30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

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overseas mamma
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von overseas mamma »

Liebes Hebammenteam

Vielen dank dass ihr euch für uns und unsere fragen zeit nimmt.

Ich habe eine frage betr. betreuung während der ss.
Ich habe mein erstes kind in der 23. ssw wegen einer cervixinsuffizienz verloren. bei meiner zweiten ss musste ich deswegen 5 monate liegen und in der 13 ssw wurde mir eine cerclage gesetzt. mein kleiner ist dann trotz cerclage und liegen bei 34+4 zur welt gekommen.
nun mache ich mir natürlich gedanken wie es sein wird wenn ich wieder schwanger werden sollte. gibt es spezielle betreuungen für zu hause? möchte nämlich so lange wie möglich zu hause bleiben und nicht im spital liegen.

Vielen Dank für die Beantwortung.
overseas mamma

Liebe Overseas mamma
Dass du besorgt bist können wir ganz gut verstehen. Allerdings sind wir mit deinem Fall nicht vertraut und es ist wichtig, dass du solche Dinge mit dem FA besprichst, der dich bei deinen zwei ersten SS betreut hat. Der weiss am besten, ab wann und wie du betreut werden musst. Wir können nicht einschätzen, ab wann eine Cerclage nötig sein könnte und ob sich die SS resp. deine Cervix gleich verhält.
Es gibt diverse Möglichkeiten wie du dir Hilfe ins Haus holen kannst. Du kannst dir diese auch von deinem Arzt verschreiben lassen, damit die Kosten ganz oder teilweise übernommen werden. Und natürlich jederzeit auch die Familie und Nachbarn anfragen, aber ich denke das kennst du von der letzten SS schon.

http://www.familienhilfe.ch/cms/
http://www.homecare.ch/?id=8
http://www.spitexzh.ch

hoffentlich hilft dir das weiter! Für eine nächste SS wünschen wir dir alles Gute!
das Hebammenteam

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choccolait
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von choccolait »

liebes hebammenteam

vielen dank, dass sie sich die zeit für unsere fragen nehmen! :D

auch ich habe einige fragen:

Liebe Choccolait,
wir gratulieren dir herzlich zur Geburt deiner Tochter! Wir versuchen deine Fragen so gut es geht zu beantworten. Spezifische Fragen zu deiner Geburt klärst du am besten mit den Hebammen und Ärzten welche dich während der Geburt begleitet haben! Du darfst dich beim Spital melden und ein Gespräch oder Einsicht in deine Unterlagen verlangen. Insbesondere im Hinblick auf eine nächste Geburt ist es wichtig, dass deine Fragen und Ängste besprochen werden! Als Aussenstehende kann man bei einigen deiner Fragen nur Vermutungen anstellen.


1.: ist es korrekt, dass man nach absetzen der pille mind. 3 monate warten sollte, bis man dem kinderwunsch nachgeht? weshalb?

Uns ist nicht bekannt, wieso man dies tun sollte. Sicher ist es jedoch vorteilhaft, wenn man bereits einige Monate vor einer Schwangerschaft den Lebensstil anpasst. Zum Beispiel Folsäure einnehmen, wenn möglich mit rauchen aufhören und sich ausgewogen ernähren.

2.: bei meiner ankunft im spital hatte ich sehr starke wehen aber der muttermund war erst 1cm offen. da ich zu jenem zeitpunkt noch keine pda wollte, habe ich mich für eine andere variante der schmerzlinderung entschieden. die hebamme nannte es eine "entspannungsspritze". diese wurde mir in das gesäss/schenkel gespritzt und kurze zeit später traf bereits die wirkung ein. ich hatte wehen, nahm diese aber nicht mehr so schmerzhaft wahr. im kopf war ich wie benommen. die zeit verging schnell. nach ca. 1,5h war der muttermund dann 10cm offen! können sie mir sagen, was das für eine "entspannungsspritze" war, und wieso sich der muttermund innert solch kurzer zeit von 1 auf 10cm geöffnet hat? vor der geburt habe ich mir auch einige male von meiner frauenärztin die akupunktur stechen lassen - kann auch das die schnelle öffnung beeinflusst haben?

Was du genau für eine Spritze bekommen hast, musst du bei deiner Geburtsklinik nachfragen! Wahrscheinlich war es ein starkes Schmerzmittel, welches über die Nervenleitungen wirkt. Dadurch hast du dich auch wie „benommen“ gefühlt. Solche Mittel werden in der Schweiz häufig bei Geburtsbeginn verwendet.
Die Eröffnung des MMs ist sehr individuell. Den genauen Grund, warum es bei manchen Frauen ganz schnell und bei anderen langsam geht kennt man nicht. Die Akupunktur kann sich sicher positiv auswirken. Bestimmt hattest du auch sehr effektive Wehen. Vielleicht konntest du dich durch die Spritze optimal entspannen und die Geburt einfach geschehen lassen und wahrscheinlich gehörst du grundsätzlich zu den Frauen, welche keine Probleme mit der Muttermundseröffnung haben!


3.: dann sagte mir die hebamme ich solle pressen, was ich auch getan habe. ich habe aber die ganze geburt hindurch NIE einen pressdrang verspürt! wieso ist das so?

Diese Frage ist schwer zu beantworten. Vor allem weil Frauen bei „Sternguckerli-Geburten“ sogar eher früher und mehr Pressdrang haben. Auch hier liegt wohl eine ganz individuelle Körperwahrnehmung zu Grunde. Mach dir jedoch keine Sorgen deswegen! Wenn du keinen Pressdrang verspürst schadet dies weder dir noch deinem Kind!

