Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

Antworten
Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Schwarz-Weiß-Denker

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schwarz-Weiß-Denker

Schwarz-Weiß-Denker kennen keinerlei Nuancen,
Alles ist für sie entweder gut oder schlecht,
Dabei gibt es da doch Schattierungsusancen,
Die werden der Sache, dem Menschen gerecht.

Schwarz-Weiß-Denker brauchen immer Feindbilder,
Kommen darüber nicht zum Nachsinnen heraus,
Verdammen manche, heben andere auf die Schilder
Und bereiten so mancher Seele den Garaus.

Da wird dann undifferenziert geurteilt:
Wo ist das Böse, wo das gute Herz?
Wer jedoch nur in den Schubladen verweilt,
Der bringt die Welt um Versöhnung und Scherz.

Denn fast jeder Schwarz-Weiß-Denker will,
Dass man ihn selbst als kompetent anerkennt
Und hat dabei nur dieses alleinige Ziel:
Ihn zur Autorität erheben, dass man ihn kennt.

In Wirklichkeit etikettiert nur sein Denken,
Verengt Links, die doch erweitert gehören.
Du solltest ihm keinen Glauben schenken,
Lieber auf Deine Vernunftkräfte schwören.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Waldgebilde

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Waldgebilde

Verhau, Gestrüpp am Hohlweg,
erste Bäume, schattenwerfend
nehmen ihre Stellungen ein,
wo in Jahren vorher alles kahl.

Jetzt wächst im Herbstregen
alles kaum noch nach oben.

Wir brauchen es doch, dieses Geäst,
geben sie unseren Finken Schutz
und bezaubern die Ödnis.

Jahr um Jahr wird alles mehr,
lässt man wachsen, was da wächst
und schneidet nur vom Weg Sperriges.

Und so mehrt sich herausbildendes Grün,
eine kleinliebliche Baumgruppe entsteht,
wo sich Kinder verstecken könnten,
wenn es sie denn noch gäbe...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Ist Trennung eine Leistung?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ist Trennung eine Leistung?

Das fragen sich doch meist jene,
Die ihre Beziehung wirklich lieben
Und sich in dieser Beziehung
Als Gefangene sehen.

Sich nur im Affekt zu trennen,
Um zu zeigen: Der alternde Hengst
Kann noch junge Stuten an sich binden?
Das bleibt Episode – ist keine wirkliche Leistung.

Doch wo die nötige Atemluft schwindet,
Weil nur noch vereinnahmt wird,
Kann die Trennung helfen,
Wenn sie zur Rettung greift.

Warum sollte man immerzu leiden,
Warum überhaupt zum Sklaven werden,
Wenn es menschenmöglich bleibt,
Wieder freie Luft zu atmen?

Sie ist nicht schön, die Trennung,
Sie ist keine wirkliche Leistung.
Aber sie führt dann doch
In Befreiungshoffnungen.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Arkadien

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Arkadien

Mein frühes Arkadien kannte
Wunderbar aufbauende Gesänge:
Die Zeit hatte noch volle Länge
Und es gab Freundschaften im Lande.

Doch die überformende Welt
Erfand immer mehr Zugriffe,
Damit sie auf Ehrlichkeit pfiffe,
Doch holte aus Taschen sich Geld.

Vielleicht kommt Arkadien wieder,
Als man sich damals blind vertraute,
Menschen in ehrliche Augen schaute,
Welche suchten wunderbare Lieder.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Vorgartenwelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vorgartenwelt

Nur noch vereinzelt sieht man Zwerge,
Herbstastern in den Vorgärten stehen
Und kann auf künstlichem Grasberge
Amseln scharrend und streitend sehen.

Jetzt seh' ich sie alle, aneinandergereiht,
Standardgärten - wie von der Stange,
Wo niemand mehr zum Jäten bereit,
Deshalb mancher Steinwallkoloss prange.

Ein einziger Garten sticht daraus hervor,
Ist bepflanzt, zeigt die leuchtenden Geranien,
Hat sogar ein veredeltes Gartentor,
Ziselliert, als wär' man in Spanien.

Dieser Vorgarten, ja, er überstrahlt sie alle,
Man sollte ihn wirklich gesehen haben:
Da hört man noch etwas vom Vogelschalle,
An Blumenschönheiten können Blicke sich laben.

