Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Schnupfenzeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schnupfenzeit

Vier Tage im Raume wie eingesperrt,
Man will ja niemanden anstecken.
Wer seine Mitmenschen tatsächlich ehrt,
Der will sie mit Viren nicht necken.

Also: Auskurieren, Blick auf die Wände,
Mit Kamillentee gegen die Krankheit vorgehen,
Fleißig gurgeln, niemandem geben die Hände
Und immer wieder auf das Thermometer sehen.

Der grippale Infekt nimmt zuerst noch zu,
Man braucht manches Mal sehr viel Geduld.
Wer eingepackt schwitzt, der braucht seine Ruh',
Sucht hoffentlich nicht nach Ansteckungsschuld.

Eine Woche geruht und sanft auskuriert
Geht es alsbald wieder hin zur Arbeit,
Denn wer ein erfülltes Leben führt,
Der ist froh, gesundet leistungsbereit.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Dass mir noch einfällt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dass mir noch einfällt

Dass mir noch einfällt,
Was ich machen möchte,
Das kommt meinem Gemüte sehr zugute,
Denn es bleibt auf Handlungen eingestellt,
Treibt weiter die Geistgeflechte,
Weil ich sie mir zumute.

Aktiv sein im Alter und denkorientiert,
So bleibt der Tag mir gut organisiert,
Ganz frei für so manche Muse.
Und es sei, Gott zum Gruße,
Jederzeit neu aufgespürt,
Was mich insgeheim inspiriert.

Es ist und bleibt dem Geistleben erlaubt
Neben den Vernunftgründen zu agieren,
Denn Gefühle haben auch ihr Bestreben,
Wollen mir ihre Impulse eingeben,
Neudenkendes lässt sich aufspüren:
Altsinnlichkeiten sind nicht verstaubt!


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Philemon und Baucis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Philemon und Baucis

Da waren sie mehr als sechzig Jahre zusammen
Und standen nun im neunten Jahrzehnt,
Als sie BEIDE doch noch ins Altersheim kamen,
Was sie weder erwünscht noch ersehnt.

Dort aber sind sie nun angekommen
Und fühlen sich eigentlich so richtig wohl,
Haben von ihrer Liebe nicht Abschied genommen
Und den Kopf immer noch so ideenvoll.

Jeder hat nun sein eigenes Zimmer,
Täglich sitzen sie zum Essen beieinander.
Vor dem Frühstück küssen sie sich immer,
Mittags gibt es oft köstlichen Zander.

Dann stirbt er, das kann sie nicht begreifen,
Sie kommt seltener zum Mittagsgericht,
Während Trauerbilder in ihr reifen,
So dass bald auch ihr Herze bricht.

Nur eine Eiche und eine Linde
Erinnern noch an ihre tiefere Liebe:
Zwei Jungbäume, umweht von sanftem Winde
Bilden nun Jahr für Jahr immer neue Triebe...


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Hans Hartmut Karg
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Man spürt es

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Man spürt es

Man spürt es, wenn ein Partner gehen will,
Beim Treffen Augen nicht mehr leuchten
Und man zwar immer noch im Goodwill,
Wo Streicheln doch die Wangen bräuchten.

Das ist ein schrecklicher Moment,
Wenn kurz der Abschied kundgetan,
Sich man sich dann für immer trennt,
Nicht mehr vereint als Frau und Mann.

Dann keimt furchtbar auf die Frage:
„Was habe ich denn falsch gemacht?“
Es folgen leerselig die Tage
Und einsam wird nun jede Nacht.

Nichts ist mehr, wie es einmal war,
Die Seelensonne wird nicht scheinen
Und altes Leben in Neuem Jahr
Wird abgelöst von leisem Weinen.


©Hans Hartmut Karg
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Wie sehnen wir

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie sehnen wir

Wie sehnen wir Stunden herbei,
In denen wir uns wieder treffen,
Plaudern dann über Vielerlei
Auch da, wo laut die Hunde kläffen.

Das ist die Zeit der Nahbegegnung,
In der wir freier sprechen können,
Denn Urvertrauen wird zur Segnung,
Weil wir uns weiter Freunde nennen.

Nach so langer Pandemiezeit
Haben wir uns aus Augen verloren
Und sind erst jetzt wieder bereit,
Auffrischen zu lassen, was eingefroren.