4.: bei der geburt wollte ich dann eine pda oder sonstige schmerzmittel, habe aber NICHTS bekommen. begründung der hebamme: jetzt sei es zu spät dazu. stimmt das? kann man nicht JEDERZEIT eine pda oder ein sonstiges schmerzmittel bekommen auf wunsch? immerhin lag ich dann noch 2h in den presswehen...habe es dann bereut, dass ich nicht zuvor schon nach einer pda verlangt habe :wink:

Rein technisch wäre es schon immer möglich eine PDA zu stechen. Allerdings kann es ab einem gewissen Punkt mehr Nachteile als Vorteile bringen. Wahrscheinlich ist die Hebamme davon ausgegangen, dass das Kind sehr bald da sein wird! Die Geburtshilfe bringt jedoch immer wieder Überraschungen und die Hebamme hat bestimmt nicht böswillig die PDA verweigert, sondern weil sie dachte, eine PDA könnte die schnelle Geburt bremsen oder sogar stoppen und eine verlängerte Austreibungsphase könnte dann für das Kind sehr anstrengend werden! In vielen Spitälern stellt man auch die PDA für die Austreibungsphase niedriger oder ganz ab, damit die Frauen überhaupt spüren wie sie ihr Kind in den Wehen mitschieben können.

5.: auf meinem infoblatt für die hebammen habe ich ausdrücklich notiert, keine eingriffe in die geburt zu wünschen, wenn sie nicht absolut notwendig seien (weil es zbsp. dem baby schlecht geht). trotzdem haben sie mich dann ohne zu fragen an einen wehentropf gehängt, da meine wehen immer wieder abgeklungen sind. durften sie das, obwohl ich dagegen war und die hebammen darüber informiert habe? wieso haben sie es dann trotzdem gemacht?

Dies ist eine rechtliche Frage, welche wir dir so nicht beantworten können. Wichtig ist: Was stand genau in deinem Infoblatt? Aus welchem Grund haben sie genau das Wehenmittel angehängt? Wurdest du informiert, wann und wozu man dir Wehenmittel verabreicht? Auch hier fragst du am besten bei deinen Hebammen nach, wahrscheinlich können sie erklären, wozu sie diese Intervention gemacht haben!

6.: meine kleine war ein sternguckerli. die hebammen haben das während der ganzen geburt mit keinem wort erwähnt. sie meinten das baby sei in einer stunde da, schlussendlich waren es über 2h presswehen. wieso haben sie es mir nicht gesagt? dachten sie, es kehre sich evtl. noch unter der geburt?

Deine Schilderungen lassen am ehesten vermuten, dass die Hebammen dies selber nicht wussten! Manchmal ist es sehr schwierig mit der vaginalen Untersuchung die Einstellung des Kindes korrekt zu bestimmen! Zudem scheinen weitere typische Zeichen, wie zum Beispiel der frühe, starke Pressdrang bei dir gefehlt zu haben. Ob sies nun wirklich nicht geahnt haben, oder dich mit ihrer Vermutung nicht beunruhigen wollten musst du mit den betroffenen Hebammen selbst klären!

schlussendlich haben sie mir von oben den bauch mit aller kraft runtergedrückt, damit es "endlich vorwärts geht". ist das nicht ein schock für das kleine wenn jemand es mit solcher kraft runterdrückt?? abgesehen von den schmerzen, die ich dabei hatte...

7.: weshalb ist die geburt eines sternguckerlis strenger und schmerzhafter (habe keinen vergleich aber habe dies schon einige male von andern frauen gehört)?

Die Sternguckerligeburt ist strenger, weil das kindliche Köpfchen den Platz im Becken nicht optimal nutzen kann, wenn es in dieser Position durchs Becken kommt. Der Kopf „drückt auf andere Punkte im Becken als bei einer Hinterhauptseinstellung“, was auch schmerzhaft sein kann. Auch drückt der Hinterkopf zum Teil verstärkt auf den Darm.

8.: am ende der austreibungsphase hat man nur die stirn meines babys gesehen (so erzählte es mir mein mann), und dann in der nächsten wehe ist das ganze baby rausgeflutscht. ich durfte dabei nicht mehr pressen, nur noch atmen. können sie mir sagen, weshalb ich nicht mehr pressen durfte?
und weshalb musste ich zu diesem zeitpunkt bereits nur noch atmen? normalerweise presst man doch, bis der ganze kopf des babys draussen ist?

Auch ohne zu pressen scheinen deine Wehen stark genug gewesen zu sein, damit das Kind schnell zur Welt kam. Eine langsame Kopfgeburt hilft den Damm zu schonen und schwere Risse zu vermeiden. Je nach Situation bittet man die Frauen deshalb nicht mehr zu pressen.

9.: ich hatte einen vaginalriss und wurde dann auch ca. 20min genäht. noch heute schmerzt die narbe ab und zu, wenn ich zbsp. lang stehe/mich bewege oder stress habe. hört das irgendwann auf? auch fühlt es sich an bestimmten stellen taub an. geht dieses komische gefühl irgendwann wieder weg?

Vaginalrisse können sehr unangenehm sein! Während einige Frauen schon recht bald nach der Geburt keine Beschwerden mehr haben, berichten andere leider noch Jahre später über Probleme. Das „Taubheitsgefühl“ sollte langsam aber stetig abnehmen. Für eine genaue Einschätzung deiner Beschwerden und mögliche Lösungen musst du dich durch deine Gynäkologin untersuchen und beraten lassen!

für ihre antworten bedanke ich mich bereits im voraus ganz herzlich! danke!

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Goldfisch
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Goldfisch »

Goldfisch hat geschrieben:Hallo

Danke für die Beantwortung der Fragen hier im Forum.

Ich frage mich seit gestern ob es eine Rolle spielt ob die Fruchtblase in der Mitte der Gebärmutter sitzt?! Bei mir ist sie mehr auf der rechten Seite.
Ich hatte schon zwei FG und mache mir wahrscheinlich wieder nur unnötig Sorgen.

Danke

Liebe Goldfisch

Was meinst du mit
ob die Fruchtblase in der Mitte der Gebärmutter sitzt?! Bei mir ist sie mehr auf der rechten Seite.
??
Die Fruchtblase ist gefüllt mit Fruchtwasser und umgibt das Neugeborene und füllt die gesamte Gebärmutter aus.
Meinst du die Plazenta/den Mutterkuchen?
Dass du dir nach zwei FG Sorgen machst ist verständlich und ganz normal.

Liebe Grüsse, das Hebammenteam
Ich bin ja erst in der 8.SSW und da füllt die FB noch nicht die ganze GM aus. in meinem Ticker sieht man dass die FB mehr auf der rechten Seite der GM ist.

