Die Schwangerschaft verlief sehr schnell und problemlos. Ich hoffte wie schon die anderen vier Male auf eine Hausgeburt, durfte ich doch schon drei schöne Hausgeburten erleben. Schon hatten wir November. Der 11.11. kam, und ging, und nichts tat sich. Ebenso kam und ging der 17.11. ohne jegliche Anzeichen. Ich schraubte extra unser Alltagsprogramm zurück, um mich etwas entspannen zu können. Doch auch das brachte nichts. Am Wochenende vom 24./25.11. hätte eine Geburt gut gepasst. Doch es passierte nichts. In grossen Schritten rückte der allerspäteste Einleitungstermin vom 1.12. näher. Am 25.11. entschloss ich mich, ein paar Hausmittelchen auszuprobieren: Literweise Yogi Chai Spice Tee, GV, dann in der Nacht auf den 26. Brustwarzenstimulation. Mit der Brustwarzenstimulation konnte ich ein paar Wehen hervorrufen. Bei der einten Wehe spürte ich, ja hörte ich, ein "Pop" ganz oben bei der Gebärmutter. Ich war mir sicher, dass die Fruchtblase gerissen war. Doch es kam kein Fruchtwasser. Ich machte noch etwas weiter mit der BW-Stimulation, und hörte wieder auf. Nach einer Weile waren die Wehen wieder weg, und ich schlief noch einmal ein.
Als ich am Morgen aufwachte, versuchte ich noch einmal etwas BW-Stimulation zu machen, dann lag ich noch etwas da. Gerade wollte ich aufstehen, da spürte ich etwas Nasses zwischen den Beinen, aber nur ein klein wenig. War die Fruchtblase doch gerissen in der Nacht? Ich stand dann auf und ging ins Badzimmer um mich umzuziehen. Dort kam noch einmal ein wenig Nasses in die Unterhose. Ok, der Fall war für mich ziemlich klar. Ich informierte GG, dass er nicht arbeiten gehen soll. Um 9 Uhr kam die Hebamme für einen bereits vereinbarten Termin. Sie machte ein kurzes CTG. Dem Baby ging es gut. Wehen gab es keine. Wir besprachen weitere weheanregende Möglichkeiten. Sie gab mir ein Fläschchen Rizinusöl, das ich mit einem kleinen starken Schwarztee trinken sollte, gefolgt von einem Fruchtsaft. Sie untersuchte mich noch vaginal, und wollte den MuMu stimulieren. Ich war aber bereits 1 cm offen. Als sie versuchte, das Köpfchen des Babys zu verschieben, kam ein richtiger Schwall Fruchtwasser. Die Fruchtblase war geplatzt in der Nacht!
Die Hebamme war zuversichtlich, dass es bald losgehen würde und meinte, ich soll den Wehencocktail vorerst nicht nehmen, sondern erst um 18 Uhr, falls sich bis dann nichts weiteres getan hätte. Den ganzen Morgen durch kam immer mal wieder ein Gutsch Fruchtwasser, und zwischendurch mal eine Wehe, aber nichts regelmässiges. Der Mittag kam und ging, ohne dass sich etwas mehr tat. Um 15 Uhr entschied ich mich, doch schon einmal den Wehencocktail zu nehmen. Die Hebamme hatte mir nämlich gesagt, dass es fünf bis acht Stunden dauerte, bis der wirkt. Und ich wollte ja schliesslich nicht erst um Mitternacht auf dem Klo sitzen, sondern dann schon noch lieber am Abend. Um 17 Uhr merkte ich, dass ich alle 10 Minuten ein Ziehen im Bauch hatte. Endlich schien sich doch noch etwas zu tun. Um 18 Uhr rief ich die Hebamme an und informierte sie darüber. Um 19 Uhr kamen Kinder 1 und 2 nach Hause. Sie waren am Nachmittag bei meinen Eltern. Da hatte ich bereits alle fünf Minuten ein Ziehen. Um 20 Uhr kam das Ziehen alle 3-4 Minuten. Also rief ich die Hebamme an, sowie auch eine Freundin, welche zu den Kindern schauen kam. Um 20:30 waren Kinder 1 und 2 im Bett, und es kamen die Hebamme, eine Hebamme in Ausbildung, sowie meine Freundin. Die Vaginaluntersuchung war ernüchternd für mich: Ich war immer noch erst 1 cm offen! 
