Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

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Herzli84
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von Herzli84 »

Guete Morge f3male

Wurde dir für nach der Geburt gekündigt?! :shock: Ich bin wirklich ziemlich geschockt, was bei den Arbeitgebern (ich arbeite sogar im öffentlichen Bereich) in Bezug auf Schwangerschaft usw. abgeht. Ich habe schon ein gewisses Verständnis, ich war auch schon in einer Vorgesetzten-Position, das ist schon nicht einfach. Aber dass wir in der Schweiz noch so im "Mittelalter" sind, ist mir neu!!!

Wolltest du auch dein Pensum reduzieren? Ich möchte das nämlich auch noch ansprechen und gehe ebenfalls davon aus, dass es nicht möglich ist. Auch nicht, wenn ich anbiete, meine Kaderposition abzugeben und eine grössere Lohneinbusse (gerechnet auf 100%) in Kauf zu nehmen.

Aber ich habe immer noch Hoffnung. Es gibt Arbeitgeber wie die Axa Winterthur, die aktiv damit werben, dass sie Teilzeitjobs ermöglichen. Ich glaube, unter dem Strich kommen diesen Arbeitgebern motivierte fröhliche Mitarbeiter mit einem tieferen Pensum zu Gute, da diese viel mehr leisten, als überlastete 100%-ler.

Das tut mir sehr leid, dass es bei dir auch so mühsam ist… Es ist enorm belastend, wenn man dauernd für seine Position kämpfen muss… :(

Grüessli
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f3male
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von f3male »

Guete Morge Herzli

Nein, bis jetzt noch nicht. Es wurde mir einfach mitgeteilt, dass es nach der Babypause keine Möglichkeit gäbe mit "nur" 60% zurückzukehren. Wenn dann nur 80% (was ich aber nur unter klar definierten Voraussetzungen getan und mein GG auch reduziert hätte). Ich bin auch sehr erschrocken, aber langsam wundert mich echt nichts mehr (leider).

Das Spannende ist, dass diese Arbeitgeber gar nicht so viele Teilzeit-Jobs aufgeschaltet habe (das letzte Mal als ich nachschaute zumindest).

Du sagst es - aber wie du siehst, alleine bist du nicht.... Es gibt nur nicht so viele die darüber sprechen.

Grüessli
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Herzli84
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von Herzli84 »

Na schön, gestern hatte ich wieder meinen ersten Arbeitstag. 9 Stunden musste ich ohne Pause und ohne was zu essen durcharbeiten. Hat mein Kreislauf nicht mehr mitgemacht, nach etwas über 9 Stunden bin ich einfach nach Hause gegangen.

Ich musste mich wieder rechtfertigen, warum ich die 50%, die ich bis Weihnachten noch krank geschrieben bin, nicht auf Überzeit nehme, und das 1 Stunde lang! Bis Weihnachten soll ich einen Aufgabenberg abarbeiten, der unmöglich ist. Und ab Januar (6 Wochen vor meinem Termin) bin ich dann wieder zu 100% voll eingeplant (heisst 9-10 Stunden am Tag), als wär das selbstverständlich.

Als wir meine vorgeschlagene Pensumsreduktion für nach der Geburt auf 60% besprochen haben, war die Reaktion wie erwartet: Völlig schockiert, unmöglich dass ich sowas auch nur schon anspreche.

Es wird für mich also vermutlich leider auch nicht so weitergehen… :( Schliesse mich dir gleich an, f3male. Hast wohl recht, das ist wirklich ein Thema, was einiges schwieriger ist, als ich gedacht hab...
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f3male
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von f3male »

Wie bitte?! Du hast ja sogar vom Gesetz her eine Höchstarbeitszeit, die du als Schwangere leisten darfst.... Das ist doch einfach pure Schikane!

