Wie gesagt: Ich kann die Gefühle vieler Mütter verstehen... aber "gesunder Menschenverstand" oder "wie war es früher" hin oder her: Wenn es um die rechtliche Situation geht, ist der Fall klar: Auf einer Strasse spielen, ist nicht erlaubt. Und da ist es egal, ob es eine Sackgasse oder eine Privatstrasse ist - Strasse ist Strasse. Und wenn 50 erlaubt ist, bringen Sprüche von wegen "ich fahre auf solchen Strassen nie 50" auch nichts. Denn: Der Gesetzgeber hat offenbar irgendwann entschieden, dass es eine 50er-Strasse ist - d.h. man darf 50 fahren und kann deshalb von den Autofahrern nicht verlangen, dass sie alle nur 20 oder 30 fahren (dann müsste man die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dieser Strasse gesetzlich ändern). Und wenn ein Auto mit 40-50 kommt (was auf dieser Strasse absolut i.O. ist!) und der Fahrer hat plötzlich (überraschend - weil er zum ersten Mal in diese Strasse fährt und nicht weiss, dass hier jeweils Kinder spielen) spielende oder mit dem Velo herumfahrende Kinder vor sich, dann reicht kein Bremsmanöver dieser Welt, um ein Unglück noch verhindern zu können.
Hier ein Teil aus einem Beobachter-Artikel:
Quartierstrassen sind hingegen kein Kinderspielplatz. Spielen ist nur auf verkehrsarmen Nebenstrassen und auf beschränkten Teilen davon erlaubt.
Wie gesagt: Man kann hier nun noch seitenweise darüber diskutieren, dass es gemäss gesundem Menschenverstand eigentlich erlaubt sein sollte, die Nachbarn blöd sind, die motzen, etc. - an der Rechtslage ändert es nichts: Spielen auf einer 50er-Quartierstrasse (auch wenn es eine Sackgasse ist) ist nicht erlaubt.
Und ganz ehrlich: Ich würde mir auch ernsthaft überlegen, ob Ihr wirklich unbedingt durchsetzen wollt, dass Eure Kinder dort weiterhin spielen dürfen - auch wenn alle Nachbarn einverstanden wärt. Denn wie gesagt: Es ist einfach saugefährlich! Die Anwohner wissen das vielleicht und fahren dementsprechend - aber wenn jemand zum ersten Mal in diese Strasse einbiegt, vielleicht noch irgendein Haus sucht und dementsprechend abgelenkt ist, nicht auf Euren Döggel achtet und mit 50 gefahren kommt, beträgt sein Bremsweg im allerbesten Fall 12-13 Meter (wenn er schnell reagiert) - im schlimmsten Fall bis zu 20/25 Meter. Jetzt stell Dir mal vor, ihm kommt auf dieser Strasse (für ihn unerwartet) eine Gruppe Kinder rennend entgegen oder ein Kind auf einem Velo, das mitten auf der Strasse seine Runden dreht... jesses, daran will ich gar nicht denken! Und sorry, wenn sowas passiert, trägt Ihr sogar die Schuld daran: Denn Ihr habt den Kindern erlaubt, auf dieser Strasse zu spielen und der Döggel bietet schlussendlich keine genügende Sicherheit.
Einem Kollegen von mir ist das mal passiert: Er ist genau in eine solche Sackgasse in einem Wohngebiet rein gefahren (musste dort zu einem Kunden - er kannte die Strasse/Gegend nicht) - allerdings (weil er selber Kinder hat und generell sehr vorsichtig fährt) fuhr er gottseidank nur mit 20-30km/h. Aber es war genau diese Situation: Plötzlich kam ein Kind, das mitten auf der Strasse fuhr, auf dem Velo auf ihn zugerast. Er konnte noch bremsen, das Kind nicht mehr... passiert ist aufgrund der Tatsache, dass das Kind "nur" in sein stehendes Auto rein fuhr, nicht viel (Velo kaputt, ein paar Schäden am Auto, Kind hatte ein paar harmlose Schürfwunden)... aber er hat nachher selber gesagt: Wäre er 40-50km/h gefahren (wie es in dieser Strasse erlaubt gewesen wäre!), hätte er unmöglich so schnell bremsen können und das Kind wäre ihm wirklich unter das Auto gekommen...!
Von daher wie gesagt: Man kann von Autofahrern nicht verlangen, dass sie auf einer Strasse, auf der 50 erlaubt ist, einfach generell nur 20-30 fahren (dazu müsste man über den Gesetztgeber gehen, der dann die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dieser Strasse anpasst) - und der Döggel gibt auch keine Sicherheit, dass ein Autofahrer da wirklich realisiert, dass vor ihm auf der Strasse spielende Kinder (oder sonst ein Hindernis sein könnte) und auf 20-30km/h runter drosselt. Und wie Du ja geschrieben hast: "Eigentlich"

ist immer ein Erwachsener dabei... na ja... und auch wenn ein Erwachsener dabei ist: Wenn ein Autofahrer mit 50km/h gefahren kommt und gerade in dem Moment ein Kind auf die Strasse rennt, nützen auch 5 Erwachsene dort nichts...
... wie gesagt: Die Rechtslage ist klar. Und mir als Mutter ginge da die Sicherheit meines Kindes auch vor und ich würde meinem Kind nicht erlauben, auf der Strasse zu spielen. Dafür gibt es Spielplätze und Wiesen. Aber auf Strassen wird generell nicht gespielt. Dafür ist mir das Leben meines Kindes zu kostbar.
Ach ja, und was dieses Argument von wegen: "Wir haben FRÜHER auch auf dieser Strasse gespielt und ich würde das meinem Kind gerne auch ermöglichen" anbelangt:
1990 waren in der CH rund 3 Millionen Personenwagen zugelassen. 2014 waren es fast 4.5 Millionen. Wenn man den Bestand von 1980 mit dem Bestand von 2014 vergleicht, hat der sogar um 95%

zugenommen!

Es ist einfach nicht mehr wie früher. Der Verkehr hat zugenommen, dementsprechend auch der Stresspegel der Leute und man muss viel aufmerksamer fahren, da viel mehr Verkehrsteilnehmer (Fussgänger, Motorradfahrer, etc.). Irgendwer hat es geschrieben: Spielen auf Strassen, wie es vielleicht vor 30-40 Jahren noch gemacht wurde, ist einfach nicht mehr zeitgemäss. Wir fahren mit unseren Kindern schliesslich auch nicht mehr - wie vor 40 Jahren - ungesichert im Auto herum. Vor 40 Jahren hatte kein einziges Kind ein Velohelm an... niemand fuhr mit Helm Ski... usw. Es ist halt einfach nicht mehr wie vor 30-40 Jahren... in ganz vielen Bereichen nicht mehr. Und ja, auch wir haben vor 35 Jahren teilweise noch an Orten gespielt, wo ich mein Kind heute auch nicht mehr spielen lassen würde (aus div. Gründen). Schade - ja. Aber es ist halt einfach so - ob es einem gefällt oder nicht. Die Situationen und Verhältnisse haben sich verändert.