Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Liebeslinde

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Liebeslinde

Majestätisch steht sie schön,
meine wundersame Linde,
die mir einst in jungem Leben
Bergung gab – und frühe Liebe.

Jetzt seh' ich zur Krone hoch,
mächtiger scheint sie geworden.
Deshalb trag' ich zu ihr her
die Verehrung für mein Sein.

Einbindung hab' ich gefunden,
wo der Liebe erstes Sehnen
ermöglichte mir meine Jugend,
um auf Neuwege zu sehen.

Die Liebeslinde ist mir so
Erinnerung auf Trost und Liebe,
weil sie Wege öffnete,
Vielfalt mir so konnte geben.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wärmendes

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wärmendes

Noch teilten mir die kurzen Juninächte mit,
dass die Wetterwende langsam in Gang kommt,
sie sich manches Mal gegen das Heute sperrte.

Jetzt kommt die wärmende Geste doch herein
durch Fenster und die geöffneten Türen
und gibt mir Mut zu erwachender Hoffnung.

Doch der Naturschritt allein reicht nicht hin,
das klamme Herz muss schon mitschreiten,
um in untadeliger Nähe zu und mit Dir
als Umarmung sich zu erwärmen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Firmamentbildnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Firmamentbildnis

Es ist die Nacht zum Schlafe,
Der Herrschaft ich nun lasse:
Ganz unverhofft und atemschwer
Wachsen die Träume zu mir her.

Dann endlich gegen Morgen hin
Spür' ich im Herzen den Gewinn:
Das Firmament bringt langsam mir
Erlösung – und das Bild von Dir:

Den Himmel seh' ich ganz –
Und Deinen Pferdeschwanz:
Oben flimmern matt die Sterne,
Da haben wir uns lange gerne...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wolkenlose Wege

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wolkenlose Wege

Wenn kein dunkler Schatten mehr
Dein Antlitz schattenhaft begleitet,
Keine Morgenstunde schwer
Deiner, meiner Hand entgleitet
Und das frühe Lachen freudig
Für den Sommerhimmel da,
Alles Sehnen nicht mehr leidig,
Weil wir uns mit Herzen nah,
Seh' ich Deine Silhouette
Noch ein wenig in der Ferne,
Unentschlossen, weil sie hätte
Erst den Blick hinauf zum Sterne,
Doch mit Freuden, zarter Pflege
Geht die Liebe eigene Wege...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Jetzt ist er wieder voll

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jetzt ist er wieder voll

Jetzt ist er wieder voll,
der Himmel, voll mit weißen Streifen
wenn Kerosin dort kondensiert.

Die Streifen werden breit und breiter
und sehen doch so harmlos aus,
weil Strahlen sie erhellen..

Doch unerbittlich sinken sie
herab aus Höhen auf Dein Essen, Felder,
Auf Wiesen, Bäche, Seen und Wälder.

Der Himmel ist jetzt wieder voll
und heißer wird das junge Jahr –
die Lungen füllen sich...


©Hans Hartmut Karg
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Der Liebe wegen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Liebe wegen

Der Liebe wegen
gehen Menschen über Berge,
verlassen alles,
was die Heimat ihnen bisher war.

Kindheit und Jugend
liegen hinter ihrem Wünschen,
um ganz nach vorn
in Neuwelten zu schreiten.

Der Liebe wegen
wird manches heilsam ja verdrängt,
denn was jetzt folgt,
ist jene Freiheit mit glühend' Verlangen.


©Hans Hartmut Karg
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Mit wem Kontakte pflegen?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mit wem Kontakte pflegen?

Wer dummdreist und komplexbeladen,
Der mög' sich in Manien suhlen
Und nicht um meine Liebe buhlen,
Denn ich will für mich keinen Schaden.

Distanz heißt dann das Zauberwort,
Dem ich die Trennungskraft beimesse,
Damit ich jene ganz vergesse,
Für die das Mindere ihr Hort.