Immerzu blüht irgendwo eine kleine Blume,
Das ganze Jahr wird so den Menschen angezeigt.
Bodendecker wachsen auf magerer Krume,
Selbst wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt.

Man sieht keine Platten und keine Steinwälle,
Die sind aus diesem Vorgarten längst verbannt.
Dafür hat auch der Efeu hier Sitz und die Stelle,
Mit denen er Grün bringt ins verbaute Land.

Die Vorgartenwelt ist unser Wesensreich nur,
Wenn wir sie begreifen als Chance
Und sehen den Reichtum der Blumennatur –
Nicht nur leben in Medientrance.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Kühlfrische Nähe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kühlfrische Nähe

Im Süden verheißen mir kühlfrische Nähe
Die Rundbögen, unter denen geschützt ich gehe.
Bei uns ist es kalt, wenn die Sonne nicht wärmt
Und nur noch der ziehende Vogel schwärmt.

Doch mir ist die Kühlfrische wahre Freude,
Da treffe ich gern viele plaudernden Leute,
Wodurch wärmer der Oktober im Jahr,
Wir treffen uns ohne Virusgefahr.

So sind mir die Freunde hier sehr vertraut,
Weil man auf gemeinsame Freuden baut,
Sie mit mir nach Plaudereien suchten,
Nicht aufhielten in irgendwelchen Fluchten.

Da wird dann ein wenig politisiert,
Von so manchem das große Wort geführt.
Doch wenn man wieder auseinandergeht,
Weiß man, dass unsere Erde noch steht...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Heil'ge Hallen und Steine

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Heil'ge Hallen und Steine

Heil'ge Hallen und Steine sollte der frühe Mensch
für seine verehrten Götter erbauen.

Doch ist es nicht so,
Dass im Spiegel der Götter
er nur eigene Größe
in die Welt bringen wollte?

Noch heute stehen Göttersteine auch dort,
wo Menschen ihr Überleben zerstörten.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Die Wassersammlerin

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Wassersammlerin

Ein Leben hindurch sammelte sie das Nass
Und beließ es sparsam beim Waschen,
Reinigte mit Lappen das verstaubte Weinglas,
Strickte lieber und zählte die Maschen.

Wasser galt ihr immer als heiliges Gut,
Die Verschwendung prangerte sie an.
So waren die Kinder stets auf der Hut,
Rüffel riskierte nicht mal ihr Mann.

Und sie sah schon den Tag heraufziehen,
An dem die Menschenheit deshalb aufrüstet,
Wenn wir uns alle nicht endlich bemühen,
Man sich weiterhin mit Duschorgien brüstet.

Der Sauberkeitsfimmel schadete uns sehr,
Täuschte unser Selbst mit Scheinquellen.
Wir aber nahmen das alles lieblos her,
Als könnte man's im Katalog bestellen.

Mit wenig Wasser sie alles spülte,
Lieber trank sie es und fing es auf:
Damit sich die Balkonblume wohlfühlte,
Goss sie aufgefangenes Wasser drauf.

Und die blühte jeweils ein ganzes Jahr,
Wurde schöner und größer dabei.
Sie blühte auch noch, als weiß Frauenhaar,
Weil Rettung Lebensmantra doch sei!

„Die Schöpfung bewahren!“ war ihre Parole,
Diese gäbe sie so gern ihren Enkeln mit.
Doch während jetzt abschmelzen unsere Pole,
Bleibt fraglich, ob Enkel noch drosseln den Schritt...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Vegane Genüsse

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vegane Genüsse

Als Kind hat sie fleißig Würste gegessen,
Auch Eier, so wie wir Menschen doch alle.
Doch dann hat sie Berichte vom Schlachten gelesen,
Gesehen, wie das Tier stirbt in der CO2-Falle.

Da war es für sie um die Würste geschehen:
„Was Augen hat muss man doch töten!“
Von da an konnte sie nicht mehr zum Metzger gehen,
Denn sie sah diese Tiere in Nöten.

Dabei trat sie selbst sehr überzeugend auf,
Dass sogar Großeltern bald Fleischliches mieden.
Auch sie sahen fernsehend und beim Kauf:
Geschöpfe erleiden den Schlachttod hienieden!