Liebe Goldfisch
Die FB wächst mit der Gebärmutter mit. Die Gebärmutter wächst ja von Birnengrösse und eher Schlauchförmig auf rund 1,5kg Gewicht an. Zu Beginn der Embryonalphase ist die FB noch klein und ist meist im oberen Teil der GM eingenistet. Die GM wird aber dennoch ausgefüllt, weil die FB noch nicht so viel Platz einnimmt. Was genau dein US-Bild zeigt, musst du dir vom behandelnden Arzt erklären lassen. Einerseits kann das optisch täuschen, weil der US-Kopf in einem komischen Winkel eingestellt wurde, oder aber deine GM neigt sich seitlich.
Wenn die GM in der 8. SSW noch eher liegt und die FB im oberen GM-Teil eingenistet ist, ist das ok so.
Mach dir nicht so viele Gedanken und geniesse die SS etwas!

singhi
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von singhi »

liebes Habammenteam

Besten Dank dass ihr die probleme und fragen von uns frauen lest und euch zeit nehmt....


meine frage: ?

meine erste tochter habe ich bei 38+4 spontan geboren und hatte eine beschwerdefreie SS...

bei meiner zweiten tochter (hat aber einen anderen papi) hatte ich ab der 33 ssw immer erhöhten Blutdruck , so druchschnitt 147 / 90, und zimlich starke ödeme im bein und fuss...extremes eiweiss wurde nicht festgestellt....im geburtsbericht steht, ansteigenden/Grenzwertiger BD...musste auch zur Blutkontrolle ins spital und mir wurde gesagt, dass man sonst das baby holen muss,falls sich der zustand verschlechtert...nach geburt war BD sofort bei 135/75...ach ja tochter war 52cm und 4170g, also ist sie gut gdeit :D

meine frage...wir wünschen uns ein drittes wunder, doch in mir macht sich die angst breit, was ist wenn ich wider so hohen BD habe, ödeme und es diesmal ev. zu einer gestose kommen würde???


ist es so dass es bei einer erneuten SS genau wieder so kommen könnte, mit BD und ödeme??

wie kann man dem entgegenwirken, schon zu beginn der SS??


besten dank für eure Mühe

l.g.singhi

Liebe Singhi

Das Risiko ist erhöht, wieder Anzeichen einer Gestose zu entwickeln. Wie sind denn deine BD-Werte nun ausserhalb von SS und Wochenbett?
Leider sind die Ursachen einer Gestose/Präeklampsie nicht ganz geklärt. Man muss auch unterscheiden zwischen einer Schwangerschaftsinduzierten Hypertonie (SIH) also Bluthochdruck aufgrund der Schwangerschaft ohne Portein im Urin, diese normalisiert sich nach der Geburt, und einer Präeklampsie.
Deine BD-Werte mit 147/90 mussten beobachtet werden, sind aber nicht extrem gefährlich. Die Grenze liegt bei 140/90.
Es ist verständlich, dass du grossen Respekt hast.
Es gibt diverse Theorien zur Prophylaxe, ob diese funktionieren ist nicht klar und solltest du nicht einfach selbst ausprobieren, sondern vorher mit deinem FA besprechen.
- Diät: Einnahme von Omega-3 Fettsäuren (Seefisch...), Einnahme von Kalzium
- Einname von Acetylsalicylsäure (Aspirin) wird gelegentlich verschrieben, die Wirkung ist jedoch unklar, scheint aber einen positiven Effekt zu haben. Dies müsstest du mit deinem FA besprechen.

Wir wünschen dir eine beschwerdefreie, gesunde Schwangerschaft.
Liebe Grüsse, das Hebammenteam

dhp
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Beiträge: 12
Registriert: Di 21. Dez 2010, 08:40

Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von dhp »

Liebes Hebammenteam

Sowohl ich als meine Babies sind/waren schlank bis normalgewichtig. Schwangerschaftsdiabetes bestand nicht. Beim Ersten (Mädchen, 3330g, Mayahocker) riss mein Damm nicht beim Kopf- sondern beim Schulterdurchtritt. Beim Zweiten (Bub, 3680, Vierfüsslerstand) hatten wir dann mit Schulterdystokie zu tun (tiefer Schulterquerstand). Angesichts der Tatsache, dass diese Komplikation sich trotz "idealen" Kindsgewicht, Geburtsverlauf- und Position ereignete, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei der 3. Geburt nochmals vorkommt?
Dem Bub ging es nach der Geburt nich gut (1. Apgar: 2). Würden Sie für die 3. Geburt zu einer Sectio raten?

Vielen Dank im Voraus!

Liebe dhp
deine Ängste sind gut verständlich! Wir können dir hier per "Ferndiagnose" leider keine definitive Antwort geben.
Bist du jetzt schon schwanger? Wenn nicht, könntest du dein Becken mit Röntgen ausmessen lassen. Es kann natürlich sein, dass rein anatomisch ein Hindernis vorliegt. Das heisst dass z.B. der Schambogenwinkel zu eng ist. Da die erste Geburt ohne Probleme verlief, ist dies jedoch eher unwahrscheinlich.
So wie du die erste Geburt beschreibst kann es manchmal einfach passieren, dass die Schulter so schnell entwickelt wird, dass man den Damm einfach nicht mehr schützen kann. Dies weist unserer Meinung nach aber nicht auf eine Regelabweichung hin. Mögliche Gründe können sein, dass du nochmals gepresst hast, nochmals viel Druck von oben kam, oder das Kind einfach nicht ganz ausrotiert hat. Beim ersten Kind reisst es oft auch mehr als bei den weiteren Geburten.
Das Risiko für eine Schulterdystokie ist rein statistisch gesehen leicht erhöht, wenn schon einmal eine Schulterdystokie vorkam. Dies heisst aber nicht, dass es nochmals vorkommen muss. Beim momentanen Stand des Wissens gilt eine vorangehende Schulterdystokie nicht als Grund für eine Sectio. Wahrscheinlich wird man jedoch zusätzliche Vorsichtsmassnahmen treffen. Zum Beispiel ist in einigen Spitälern eine Wassergeburt nicht mehr möglich wenn eine Frau schon mal eine Schulterdystokie hatte.
Am besten besprichst du mit den damals anwesenden Fachpersonen ob sie eine Ursache für die Komplikation vermuten. Wenn diese vermutete Ursache weiterbesteht (z.B. Anatomie) oder veränderbar ist (z.B. der Geburtsverlauf) kann dies für deine weiteren Entscheidungen wichtig sein! Allerdings ist die Schulterdystokie per Definition eine unerwartet auftretende Komplikation und einen Grund zu finden meist schwierig!
Besprich doch die Geburt des letzten Kindes nochmals mit der Hebamme die dich betreut hat, um allfällige Unklarheiten aus der Welt zu schaffen!
Möchtest du es nochmals spontan versuchen oder lieber eine Sectio?
Wir wünschen dir für das dritte Kind alles Gute und eine schöne Geburt!
das Hebammenteam

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mirabelle
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von mirabelle »

Liebe Hebammen

Ich bin mit meinem zweiten Kind schwanger, ET ist er 5. Februar 2012.