Nein sage ich deshalb zu denen,
Welche an meiner Würde kratzen,
Schleichend sich aufführen wie Katzen,
Die infizierend Grenzen dehnen.

Begegnet ein Mensch souverän
Mir, um das Gute dann zu finden,
Nicht Seelen kränkt, um sie zu schinden,
Mit dem werd' ich noch lange geh'n...


©Hans Hartmut Karg
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Wir leben nur noch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Wir leben nur noch

Wir leben nur noch in Verhältnismäßigkeiten
Und Kleingedrucktes boomt, hat jetzt Konjunktur.
Es sind schon seltsame, verquere Zeiten:
Das Ganze nennt sich auch noch Rechtskultur.

In Wirklichkeit geht’s darum manchen Diensten,
Herauszuschleichen sich aus Zahlungen,
Denn das gehört zu Winkeladvokatenkünsten,
Dem Rechte anzulegen enge Wortverschalungen.

Der Bürger sieht sich diesen wehrlos ausgesetzt,
Er müsste immer wieder lebenslänglich klagen,
Denn diese Machstrukturen sind so eng vernetzt,
Dass der Rechtsunkundige hat nichts zu sagen.

Sind das nicht schon Vormafiastrukturen,
Mit denen man Versicherndes entwest,
Sich widersetzt den ursittlichen Spuren,
Weil Staatsmacht dies gewähren lässt?


©Hans Hartmut Karg
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Was uns bleibt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was uns bleibt

Und wieder kamen sie zusammen,
Die als Familie einst so glücksbesetzt
Auf ihre Eltern nur das Loblied sangen,
Weil alle halfen – niemand da verhetzt.

Längst steh'n sie im Erwachsenenleben
Und halten sich an eigene Lebensmitte.
Schwierig wird's, Termine für Treffen zu finden:
Die Zeit lässt allen nur noch enge Schritte.

Kommt es dann doch, dass sie sich sehen,
Ist es die Jugend, die sich unterhält,
Während die Älteren zu Zeiten gehen,
Wo unterschiedlich die Erinnerungswelt.

Das treibt mitunter das Erstaunen
Herbei, weil jeder anders das erlebt,
Was damals noch im Seelenraunen
Sich in kindlich' Begreifen eingewebt.

An den Augen sieht man, wie versonnen
Die frühe Glückszeit sie damals gepackt.
Erzählzeit scheint nun wie geronnen,
Biis heute in der frühen Seele unverpackt.

Da spricht man Vieles lieber nicht mehr aus,
Was man erinnerlich dereinst anders erlebte:
Die Jungen binden ihren eigenen Blumenstrauß,
Die alten zeigen, wer auf welcher Wolke schwebte...


©Hans Hartmut Karg
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Geliebtes Sofa

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Geliebtes Sofa

Wie oft hast Du mir Trost gespendet,
Wenn ich in Deinen Schlaf gefallen,
Sorgen von mir rasch abgewendet?
Deshalb kann alles von mir fallen,

Was an Lasten der Tag mitbringt.
Nicht immer lebensfroh sind Zeiten,
Doch dem Verschlafen, ihm gelingt,
Was Kummer würde sonst bereiten.

Ich steuere nach dem feinen Mahl
Dem lieben Sofa immer zu.
Die Müdigkeit lässt keine Wahl:
„Schließe die Augen und gib Ruh'!“

Wohlig durchströmt mich diese Glut,
Vorauseilend, mit Sehnsuchtsbildern:
Der Orpheus meint es mit mir gut,
Vertreibt sogar das Seelenwildern.

Nach einer Stunde dann erquickt
Leb' ich freier, sorgenenthoben,
Bin vom Schlafgotte sehr entzückt
Und kann ihn gar nicht genug loben.

Kaufe Dir, Freund, ein solches Stück,
Gewöhn Dir die Siesta an –
Und mit wenig Trainiingsgeschick
Schlummerst Du selig – irgendwann...


