Schwierige Geburt von Töchterchen

Teilt Eure Erfahrungen!

Moderator: Phönix

Antworten
Benutzeravatar
cheescake
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Di 8. Jul 2014, 14:07
Geschlecht: weiblich

Schwierige Geburt von Töchterchen

Beitrag von cheescake »

Ich entschuldige mich mal im Voraus für die länge des Geburtsberichts. Ich wollte aber akkurat sein, das habe ich mir bei anderen Berichten auch immer gewünscht...

Die Schwangerschaft

Im Januar erfuhr ich, dass ich schwanger bin und es war eine grosse Überraschung für uns. Wir wollten das Kind auf jeden Fall, auch wenn unsere Situation sehr instabil war. Ich hatte gerade erst mit einer neuen Arbeitsstelle angefangen, wir hatten bereits einen Vertrag für eine teure, grosse Wohnung unterschrieben… Aber wir freuten uns sehr auf unser Kind. Mein Mann kam pflichtbewusst zu jeder Frauenarztuntersuchung mit, auch wenn er meine Gynäkologin nicht leiden konnte (sie kam aus dem Osten irgendwo und war nicht gerade feinfühlig). Doch es war okay, die Zeit verging, mit dem Kind stimmte alles. Der berührendste Moment war, als aus dem kleinen Würmchen endlich ein kleiner Mensch geworden war und wir seine Herzschläge hören konnten. Was für ein Wunder!

Dann tauchten während der eigentlich sehr einfachen Schwangerschaft noch kleinere Probleme auf. Ich hatte viel zugenommen (insgesamt am Schluss 16 kg), Übelkeit hatte ich nicht, aber Schwindelgefühle. Meine Beine taten weh. Mein Körper hatte sehr viel Wasser eingelagert, ich war richtig aufgedunsen. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen. Gegen Schluss war einfach alles anstrengend, ich lief im Tempo einer 90-Jährigen und keuchte wie eine Kettenraucherin. Ich hatte Angst vor der Geburt, weil ich mich kannte: Mit körperlichen Schmerzen konnte ich Zeit meines Lebens sehr schlecht umgehen. Ein eingewachsenes Haar zu zupfen tat schon mächtig weh, bei meinen zwei Tattoos hatte ich geschrien. Wie sollte ich die Geburtsschmerzen überstehen?

Anfangs September war der Geburtstermin, genauer am 13. September, doch so langsam wünschte ich mir, sie käme früher – die Gyn hatte gemeint, es wird wahrscheinlich ein Mädchen. Wir waren schon umgezogen, es stand alles bereit für die kleine Prinzessin. Bett und Kleider, Wickelsachen, der Spitalkoffer war gepackt und stand da und zog täglich tausendmal meinen Blick auf sich. Hatte ich alles gepackt? Ja sicher. Der August kam und ging. Es kam die letzte Untersuchung bei der Gyn. Sie guckte nicht mal richtig, zwei Sekunden hatte sie mich untersucht und befunden, dass der Gebärmutterhals schon verkürzt ist. Sie sagte, es kann jetzt jederzeit losgehen, ich sollte am besten nicht mehr arbeiten und Binden bei mir tragen, da die Fruchtblase schon prall sei und fast am platzen. Das war am Donnerstag, 28. August. Okay, keine Panik, dachte ich. Was machen wir jetzt? Ich sagte meinem Chef Bescheid und blieb ab da nur noch zuhause und in der Umgebung, aber die Tage verstrichen und ich wurde wahnsinnig. Nur mit mir selbst beschäftigt und dem Warten auf ein Zeichen, auf den Start der Geburt. Jedes Piksen hätten Wehen sein können, der sogenannte blöde Schleimpfropf ging bei mir teilweise ab, und zwar alle zwei Tage oder so, also immer mal wieder. Das ärgerte mich auch. Ausserdem, hiess es nicht, dass die Geburt meist wenige Tage danach losging? Bei mir passierte einfach nichts, wieder mal typisch ich! Nach einer Woche warten entschied ich mich, zum Spital zu fahren. Meine Binden waren schon recht nass, und ich dachte, vielleicht verliere ich ja tröpfchenweise Fruchtwasser ohne es zu merken und ausserdem brauchte ich die Bestätigung, dass alles beim Baby noch gut war. Ich spürte das Kind eigentlich gut, sie lag auch schon mit dem Kopf nach unten, man kann aber nie wissen. Also waren wir im Spital, wurden untersucht, und wieder nachhause geschickt da alles in Ordnung zu sein schien.