Längst haben wir doch vegane Waren,
Die werden überall reichlich geboten:
Wir müssen nie in Traditionen verharren,
Wenn die Humanität schickt aus ihre Boten.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Frühe Zeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frühe Zeiten

Die ersten Lebensjahre gehörten der Not,
Als auf der Wiese die Kuh einbrach,
Wo Eier versteckt unter Gras und Kot
Das Leiden entzog dem Ungemach.

Während Städter Hungers starben,
Wo Staub und Ruinen Tote bedeckten,
Frauen mit ihren Kindern darben,
Schwarzmärkte bei Besatzern aneckten,

Gab uns das Bauernland reichlich Nahrung,
Die Nullstunde immer schon überwunden,
Hilfe daselbst höchste Grunderfahrung,
Weil man in Gemeinschaft eingebunden.

So kam ich zur Hungerzeit in die Welt
Und fühlte mich doch sehr getragen,
Denn es gab viel Liebe und wenig Geld:
Schlachttage lösten die Hungerfragen.

Das war meine ganz, ganz frühe Welt,
Es gab Zuwendung und immer gutes Essen.
Ideologisch war da nichts zugestellt,
Keiner musste an einem Führer genesen.

Dankbar bin ich für diese frühen Tage,
Welche die Augen mir geöffnet haben
Für den Fleiß und für soziale Teilhabe,
Als wir versonnen am Flusse lagen.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Ich wachse hinaus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich wachse hinaus

Ich wachse aus dem Leben hinaus,
Das mir immer noch so gut gefällt.
Ich will noch nicht aus dem Erdenhaus,
Denn das hier ist meine schönste Welt.

Man will ja im Alter niemanden belasten,
Weiß, dass die Erde sich weiterdreht:
Man lebt wohlständig und ohne Fasten,
Feiert, wenn der Mond über einem steht.

Immer habe ich Lebenstage genossen,
Die Wunder unserer herrlichen Schöpfung,
Bin Gast hier, wurde mit Wasser begossen
Und kam so immer aus jeder Erschöpfung.

Was bleibt mir von diesem Gastrecht auf Erden?
Was habe ich doch alles mitmachen müssen?
Was hilft mir noch gegen Altersbeschwerden,
Wo die Ewigkeit wartet – ganz ohne Nacht?

Die Quelle des Lichtes kann ich schon sehen,
Bedenke ja, dass die Gottheit nicht fern.
Dorthin wollen unser aller Seelen gehen,
Denn die Liebe sieht diesen Glauben gern.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Abrüstung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Abrüstung

Sollen wir immer für alles bezahlen,
Für Schlappen nach verschleppten Wahlen,
Gefährden gar das Leben, den Leib,
Als wär' Demokratie nur Zeitvertreib?

Sind wir alle denn noch bei Sinnen,
Wenn wir gegen Hetzereien nicht stimmen,
Panzer und Kriegsgerät in Massen verkaufen,
Um das alles auf den Kriegsgott zu taufen?

Unsere Zukunft braucht dauerhaft Frieden,
Denn nur so überleben wir hienieden,
Der Mensch bis ins hohe Alter darf gehen,
Um noch seine Enkel wachsen zu sehen.

Nur Frieden kann uns die Hoffnung bringen,
Dass wir leichthin wandern und Lieder singen,
Die nichts am Hut haben mit Hetzern und Rächern,
Wir entsagen den Waffen und Knobelbechern.

Denn das Leben ist bunt und wirklich schön,
Wenn friedlich wir weiter zum Brunnen geh'n
Und freudig in eine gesicherte Zukunft blicken,
Mit der die Menschheit sich darf beglücken.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Vielen Hotels geht es schlecht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vielen Hotels geht es schlecht

In Italiens Süden musste ich sehen,
Dass kaum noch Gäste urlaubend hingehen,
Sich sammeln, in den Frühstücksraum herkommen,
Um später viel Sonne am Pool zu bekommen.

Das Virus hat die Hotels schwer gepackt,
Die Situation ist dort wirklich vertrackt,
Weil der Gast sich lieber Sicherheit borgt
Und so mancher sich zu Hause versorgt.

Da bleibt den Hotels die finanzielle Last,
Manches sogar der Pleitegeier erfasst,
So dass sie für die Pandemie jetzt büßen
Und ihren Besitz verkaufen müssen.

Dabei kamen wir jedes Jahr so gern
In den Süden, wo unsere gastlichen Herrn
Und Damen für uns Feste ausgerichtet,
Weil da man der Kultur noch verpflichtet.

