Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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So ist denn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


So ist denn

So ist denn „von der Schippe springen“
Mitunter gar ein Fluchtideal,
Dem manche gern ein Loblied singen,
Nicht stets, doch immer wieder mal.

Wer sitzt schon gern in Raupenschaufeln
Und wartet, bis man ihn auskippt,
Nicht hörend, was die andern mauscheln,
Während das Fahrzeug langsam wippt.

Von Schippen springt man seinem Tod,
Der auf uns alle längst gewartet.
Wer nicht springt, kommt in Seelennot,
Wenn er nicht in sein Leben startet.

Da will er von der Schippe springen,
Um seine Flucht weiter zu führen,
Auf Freiheit sein Loblied gern singen
Und Unabhängigkeit aufspüren.

Es ist und bleibt der Hoffnung Kost,
Dass man beizeiten davor flieht:
„Auf Schippen nehmen“ ist ein Trost,
Wenn man auch keine Rettung sieht.

Wer sich nicht transportieren lässt,
Weil er selbstredend, geistbeweglich,
Der weiß, dass er noch nicht verwest –
Das erst macht seine Freiheit möglich.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Zur Feier

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zur Feier

Die Sonne leuchtet jeden Winkel aus,
Im Weingut wächst langsam die Stimmung:
Schon kommt aus dem Grill gar Feines heraus,
Alle Zecher freu'n sich in bester Gesellung.

Sie sind so gern hierher gekommen,
Zum Teil von sehr weit her, aus dem hohen Norden,
Haben viele Strapazen auf sich genommen,
Probieren nun Schmackhaftes – auch Torten.

Dabei sind ihnen wertvoll die Worte, Gespräche,
Mit denen Gemüter und die Seelen sich füllen,
Denn wo das Ich zum Du vertraut wieder spreche,
Kann sich in Bekanntem der Freund wohlfühlen.

Wo Menschen endlich wieder feiern können
Weil die Plauderei ihnen zum Segen gerät,
Da werden sie sich erneut ans Feiern gewöhnen
Und hoffen, dass keine Begegnung zu spät.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Rosenodeur

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rosenodeur

Uns mögen Rosen erblühen,
Ihre Düfte zu Herzen ziehen,
Damit dort mit seinem Charme
Die Natur sich unsrer erbarme.

Es gibt der Versuche viele
Zu entkommen gewohnter Tretmühle,
Wo nur Plauderdampf erzeugt,
Mancher Geist sich zum Nichtstun beugt.

Der Mensch muss nicht immerzu schuften!
Lasst doch Rosen erblühen und duften,
Zum erholsamen Augenschmaus finden,
So lässt sich der Friede einbinden.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wenn die Jahre kommen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn die Jahre kommen

Wenn die Jahre kommen,
Die wir nicht erwarten,
Können wir niemals sagen,
Ob Hoffnung die Zukunft retten kann.

Ziehen Nebelschwaden in Seelenfugen,
Verteilen sich nur noch Nachtkaltwinde,
Verdunkeln Grauwände den Himmel gar,
Fällt die Hoffnung wie Teig zusammen.

Aber uns ist der Wille in die Wiege gelegt,
Hinter die Grauwände zu schauen,
Uns an bessere Tage zu erinnern,
Als uns nur in Trübsal einzuwickeln.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Alle Kunst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alle Kunst

Alle Kunst,
die wirklich groß ist,
hat naturnahe, religiöse
oder erotische Wurzeln.

Wo sie in Farbe oder Schwarz lebt,
gebracht in eigenwillige Form,
hat es die Imagination oft schwer
bis ins Begreifen zu gelangen.

Vergiss deshalb niemals,
dass Deine Kunst
den Betrachter und Leser
nicht wurzellos zurücklassen sollte.


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Hans Hartmut Karg
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Hoffnungszeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hoffnungszeiten

Ach, ändern sich endlch die Zeiten,
Weil wir bisher doch schrecklich leiden,
Dass Abgas', Hitze, Lärm und Staub
Wir emittieren – mit Verlaub!

Man redet's weg, verdrängt die Chose,
Schließlich hat man ja die Steckdose
Schließt allzeit Großgeräte an,
Weil man bequem ja leben kann.

Das gibt uns wieder Goldene Zeiten,
Die uns Vernunft hilft vorbereiten,
So wir auf Wind und Sonne stehen
Und endlich in die Akkus gehen.