Die Geburt

Es war Sonntagnacht am 7. September, nach Mitternacht, als mein Mann und ich uns anzogen, um wieder mal einen unserer mitternächtlichen Spaziergänge zu machen. Wir machten das schon seit Wochen – sollte wehenfördernd sein, angeblich. Ich glaubte mittlerweile gar nicht mehr an all die wehenfördernden Mittel. Ich hatte alles versucht, Himberblättertee, Laufen, Sex, warme Bäder… Aber aufgeben konnte ich es trotzdem nicht, was, wenn es doch was nützte? Also gingen wir raus. Ein bisschen Wehwehchen hatte ich schon, wie immer. Vorwehen oder wilde Wehen wahrscheinlich, was sonst. Unser Quartier war sehr ruhig und der Mond erstaunlich hell – es war der Tag vor Vollmond. Der Mond so gross, viele Sterne im Himmel, nahezu magisch. Wir dachten, wenn das jetzt die echten Wehen wären, und sie käme heute Nacht zur Welt, hätte sie sich wirklich die schönste Nacht des Jahres ausgesucht… Wir spazierten und die Schmerzen wurden stärker. Nicht so stark, dass ich anhalten musste. Aber stark genug um nur millimeterweise vorwärts zu kommen. Ich musste schon heftig atmen. Mein Mann schaute mich an und bemerkte mit grossen Augen, so hätte ich mich bisher noch nicht verhalten, das könnten die Wehen sein – er kannte mich besser, als ich mich selber. Ich so: „Nein nein, das sind wahrscheinlich nur Vorwehen“. Hatte keine Lust, wieder enttäuscht zu werden, wenn sie vorbei gingen. Wir entschieden uns nach einem Weilchen, nachhause zu gehen. Ich fühlte mich sittlich unwohl draussen, wo man nicht sofort los kann, falls wirklich was passieren sollte. Also sind wir nachhause, und mal schnell ein Bad eingelassen. Beim Baden gingen die Schmerzen weg. Na toll, dachte ich, siehst du. Als ich aber aus dem Bad kam, hatte ich die erste heftige Wehe. Und ab da ca. alle sieben Minuten, und die Wehen waren sehr stark. Ich stützte mich an der Wand ab und veratmete Wehe um Wehe. Mein Mann rief im Spital an, doch sie meinten, wir sollten noch warten. Ich wartete noch eine halbe Stunde, aber mittlerweile tönte ich schon recht laut. Ich konnte gar nicht anders, bei jeder Wehe musste ich laute A’s und O’s von mir geben, das war schon recht peinlich – für mich selbst, aber es ging nicht anders. Ich hatte mich vorher immer gefragt, wie Wehen sich anfühlen und viel gegoogelt. Aber keine Beschreibung hätte für das hier gereicht, das geht gar nicht. Ich selbst dachte erst später daran, wie es sich genau angefühlt hat, in diesen Stunden konnte ich das nicht. Also es fühlte sich natürlich schmerzhaft an, aber nicht periodenähnlich für mich, wie viele das beschreiben. Es war wie ein gewaltiger Ur-Schmerz, etwas, dass den ganzen Körper einnimmt, von der Mitte des Körpers aus in Wellen quasi einen auseinanderreisst (ist das zu dramatisch formuliert? :-D ) Es war zu viel für mich. Ich entschied spontan, ins Spital zu fahren. Mein Mann hyperventilierte zu diesem Zeitpunkt schon und war dabei, Kleidung einzupacken und den Koffer wieder auseinanderzunehmen und wieder einzupacken, er war ganz ausser sich und total süss. Wir nahmen alles und fuhren los – die Fahrt war der Horror. Die 8 Minuten unterwegs waren höllisch schmerzhaft, zwei Wehen hatte ich unterwegs. Wieso es so schlimm war? Weil ich in meinem Sitz wie gefesselt war mit dem Gurt und allem, ich konnte mich ja nicht bewegen, und das war wirklich, wirklich die einzige Methode, die Wehen erträglich zu machen. In die Hocke gehen, stehen, sich an der Wand abzustützen. Und im Auto ging das nicht, deshalb war es sehr schlimm. Im Spital angekommen war die Hebamme erst mal sauer, dass wir spontan gekommen waren, ohne nochmals anzurufen – doofe Ziege, hatte sie keine Augen im Kopf? Ich war schon so weit, ging bestimmt nicht mehr lange. Es war 4 Uhr morgens. Sie führte uns in ein Voruntersuchungs-Zimmer und liess uns erst mal allein. Ich war froh aber andererseits wünschte ich mir, jemand käme, um mich zu untersuchen und zu sagen, wie weit der Muttermund schon offen war. Ich war am CTG angeschlossen und lag auf dem Bett, aber das war ebenfalls Folter, denn ich musste mich irgendwie bewegen, stehen, und das ging ja wieder nicht… nach einer Stunde kam sie um mich zu erlösen. Nach einigen Untersuchungen sagten sie, der Muttermund sei erst 4 cm offen. Ich hätte gedacht, dass es mehr sind – bei diesen Schmerzen. Ich heulte. Hatte Angst, dass es noch Stunden so gehen würde. Es war schon 6 Uhr – wie hatte die Zeit so schnell vergehen können? Sie flog nur so dahin. Mein Mann und ich hatten zwei Nächte nun nicht richtig geschlafen und er war auch voll kaputt, hatte Kopfschmerzen. Notiz an mich selbst: Nächstes Mal Aspirin für den Mann mitnehmen! Mama kam auch vorbei um zu schauen, wie es geht. Meine Mutter war früher Hebamme und ist mir immer eine grosse Stütze gewesen. Deshalb war sie auch mit dabei. Schichtwechsel. Um 7 Uhr kam meine betreuende Ärztin mit der Hebamme ins Zimmer um sich vorzustellen und zu schauen, wie es geht. Habe ich schon erwähnt, dass ich schlecht mit Schmerzen umgehen kann? Noch bevor sie ein Wort sagen konnten, schrie ich ihnen entgegen, dass ich eine PDA brauche. Dann riss ich mich zusammen und begrüsste sie erstmal. Mein Mann akzeptierte meine Entscheidung, wir hatten schon vorher darüber gesprochen, dass das passieren könnte. Und nun gab es für mich keine andere Option. Ich konnte das nicht stundenlang machen, es tat zu sehr weh und ich schrie nur noch bei jeder Wehe. Das gemeine war, dass ich auch keine richtigen Wehenpausen hatte. Ich hatte auch zwischen den Wehen Schmerzen, konnte mich nicht erholen. Es zog am ganzen Körper. Ich wurde endlich in ein Gebärsaal verlegt und bekam um 9 Uhr morgens die PDA. Also erstens, spürte ich nichts von der Nadel, zweitens, war die PDA wie ein Segen, ein Geschenk des Himmels und drittens, weiss ich nicht, wieso viele Leute dem gegenüber so kritisch sind. Klar birgt es ein Risiko, aber das ist bei allem sowieso der Fall, insbesondere wenn man im Spital behandelt wird. Es war einfach das richtige für mich. Immerhin hatte ich 6 Stunden Wehen ohne PDA überstanden. Doch so weit geöffnet war der Muttermund nicht, hätte also noch ewig gehen könnten. Nun wurde ich immer mal wieder kontrolliert, konnte mich aber gut erholen mit der PDA. Es tat immer noch weh, aber sehr dumpf. Vor allem spürte ich mehr einen Druck als den richtigen Schmerz. Ich war soweit entspannt, dass der Muttermund sich schnell öffnete und um 11 Uhr war er 8 cm offen. Ich durfte pressen bei jeder Wehe, obwohl ich keinen Pressdrang spürte. Ich spürte nur den Druck. Mein Mann, die Hebamme und meine Mutter waren dabei, doch es ging nicht vorwärts. Vielleicht weil ich lag? Ich machte den Vierfüssler. Es nützte nichts, ich lag wieder hin. Eine Stunde pressen, zwei Stunden pressen, die dritte Stunde brach an, ich war langsam am Ende. Die Herztöne des Kindes waren gut, aber sie steckte fest. Man konnte das Köpfchen schon sehen (schwarze Haare, ich brach in Tränen aus…) aber die letzten Millimeter gingen nicht. Aus irgendeinem Grund ging es nicht vorwärts….