Die Geburt meines ersten Sohnes wurde bei ET +7 mit Tabletten eingeleitet, da ich zuwenig Fruchtwasser hatte. Die Geburt war kein schönes Erlebnis, ewiglange "unwirksame" Wehen ohne Pause, Pulsabfall vom Baby, knapp am Not-KS vorbei etc.

Die zweite Schwangerschaft verläuft genau gleich wie die erste, und wie vor zwei Jahren hatte ich bisher noch keine einzige Wehe. Ich habe deutlich das Gefühl, dass ich auch diesmal übertragen werde und eine "natürlicher" Geburtsbeginn unwahrscheinlich ist.

Deshalb meine Fragen:
1. Was halten Sie vom "Wehencocktail" mit Rizinusöl zur Anregung der Geburt zu Hause? Ist das zu empfehlen? Was sind die Risiken?

2. Welche andere Möglichkeiten als die Tabletten in die Scheide gibt es, um die Geburt im Spital einzuleiten? Welches sind die Vor- und Nachteile?

Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort!

mirabelle

Liebe Mirabelle
Hast du erneut zu wenig Fruchtwasser? Denn dann raten wir dir von Einleitungsversuchen in Eigenregie ab.

Natürlich wäre es schön, wenn die Geburt dieses Mal natürlich einsetzten würde... Es gibt nebst den medizinischen Einleitungsmethoden aber auch noch alternative Methoden. Auch diese sollten in Absprache mit einer Fachperson geschehen. Hast du diese schon probiert?
z.B. Wehentee (Lavendel, Kümmel, Nelken, Himbeerblätter, Ingwer...), Geschlechtsverkehr, Bauch mit Wehenöl einreiben, Akupunktur...

Die Einnahme des Wehencocktails sollte nur unter Aufsicht/Kenntniss einer Fachperson geschehen, denn der Wehencocktail kann krampfartige Bauchschmerzen und starken Durchfall auslösen. Die Garantie, dass sich Wehen dauerhaft einstellen hast du leider damit nicht.
Die Geburt geht erst los, wenn dein Kind und die Gebärmutter bereit sind. Es kann vorkommen, dass eine Gebärmutter nicht auf die neurale Stimulation anspricht und deswegen keine Wehen produziert, dies ist aber eher selten. Ausserdem gilt es bei einer Übertragung die korrekte Terminberechnung nochmals zu überprüfen.

1. Grundsätzlich ist das erste Einleitungsmittel der Wahl, die von dir genannte vaginale Tablette (gibt es auch in Gel-Form oder zum Schlucken). Der Wirkstoff ist Prostaglandin, welches den Gebärmutterhals reifen soll.
Magst du dich erinnern, wie der vaginale Befund war, als du eingeleitet wurdest.
2. Eine weitere Möglichkeit ist der Wehentropf (Oxytocin-Infusion), dieser kann aber erst eingesetzt werden, wenn der Muttermund bereits etwas gereift und eröffnet ist. Auf diesen spricht man auch nur gut an, wenn die Gebärmutter bereit ist. Es kann also sein, dass trotz Wehentropf keine Wehen entstehen.
3. Das sogenannte Cervix-Stripping und die Eipollösung kann von der Hebamme durchgeführt werden. Dabei dehnt sie den Muttermund mit den Fingern etwas auf und löst die Eihaut vom inneren Muttermund ab. Dies kann schmerzhaft sein, eine leichte Blutung auslösen und zum Abgang des Schleimpfropfs führen.
4. Die Fruchtblase eröffnen als Einleitungsmethode ist nur möglich, wenn der Kopf fix im Becken ist und der MM rund 3cm geöffnet ist. Verspricht aber auch keine Garantie für das Einsetzen von Wehen und kann aufsteigende Infektionen begünstigen.

Rede deinem Baby nochmals gut zu und schicke es auf den Weg.. Loslassen und sich auf die Geburt einstellen ist das A und O...

Viel Erfolg, das Hebammenteam

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twingo
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von twingo »

liebes hebammen-team
vielen dank für eure kompetente antwort! das becken wurde nie vermessen, meine tochter wog bei geburt 3590 g und war 50 cm. ich habe die zuständigen ärzte damals noch auf ein eventuelles missverhältnis angesprochen, sie fanden dies aber unwahrscheinlich.
der us-spezialist und auch meine fä sind eigentlich grundsätzlich der meinung, nach 2 sectio gibt es wieder eine sectio, schon gar wenn eine dehiszenz bestanden hatte. der us-spezialist hatte sich aber ziemlich wage ausgedrückt: er empfehle einen KS, könne dies aber natürlich keiner frau aufzwingen, zudem fand er das risiko für eine uterusruptur bei allfälliger spontangeburt nicht besonders gross, da die uterus-VW immer noch sehr dick und offenbar so wie wenn ich nie eine sectio gehabt hätte... aber eben, die aussagen sind ziemlich wage... ich werde so oder so in einem unispital entbinden, und muss wohl mal abklären, wie es um eine allfällige ops-bereitschaft stünde... kommt halt hinzu, dass die ärzte in jenem unispital sehr schulmedizinisch-fokussiert sind...