Deshalb planen wir, doch wieder herzukommen,
Gehen auch in Kirchen und zu den Frommen,
Denn wenn wir uns für das Reisen entscheiden,
Sollen die Freunde im Süden nicht leiden.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Südgaben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Südgaben

Den lilafarbenen Knoblauch dort kaufen,
Wo die Pflanzen in der Sonne auflaufen,
Das macht unser Essen sehr charmant,
Dazu alles, was uns bisher unbekannt.

Olivenöl, direkt vom kleinen Bauern,
Dann müssen wir hinterher nichts bedauern,
Denn ungefiltert und ohne Schnickschnack
Entfaltet es einmaligen Geschmack.

Zu Hause röstet das Öl den Knoblauch,
Hinzu Peperonchini, Petersilie auch:
Das weckt doch im Norden alle Müden,
Die das Gesunde niemals gemieden.

So kehren wir wie mit einem Glücksreim
Wieder zurück in unser vertrautes Heim,
Kreieren die Pasta, nichts wird gemieden,
Womit dem Süden Ehrung beschieden.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Worunter wir leiden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Worunter wir leiden

Trennungen der Wolken
durch aufsteigende Berge,
aus dem Grauenden gewachsen
ins Auseinandergelebte.

Wie sollten wir da noch
unsere Tagnöte stemmen,
wenn Beziehungsnöte einmal mehr
den Horizont verdunkeln?

Das Kopfleiden schwächt Hoffnungen,
geht still und schweigend einher
mit einem zeitgebundenen Gang
in den Zenit weiteren Lebens.

Wären wir nur Funkuhren,
zeitgenau jeder Zeiger gestellt,
was die Zeit selbst nie portionierte,
so schwämme das Erlebte nur im Kleinen.

So aber sehen wir nach oben,
wo die Sonne das Grauende vertreibt
und in großen Sehnsüchten auf Lebenszeit
sich fröhliches Gegenhalten einlebt.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

"Die Furzgrille und die Krampfhenne"

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

„D'Fuurzgrill' ond d'Krampfhenn'“
(„Die Furzgrille und die Krampfhenne“)

In Dialekten findet man manchmal Begriffe,
Die mitunter klare Verhaltensweisen benennen,
Damit man nicht weiterhin das umschiffe,
Was dienen kann dem Personenerkennen.

Was dabei dann als abwertend verstanden,
Das packt mitunter die Wahrheit beim Schopf
Und zeigt gerade auch bei Benanntem
Schlaglichtartig, was da viriliert im Kopf.

Das ist geschlechterunabhängiges Verhalten,
Mit dem manche Kampfarenen im Kopf initiieren:
Duldsamkeit lassen sie dabei niemals walten,
Weil sie selbst sich zu Negativem verführen

„D'Krampfhenn'“ ist solch ein Dialektwort,
Mit dem man oft klarer gesehen,
Was alles in einem Verhaltenshort
Sich ansiedelt, um verrückt zu bestehen,

Sich fast hysterisch an Dinge zu klammern,
Die Zeitgenossen als nebensächlich verstehen:
Gefangensein in eigenen Vorstellungskammern,
Welche nicht mehr wirklich zum Leben gehen.

„D'Fuurzgrill'“ ist eine ebensolche Figur,
Die nur nach Fehlern bei anderen fahndet:
Ausfragen, Abwerten ist Teil ihrer Natur,
Mit der jederzeit ihre Dreistigkeit landet.

Solche Menschen bleiben im Verhau gefangen,
Für die ÜBLE NACHREDE allzeit präsent,
Negativ sinnend, nie zu Freuden gelangen,
Weil das Lebensglück immer nur andere kennt.

Man muss sich nicht mit Personen behängen,
Die man nicht mag oder die einen nicht schätzen.
Lieber nach vorne schauen und seine Freuden längen,
Dann kann man sich auch mit den Guten vernetzen...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Veränderung im Rechtsverständnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Veränderung im Rechtsverständnis

War etwa früher das Recht nicht gerechter,
Als der Werteverfall noch nicht fortgeschritten,
Man einhegte die bedrohenden Schlächter,
Dem Menschen ersparte, dass nicht gelitten?