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Über die Unfähigkeit zu gutem Willen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Über die Unfähigkeit zu gutem Willen

Ich glaube nicht, dass ein Diktator
Tatsächlich Kant je verstanden hat.
Ein Tyrann zeigt als Usurpator,
Dass den Staat er in Gewalt hat.

Selbst wenn er Kant früher mal zitierte,
Zeigen seine Handlungen heute nichts davon.
Obwohl er in fremder Sprache brillierte,
Sieht er im Kampfsiegen ausschließlichen Lohn.

Wurde nicht des Königsbergers Grab gesprengt,
Hat man sich getarnt mit scheinbarem Einvernehmen?
In dem Maße, wie man heute des Philosophen gedenkt,
Erhofft sich die Freiheit rettendes Einvernehmen.

Da wäre die Schrift: „Zum ewigen Frieden.“
Hat die jemals ein Diktator wirklich verstanden?
Kant wollte als diesen Endzweck hienieden,
Dass uns stehende Heere kommen abhanden.

Abrüstung ist Kants nachwirkendes Postulat:
Kompanien, Armeen, Kasernen auflösen,
Weil Frieden nur dann eine Chance hat,
Wenn Voraussetzungen entzogen dem Bösen.

Doch weil Diktatoren ideologisch in Manie
Können sie den Frieden zur Erde nicht holen.
So breitet der Friedensengel seine Flügel nie:
Frieden bleibt Tyrannen kein Zukunftswollen.


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Kühler die Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kühler die Tage

Kühler die Tage an der Nehrung,
Ein Bleiben ist für BEIDE nicht in Sicht:
Wo das Gespür die Gemütskraft verlässt.
Bleiben schwache Versuche der Gefühlsmehrung,
Ein Begehren wächst dabei dennoch nicht,
Weil Regen schleichend das Gemüt nässt.

In anwachsender Entfremdung
Leben sich zwei Seelen auseinander,
Die sich einst so innig umschlangen
Und nun in sich entfernender Abwendung
Kaum dort fühlen etwas füreinander:
Kein Kuss findet mehr zu den Wangen.

Wärmend die Tage weiter im Süden,
Wo man mit besserem Wetter klarkommt,
Wenn man sich wieder lächelnd begegnet.
Sonne ist etwas gegen die Frühjahrsmüden,
Wärme ist's, die BEIDER Seelen frommt,
Auf dass die Beziehung erneut gesegnet.


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Es sagte mir

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es sagte mir

Es sagte mir ein alter Lehrer:
„Wähle niemals Rattenfänger,
Bleibe ein Humanitätsverehrer,
Werde nicht zum Wiedergänger!“

Ich dachte daher nicht mehr an ihn,
Als die Friedenszeiten kamen.
Man meint, da hat es keinen Sinn,
Weil alle sich so gut benahmen.

Dann änderten sich Umstände,
Weil urplötzlich Tyrannen kreißten,
Gefährdeten mit der Kriegswende
Menschen, die nun fliehend reisten.

Da kam erinnerlich mir wieder
Des Lehrers Warnung in den Sinn:
Wo war Edles, Antikriegslieder,
Wo brachte Frieden noch Gewinn?

So sagte mir der alte Lehrer:
„Wähle niemals Rattenfänger,
Bleibe ein Humanitätsverehrer,
Werde nicht zum Wiedergänger!“


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Das Idyll

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Idyll

Friedlich sitzen sie,
Wildenten am aufgefrorenen Teiche
nahe der riesigen Eiche,
zum Erpel schauend,
auf viel Ruhe bauend.

Das Idyll
fragt nicht nach einem Sinn,
nicht nach Börse, Statusgewinn,
denn Natur hat ihr Eigengewicht
und: Sie braucht Dich/mich nicht!

Also doch
den Blick zulassen
und das Schöne erfassen,
denn es gibt Dir vielleicht zurück,
was hier vereint an Lebensglück.


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"Ich möchte doch nur..."

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


„Ich möchte doch nur...“

Vielfach wird nicht gern gesehen,
Wenn Geisthöhen Dich umwehen.
Erwartet wird von alten Leuten,
Dass ihnen nur noch Glocken läuten.

Man soll fromm in die Kirche gehen,
Nur zuhörend die Welt verstehen,
Machen, was man von ihnen will,
Denn erben ist ja auch ein Ziel...

Doch die Uraltgeneration
Weiß, was sie sieht immer schon:
Sich in Selbstischen zu finden,
Denkfreiheit darf nicht verschwinden.