ganz herzlichen dank nochmals und liebe grüsse

Liebe Twingo
Danke für dein Lob!
Ich denke am Besten fragst du die Gynäkologen des Gebärsaals, ob sie dich nochmals spontan versuchen lassen würden. Wenn es dein Wunsch ist, könnt ihr euch vielleicht in der Mitte treffen. Das heisst, jeder darf seine Bedingungen für den Versuch einer Spontangeburt äussern.
wir wünschen dir viel Erfolg, egal wie es rauskommt, Hauptsache alle sind wohl auf.
Liebe Grüsse, das Hebammenteam

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Mamamiez
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Mamamiez »

Hallo liebes Hebammenteam

Ich erwarte im Juli mein 4. Kind meine Geburten waren 1994, 1997, 2009 und nun eben für Juli 2012.
meine drei erste ss verliefen alle bis auf kleine Beschwerden problemlos....
Nun bei dieser Ss hatte ich bei ssw6 leichte Blutungen ich ging auch sofort zum Fa und man sah im Us das ich noch mehr Blut im Uterus hab aber es dem Kind gut geht......
Leider ist es halt so das man mit einem 5 Personenhaushalt viel zu tun hat und die eigenen Bedürfnisse nicht gerecht werden kann sprich ich hatte in dieser ss schon das mein Bauch hart wurde bei ssw12 da hab ich auch dem Fa telefoniert und er hat mir mehr Ruhe und Magnesium verschrieben....am 11.01 war ein regulärer Termin beim Fa wo ich mittlerweile auch Wasser einlagere und Blut im Urin hab.....er hat mich auf 2 Magnesium gesetzt und eisentabletten verschrieben.....
Leider nimmt mein Stress in der Familie unerträgliche formen an.....der kleine der 100Prozent von meiner Aufmerksamkeit braucht und zwei Teenies mit Hormonellenschwankungen....dazu ein Partner mit Depressionen...er nimmt zwar Tabletten aber manchmal sind die Depressionen stärker.....was die Beziehung manchmal sehr schwierig macht dazu kommt noch das er vor 6 Jahren einen schweren Unfall hat wo er heute noch dran zu kabbern hat und nicht mehr ganz gesund wird leider auch ist sein Hirn durch ein Schädelhirntraume nicht mehr das wo es vorher war (ich liebe ihn und mir macht das nichts aus) es ist nur manchmal sehr schwer wenn er so schübe hat....

Es gäbe noch mehr zu berichten aber das würde hier den Rahmen sprengen.....aber die paar Details um mich besser zu verstehen....

Liebe Mamamiez
Deine aktuelle Situation scheint nicht sehr einfach u sein, dass tut uns leid. Für uns ist es nicht einfach deine Fragen zu beantworten, weil wir dich nicht kennen und nur das wissen was wir hier lesen.

Nun zu meinen Fragen:

Frage 1
Da der Stress im moment so hoch ist und ich keinen Ausweg sehe den abzubauen.....schade ich meinem Kind?
Muss ich irgendwie Ferien für mich buchen um da mal rauszukommen?
Oder hat sich mein Baby an den stress gewöhnt und es stört ihns nicht?

Die Kinder im Bauch sind sehr resistenz und nehmen sich das was sie brauchen. Klar, wird das Baby den Stress durch die Stresshormone, welche du ausschüttest, mitkriegen. Aber "Schaden" wird das Kind davon nicht tragen. Viele Mütter haben wärend der Schwangerschaft Ängste und Stress, eine Schwangerschaft bringt auch immer grosse Veränderung mit sich. Dies hat jedoch nicht bleibende Schäden für das Kind zur Folge.
Frage 2
dazu kommt das ich vor ca 10 Jahren eine Konisation hatte......wo ich mich wohl schon deswegen mehr schonen sollte.....
Ich habe einfah angst vor einer vorzeitigen öffnung des Muttermundes.....wegen dem Stress.....und das ich deswegen das Baby verlieren könnte.....
oder ist das humbuck?

Zu viel negativen Stress kann vorzeitige Wehen und somit vorzeitige Muttermundseröffnung auslösen. Daher ist es wichtig, dass man auf die Signale, welche der Körper sendet hört und reagiert. In deiner Situation ist es schwierig, da du noch eine 5-Köpfige Familie hast. Aber vielleicht findest du eine Möglichkeit wo du dir etwas zusätzliche Ruhephasen einbauen kannst? Beispielsweise einen Mittagsschlaf, gleichzeitig mit dem Kleinen?

Wichtig ist, dass du dich entlasten kannst. Gibt es eine Möglichkeit, den Kleinen z.b 1-2 Morgen/ Tage abzugeben? (Spielgruppe, KiTa, Grossmutter, Tante, Freundin) Oder hättest du jemandem in deinem Umfeld der dich im Haushalt und/oder mit den Kindern unterstützen kann? Jede zusätzliche Zeit, welche du für dich hast, ist Gold wert und kann dir Last von deiner Schulter nehmen. Ferien können nur befristet entlasten und sind keine längerfristige Lösung.

Es gibt diverse Möglichkeiten wie du dir Hilfe ins Haus holen kannst. Du kannst dir diese auch von deinem Arzt verschreiben lassen. Ob die Kosten getragen werden, musst du mit deiner Krankenkasse abklären.
http://www.familienhilfe.ch/cms/
http://www.homecare.ch/?id=8
http://www.spitexzh.ch

Frage 3
Gibt es sonst noch was ich machen kann gegen den stess?
Sollte mir mein Fa eine Verordnung geben das ich zum Beispiel alle zwei Wochen zum Fa/Hebamme gehen kann sprich einmal zum Fa und einmal zur Hebamme? Damit ich mich vorallem bei der Hebamme die mich schon von der letzten ss kennt reden kann.....

Ich würde dir sehr empfehlen ein Gespräch mit der Hebamme, welche dich bereits kennt, zu vereinbaren. Diese kann sich genügend Zeit für dich nehmen und ihr könnt verschiedene Möglichekeiten der Entlastung besprechen. Abwechseld zu Hebamme und FA ist eine Möglichkeit, dies musst du aber noch mit deinem FA besprechen, ob er kein medizinischen Einwand sieht.

nächster FA termin ist am 15.02 und nächster Hebammen termin (mein zweiter) ist 08.02. Soll ich den von der Hebamme gucken den vorverschieben zu lassen....ich mach mir einfach sorgen um meine Krümel ob es mit dem stress wirklich gut umgehen kann....