Ich konnte bald nicht mehr, hatte keine Kraft, gab aber nicht auf. Mehrere Ärztinnen kamen rein, tauschten sich mit der Hebamme aus. Sie teilten mir mit, dass es nun kritisch würde wegen der langen Zeit, die das Baby schon im Geburtskanal sei. Man müsse nachhelfen – mit der Saugglocke. Ich war einverstanden natürlich, alles für mein Baby, aber auch schockiert und todtraurig, weinte nur noch, hatte Angst, dass ihr was passieren würde, dass man es nicht schaffen würde. Mein Mann war auch nur noch leichenblass. Sie holten die Glocke. Es wurde ein kurzer Dammschnitt gemacht, die Glocke angesetzt. Ich musste noch ein paar Mal pressen und sie war endlich draussen, um 14.55 Uhr. Ich konnte sie vor lauter Tränen nicht richtig sehen, und ich hörte keine Schreie…. Mir blieb das Herz fast stehen. Langsam kroch eine Eiseskälte in mein Inneres, ich schaute nach unserer Prinzessin, doch sie war ganz rot/blau angelaufen. Im Apgar erhielt sie 6/9/9. Sie war eine Sternenguckerin, deshalb diese Schwierigkeiten bei der Austreibung. Ich bekam sie anscheinend kurz in den Arm. Aber ich erinnere mich nicht an diese Sekunden. Hat mich die PDA so duselig gemacht? Die kleine wurde lange untersucht, ihr musste Flüssigkeit aus der Lunge gesaugt werden... Die Nabelschnur entfernte eine Krankenschwester, da sie kritisch zur Welt kam und alles schnell gehen musste. Eigentlich wollte ich, dass mein Mann das macht… Sie hatte eine längliche Kopfform und war verletzt am Kopf (das erste Ansaugen hatte nicht geklappt), zwei Risse, die bluteten. Ich heulte nur noch. Mittlerweile atmete sie und schrie auch. Gott sei Dank. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich sie richtig in den Arm. Und wollte sie nie mehr hergeben. Sie sah so fix und fertig aus, genau wie Mami. Und sie tat mir so leid, ein kleines Bündel Wunder, so viel unnötige Schmerzen… Ich wurde in der Zeit zusammengenäht, spürte davon aber nichts. Später wurden wir ins Wochenbettzimmer gebracht.

