Auch ich hole mal schon aus.
Ich hatte eine super Schwangerschaft. Keine Übelkeit... nichts. Alles super. Zwar ging ich schon vor dem ersten Arztbesuch ins Spital, weil ich sehr starke linkseitige Schmerzen hatte. Der Google sagte bei der Suchanfrage jedesmal: Eileiterschangerschaft. Klar, ich hatte Angst und Sorgen. Aber die Sorge war unbegründet. Liess mir mehrmals bestätigen, dass das Baby am richtigen Ort ist. Also Geniessen...
In der 34. SSW verspürte ich Wehen. Dachte es seien schon recht Starke... Wir fuhren wieder ins Spital. Dort wurden die Wehen registriert... Ich blieb eine Nacht im Spital. Und konnte am nächsten wieder fit heim. In der 36. hatte ich eine Blutung (keine Schmerzen), wieder ins Spital. Alles in Ordnung. 1 cm offen.
Am ET+1 stand ich am Morgen um 09.15 Uhr auf... Recht früh

Legte mich aufs Bett und wusste nicht, ob ich schon tatsächlich ins Spital gehen sollte. Irgendwie war es unreal... Auf alle Fälle bekam ich noch Besuch von meiner Schwester und einer Freundin.


Dann waren die Damen um 16.30 Uhr weg.
Mein Mann war schon zu Hause und wollte seine Unterlagen bereit machen für die Sitzung um 19.30 Uhr. Tia Schatzi, ich glaube nicht, dass ich dich dort gehen lasse... Ich ging in die Dusche. Und oha, die Schmerzen wurden stärke und der Abstand verkürzte sich auf 7 Min. Da wusste ich, dass wir unser Zuhause verlassen werden.
Mein Mann musste eine Ausrede zusammendichten, um die Sitzung um 19.30 Uhr abzusagen. Ich wollte ja wirklich nicht, dass jemand wusste, wann wir verreissten.
ich rief im Spital an. Die meinten, ich solle gemütlich kommen. Dann zog ich mich noch anders an während mein Mann noch schnell duschte.

Dann fuhren wir um 17.20 Uhr los. Typischerweise war dann der Abendverkehr und die Tochter meiner Freundin, die eben noch auf Besuch war, sah uns 500m vor dem Spital (noch im Auto). Na toll. (Somit wusste die Freundin kurze Zeit später, dass wir weg waren. Hielt aber dicht).
Angekommen im Spital. Anmeldung und das dauerte und dauerte. Dabei war ich doch noch vor vier Wochen da... und die Wehen kamen immer wieder. Jedoch noch nicht so stark, dass ich mitatmen musste. Die Hebamme führte uns ins Untersuchungszimmer.
Der Wehenmesser bestätige die Wehen (Gott sei Dank, waren es richtige Wehen). Dann meinte ich noch als Witz: So ich bin bereit für die Geburt. Ich war es wirklich
Ich nehme an, dass es so 15 Stunden dauert. die Hebammen kontrollierte und sah mich erstaunt an und sagte dann das schönste: die 15 Stunden können sie teilen durch 3!!! MUMU schon 6-7 cm offen. Was? Das war ja der Wahnsinn! Es tat gut, wenn man in etwa weiss, wie lange und natürlich war es schön dass es noch am selben Tag da sein wird. Es war ja schon Abend... Man sieht ein Ende. Also sollte es so um 23.00 Uhr da sein... Wie gesagt, ich bin bereit und die Schmerzen sehr gut auszuhalten. Musste noch nicht Mitatmen.
Wir wechselten den Raum. Ich dachte noch schnell darüber nach, ob ich in die Badewanne wolle... aber wir liessen es sein.
Wie gesagt, ich wollte nicht, dass jemand wusste, dass wir im Spital sind... da kam ein SMS vom Sohn meiner Schwester, welche noch vorhin bei uns zu Besuch war. Hey Tanti, was machst du? Ich heuerte meinen Mann an, ihm zu antworten, damit es nicht auffiel. Dann läutete sein Handy: Feuerwehr... Unwetter und er ist in der Picketgruppe... grr. Fiel ja sicher nicht auf, dass er nicht da ist oder? Toll!
Und vorher schrieben wir noch dem Sohn meiner Schwester, dass wir am spazieren seien... dabei regnete es in Strömen...