Denn uns mit unseren Wärmepumpen –
Da lässt sich Zukunft auch nicht lumpen,
Damit das Hausmeer rauchfrei bleibt,
Nachhaltigkeit man sich verschreibt.

Das Elektron in Riesenzahl
Erhöht dann unser Potential,
Mit dem Strom weit ins Land gebracht,
Als Klimaschutz von uns erdacht.

Mit der erneuerbaren Trimmung
Wächst wieder unsere Aufbruchstimmung,
Wenn rauchlos über Land man fährt,
Natur aufs Neue so verehrt.


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Hans Hartmut Karg
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Elektroautos als Stromspeicher

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Elektroautos als Stromspeicher

Wie war das doch dereinst so schön,
Denn da gab es noch Heinzelmännchen.
Mit Helferchen war das bequem:
Sie brachten Speisen, Kaffeekännchen.

Doch der Bequeme hat's heut' schwer;
Die Heinzelmännchen gibt’s nicht mehr.
Deshalb mag er nach den Helfern schauen
Und muss sie sich halt selber bauen.

Als Speicher wird wenig genutzt
Das E-Autos in der Garage.
Würde nicht weiter Fossiles vernutzt,
Wären sie unser sicherer Page.

Über Zigarettenanzünder
Lassen sich schon Smartphones laden
Und so mancher Startup-Gründer
Führt weiter den Erneuerungsfaden.

E-Autos mit ihren Steckdosen
Könnten Waschmaschinen treiben,
Sogar trocknen Kleider und Hosen,
Heizungen damit betreiben.

Dazu müssten Akkus verbessert
Speicherung zulassen und abgeben,
Informationen, nicht verwässert,
Ließen Lösungen erstreben.

So wären Heinzelmännchen jetzt
Erneut von uns in Pflicht genommen
Durch Leitungen, autovernetzt,
Damit wir Ökostrom bekommen.


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Zukunft bleibt rettbar

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zukunft bleibt rettbar

Hoffnungslose retten keine Welt,
Unkenrufer verzwergen das Denken,
Denn immer noch haben wir Geld,
Um der Welt Leben zu schenken.

Es kommt jedoch darauf an,
Wohin wir die Gelder leiten,
Damit es dort wirken kann,
Wo wir heute am Klima leiden.

Die Einschläge kommen jetzt näher,
Trockenheit lässt alles verkommen.
Dazu braucht es nicht nur Späher,
Wo Feuer Wald in Besitz genommen.

Es kommt doch auf Rettung an,
Das haben wir noch nicht begriffen.
Wir versuchen mit viel Größenwahn
Die Probleme leichthin zu umschiffen.

Explodiert die Menschheit weiter,
Sind Erdüberlastungstage normal,
Wird der Planet nicht befreiter,
Deshalb haben wir keine Wahl.


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Ach, wären wir doch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, wären wir doch

Gar mancher Mensch sehnt sich zurück
In den Schoß geborgener Kindheit.
Die gab ihm Freude und Beglückung,
Bescherte ihm der Kindheitsblick
Und Menschen, die für ihn bereit
Zur Entwicklung von Begeisterung.

Ach, wären wir doch Kinder geblieben
In den kleineren Häusern, luxusverzichtend,
Getragen von liebenden, bescheidenen Eltern!
Jetzt ist manches Werthaltige abgeschrieben,
Die Begehrlichkeiten beständig, vernichtend,
Alles giert nach Essen, Weinberge aufs Keltern!

Bei lästigen Medienberichten schalten wir um,
Denn Verdrängung bleibt unsere größte Kunst,
Nur Idyllen stehen auf unseren Wunschlisten.
Sind wir inzwischen denn so hummeldumm,
Dass wir nur noch warten auf Rettungsgunst,
Während längst ablaufen unsere Fristen?


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Wie schön ist die Welt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie schön ist die Welt

Wir brauchen keine Waffengänge
Und keine Angriffslistigkeiten,
Vermehren weder Not noch Zwänge,
Vermindern lieber unsere Leiden.

Weg mit Kriegstreibern und Tyrannen,
Weg auch mit queren Ideologien.
Nur so können den Hass wir bannen
Und ablegen die Angstmanien.

Schön ist die Welt, unser Planet,
Die Blumen wollen uns doch küssen:
Weil Welt in voller Schönheit steht
Wir sie ja auch beschützen müssen.

Dazu bedarf's kein Säbelrasseln,
Heißzeit und Covid reichen aus.
Kriege werden die Rettung vermasseln,
Verschlimmern das Los im Erdenhaus.

