wunderschöne Geburt

[+Sonne+]

Da ich mir ab Mitte der Schwangerschaft schon viele Gedanken zur Geburt gemacht habe und dazu auch viele Geburtsberichte hier im Forum gelesen habe, möchte auch ich nun meine Geburt hier beschreiben.

Zuerst kurz zu meiner Schwangerschaft. Ich hatte eine problemlose sehr schöne Schwangerschaft, obwohl gegen Ende hin die Ungeduld doch langsam grösser wurde.
Jetzt im Nachhinein, denke ich, hätte ich gerade die Schlussphase mit dem schön grossen Bauch noch viel mehr geniessen sollen. Aber hoffentlich war diese erste Schwangerschaft nicht meine letzte.
Ich habe mich immer sehr fit gefühlt und war auch noch lange in den Bergen aktiv unterwegs. (gewandert oder mit dem Bike)

Ein knapper Monat vor ET habe ich mein Arbeitspensum von 100% auf 50% reduziert.
Ich arbeite im Büro und konnte je nach meinem Befinden mal eher, oder mal später nach Hause. Hier sei nochmal meinen Chefs gedankt.

Nun bin ich wie jeden Wochentag morgens aufgestanden und ging arbeiten. Irgendwie hatte ich an diesem Tag einfach ein komisches Gefühl im Bauch. Ich dachte mir es sei wieder eine Darmgeschichte, da ich das vom letzten Schwangerschaftsmonat schon kannte.
Als ich mich aufs Velo setzen wollte, stimmte irgendwas nicht, es fühlte sich irgendwie unbequem an. Gut ich machte rechtsum kehrt und ging ausnahmsweise mit dem ÖV arbeiten.
Im Büro dann alles ganz normal, einfach hin und wieder ein komischen Ziehen im Bauch.
Ich dachte mir, vielleicht geht es nun doch bald los. Die Vorfreude auf die Geburt und vor allem auf unser kleines Baby war enorm.
Ich teilte meinen Chefs mit, dass heute ein komischer Tag sei und ich am Nachmittag nicht mehr arbeiten werde.
Bevor ich mich aber auf den Heimweg machte, habe ich noch das Geburtskärtli soweit fertiggestellt, auf den USB Stick geladen und das Chaos auf meinem Bürotisch aufgeräumt. Mittlerweile war nach 13 Uhr.
Als ich dann im Supermarkt mit Mittagessen und Abendessen an der Kasse stand, habe ich mich das erste mal wirklich gefragt ob das doch tatsächlich Wehen sein könnten.

Zu Hause angekommen und Mittag gegessen, es war nun ca. 15.00 Uhr, kam das Ziehen immer regelmässiger. Ich war mir nun sicher, das sind die Wehen! Ich habe mich unheimlich gefreut, dass es nun losgeht. Kurz die Abstände gemessen, ca. 7min.
Da ich überhaupt keine Schmerzen hatte, und mir mehrmals gesagt wurde, dass eine Geburt durchschnittlich 10h dauerte, habe ich mich auf eine anstrengende Nacht eingestellt. Meine Hebamme meinte am Telefon nur, ich könne noch ruhig zu Hause bleiben und mit meinem Mann Abend essen. Ich solle mich doch anschliessend nochmal bei ihr melden.
Jetzt habe ich meinen Mann informiert. Er solle noch ruhig zu Ende Arbeiten und wie gewohnt nach Hause kommen.

Ich habe es mir inzwischen auf dem Sofa bequem gemacht, habe einen DokFilm geschaut und immer wieder die Wehen kniend vor dem Sofa veratmet (wie im SS-Yoga gelernt) Schmerzen hatte ich noch immer keine. Es war nun mittlerweile nach 16.Uhr.

Um 16.30 stand dann plötzlich mein Mann schon da, sein Chef habe Ihn nach Hause geschickt.
Er hat sich rasiert, ging duschen und ich habe weiterhin die Wehen, welche doch schon in kleineren Abständen kamen veratmet.

Plötzlich spürte ich einen enormen Pressdrang. Ich habe mal gelesen, dass man den Pressdrang, falls man noch nicht im Spital sei, unterdrücken sollte. Hm... Das gelang mir nicht.
Als dann in einer Wehe die Blase gesprungen ist, wurde ich doch langsam nervös.
Auch mein Mann hat erst jetzt richtig begriffen, dass es losgeht.