„Ich möchte doch nur mit Dir reden,
Hör' zu, was wir herunterbeten
Und lass' uns auch für Dich entscheiden,
Dir unsere Wünsche unterbreiten.“

Da lächeln die uralten Leute,
Gehen insgeheim zu innerer Freude.
Verderbe nicht ihr kostbar' Leben,
Dann kann's vielleicht ein Erbe geben...


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Die Wandernden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Wandernden

Die Wandernden
werden sich immer aufmachen
und die Gemäßigten Zonen fluten.

Oft werden sie vor Dürre fliehen,
mit ihren Bündeln ziehen,
sich rettend vor der Hitze sputen.

Denn die Überhitze
hat ihre Pflanzungen
jedes Jahr verdorren lassen.

Also nutzen sie Fluchtkorridore,
suchen nach Ankern und Hilfsstationen,
kommen zu unseren Straßen und Gassen.

Was aber wird sein,
wenn es nur noch wenige Sesshafte
und dafür viele Wandernde gibt?

Bleiben dann die Wege noch offen
Äcker, Wälder und Wiesen betroffen,
wo nur noch Wanderungsdruck nachschiebt?


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Welthausangst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Welthausangst


Wenn wir uns nicht endlich dazu entschließen
Und handelnd Hoffnungen in die Menschheit gießen,
Wird sich die lauernde Untätigkeit an allen rächen,
Weil dann die Sicherheiten und Dämme brechen.

Von Welthausangst befreit uns konkrete Planung,
Damit nicht in erwartender Dauerüberspannung
Der Migrationsdruck über uns hinwegfegt,
Weil wir Rettungslösungen angelegt.

Menschheit, fasse endlich jenen Mut
Und rette die Mitmenschen vor der Sonnenglut,
Errichte wieder ein lebensbejahendes Welthaus,
Nur mit diesem treibst Du Angst uund Todesnot aus!


©Hans Hartmut Karg
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Generation Z

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Generation Z

Das ist heute so sehr verwunderlich:
Junge Erwachsene leben im Elternhotel
Ohne Anhang, Familie, oftmals sonderlich,
Weil Mama dem Single die Wäsche bestell'.

Da gibt es scheinbar kein Bedürfnis
Nach Zweisamkeit und Liebelei,
Auch keine Sehnsucht, kein Zerwürfnis,
Weil man ja auch kein Tagedieb sei.

Man kann die Lampen brennen lassen,
Die Eltern zahlen teuren Strom,
Muss nicht in die eigene Tasche fassen,
Hat ganz für sich den eigenen Lohn.

Es ist so leicht, sich treiben zu lassen,
Ein wenig scrabbeln oder chillen,
Sich mit wenig Entscheidungen befassen,
Bedürfnisse kostenlos erfüllen.


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Ins Boot holen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ins Boot holen


Rettung als Ziel der Retter,
Engagement für ein Miteinander,
Wo längst wegfällt ein Netter
Unsere Zeit flieht dem Ganter?

Da ploppt ein Bildnis auf,
Sehr weiblich und hilfsbereit.
Es hat jetzt seinen Lauf,
Für sich wieder alle Zeit...

Ja genau, Sie ins Boot holen,
Kontakt aufbauen mit Verstand,
Zum Netzlaufen Apps besohlen,
Damit Einsamkeit weggebrannt!

Sich für einen Menschen begeistern,
So aus sich selbst herauskommen
Und gemeinsam ein Leben meistern,
Mit dem wieder Fahrt aufgenommen.


©Hans Hartmut Karg
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Sie ist im Leben - und bleibt!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sie ist im Leben – und bleibt!

Mit der Künstlichen Intelligenz
Ist es wie mit dem Fremdling:
Er kommt unerwartet – und bleibt!
KI hat durch ihre globale Präsenz
Und, obwohl nur ein technisch' Ding
Erfolge gebracht, weil Nützliches es betreibt.

Gerade dort, wo Gesundheitsgefahren drohen
Und wo man sich von ihr Heilung verspricht,
Dürfen jetzt so viele Erwartungen sehnen
Im Stimmenwirrwarr, wo Hoffnungen lohen
Und immerzu nur Apokalypse und Weltgericht –
Das sollte man eben auch erwähnen!

Weil uns Pandemien bedrohen
Und die Weltläufte unkalkulierbar,
Ist man ja auf Wunder erpicht,
Wenn manches schlimme Verrohen,
Das Neue unbekannt und sonderbar
Doch auch für Rettung spricht.