©Hans Hartmut Karg
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Das kleinste Kätzchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das kleinste Kätzchen

Er brachte uns das kleinste Kätzchen,
Zu Hause wollte er's ja nicht lassen
Da biss es, machte viele Mätzchen,
Niemand durfte es dort anfassen.

Zu früh der Mutter weg genommen,
War es auf ihn total geprägt,
Hat mit ihm jeden Stuhl erklommen
Zum Schlafe mit ihm stets gelegt.

Als er dann doch Tage verreiste,
Weinte es jämmerlich, das Tier,
Weil ihm der Lebensmut entgleiste,
Doch kam in Obhut es zu mir.

Es ließ mich da kaum noch allein,
Hing mir so ständig an den Fersen,
Wollte nie mehr ohne Menschen sein –
So fand ich hin zu diesen Versen:

„Haustiere, brauchen Deine Nähe,
Leben beziehungsnah zu Leuten.
Sind diese fern, ach wehe, wehe,
Das kann den sichern Tod bedeuten.“

Froh war ich, als der Junge kam
Und sich zum Kätzchen gern einfand,
Es hoch und in die Arme nahm,
Weil er auf dieses Wesen stand.


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An den Vielschreibkritiker

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


An den Vielschreibkritiker

Er sagt, Vielschreiben sei nur Mist,
Auf Erden will das keiner haben.
Ist er nicht selber der Narzisst,
Der flutet hier mit seinen Gaben?

Ein altes Sprichtwort sollte nerven:
„Wer selbst im Glashaus sitzt
Soll nicht mit Steinen werfen!“
Da lächle ich nun sehr verschmitzt...

Der Vielschreiber und der Poet
Wollen den Lesern sagen,
Dass Vielschreiben ja immer geht
In allen Lebenslagen.

„Es ist zu viel, was Du da schreibst,
Du hast zu viel gepostet!
Schreib' weniger, damit Du bleibst,
Man Verse gern auskostet!“

Doch wer Vielschreiben kritisiert,
Für den gilt das dann auch,
Denn wer Kritik dorthin nun führt,
Der trifft damit den eigenen Bauch!

Schau bei ihm nach,
Er selbst schreibt mehr,
Doch Dir allein droht Ungemach,
Denn leider hasst er Dich zu sehr.

Du schreibst ihm immer viel zu viel,
Er will Dich ja verbannen
Aus allen Foren, denn sein Ziel:
Den Vielschreiber verdammen!

Schreibst Du dann weiterhin sehr viel,
So ächtet er Dich unablässig,
Denn Ausgrenzung heißt dieses Spiel –
Und das ist sehr gehässig!

Freundschaft kann nicht entstehen,
Wenn er allein zum Zenit will.
Unkritisch wird er übersehen,
Dass sein Rasen nichts als Unbill.

Doch merke Dir: Wer selbst viel schreibt,
Darf Vielschreiben nicht kritisieren,
Denn was am Ende wirklich bleibt,
Soll doch der Leser selbst erspüren.

Wer schreibt, Vielschreiben sei nur Mist,
Auf Erden will das keiner haben,
Der ist und bleibt doch ein Narzisst,
Will fluten nur mit seinen Gaben.

Merk' Dir, o Freund, das ist der Clou,
Daraus wird ein humaner Schuh:
„WAS DU NICHT WILLST, DAS MAN DIR TU',
DAS FÜG' AUCH KEINEM ANDEREN ZU!“


©Hans Hartmut Karg
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Nachdenken über Mitmenschlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nachdenken über Mitmenschlichkeit

Wenig angeboren ist wirklich Humanes,
Sehr menschlich sind die Herrschwilligen,
So manche Untugend ist große Schwäche.
Menschlich ist da noch nichts Getanes,
Oft sind nur die Alten die tatsächlich Willigen,
Weil ihre Liebe zum Nachwuchs spräche.

