet die Frau einen neuen Mann - das Kind hat zu diesem Mann die Papa-Haltung. Er sitzt täglich mit dem Kind am Tisch und macht Hausaufgaben. Er unternimmt alles was in der Schule interessiert mit dem Kind etc. - aber am Elternabend - wo es darum geht wie das Kind weiter gefördert - gefordert werden muss - da hat er nix zu suchen. Da muss die Mutter hin, die eigentlich gar nicht richtig weiss, wo das Kind in der Schule wie gut ist - weil das ja alles der Vater macht... hhmmm...

Und sorry - die LP hat täglich mit 25 Schülern zu tun - meinst du, die käme nicht mit 4 Erwachsenen z'schlag? Und oft ist es so, dass der neue Partner die Exen ein wenig beruhigt, so dass die Wogen weniger sind wenn zu 4t statt zu 2t?

Klar wär ich hässig, wenn mein Mann gehen würde. Dass ich in so einem Fall keine finanzielle Unterstützung bekommen würde weiss ich jetzt schon - das wär wirklich so! Aber, wenn ich dann einen anderen Mann hätte, würd ich den gerne in solche Sachen involvieren - weil der ja nicht nur mich, sondern auch mein Kind "nehmen" würde...

Mutsch
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Mutsch »

Danke Ups... !

Lunida
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von Lunida »

Aber wenn man Strukturen hat, wo der Stiefvater praktisch alles über das Kind weiss und man selber als Mutter wenig bis gar nichts... mhmmm... sorry... das würde mir also zu denken geben :!: Mein letzter Partner hat sich auch sehr stark in unserem Familienleben integriert und wusste - dadurch das er fast täglich mit mir und meinem Sohn zusammen war, wir Weekends und Ferien zusammen verbrachten, etc. - wahrscheinlich auch mehr über meinen Sohn als das sein Vater tut (weil dieser ihn nur jedes 2. Weekend sieht und sich sonst relativ wenig interessiert :roll: ). Aber: Er wusste sicher nie mehr über mein Kind als ich als Mutter :!: Und: Für mich war trotzdem immer klar, dass mein Ex an die Elterngespräche mitkommt, weil er als biologischer Vater (und sogar, obwohl er nicht mal das Sorgerecht hat, weil er es gar nie wollte :wink: ) da eine Vorrangs-Rolle hat. Ich habe alles, was ich im Elterngespräch besprochen habe, mit meinem damaligen Partner besprochen bzw. ihn über alles informiert - das ist ja selbstverständlich und auch kein Problem. Aber eben: Ich fand's auch unnötig, ihn da noch zusätzlich als Drittperson mitzunehmen (und gottseidank hatte er diese Erwartung auch nie, weil er diese Situation umgekehrt, d.h. als geschiedener Vater kannte und auch nicht gewollt hätte, dass seine Ex ihren neuen Partner mit an die Elterngespräche nimmt).

Ich hatte da immer eine sehr klare Haltung: Der Vater meines Kindes hat in so ziemlich allen Bereichen meines Lebens seinen Wert mit der Trennung verloren - da gebe ich in so ziemlich allen Bereichen meines Lebens seither anderen Menschen den Vorrang. Das ist auch richtig so. Aber: Wenn es um seine Rolle als Vater geht, hat er immer Vorrang - egal, was ich sonst von ihm halte oder wie wir miteinander umgehen. Da muss auch ein Partner bei mir zurückstecken - denn auch der beste Partner an meiner Seite wird immer nur eine Art "Kollege" für mein Kind sein, nie ein "Vaterersatz" oder 2. Vater... denn mein Sohn hat einen Vater. Da gibt es für mich keine Diskussion. Und da meine bisherigen Partner auch immer geschiedene Väter waren, die die Situation umgekehrt kannten, haben sie diese Haltung von mir auch immer unterstützt und mitgetragen (weil es ihnen ja umgekehrt bei ihren Kindern auch immer wichtig war, dass sie die Väter bleiben und es da keine Konkurrenzsituation gibt).

Aber klar: Hätte mein Ex mal nicht an ein Gespräch kommen wollen/können und hätte ich nicht alleine gehen wollen, hätte ich ihn gefragt, ob es für ihn ok sei, dass ich meinen Partner mitnehme - und das wäre für ihn dann sicher auch kein Problem gewesen! Aber eben: Zu dritt oder viert an ein solches Gespräch zu gehen, finde ich überflüssig - und grad wenn die Eltern es sonst schon schwierig miteinander haben, wenig konstruktiv.

Und eben: Rein rechtlich ist ja die Situation schon klar: Grundsätzlich haben bezüglich des Kindes nur die leiblichen Eltern ein Auskunftsrecht bzw nur denen gegenüber hat die LP eine Informationspflicht. Selbst wenn man den besten Partner der Welt hat, der jeden Tag 24 Stunden um das Kind herum ist und es 1000 Mal besser kennt, als der leibliche Vater: Wenn er das Kind nicht adoptiert, hat er - rein rechtlich gesehen - keinerlei Rechte in Bezug auf das Kind. Ist einfach so.

Aber eben: Ich schätze, man denkt da evtl. anders darüber, wenn man selber in so einer Situation drin ist, als wenn man die Situation eben selber nicht kennt und nur "in der Theorie" darüber urteilt (sorry, nicht böse gemeint... aber ist einfach so). Als ich noch nicht getrennt war, hatte ich über ganz vieles betreffend diesem Thema auch eine andere Meinung :wink: . Und ich wette mit Dir: Wenn Du getrennt wärst, kein gutes Verhältnis mit Deinem Ex und noch ein viel weniger gutes Verhältnis mit der neuen Frau Deines Ex, möchtest Du auch nicht, dass sie beim Elterngespräch noch mit dabei ist und mit quatscht... da würdest Du Dich garantiert auch mit Händen und Füssen dagegen wehren! :wink:

siri
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Re: Rechtliche Auskunft betreffend Elterngespräch

Beitrag von siri »

Lumida, ja es war sicher auch mein Fehler das ich zu allem ja gesagt habe. Muss jetzt meine Grenzen ziehen. Es kann nicht sein, dass mir ihr Verhalten so an die Nieren geht.

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