Heute kann sich jeder mit jedem behängen,
Selbst mit Menschen, die beste Bürger sind,
Ihn vielleicht sogar ins Unrecht drängen:
Wahrheitsverschieber im Paragrafenwind!

Anstatt immer fair und anständig zu bleiben
Wollen viele immer nur viel verdienen,
Um dadurch in den Wahnsinn zu treiben
Jene, die erwarten ein Rechtsversühnen.

„Recht haben“ ist leider nicht „Recht bekommen“,
Mancher muss darum jahrelang kämpfen.
Unsitte und Unehre haben Platz genommen
Und wollen nur die Gerechtigkeit dämpfen.

Glaubt unsere Politik vielleicht gar,
Dass die Justiz unkontrolliert immer gut
Oder nehmen Verfahren die Bürgerschar
In Haftung – treiben sie hin in Weißglut?

Wenn wir aufeinander nicht mehr hören,
Nicht lernen, miteinander anständig zu leben,
Entfernen wir uns nur mit dem Dauerverschwören
Von Gerechtigkeit – und einem edleren Leben.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Algenkalk

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Algenkalk

Da hatten sie viel Arbeit investiert:
Fast hundert Pflanzen in Kübeln!
Diese fein zum Blühen und Fruchten geführt,
Doch Braunfäule sollte alles verübeln!

Dabei hatten sie fast an alles gedacht:
Komposterde, Dünger wurde ausgebracht,
Die Tomaten täglich gut überwacht,
Nur Regenwasser an die Wurzeln gebracht.

Von oben waren sie folienbedeckt,
Bodennahe Blätter hatte man entfernt
Und kräftige Pflanzen zum Grünen erweckt,
Weil man immer wieder interessiert dazulernt.

Doch nur Algenkalk verhinderte schließlich dann,
Dass die Braunfäule nicht mehr erschien.
So wuchsen die hohen Erträge irgendwann
Und brachten der Gesundheit Gewinn.

Jedes Jahre wachsen nun Tomaten im Freien,
Von oben her gegen Nässe geschützt,
Geben Ertrag, Genussfreude jenen Laien,
Welche erkannt, dass Informiertheit ihnen sehr nützt.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Vieles findet späte Freiheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vieles findet späte Freiheit

Wie war das noch vor dreißig Jahren,
Als alle jung und Vierzig waren,
Der Wunsch durft' Freiheiten erwecken
Und morgens konnt' der Ulk uns necken?

Das Alter ist ins Jahr gegangen,
Im Urlaub bleibt man jetzt befangen,
Sitzt essend, trinkend, still mit Tönen,
Genuss darf dabei schon verwöhnen.

Erinnerung ist's, die bewegt,
Weil das Gemüt uns gerne trägt,
Man Witziges wirft ins Geviert,
Wenn man den Mundlatz richten wird.

So lockt noch immer uns der Glanz,
Wenn wir frisch im Erinnerungstanz
Den Weg zur Therme gehen können,
Wo die Gespräche uns versöhnen.

Das alles sind uralte Schuhe,
Doch dem Gemüt bringen sie Ruhe.
So führt ins Thermenreich der Weg –
Auch für Gesundheit ein Beleg...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Das offene Schauen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das offene Schauen

Ja, es ist gut, wenn man weiterhin linst,
Denn die Zukunft wird nicht automatisch gebaut.
Sei deshalb kein bewegungsloses Seidengespinst,
Manchem wurde die Zukunft aus dem Leben geklaut!

Was wäre der Alltag ohne Dein Gedicht
Mit den Themen in freiheitgebundener Welt?
Hätte diese denn noch wirklich ein Gesicht,
Wenn Augenmaß sich da nicht mehr einstellt?

Schaue gern zu den Jüngeren hin,
Den wenigen, die das Plaudern verlängern
Und befrage sie nach ihrem Lebenssinn,
Mit dem sich ihre Erwartungen schwängern.

Dann siehst Du nicht immer nur zu Dir hin,
Wenn Lippen Du anderswo auch hinreichst
Und weißt, dass sie Dir verbunden noch sind,
Weil Du herkommst und ihnen nicht ausweichst.

Denn auch Liebe und Lust brauchen Festigkeit,
Bereitschaft zu Präsenz und wachsender Güte.
Dann bietet Schauen tatsächliche Freiheit,
Damit Dauer dem Leben auch Leidenschaft biete.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Antworten