Versuche doch den Termin mit deiner betreuenden Hebamme vorzuschieben, dies würde ich dir raten. Erzähl ihr schon am Telefon von deinen Ängsten und Sorgen.

Ich weiss die Fragen sind wohl ein bischen verwirrt gestellt aber so fühle ich mich grad.....es wird mir im moment alles zuviel......
auch hab ich ja wo ich den positiven sst in der Hand gehalten hab grad aufgehört zu rauchen.....und echt diese "entspannung" fehlt mir auch....bin nicht rückfällig geworden....aber es fehlt mir grad in so ausnahmesituationen....
Alkohol trinke ich keinen Tropfen....nicht mal suser....
Danke jetzt schon für die Beantwortung meiner Fragen

Dazu, dass du sofort mit dem Rauchen aufghört hast, will ich dir gratulieren. Dies ist kein einfacher Schritt und benötigt viel Kraft.
Ich wünsche dir alles Gute, und ich hoffe du findest eine Möglichkeit, welche dir ein Teil der Last von den Schultern nehmen kann.
Liebe Grüsse vom Hebammenteam

Mandarine
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Mandarine »

Liebes Hebammenteam

Am 10.1.12 erblickte kam unsere Tochter per Kaiserschnitt zur Welt.
Schon unsere erste Tochter (29.4.10) war eine Kaiserschnittgeburt, beide waren ungeplant.

Nun aber zu meiner Frage: die erste Narbe war extrem unschön (Verwucherungen, rot etc.).
Nun hat mein Frauenarzt beim 2. KS die Narbe verschönert und ich hoffe nun, dass es diesemal schöner heilt. Was die Narbenpflege und Massage anbelangt, so hörte ich nur unterschiedliche Meinungen. In der Apotheke wurde mir jetzt eine Augenpflege von Louis Widmer empfohlen....und mein Frauenarzt sagt es bedarf gar keiner Pflege. Wie seht ihr das?
Und wie sieht es aus mit Massage um die Narbe? Wie soll man das am besten handhaben?

Vielen lieben Dank im Voraus für euere Antwort.

Mandarine

Liebe Mandarine,
Herzliche Gratulation zu deinen beiden Töchtern!
Zur Narbenpflege ist es wichtig, ob die Narbe nun bereits verheilt und trocken ist, oder ob ev. noch Wundsekret austritt, beziehungsweise eine Rötung/ Entzündung besteht!
Eine Massage der Narbe mit Öl oder Creme ist nur zu empfehlen, wenn die Narbe trocken, geschlossen und gut am verheilen ist. Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Narbenmassage! Diese kann die Durchblutung fördern und auch "dein Gefühl" für die veränderte Körperstelle positiv beeinflussen! Einige Salben können auch den Heilungsprozess fördern.
Empfohlen wird zum Beispiel eine tägliche Massage mit Calendula-Salbe (wundheilend und entzündungshemmend) oder mit Johanniskrautöl. (wundheilend, narbenregulierend) Auch mit reinem Mandelöl kann man die Haut gut verwöhnen! Achte auf hochwertige, natürliche Produkte.
Die beschriebene Augenpflege von L. Widmer ist uns gerade nicht bekannt, aber deine Apothekerin hat dir dies bestimmt aus guter Erfahrung empfohlen!
Wir wünschen dir diesmal eine bessere Wundheilung und vor Allem viel Freude mit deiner Familie!
das Hebammenteam

Chili
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: Mi 26. Okt 2011, 13:42

Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Chili »

Liebes Hebammenteam!

Danke, dass Sie sich die Zeit für uns nehmen.

Ich habe eine Frage, die sich vielleicht gar nicht beantworten lässt. In der ersten Schwangerschaft war mir 40 Wochen lang übel und ich musste fast bis zum Schluss mehrmals täglich erbrechen. In der zweichen Schwangerschaft war es besser mit der Übelkeit. Kein Erbrechen, aber immer leicht schlecht.

Wir wünschen uns noch ein drittes Kind. Wie gross ist die Chance, dass es mich wieder "trifft" mit der Hyperemesis? Ich habe einmal gelesen, dass Erstschwangere häufiger davon betroffen sind? Ich war sehr lange traumatisiert von dieser ersten Schwangerschaft. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Danke und liebe Grüsse.

Liebe Chilli
Du hast recht, leider können wir deine Frage wirklich nicht beantworten. Denn die Ursache der (Hyper-) Emesis Gravidarum (Schwangerschafts-Übelkeit) ist nicht ganz geklärt. Es gibt diverse Theorien, z.B. könnte die Höhe des hCG-Hormonspiegels eine Rolle spielen.
Laut Literatur sind Zwillingsschwangerschaften, Erstgebärende und adipöse Frauen vermehrt betroffen.
Warscheinlich kennst du die ganze Palette an Tipps und Tricks zur Verbesserung des Wohlbefindens?

Wir wünschen dir eine beschwerdefreie Schwangerschaft!
das Hebammenteam

mazie

Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von mazie »

Liebes Hebamenteam,
ich habe eine etwas seltsame Frage, aber vielleicht könnt ihr mir doch einen Tip geben:
Ich habe häufig Bauchscherzen, in fast jeder erdenklichen Form. FA fand keine Ursache dafür. Ich tippe auf Verdauungsprobleme. Wie kann ich aber herausfinden, wenn Schmerzen etwas it der Gebärmutter/den Kind zu tun haben?
Ich bin in der 20. SSW und mache mir die Gedanken hauptsächlich, weil mein erstes Kind eine Frühgeburt ist, und ich jetzt, in der 2. SS wenn möglich eine Frühgeburt verhindern möchte und deshalb möglichst alle Anzeichen wahrnehen möchte. Die Wehenschmerzen bei der 1. Geburt habe ich wie Krämpfe während der Periode wahrgenommen. Ist dies typisch? Kann ich davon ausgehen, dass nur solche auf frühzeitige Wehen/ drohende Frühgeburt hindeuten und die jetztigen Scherzen nur harmlose Verdauungsscherzen sind?
Vielen Dank!

