In der 38. Ssw hatte ich einen Kontrolltermin bei der Hebamme. Ich äusserte meine Bedenken, dass es mir nicht ins Spital reichen könnte, weil schon die ersten beiden Geburten ziemlich schnell gingen (ca. 6h ab der ersten Wehe). Sie meinte lachend „keine Angst, auch die dritten fallen nicht einfach so raus“.
Am Abend vor ET hatte ich erste Wehen. Sehr unregelmässig und gut auszuhalten. Ich war unsicher, schaute bis Mitternacht fern und ging dann doch ins Bett. Dort hatte ich im Abstand von 10 min. zwei stärkere Wehen, so dass ich im Spital anrief, im Hinterkopf die zweite Geburt, bei der ich trotz sehr schwacher und unregelmässiger Wehen in kürzester Zeit offen war. Um ca. 2 Uhr waren wir im Spital. Der Befund: 2 cm. Das hiess also gar nichts, so weit war ich auch schon beim Untersuch in der 38. Ssw.
Bis zum Morgen waren die Wehen trotz Treppenlaufen weg, also ab nach Hause, und das als Drittgebärende
Am nächsten Morgen war immer noch alles ruhig. Ich war zum Geburtstagsfest meiner besten Freundin eingeladen, und so entschied ich mich, zu fahren. Kids ins Auto und los gings. 1.5h Fahrt.
Als wir um 11.15 Uhr dort angekommen sind, hatte ich einen sehr „unangenehmen“ Bauch, von der langen Fahrt, dachte ich.
Ich ging also ein bisschen spazieren, das half aber nichts. Da das Fest draussen war, bat ich meine Freundin, mich in ihrem Auto etwas hinlegen zu können, in meinem waren ja die Kindersitze.
Ich legte mich hin, und sie sagte, sie komme in 15 min. schauen wies mir geht.
Und plötzlich realisierte ich, dass ich nicht nur einen komischen Bauch hatte, sondern Wehen!
Als meine Freundin um ca. 12 Uhr wieder kam, schaute sie mich an und sagte „Wir haben hier in der Nähe ein Spital…“ „Ja, dann sollten wir wohl da hin“ meinte ich. Sie suchte die Tel. Nr. raus, ich rief an und erklärte die Situation, und dass wir gleich kommen.
Eine Freundin meiner Freundin, die ich nicht kannte, fuhr mich hin. „in 10 min. sind wir da“ sagte sie. Immer wieder schaute ich auf die Uhr, dann auf den Tacho, und dachte immer nur „fahr, fahr…“ Dann eine Baustelle-rot! Zum Glück wechselte die Ampel sofort auf grün.
Vor dem Spital angekommen, sagte die Freundin meiner Freundin, sie gehe mich schnell anmelden. Ich: „nein, ich komme gleich mit“. Im Eingang wartete schon eine Pflegerin mit dem Rollstuhl auf mich. Ich schickte meine Fahrerin zurück ans Fest, und die Pflegerin raste mit mir auf dem Rollstuhl los. Kaum im Gebärsaal, (um 12h21) fragte ich, ob ich in die Wanne dürfe.
„Moooment, zuerst untersuchen wir sie mal, legen sie sich hier aufs Bett“. Also Hose aus und rauf aufs Bett, und schon platzte die Fruchtblase. *zum Glück nicht im fremden Auto*
Jetzt ans Ctg. Aber ich war wohl zu zappelig, sie konnten jedenfalls die Bänder nicht schliessen, eine Hebamme hielt also die „Knöpfe“ auf meinen Bauch. Und schon kam die erste Presswehe. Ich verlangte das Tuch, welches von der Decke hing, damit ich mich irgendwo festhalten konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte die Hebamme (oder war es die Ärztin?) es von der Wand lösen. Nach weiteren 2 Presswehen war unser Sohn geboren-12h28.
Ich bin dem Personal im fremden Spital sehr dankbar, dass sie so schnell reagiert haben und in der kurzen Zeit, in der wir unterwegs waren alles bereit gemacht haben. Ebenso dankbar bin ich meiner Freundin, die meine zwei Grossen einfach übernahm!
Gg war übrigens an diesem Tag am arbeiten, und wäre ich nicht an dieses Geburtstagsfest gefahren - ihm hätte es wohl nicht gereicht um nach Hause zu kommen und mich rechtzeitig ins Spital zu fahren!