©Hans Hartmut Karg
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Und wieder vertraute Klänge

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Und wieder vertraute Klänge


Nach dem Einkauf schwere Taschen tragen,
Hin zum Parkplatz, den Weg entlang
Bis zum Auto, wo bereits Kästen lagen –
Und im Winter kein Vogelgesang!

Da tönt tatsächlich von irgendwo her
Uralte Musik, ich hör' den Dulzian.
So werden meine Taschen unschwer,
Es spielt auf ihm ein kleiner Mann.

Er steht in der Ecke, es sind Vier,
Bringen mir die Renaissance in meine Zeit
Ganz ohne Mikro und ohne Klavier,
Geben von frühen Tönen mir herrlich Bescheid.

Jetzt kann ich leichter Taschen tragen,
Heiter legt sich die Musik aufs Gemüt,
Verschwunden sind die vielen Tagesfragen,
Weil hier mir hohe Kunst so reich erblüht.


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Kennen- und liebengelernt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kennen- und liebengelernt

Des Mondes Licht stand im Zenit,
Im Ferienheim die Kinder schliefen.
Sanft hörte ich nur ihren Schritt,
Wo Amors Stimmen endlich riefen,
Mit Ungeduld des Herzens Klopfen,
Ganz gegen alles Geistverkopfen.

Ihr Schattenbild warf diese Frau,
Das Herzklopfen hörte nicht auf
Und in der Nacht, bei Mondes Schau
Nahm unser Schicksal seinen Lauf:
Verlockend lehnt' sie an der Wand,
Von der sie alsbald rasch verschwand.

Zaghaft, ängstlich ward mir zumute:
Kommt sie – bleibt sie mir heute fort?
Sie kam, die Große, Liebe, Gute
Zurück an unseren heil'gen Ort,
Wo BEIDE wir den Mond begrüßten,
Eng umschlungen uns zärtlich küssten.


©Hans Hartmut Karg
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Des Lebens Fahrt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Des Lebens Fahrt

Viele trug es ja dorthin,
Wohin sie eigentlich nicht wollten:
Beruf, Verwendung, Eigensinn
Brachten sie, wo sie pflichten sollten.

Glaub' nicht, das Schicksal meint' es schlecht
Der Weltgeist wäre ungerecht!

Wer jung sich gut anpassen kann,
Der wird erwachsen mit der Fahrt,
Denn auch im Sturme braucht der Kahn
Dich, Mensch, dem nichts erspart!

Des Lebens Fahrt läuft oft Zickzack,
Die Wege sind nicht grad geebnet.
Doch wer im Lauf sich selber mag,
Dem auch das Schicksal hold begegnet.


©Hans Hartmut Karg
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Schade!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schade!

Wer merkt,
dass seine Macht im Schwinden,
der bäumt sich auf,
meint, das sei sein Recht.
Doch wohl bemerkt:
Will er Menschen schinden,
nimmt solches in Kauf,
ist er wirklich schlecht.

Er hat kein Recht zu drangsalieren,
bemächtigen sich einer Person,
denn offensichtlich ist sein Wille,
um deren Seele schwer zu brechen.
Die Tat ist Unrecht, er lässt's spüren,
sieht darin seinen Satanslohn
stets ohne faire Duldungsziele:
Die Liebe kann da niemals sprechen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hypothek aktueller Gedanken

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hypothek aktueller Gedanken

Sammelten sich einst freundlich die Gesichter
In großer und junger Staatenrunde,
Wo bei Getränken hell die Lichter,
Der Kontinent gab von Heimat Kunde,
Verspürte ich Aufgehen das Lebensgute,
Ums Herz wurde mir warm zumute.

Vergangene Zeiten als Bild des Erinnerns,
Des Lächelns und des damaligen Erzählens
Offenbart mir Interessen, Wohl des Kümmerns,
Des Fragens, des Lieblichen und des Zählens,
Wo man bei Staatsmännern konnte aufwarten
Und sie mit Wohlwollen ja nicht sparten.

Da hat sich so viel verändert und getan,
Mit den Jahren, die uns allen rasch enteilt.
Das Toxische kennt keinen weißen Schwan,
Der mit Grandezza in den Seelen verweilt,
Denn die Hypothek aktueller Gedanken
Verweist Erinnerliches in seine Schranken.


©Hans Hartmut Karg
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