Ich ging kurz duschen und mein Mann das Auto holen.
Jetzt erst habe ich Schmerzen wahrgenommen. Aber immer noch sehr schwach, so dass ich mir dachte, die Geburt dauere sicher noch die ganze Nacht. So unter dem Motto es muss doch noch viel schlimmer werden. Es war ca. 17.10 Uhr.

Wir wohnen zum Glück sehr nah vom Spital.
Bei der Anmeldung im Spital musste ich während einer Wehe in den Vierfüssler. Ich hatte starken Pressdrang. Eine Hebamme kam geeilt und ich wurde im Rollstuhl (jesses...) in den Kreissaal im unteren Geschoss gefahren. Ankunft im Spital 17.30Uhr.

„Jetzt wollen wir mal schauen wie weit Sie sind“, sagte die Hebamme und als nächstes:
“hui da ist ja schon das Köpfchen!“
Jetzt konnte ich mich endlich dem Pressen richtig hingeben. Mein Mann hat nur noch grosse Augen gemacht.

Drei Presswehen später konnte ich das Köpfchen mit meinen Händen berühren. Wow, ich denke noch sehr oft an diesen wichtigen ergreifenden Moment zurück.
Noch einmal Pressen und unser kleiner Junge wurde um 17.50 Uhr geboren.
Er sah so wunderschön aus und lag nun auf meiner Brust. Der Moment war einfach nur unbeschreiblich schön.

Da ich keine Geburtsverletzungen hatte, konnten wir die nächsten zwei Stunden direkt nach der Geburt und der Nachgeburt ungestört zu Dritt im Kreissaal verbringen und diesen besonderen Moment mit unserem Wunder geniessen.

Wir sind unendlich dankbar.

Ich konnte eine wunderschöne Geburt erleben,
weil ich genau wusste was in meinem Körper während der Wehen passiert,
weil ich so voller Freude auf die Geburt und unseren kleinen Jungen war,
weil ich grösstenteils alleine zu Hause sein konnte,
weil ich das Glück hatte kaum Schmerzen zu spüren
weil ich die Techniken vom SS-Yoga anwenden konnte und
weil ich keine starren Vorstellungen hatte wie die Geburt genau verlaufen sollte und offen für alles war.

Leider hat es meine Hebamme nicht mehr rechtzeitig ins Spital geschafft.

[Snoopy2014]

So eine schöne Geburt, Gratuliere Dir zu Eurem kleinen Jungen.
Ich dachte meine Geburt (7h) sei schon kurz, aber anscheinend geht es noch kürzer.
Ich war auch im SS-Yoga und habe Hypnobirthing angewendet. Die Wehen bis zum Blasensprung waren auch sehr gut anzunehmen und nicht wirklich schmerzhaft, dannach kam ich ebenfalls etwas ins Schwitzen.
Wünsche Euch eine schöne Kennenlernzeit und alles Gute.

[kimilein87]

wow danke für diesen wunderbaren bericht!! da stellt man sich gleich wieder ganz anders auf das thema geburt ein! ich wünsche euch alles gute, geniesst euren sohn!

[Mimi15]

Toll zu lesen[-]️

[Alexa12]

Wow, herzliche Gratulation und Danke, dass du den Bericht mit uns teilst. Das macht mir Mut

[Tschabby]

Schön geschrieben

[+Sonne+]

Snoopy, wir kennen uns vom November Babys Forum (obwohl kleiner Mann ein Dezemberli ist)
Ich habe das Hypnobirthing-Buch auch gelesen, habe aber die Übungen nicht wirklich konsequent trainiert. Die CD ist noch immer geschlossen in der Originalverpackung
Aber das Buch zeigt einem wirklich sehr gut auf, was genau im Körper passiert, und das hat mir wirklich geholfen.

Kimilein und Alexa
Gern geschehen. Genau das möchte ich auch mit meinem Bericht erreichen. Mut machen, und vor allem das Vertrauen in den eigenen Körper stärken.

Mimi und Tschabby
Danke!