Ich habe mich in der Zwischenzeit mit der Geburt abgefunden, aber sie war sehr schlimm und ich hatte eine sehr schwierige Zeit danach, und habe es immer noch, konnte es nicht richtig verarbeiten. Gab mir die Schuld dafür, dass ich nicht stark genug war, um die Schmerzen einfach so auszuhalten, dass ich die PDA benötigte… dass ich nicht stark genug war, um richtig zu pressen, dass man helfen musste. Sie hatte wochenlang Schürfungen am Kopf und jedes Mal wenn ich sie ansah, spürte ich einen Stich im Herzen, als hätte ich ihr diese Schürfungen selbst zugefügt. Die Maus war auch ganz fertig, sie hatte ebenfalls grosse Mühe, damit umzugehen. Sie schrie am Anfang viel, ihr Kopf tat wahrscheinlich weh, und ich heulte viel, weil es meine Schuld war. Ich war mit den Nerven am Ende, das waren wir alle ein bisschen. Vieles würde ich heute gerne anders machen.

Sie hat sich aber zum Glück schnell erholt, ist quicklebendig und wird mit Liebe überschüttet. :-) Sie kam mit 3950 gr und 50 cm zur Welt, ein grosses, starkes Mädchen! Viel gekämpft und hoffentlich, durch die doch natürliche Geburt an Stärke gewonnen für den Rest ihres Lebens. Das wünsche ich ihr.
Zuletzt geändert von cheescake am So 15. Sep 2019, 08:27, insgesamt 1-mal geändert.

Lusmeitli
Member
Beiträge: 249
Registriert: Fr 4. Okt 2013, 10:23
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von Lusmeitli »

Danke für Deinen Bericht.
Ich weiss nicht, warum Du Dir die Schuld gibst. Sie war ein Sternguckerli, dafür kannst Du ja nichts! Meine Tochter musste auch mit der Glocke geholt werden, weil sie immer wieder zurückrutschte. Ich habe mir aber nicht die Schuld gegeben dafür, sondern war froh, dass man sie so holen konnte und ihr nichts passierte. Ihr Apgar war 6/8/9, also ganz ähnlich.
Ich wünsche Dir und Olivia gutes Verarbeiten der Geburt!