Ich konnte es fast nicht glauben, dass es nicht schon mehr war. Ich merkte, dass sowohl im Liegen als auch Sitzen die Wehen zwar weiter auseinander kamen, jedoch um einiges mehr schmerzten. Also tigerte ich in den Zimmern herum. Nach einer Weile stimmten die Hebammen und ich überein, dass sie noch einmal nach Hause gingen, damit ich ohne Druck herumtigern konnte. Um etwa 21:30 Uhr schlug ich meiner Freundin vor, im dunklen und bei Regen draussen einen Spaziergang zu machen. Ich konnte sowieso nicht still sitzen. Also machten wir uns auf den Weg. Wir machten zwei ausgedehnte Runden im Quariter. Immer wieder verspürte ich das Ziehen. Ich hatte jedes Mal das Bedürfnis, auf die zwei Akkupressungpunkte auf der Hinterseite meines Beckens zu drücken. Um 22:25 waren wir wieder zu Hause. Ich hatte schon im letzten Abschnitt des Spaziergangs gemerkt, dass der Wehencocktail zu wirken begann. Also ging ich zu Hause schnurstracks aufs Klo, erfolgreich. Dann fragte ich mich, was ich denn schon wieder mit den Hebammen abgemacht hatte. Ich wusste es nicht mehr. Also rief ich sie an. Das war um ca. 22:40. Ich teilte der Hebamme mit, dass die Wehen etwas stärker geworden waren, und ich sie nun veratment musste. Sie hörte ein solches Veratmen mit. Sie meinte, die Wehen müssten noch etwas stärker werden und empfahl mir, ein kreislaufanregendes Bad zu nehmen. Ansonsten hätte sie noch syntocinonhaltigen Nasenspray. Sie sagte mir, dass das Baby halt bis ca. 10 Uhr morgens da sein muss wegen des Risses in der Fruchtblase, und wir sonst zur Einleitung ins Spital gehen müssten. Ich meinte dazu, dass ich es mir überlegen würde mit dem Bad, denn es hatte sich doch schon etwas getan in den letzten Stunden ohne weiteres zutun. Und sowieso sei der Wehencocktail noch am wirken. Die Wehen waren mir eben schon genug stark, und ich wollte bestimmt nicht, dass sie noch stärker wurden. Also kam für mich ein Bad vorerst noch nicht in Frage. Ich ging ins Wohnzimmer. Dort folgten ein paar wenige Wehen, jede stärker als die vorhergehende. Ich besprach mit meiner Freundin, ob ich nicht doch noch ins Spitalgehen könnte um sofort einen Kaiserschnitt zu verlangen. Ich hatte so genug von den Wehen, und wollte nicht noch stärkeren Schmerz erleben. Meine Freundin meinte, ja das könnten wir machen. Da meinte ich plötzlich, dass ich nun nicht mehr rauf ins Schlafzimmer gehen könnte wo schon alles bereit war im schönen weichen Bett zum gebären 
. Es folgte eine Wehe in welcher ich etwas vokal wurde. Da meinte GG "Ok, wir brauchen die Hebamme.". Meine Freundin rief sie an. GG holte eine Plastikblache und ein Bettunterleintuch, das er erst vor ein paar Stunden in meinem Bett zurechtgelegt hatte. Dann kam bereits eine Presswehe und ich spürte, wie das Köpfchen am kommen war. Schnell schnell die Hose abziehen!! bat ich meine Freundin. Die nächste Wehe folgte sogleich und der Kopf war schon da. Ich schrie "Wo ist die Hebamme!!??" und "Achtung es kommt Gaggi!" 
(Der Wehencocktail war noch am wirken ), mit der nächsten Wehe war Avery um 23 Uhr schon geboren. GG hatte die Rolle der Hebamme übernommen, und sogar die Nabelschnur, die um den Hals war, abgewickelt . Avery war sofort fit und munter. Sie ist einfach perfekt, doch wurde die Arme mit einer Ladung Scheisse (sorry ) von mir geboren. Sie tat mir so leid und es hat so gestunken. Irgendwie war die Sauerei aber schnell weggeputzt, uff. Fünf Minuten später kamen dann die Hebammen. 
Avery wiegt 3420 Gramm und ist 50 cm lang. Also gar nicht sooo klein, sondern gerade richtig. Avery ist ein Superschätzchen und wurde von allen erfreut begrüsst, von Kind 2 kurz nach der Geburt, von den anderen Kindern am Morgen. D.h. klein Anakin begreift noch nicht, dass er grosser Bruder geworden ist. Erst zwei Tage später begriff ich, dass ich nun nicht mehr schwanger war, und dass wir grosses Glück hatten, dass Avery so toll zur Welt gekommen ist ohne Komplikationen. Zudem habe ich grosse Achtung vor der Leistung meines Mannes. Ich hätte keine bessere Hebamme haben können bei dieser Geburt.
Auch die Begleitung und Anwesenheit meiner Freundin waren bei dieser Geburt unentbehrlich.