Wer pilgert noch ins ferne Delphi
Zu den prophetischen Orakeln?
Dort macht man heute nur ein Selfie:
Medien greifen aus mit Tentakeln.

Menschlich das überbordende Wesen,
Das wohl immer auch das Unsrige sei,
Mit dem wir in die Neugierde geboren,
Lässt uns dichten, forschen und lesen,
Ist Teil unserer menschlichen Liebelei,
Mitunter so ganz nah bei den Horen.

Hat man uns nicht alles gegeben,
Talente, mit denen wir wuchern können?
Was ist das für ein Elendsleben,
Wenn wir uns nur an den Bauch gewöhnen?

Menschsein ist immer auch ein Traum
Im Fortgang der Zeit und im Streben
Auf der Suche nach neuen Horizonten.
Mancher merkt das selbst leider kaum,
Dass er dauerhaft müsste Liebe geben,
Wo Begehrlichkeiten sich stetig sonnten.

Wer pilgert noch ins freie Licht,
Wenn ihm nur Ausgrenzen ein Lied?
Wer schaut noch Dein Sonnengesicht,
Wenn keine Veranlassung sich mehr bemüht?


©Hans Hartmut Karg
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Am Kräuterbeet

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Am Kräuterbeet

Und wiieder hat es fest geregnet,
Das Kräuterbeet liegt einzig da.
So ist dem Jahr der Weg geebnet,
Weil Wolken unsere Erde sah.

Der Estragon ist hoch gewachsen
Und steht zur Blüte schon bereit:
Als Würze zum Essig erwachsen
Trägt stolz er hellgrün dieses Kleid.

Auch Thymian kriecht mit den Blüten
Nahe am Boden für die Bienen,
Die um den Majoran sich mühten,
Wenn erst die Sonne dann erschienen.

Stolz ragt der Salbei aus dem Beet,
Welcher die Butter uns veredelt,
Wo auch der Amselvater steht,
Der mir dem Federschwanze wedelt.

Die vielen Kräutlein in Natura
Erweisen sich als Gottesgabe,
Helfen uns mit viel Kultura,
Dass sie gebiert uns die Teilhabe.


©Hans Hartmut Karg
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Das helle, junge Grün

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das helle, junge Grün

Das helle, junge Grün
Ragt hoch ins Sonnenlicht,
Natur wird so zur Bühn'
Mit Himmels Blaugesicht.

Man kann es ja verstehen,
Wie sehr die Menschen warten,
Um dieses Grün zu sehen
In ihrem Sommergarten.

Das frische Grün trägt uns gerade
Viel Hoffnung in die klammen Seelen.
Es wäre für uns jammerschade,
Nicht mehr den Gang dorthin zu wählen.


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Morgenblick

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Morgenblick

Ruhig atmend mit verseelter Miene
Liegt die Liebste neben mir im Bette,
Wo den Anblick ich mir gern verdiene,
Denn sie ist und bleibt ja eine Nette.

Kennen wir uns doch so lange schon,
Haben den Nachthimmel angesehen.
Rote Wangen sind des Schlafes Lohn,
So kann sie erquickt ins Leben gehen.

Und den Blick kann ich von ihr nicht lassen,
War in ihre Anmut immer schon vernarrt,
Denn die tiefe Liebe kennt ja ihre Gassen,
Wo kein Schau'n und Sehnen ausgespart.

Dieser Blick, er währt so lange,
Bis ihr Räkeln, Räuspern mir verkündet,
Um ihr um das Aufwachen nicht bange
Wo wache Hand schon Stellen findet

Mit Berührung eins ums andere Mal
Erweckt weiblich-milde Seele
Mit dem Seufzer, der Labsal –
Weil den Kuss ich ihr rasch stehle.

So ist Amor schließlich ganz erwacht,
Cupido holt sich bald tausend Hände,
Fordert sanft, dann mit Bedacht,
Dass sie ganz sich zu mir wende...