Benutzeravatar
Samba
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Di 3. Jul 2012, 14:16
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von Samba »

oje cheeskake, das isch nid schön was du erläbt häsch. sind mir grad träne abe gloffe wills mich so a geburt vo euisem chline erinneret hät. er isch au en sterngucker gsi und hät en apgar vo 3/8/9 gha. (min geburtsbricht gsehsch wiiter une "euises Wunder")
ich chan dir so nahfühle. mer hät s'gfühl verseit z'ha. das hämmer aber nid hani müese lerne. mir händ euises beschte gäh und werded das au wiiterhin. s'git aber situatione im läbe wo au mir a euisi gränzä stossed. das isch mänschlich und dörf sii.

lueg dini chlii meite a und freui dich dases ihre so guet gaht!

alles liebi
samba
Unser Fröschli: Juli 2013

Epic
Vielschreiberin
Beiträge: 1202
Registriert: Do 29. Mai 2008, 18:02
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von Epic »

Danke für dein Bericht und herzlichen Glückwunsch zur Olivia!
Ich hoffe du kannst trotz allem bald positiv zurückblicken.

Meine erste Geburt war ähnlich. Ging sehr lange und zum Schluss wurde die Kleine nach 3h Presswehen mit der Glocke geholt. Sie war kein Sterngucker noch besonders gross aber wohl einfach etwas schief im Geburtskanal. Ich haderte auch lange und konnte mich erst nach der 2. Geburt so richtig versöhnen.
Stolzes Meitli-Mami (2011 & 2012)

Benutzeravatar
cheescake
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Di 8. Jul 2014, 14:07
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von cheescake »

Jöö danke für die netten Kommentare ihr Lieben. Ja wahrscheinlich kann ich das mit der Zeit auch positiv betrachten, ich bin ja schon froh, dass sie jetzt wohlauf ist. Solche Komplikationen kommen anscheinend öfter vor als ich gedacht hätte...

gummibärchen
Newbie
Beiträge: 43
Registriert: Mo 7. Mai 2012, 11:17

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von gummibärchen »

Hi cheesecake

Es ist bestimmt nicht deine Schuld. Ich kenne aber das Gefühl, wenn man sich selbst die Schuld gibt. Mein 1. Sohn kam mit PDA zur Welt und schon vor der PDA konnte ich nur noch mit Medis durchalten. Er hatte daher nach der Geburt erst Mühe mit der Atmung und schrie auch nicht gleich. Ich habe danach auch oft gedacht, dass ich es doch vielleicht noch besser hätte schaffen können. Aber ehrlich gesagt, vielleicht hätte ich ohne PDA zum Schluss noch weniger Kraft gehabt, weil ich mich bis dahin zu sehr verausgabt hätte und es wäre alles noch komplizierter und vielleicht zum Kaiserschnitt gekommen. So habe ich mir gesagt, dass ich froh bin, dass wir es beide geschafft haben. Ohne die med. Hilfsmittel wären wir vielleicht beide nicht so gut durchgekommen.

Wir gingen beide die Wochen nach der Geburt in die Cranio Sakral Therapie und haben unser Erlebnis verarbeitet. Er war danach auch viel Entspannter als zuvor. Für weitere Infos kannst du mich gerne per PN kontaktieren.

Alles liebe für euch!

Benutzeravatar
Knuddu01
Member
Beiträge: 274
Registriert: Do 5. Jan 2012, 20:10
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von Knuddu01 »

Hallo cheescake
Ich hatte ein Zangengeburt (mein Bericht ist auch irgendwo) zwar ohne PDA, kann aber deine Gefühle verstehen. Aber es ist ganz sicher nicht deine Schuld und die PDA war sicher die richtige Entscheidung in diesem Moment. Ansonsten hätte es vielleicht sogar einen KS gegeben. Ich hoffe du kannst deine Geburt gut verarbeiten und das Schuldgefühl los werden. Ich war mit Knudderli auch in der Cranio Sacral Therapie und kann dir das auch nur empfehlen.
Alles Gute.
Liebe Grüsse
Knuddu01
Die Entscheidung, ein Kind zu haben ist von grosser Tragweite. Denn man beschliesst für alle Zeit, dass das Herz ausserhalb des Körpers herumläuft.

Benutzeravatar
minka
Member
Beiträge: 304
Registriert: Mi 9. Jun 2010, 09:59
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von minka »

Liebe cheescake

Erstmal ganz herzliche Gratulation zur kleinen Maus!