Liebe Mazie
Leider ist es nicht ganz so einfach.. Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer FG führen können.. Z.b. Gibt es auch die stille Cervixeröffnung die ohne Schmerzen passiert.
Grundsätzlich sind Wehen rythmisch in mehr oder weniger regelmässigen Abständen. Beschrieben werden diese als hart werden des Bauches und ein Ziehen im Unterbauch wie bei der Mens, so wie du es beschreibst.
Wichtig ist, dass du dir viel Ruhe gönnst und gut darauf hörst was dein Körper braucht.
Prophylaktisch kannst du weiter nicht viel tun.
Wir wünschen dir weiterhin alles Gute!
Das Hebammenteam

Lliane

Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Lliane »

Hallo liebes Hebammen-Team

Danke, dass Ihr euch Zeit nehmt für unsere Fragen und Sorgen.

Ich hatte bei unserem ersten Kind eine sec. Sectio, notfallmässig und da die PDA zu hoch gesteckt wurde, kam es zu einer Vollnarkose. Während der Geburt/Wehen ging mein MuMu kaum auf, vor der Sectio wär es gerade mal 4cm geöffnet. Unser Baby war ein Sterngucker und da die Herztöne 2 mal stark sanken unter den Wehen, gab es eine Sectio.

Danach veranlasste mein FA ein MRT.
Resultat:
Conjugata vera obstitica: 13,3cm (Norm.Werte: 11,7-12,2cm)
Sacrosymphysäre Beckenenge: 11,6cm (Norm.Werte: 11,3-11,8cm)
Grösster Beckendurchmesser: 13,1cm (Norm.Werte: 13,1-13,6cm)
Interspinaler Durchmesser: 10,1cm (NormWerte 11,7-12,2cm)
Intertuberaler Durchmesser 12,2cm (NormWerte: 12,0-12,6cm)
Und zudem habe ich einen sehr steilen Beckeneingang, wurde von 2 unabhängigen Ärzten festgestellt durch die MRT-Bilder. (Laut meinem FA ist der Winkel zw. Schambein und Steissbein zu steil)

Ist es unter diesem Umständen möglich ein Baby spontan zu gebähren?

Nun habe ich bereits mit der leitenden Ärztin im Unispital Kontakt aufgenommen, und ich könne eine Probegeburt versuchen, wenn das Baby kleiner ist als unser Sohn damals (3540g, 49cm und 34cm KU), es optimal liegt und es zu keinem Geburtsstillstand kommt, respektive muss die Geburt schnell und komplikationslos voran gehen. Auch könnte ich eine PDA machen lassen.

Eine Spontangeburt ist ein sehr rosser Wunsch von mir, dennoch habe ich das Gefühl, dass es leider wieder zu einer Sectio kommt. Ich denke auch, dass meine Angst (es geht nicht schnell genug voran, etc) zu einem Geburtsstillstand führen könnte, sodassch dann innerlich verkrampft bin, es dadurch einen Geburtsstillstand gibt und eine Sectio unausweichlich ist. Die Haltung meines FA (Nicht Fr. Prof vom Unispital): ich solle eine primäre Sectio machen. Das möchte ich unter keinen Umständen, zumal Fr. Prof. sagte, ich könne falls eine Sectio indiziert ist, die Wehen abwarten.
Mein FA begründet die primäre Sectio (Ohne Wehenbeginn abzuwarten) mit dem am wenigsten verbundenen Risiken fürs Baby und mich. ("Ich könne ja nicht mit dem Kopf durch die Wand und meinen es gäbe keine Beule" Zitat vom FA!).

Fr. Prof. meinte, sie stelle mir dann noch das Anesthesieteam vor... :( Auch kein gutes Omen für mich. Obwohl sie sich stark für Spontangeburten einsetzt und auch BEL Babys entbindet.

Auch mein gesammtes Umfeld denkt, dass es zu einem KS kommt und einige raten mir auch dazu.

Ich mache mir momentan sehr viele Gedanken über die Geburt, resp. über einen KS, v.a. was danach sein wird, denn es ging mir lange psychisch und physisch nicht gut. Von der Sectio an und für sich hab ich so gesehen gar keine Angst, eher von dem was danach alles auf mich zukommt. Ich habe ja bereits ein sehr fideles und lebhaftes Kind mit seinen Bedürfnissen, dem ich ebenfalls gerecht werden muss/möchte. Ich hatte damals am Anfang starke Bindungsschwierigkeiten mit dem Baby, machte mir Vorwürfe etc. Die volle Palette eben. Zudem beeinträchtigte mich die Narbe und die damit verbundenen Schmerzen sehr. Ich bin in der 28. SSW und frage mich, ob mir evtl. eine Sitzung bei einem Hypnotiseur etwas bringen könnte. Ich würde mir davon erhoffen, dass ich ruhiger und gelasener werde in Bezug auf die Geburt und es "einfach ohne Vorurteile angehen kann". Ich lese gerade das Buch "Hypnobirthding", ich würde jedoch nicht einen solchen Kurs besuchen wollen, da ich denke, dass dies mir meine tiefen Ängste durch meine Geburtserfahrung nicht nehmen kann und da ich auch nicht genügend konsequent bin, die Übungen regelmässig zuhause durchzuführen. Auch habe ich meine Mühe mit Visualisierung und mit "dem abstellen".

Könnt Ihr mir evtl. eine/n HypnosetherapeutIn empfehlen, welche Geburtstraumen auflösen kann?
Übernimmt da die Krankenkasse auch was?

Oder würdet Ihr mir davon eher abraten?

Was ist der Unterschied zw. medizinischer Hypnosetherapie (SMSH/GHypS), klinischer, therapeutischer, analytischer Hypnosetherapie? Welche wäre bei mir geeignet?
Es gibt Dipl. Hypnosetherapeuten (NGH) und es gibt Ärzte, die med. Hypnose anwenden (u.a. Fachärzte der Fachrichtung Psychiatrie und Psychotherapie und aber auch andere, wie z.B. der Fachrichtung Innere Medizin).
Leider kenne ich mich in diesem bereich gar nicht aus, evtl. könntet Ihr mir helfen, an wen ich mich wenden könnte.

Falls es zu einer Sectio käme, könnte ich evtl. externe Hilfe in Form von Spitex (oder so etwas ähnliches) beanspruchen und würde dies von der Krankenkasse anerkannt werden?