Ein Tipp, den ich gestern von meiner FA erhalten habe, fass das Gespräch als Mail zusammen, schick es dem Chef ob du dies alles richtig aufgeführt und verstanden hast und er soll dies rückbestätigen. Sollte er dies nicht machen, nimmst du an, dass alles wie im Mail beschrieben statt gefunden hat und er/sie einverstanden ist. Somit hast du was schriftliches und kannst dies auch mal deinem Rechtsschutz oder evtl. eurem HR vorlegen?
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Herzli84
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von Herzli84 »

Ja gäll, dachte ich auch!? :shock:

Danke viel Mal!!! Ich hatte das bereits das letzte Mal versucht, aber sie hat mir per Mail zurückgeschrieben, dass sie diese Aussagen nie gemacht hat. Gestern hat sie mich dann aber (natürlich mündlich) wieder gedrängt, die ärztlich verordnete reduzierte Zeit auf Überzeit zu nehmen. Ich schreib jetzt aber trotzdem für mich einfach nochmals alles auf. Ich möchte eigentlich die Situation nicht eskalieren lassen, aber wenn es nicht bessert, überlege ich mir wirklich, zum HR zu gehen. Ohne schriftliche Beweise ist das halt schwierig…

Das Beste wär einfach, ich würde mir für danach was Neues suchen. Hab schon mal bisschen geguckt, es gibt schon 60% Stellen in der Buchhaltung. Ich werde sicher keine Kaderposition mehr bekommen, aber damit kann ich leben. Ist mir 1000 Mal lieber, wenn ich dafür gerne zur Arbeit gehe und die Balance finde, damit ich dann genügend Zeit für meinen Kleinen hab… :wink:
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f3male
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von f3male »

Hm... ich glaube ich würde diese Aussage von ihr schriftlich verlangen und wenn sie sich weigert effektiv das HR einschalten und sie mit den Vorwürfen zusammen mit einem HR Menschen konfrontieren. Du hast dir ja alles notiert und wenn noch ein Zeuge dabei ist, hat sie keine Ausweichmöglichkeit.

Ich denke so ein kompletter Tapetenwechsel wäre sicher das Beste. und wie du sagst, Karriere ist nicht alles ;) Lieber die Zeit in das kleine Wunder investieren
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marypoppins
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von marypoppins »

@Herzli84 wie geht es dir heute? Hab mir gerade den Thread durch gelesen weil ich selber auch ziemlich am Anschlag bin. Wenn auch mit anderen Voraussetzungen als du. Bei dir ist das Ende der Ss ja jetzt schon sehr greifbar.

Alles Gute weiterhin
Liebe Grüsse
Mary
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Herzli84
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Re: Überlastung / Depression in der Schwangerschaft

Beitrag von Herzli84 »

Hmmm, es geht... Ich hab eine sehr schwierige Zeit hinter mir. Die Situation im Büro ist völlig eskaliert, meine Gynäkologin wollte mich erst nicht krank schreiben, da mein Zustand psychisch bedingt ist und die Psychiaterin kennt mich noch nicht richtig. Aber mir ist jetzt klar geworden, dass ich Prioritäten setzen muss. Der Druck macht mich kaputt und ist für meinen Kleinen auch gefährlich. Ich würde alles tun, unbezahlter Urlaub, Mutterschaftsurlaub vorziehen, egal, hauptsache ich kann endlich meine Schwangerschaft geniessen. Die finanziellen Engpässe kann man überbrücken, aber ich könnte mir nie verzeihen, wenn dem Kleinen was passieren würde.

Ich war aber mittlerweile so am Ende, dass ich nun doch krank geschrieben wurde, ich hab nur noch geweint, Panikattacken mit Herzrasen usw. gehabt.

Ich würde jedem raten, in so einer Situation niemals durchbeissen zu wollen, sondern frühzeitig eine Lösung zu suchen. Arbeitspensum reduzieren, Hilfe von Familie annehmen, eine Haushaltshilfe suchen, was auch immer möglich ist. Das Risiko ist es nicht wert.

Ich hoffe, du findest für dich frühzeitig eine Lösung Mary. Wenn ich dir irgendwie helfen oder Tipps geben kann. sehr gerne!

Alles Gute!!!
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