Okay, ich bin bereit... Etwas intensiver ist noch verkraftbar, immer wieder Blick auf die Uhr... Bald ist 23.00 Uhr. Intensiver geht ja wirklich. 3 Stunden hält man das sicher aus...
Dann wurde die Blase gesprengt und ab diesem Zeitpunkt war es tatsächlich ETWAS intensiver. Untertreibung des Jahres. Es war heavy!!! Da wusste ich was es geschlagen hat.
Auf alle Fälle war ich immer noch auf dem Bett (wollte eigentlich in meiner Vorstellung nie auf dem Bett sein). Badewanne zu spät und nicht ideal, weil das Baby die Drehung noch nicht gemacht habe. Ich solle mich auf dem Bett bewegen damit das Baby animiert wird, die Drehung zu machen... Okay, lege mich auf die linke Seite. Oh Nein, gar nicht gut. Das geht schon mal nicht. Okay, dann halt linke Seite. Oh nein, auch das eine schreckliche Variante. Nein ich will so bleiben wie ich bin... Okay, letzte Möglichkeit, auf allen Vieren... Dann kam die Zeit, in der ich wohl nicht mehr ganz richtig Mitatmete. Ich bekam Sauerstoff. Dafür war mein Mann zuständig. Okay, er hielt mir die Maske hin ... "Schatz, atme in die Maske". "Bringt nichts! Weg mit der Maske"... Er gab nicht auf... tia, glaube die Hebamme machte ihm ein Zeichen, dass er doch die Maske andersrum halten solle... er hielt sie verkehrt rum, dadurch bekam ich keinen Sauerstoff. Dann kam der Zeitpunkt vom dem alle Frauen und auch die Bücher schreiben/reden: ich kann nicht mehr. Bin am Ende. Das schaffe ich nicht. Und die Hebamme immer wieder: doch doch, das schaffen sie, bisher soo tapfer und jetzt den Schluss schaffen sie auch noch. "Ich will die PDA". Doch dafür war es anscheinend schon zu spät... Dachte immer, dass sei eine gute Nachricht... dass heisst ja, dass Baby ist nächstens da. Aber nein, ich wollte JETZT etwas.
Irgendwas wurde mir gegeben, doch ich glaube, dass war nur Kochsalzlösung

Die Presswehen waren sehr schlimm... Vorallem "brannte" es, wenn ich drückte. Irgendwann hörte ich ganz leise: "da kommt der Arm mit"... und irgendwas von "Zange" und ich dachte, so jetzt aber Marsch.
Voll Gas. Ich will nicht, dass Sie das Baby mit der Zange holen. Plötzlich schrie mein Mann voller Begeisterung: Schatz, der Kopf ist das!!! Ich dachte HÄ? Und dann noch zwei-dreimal pressen und das Baby flutsche hinaus... so ein schönes Gefühl... die Wärme die da mitfliesst.
Und das Baby ist tatsächlich da. Unsere Kleine ist kerngesund und war 3100 gr und 49 cm und natürlich das schönste Baby auf der Welt.


Die Prozedur danach war nicht so interessant. Ich musste genäht werden und dass in mehreren Schichten. Hatte einen Dammriss dritten Grades weil meine Kleine dachte, die linke Hand müssen mit dem Kopf raus... Dadurch brauchte sie mehr Platz und das "Brennen" war halt die ganzen Risse. Aber egal, trotzdem kann ich sagen, es war eine schöne Geburt. Die Kleine war dann um 23.11 Uhr da.
Geniesse sie so sehr, dass ich aufpassen muss, dass ich sie nicht plötzlich vor Liebe auffresse