So lasst uns denn das Schöne suchen,
Wo immer sich die Erde zeigt,
Freuden, Feste, Freunde suchen,
Damit die Zukunft nicht vergeigt.


©Hans Hartmut Karg
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Sonntagnachmittag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sonntagnachmittag

Leise Klaviermusik aus dem Fernseher,
Ganz ohne Bild und ohne Bewegung,
Sonnenwärme bringt den Tag uns näher,
Lässt uns leben, wo die Einhegung
Bescheiden ergreift Geist und Seele
Und ich auf die Lebensfreude zähle.

Die Marguerita begleitet den Tropfen
Und auch der Tee steht dampfend bereit,
Wo zwei Enkel ein wenig Karten klopfen
Und die Harmonie kennt keinen Streit,
Weil es nicht ums Gewinnen geht,
Sondern dass man sich nahe versteht.

Da dürfen getrost die Stunden verrinnen,
Man fühlt sich wohl in der Heiterkeit,
Mit der sich Blicke mischen und sinnen,
Jederzeit zu wachsenden Freuden bereit,
Weil Verständnis sich weitet und weltet,
Der Abend harmonisch sich meldet.

Was haben wir doch für herrliche Zeiten,
In denen das Glück inhäusig lebt,
Wir nicht unnütz uns lange verstreiten
Und man zur Verständigung gerne strebt,
Solange wir diese Schöpfung noch haben
Und die Nähe eine der Gottesgaben.


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Unzufriedenheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Unzufriedenheit

Gar weit verbreitet ist die Unzufriedenheit,
Manchem kann nichts recht machen – das Schicksal!
Wenn alles gut läuft, ohne wirklich großes Leid,
Wird übersteigert das Erwartungspotential zur Dauerqual.

Da kenn' ich einen, der ist mit allem unzufrieden,
Selbst wenn die Heizung prächtig funktioniert:
Die kostet ihn nichts, Gas und Öl wird so gemieden,
Weil Sonne vom Hausdach die Energie herunterführt.

Unzufrieden würde er auch sein,
Würden Münzen aus der Heizung purzeln,
Denn Kritikastern gehört ihr Dasein ganz allein:
Alles Webfehler, die im Manko wurzeln.

Und selbst der Sommeranfang treibt
Die Unzufriedenheit weiter nach oben,
Weil doch die Hitzewelle heuer bleibt,
Der Himmel ohne Wolken nicht zu loben.

Es gibt halt Menschen, die ihr ganzes Lebensglück
Kaum sehen, weil sie nach den Defiziten fahnden
Und nicht verstehen, dass Schicksalsgeschick
Mit positivem Denken könnt' im Dasein landen.


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Wolkenbruch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wolkenbruch

Schon tagelang hat sich was aufgestaut,
Die Hitzewelle hat sogar das Gras verdorrt:
Während der Gärtner flehend hin zum Himmel schaut,
Bietet das Wasserfass nur seinen leeren Hort.

Drei Wochen hat es leider nicht geregnet,
Der Wasserleitung will er nichts entnehmen.
Das Land ist wieder sonnengesegnet,
Für einen solchen Frevel müsste er sich schämen.

Doch in der Nacht schiebt sich die schwarze Wand
Von Westen her zu ihm in einer breiten Front:
Blitze bringen den Ängstlichen fast um den Verstand,
Während Bruthitze in jedem Winkel seines Hauses wohnt.

Dann blitzt es hell, der Donner folgt mit Riesenkrach,
Während erste, dicke Regentropfen fallen.
Die retten ihn aus Heißzeit und aus Ungemach,
Prasselnd hört man sie auf trockene Dächer knallen.

Sturzbachartig sind rasch Regenfässer reich befüllt,
Ja, da verstummen selbst viele Beckmesser,
Denen nur ihre Kritik die arme Seele füllt,
Denn ihr Unbehagen denkt nicht an die Fässer.

Am nächsten Morgen holt sich der Landmann
Staub'ges Nass heraus und bringt es zu Frühbeeten,
Damit auch dort das frisch Gesäte wachsen kann,
Gesegnet vom Regen, so in Dörfern und Städten.


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Alle Normen auf Erden sind menschgemacht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alle Normen auf Erden sind menschgemacht

Alle Normen auf Erden sind menschgemacht,
Selbst jene, die aus brennendem Busch überreicht,
Verbreiten sie doch weltweit hoffentlich jene Macht,
Dass Gewalt der Menschheit als Bedrohung weicht.