Es gibt nunmal Menschen, die sensibler auf Schmerzen reagieren als andere! Da kannst du gar nichts dafür. Du wusstest es ja schon vorher, dass du vermutlich Mühe damit haben wirst. Das Problem dabei ist, dass man sich dann noch mehr verkrampft. Angst vor den Schmerzen hemmt den Geburtsvorgang und die Schmerzen werden dadurch NOCH stärker - ein Teufelskreis! Ich bin überzeugt, dass die PDA darum die völlig richtige Entscheidung war. So konntest du dich wieder entspannen und warst ja über einen doch sehr langen Zeitraum sehr, sehr tapfer! Dass Olivia am Schluss ein Sternguckerl war, lag ganz sicher nicht an der PDA! Das wäre sie wohl auch ohne gewesen. Aber ohne hättest du schon viel früher nicht mehr gekonnt und es hätte vielleicht einen Notkaiserschnitt gegeben. Darum ist - unter diesen Umständen - doch alles noch ganz gut ausgegangen, was meinst du?

Für eine weitere Geburt empfehle ich dir, ein paar einfache Entspannungsübungen zu erlernen. Wenn man sich bewusst entspannen kann, sind die Schmerzen nur halb so stark. Das braucht aber etwas Übung. Google mal Hypnobirthing :-)

Alles Gute für deine kleine Familie. Die Risse werden schon bald verheilt sein und Kinder sind erstaunlich stark! Auch Olivia wird das wegstecken und täglich an deiner Liebe wachsen :-)

PS: Dein GG ist ja absolut süss!!! Ich glaube nicht, dass ich meinen jemals zu einem Mitternachtsspaziergang überreden könnte - unter welchen Umständen auch immer!

Silly
Newbie
Beiträge: 16
Registriert: Mi 7. Jan 2015, 08:56
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von Silly »

Hallo!
Mir kamen grad beinahe die tränen als ich das las!!!gib dir nicht die schuld an der geburt!es verlief so,wie es war ubd 6stunden hast dus ohne pda geschafft!!!warum leiden?meinst du nicht das hätte deinem mädel eher geschadet?so konntest du dich wenigstens ein bisschen ausruhen...ich habe die wehen auch so schlimm empfunden...bei mir wurde eingeleitet und ich war ca 36 stunden in den wehen,24 davon ohne pda.und da heisst es immer,dass man heute nicht mehr so lange leidet...aber unsere kinder sind gesund!!!

shc
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Mi 25. Feb 2015, 23:00
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von shc »

Hallo
Deine Geburt ist schon eine ganze Weile her, aber ich wollte Dir trotzdem noch etwas schreiben.
Ich habe 4 Jungs zur Welt gebracht. Der 1. wurde mit der Glocke geholt, weil es sonst zu lange gedauert hätte (Herztöne wurden schlechter). Der 2. hat sich selbst auf die Welt gekämpft. Beim 3. habe ich gedacht: Jetzt weiss ich wie es geht. Aber es hätte beinahe in einem Kaiserschnitt geendet. Zum Glück hat mir die Hebamme einen letzten Versuch zugestanden, ihn auf die Welt zu pressen. Und beim 4. habe ich gedacht: Jetzt weiss ich definitiv wie es geht und was ich will. Und es gab wieder eine Glockengeburt. Ich hätte heulen können. Was ich Dir sagen wollte: Du bestimmst die Geburt nicht alleine. Das Baby und die Hebamme/Ärztin tragen auch ihren Teil dazu bei. Ich hadere heute noch mit meinen Geburten. Meine Jungs tun es nicht. Und das ist die Hauptsache.

Benutzeravatar
cheescake
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Di 8. Jul 2014, 14:07
Geschlecht: weiblich

Re: Schwierige Geburt von Olivia Leyla

Beitrag von cheescake »

Hi ihr Lieben, es tut mir leid so lange nicht geantwortet zu haben! Die Kleine ist nun 7 Monate alt und endlich geht es uns so richtig gut :)

Danke für eure tollen Kommentare. Schlussendlich ist die Geburt nur der Anfang einer lebenslangen Reise, und es spielt keine grosse Rolle mehr, wie meine Tochter auf die Welt kam. Wichtiger ist, dass sie gesund zur Welt kam und wie sie sich entwickeln wird, dass sie glücklich sein wird im Leben, das ist die Hauptsache.

Und mal ehrlich. Sie war ein Schreibaby. ca. 4 Monate lang hat sie jede Nacht stundenlang geschrien ohne ersichtlichen Grund, das war noch viel schlimmer als die Geburt. Ich bin drüber weg. Ich glaube sie auch :)

Antworten