©Hans Hartmut Karg
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Die Welt geht auf

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Welt geht auf

Noch bettelt staubtrocken die Erde
Zum Himmel, lechzt mit Nassverlangen,
Will schon sehen, dass es endlich werde,
Das gute Jahr, regenverhangen.

Tatsächlich finden bald die ersten Tropfen
Schwer und beharrlich zu den trockenen Krumen,
Werden mitunter leise an die Fenster klopfen
Im noch nicht völlig aufgestand'nen Morgenlumen.

Jetzt können auch Gewitter zu uns ziehen
Und kommen früh im Jahr den Berg herauf.
So zeigt es uns das stete Urbemühen
Um Lebenslust mit Pflanzenwuchses Lauf.

Dann geht die Welt ganz auf in frühem Licht,
Weil alle Feuchte auf der Grünkraft liegt,
So dass dem Anblick nun nichts mehr gebricht,
Weil Wachstum über Trockenstarre siegt.


©Hans Hartmut Karg
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Immer nur in kleinem Ausschnitt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Immmer nur in kleinem Ausschnitt

Immer nur in kleinem Ausschnitt
Bleibt globaler Tanz doch mir,
Weil ich meine, Schritt für Schritt
Weitet er sein Weltgespür.

Ja, wir haben viele Leiden,
Wenn wir ehrlich mit uns sind,
Sollten uns deshalb bescheiden,
Nur so trägt der Götter Wind.

An sich muss man heran lassen
Schönheiten, seelensprießend,
Aufgeben das Mäkeln, Hassen,
Jeden Augenblck genießend.

Immer nur in kleinem Ausschnitt
Kann die Welt uns Rettung sein,
Nimmt staunend das Auge mit,
Dann bleibt kein Leben allein.


©Hans Hartmut Karg
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Parteitag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Parteitag

Mitleidlose Würgeschlangen
Wollen kleine Frau zerschneiden,
Damit sie zum Speck gelangen,
Denn sie interessiert kein Leiden.

Doch bedenke da genau,
Ob auch Du zu Geiern startest
Oder schützest diese Frau,
Weil Du auf Erfolge wartest.

Gutgemeintes lebt in Dir,
Soll das Leidgeprüftes werden?
Was sagst Du dann noch zu mir
In Zeiten tiefer Beschwerden?

Denn nicht alles, was man sagt,
Könnte wirklich auch so sein:
Ein Programm, das nur anklagt,
Lässt den Wähler sehr allein.

Selbst Genossen lieben Wein,
Sind zum Siegen gern Garant,
Wollen nicht nur Trost Dir sein,
Aufstrebend – und sehr galant...

Doch Wähler sind da schon munter,
Sind gegen alle Tricksereien:
Nichts gehe den Bach herunter,
Kompetenz muss sich befreien...


©Hans Hartmut Karg
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Richtiger Weg?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Richtiger Weg?

Ist das denn die richtige Masche,
Dem Staat zu liegen auf der Tasche,
Wenn weltweit Erwartungswelt
Giert immer nur nach Steuergeld?

In den Mund fliegen nur Tauben,
Die den Wohlstand allen rauben,
Selbst wenn dieser Wohlfahrtsstaat
Scheinbar Gelder übrig hat.

Irgend woher muss das Geld
Herkommen in diese Welt.
Wer in Hängematten lebt,
Der auf seinem Fixstern lebt.

Denn bei allem Eigennutz
Geht's auch um den Umweltschutz,
Und nur fleißiges Arbeiten
Kann den Wohlstand vorbereiten.

Mancher will stets Alimente
Unabhängig vom Talente,
Doch Gelder der übrig hat,
Wer davor in Arbeitstat.

Wohlstand bleibt uns nur erhalten,
Wenn aktiv wir Welt gestalten,
Der Mensch selbst seine Zukunft baut,
Und auf Wohlstand dann vertraut.


©Hans Hartmut Karg
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