Wir Menschen haben alle Gesetze erschaffen,
Nicht Götter und auch keine einzelne Gottheit.
So überwanden wir den Biologiestatus von Affen,
Um zu sichern die Angst- und Humanitätsfreiheit.

Tötungshemmung gilt als die älteste Norm,
Doch ist im Tierreich sie längst vorhanden:
Der Angreifer verändert seine Handlungsform
Und lässt vom Opfer ab, Rettung bestanden!

Diese Norm haben alle Religionen übernommen,
Doch Menschen wollten sie wiederholt unterlaufen,
Wenn Aggressoren zurück auf die Steinzeit gekommen,
Kriege führen und mit eigener Spezies raufen.

So sind Handlungen immer wieder zu überdenken,
Normen kontrolliert, sanktioniert, wo sie nicht eingehalten.
Demokratien müssen entschiedener diese entwickelnd lenken
Und rechtsstaatliche Sperren auch überprüft einschalten.

Deshalb brauchen unsere Normen auch aktiven Schutz,
Um Menschenrechte dauerhaft zu bewahren,
Damit ja kein Tyrann und kein Nichtsnutz
Durch Egozentrie bringt unser Leben in Gefahren.


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Das Glück aber

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Glück aber

Viele jagen nach dem glänzenden Gold,
Obwohl überall Kleinodien im Leben liegen,
Denn das Glück ist dauerhaft nur jenen hold,
Die mit Bescheidenheit die Gier kann besiegen.

Der Mensch wird so frei für die Liebesbeziehung,
Kann leichter sein Herz ans Glücke binden,
Wenn er sich getraut in die Nahbemühung,
Mit Worten streichelnd Liebste kann finden.

Freundschaft, Zärtlichkeit kann kein Gold
Jemals dem Träger wahres Leben vermitteln.
Da helfen weder Rat, noch überreicher Sold,
Es lässt sich keine echte Erfüllung herbitteln.

In kultivierter Zweisamkeit als Lebenstraum
Verwirklicht sich, was hold, nicht miefig:
Das Händchenhalten unterm Lindenbaum
Erweitert Horizonte, macht hell und pfiffig.

Denn alles, was wir haben, ist unser Dasein,
Wenn sich freie Seelen tolerant annehmen,
Nicht in Goldbesitze schwelgend müssen sein,
Das würde doch nur ihre Liebreize lähmen.

Natürlich braucht es zum Leben auch Geld,
Denn ohne Lebenssicherung ist alles nichts.
Doch das Glück ist erst dann gut aufgestellt,
Wenn es nach Strahlen sucht – des Seelenlichts.

So ist unser Glück eben nicht nur Zufall,
Nicht nur ruchender, eilender Hamsterlauf.
So bleibt denn ein jeder, Fall auf Fall,
Seines Glückes Schmied: Also, Glückauf!


©Hans Hartmut Karg
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Und wäre das Licht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Und wäre das Licht

Und wäre das Licht des frühen Morgens
nicht Ansporn genug für mein Leben,
wenn der Vogel die Schwingen breitet,
um sich ohne Flügelschlag zu dehnen,
sich glänzend in die Sonne zu stellen,
als wäre er ohne Netz und doppelten Boden
in der Lage, flügellos in den Tag zu gleiten,
obwohl er doch immer noch beharrlich
auf der ergrünten Grasnarbe steht?

Wie sollte ich darauf antworten können,
wenn ich wie der sich streckende Vogel
gerade erst aus dem Schlaf neugeboren
und sonnenübermannt zur Ruhenden hinsehe,
während laut und langanhaltend zwitschernd
der Vogel auf ein bekennendes Zeichen wartet,
wenn er seiner Partnerin seinen Gesang hinaufschickt
und er zu nichts anderem fähig zu sein scheint,
als ganz und gar nur für sie zu singen?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Menschenfreundlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Menschenfreundlichkeit

Menschenfreundlichkeit kennt keine Übertreibung,
Sonst würde sie so manches Ziel niemals erreichen,
Denn ohne Augensinn und Ohrenweidung
Würde Freude den Bequemlichkeiten weichen.

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg,
Und doch kann es erwachsen werden nur,
Wenn zu ihm findet Sinnbereitschaft als Beleg,
Dass es human bleibt, ihrer Mitwelt auf der Spur,

Es weiterträgt, auch in beobachtendem Reden,
Weil überlegtes Handeln erst das Überleben rettet,
Mit dem in unseren Dörfern wie in Städten
Auch Hilfsgewissheit sich auf Sinnen bettet.

So übertreibt deshalb bei einer Essenstafel
Die alte Frau nicht, wenn sie selbst bestimmt,
Was ewig weggeworfen, geschmissen ins Geraffel,
Sie wiederum zur Rettung mit nach Hause nimmt.

Ja, ins Bewusstsein tritt dann das Humane
Gerade dann, wenn es bei uns Nachdenken treibt,
So wegschiebt die Bedenken, das Infame,
Weil Mitmenschliches unserem Sinnen einverleibt.

Die Frau bringt Abgelaufenes zu Armen,
Denn Menschenfreundlichkeit ist anerzogen ihr.
Sie sieht den Schmerz und das Erbarmen,
Hat für die Hilfsbereitschaft noch Gespür.


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Taubenschwänzchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Taubenschwänzchen

Hunderte von Schwirrfliegern
Befreien von Nektar Lavendelkugeln,
Erklären sich hier zu stolzen Siegern,
Wo wir staunen, nach ihnen googeln.

Und wie ein Kolibri in hohen Lüften
Steht das Taubenschwänzchen über allen,
Wo herrlich das Blaulila mit seinen Düften
Es greift mit Surren im Widerhallen.

Wespen, Bienen, Hummeln sind schon da,
Wo die Taubenschwänzchen luftstehen
Und die vielen Insekten uns so herrlich nah,
Die alle zu den Blaublüten hingehen.

Sind sie giftig, die Taubenschwänzchen?
Natürlich nicht! Mit ihrem Saugrüssel
Schwirren sie zu den blaulilanen Kränzchen
Und saugen, wo noch nicht leer die Schüssel.

Ein Schmetterling, der, einem Kolibri gleich
Mit Hunderten Flügelschlägen stehend schwebt,
Der macht unsere Schöpfung unendlich reich,
Zeigt, dass unsere heile Natur noch lebt...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Kränkungsmanie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kränkungsmanie

Sind es die drei Freud'schen Kränkungen
Oder ist es die vierte, die Umweltkränkung,
Mit der manche Lebenslenkungen
Sich verfangen in verkrampfter Denkung?

Nein, noch mächtiger sind Traumata,
Die als erlebte, fiktive, verhockte
Minderwertigkeiten der Seele zu nah,
So dass sie in Festgefrorenem stockte.

Scheinbedrohung und Unrechtsfiktion treiben so
Das menschliche Dasein in tiefste Kränkung,
Wo wirksam die Einbildung als brutal und roh
Unterlage vermeint in gemüthafter Verrenkung.

So macht man immerzu nur Feinde aus
Und man geht zu ihnen mörderisch über Leichen,
Trägt den Unfrieden in die Welt hinein,
Denn Kränkungen können nicht einfach weichen.

So wird die tiefste Kränkung auch dazu beitragen,
Dass man Nachhaltigkeit nicht mehr lebt,
Unverantwortlich sich Prozesse verkrampfen, verhaken,
Die gekränkte Seele nur nach Rache strebt.

Das Rachereisen zerstört heute schon wie das Heizen
Die Böden, das Wasser, die reine Luft
Und wird unsere Körper und unsere Lungen überreizen,
Bringt uns Leid und viel zu früh in die Gruft.


©Hans Hartmut Karg
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Neidverhalte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Neidverhalte

Das ist schon eine wunderliche Zeit,
Wenn in den Pandemie-/Kriegszeiten
Gar mancher Mensch neidhammelbereit
Noch zu Verteilungskämpfen muss hinreiten.

Wird da nicht ständig nach Egonischen gesucht,
Damit man ohne Arbeitsanstrengung
Denen alles wegnimmt, die scheinbar betucht
Und eig'ner Arbeitswille in Verdrängung?

Wo weltweit wieder alle Mittelstände erodieren
Sind unsere Demokratien schwerlich zu retten,
Wird man den Rechtsstaat weiterhin vorführen,
Schwinden Gerechtigkeit – und auch die Netten!

Die anderen, die fordern nur, vor allem Geld,
Erwirtschaften leider global sehr wenig oder nichts
Und wundern sich, dass in der großen Welt
Langsam erlischt die Wärme unseres Helferlichts.

Ohne eigenen Fleiß, Arbeitsanstrengung,
Ohne Ablegen weltweiter Neidverhalte
Kommt es zu Nöten durch Willensbedrängung,
Wo Egomanie die Gutwilligkeit spalte.


©Hans Hartmut Karg
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