Für Tipps und Anregungen die förderlich für eine Spontangeburt sind, wäre ich sehr dankbar.

Herzlichen Dank, fürs Zeit nehmen, Zuhören und Beantworten...

Liebe Grüsse
Lliane

Liebe Lliane

Es tut uns leid ist deine erste Geburt nicht nach deinen Vorstellungen verlaufen. Leider kommt das oft vor und deine Gedanken und Aengste sind uns gut bekannt und auch verstaendlich.
Wie in deinem Text hervorgeht hast du dir schon sehr viele Gedanken gemacht und mit vielen Fachpersonen und Bekannten besprochen, wir werden versuchen deine Fragen zu beantworten oder zumindest eine weitere Perspektive zu vermitteln.

Zu deiner Frage, ob eine Spontangeburt moeglich sei oder nicht: Wie du schon geschrieben hast, wird dein zweites Kind nicht die gleiche Groesse, das gleiche Gewicht und den gleichen KU wie dein erstes Kind haben. Wie es am Geburtstermin in deiner Gebaermutter liegen wird, koennen wir nicht vorhersagen. Wie die leitende Aerztin dir schon gesagt hat, ist ein Versuch bestimmt moeglich.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor sind die Schwangerschafts - und Geburtshormone, die dein Becken auflockern und beweglicher machen. Meiner Meinung nach koennen die Messdaten vom MRT nicht so einfach uebertragen werden. Durch die genannten Hormone ist das Becken zum Zeitpunkt der Geburt an mehreren Stellen beweglicher, wie zum Beispiel beim Steissbein, Symphyse (Schambeinfuge) oder im Bereich des Iliosakralgelenkes.

Wie du schon erklaert hast, wird dir von allen Seiten zu einem KS empfohlen, da sie sehen wieviele Gedanken du dir jetzt schon machst. Sie gehen davon aus, dass du dich zufest verkrampfen wirst, was du ja auch selber beschreibst. Da es dich jedoch so fest beschaeftigt und es ein grosser Wunsch von dir ist, denke ich auf jedenfall, dass du es probieren solltest. Du machst dir ja auch viele Gedanken, wie der KS deine Beziehung zu deinem ersten Kind beeinflusst hat und wie ein weiterer KS dein Wochenbett erschweren koennte.
Ich denke wichtig sind deine Ideen und Gedanken wie du dir helfen koenntest. Bezuelich Hypnose kann ich dir leider nicht helfen, da ich persoenlich sehr unterschiedliche Meinungen gehoert habe und du da besser informiert bist als ich.
Ich wuerde dir aber sicher eine Betreuung durch eine selbststaendige Hebamme in der Schwangerschaft empfehlen, die mit dir alle deine Gedanken, Zweifel und Aengste besprechen wird. Eventuell kann sie dich besser zu Hypnosetechniken beraten. Auf jedenfall kann sie die Situation besser einschaetzen, als wir durch das Internet. Weiter koennte ich mir vorstellen, dass eine Beleghebamme dich bei einer Spontangeburt am besten unterstuetzen koennte. Ich weiss jedoch nicht, ob es Beleghebammen gibt bei "deinem" Unispital und ob es akzeptiert wird. Am idealsten waere natuerlich, wenn du eine Hebamme finden wuerdest, die dich in der Schwangerschaft betreuuen wuerde und dich dann auch unter der Geburt als Beleghebamme begleiten wuerde. Diese Hebamme wuerde dich und deine Aengste kennen, koennte schon in der Schwangerschaft mit dir zusammenarbeiten und dich dann persoenlich unter der Geburt betreuuen. Wie schon gesagt, kann ich jedoch nicht beurteilen, was die Aerzte im Spital dazu sagen wuerden und ob du eine solche Hebamme in deiner Region findest. Falls du in der Naehe von Bern wohnst, kann ich dir 9punkt9 empfehlen, die bieten Betreuung (soviel ich weiss auch mit Fokus auf Aengste) in der Schwangerschaft an.

Deine Idee mit der Spitex finde ich grossartig. Ob die Krankenkasse die Spitex anerkannt, musst du direkt bei deiner Krankenkasse nachfragen und kann ich dir so nicht beantworten.

Leider kann dir niemand eine Garantie fuer eine Spontangeburt geben, ich wuerde dir aber herzlichst eine Hebammenbetreuung in der Schwangerschaft empfehlen.
Wir wuenschen dir auf jedenfall ein gutes Geburts - und Wochenbett-Erlebnis, ob KS oder Spontangeburt.

Alles Gute
das Hebammenteam


Ps: und hier noch eine kleine Ergänzung bezüglich Hypnose/loslassen können usw.
überlege dir was dir selbst am besten entspricht, was dir vielleicht schon einmal in einer anderen Situation geholfen hat? Der Hypnose scheinst du ja eher kritisch gegenüber zu stehen? Sprichst du gut an auf Akupunktur? Würde dich Schwangerschaftsyoga interessieren? Kannst du dich beim Baden/ Schwimmen entspannen? Hast du gute Erfahrungen mit der Craniosacral-Therapie gemacht? Oder brauchst du vor Allem die aktive Auseinandersetzung mit der ersten Geburt? Diese und viele andere Angebote haben Frauen in ähnlichen Situationen geholfen! Wichtig ist vor Allem, dass du dich dabei wohl fühlst und einen Sinn darin siehst!
Du kannst dir auch Gedanken machen wen du gerne zur Geburt mitnehmen möchtest? Vielleicht hilft die Anwesenheit einer sehr engen Freundin zusätzlich zu deinem Partner. Oder du hättest gerne eine Unterstützung für deinen Partner, damit du dir während der Geburt keine Sorgen um ihn machen musst!
Vielleicht hast du einen Tee, ein Ritual, ein Lied welche du mit positiven, entspannten Momenten verbindest?
Besprich alle möglichen und unmöglichen Lösungen in Ruhe mit einer persönlichen Hebamme!

Chili
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Chili »

Liebes Hebammen-Team

Danke für eure Antwort! Ich hatte zwei Einlings-Schwangerschaften und bin sehr schlank. Ich habe alle Tipps die ich finden konnte, probiert, und leider hat mir überhaupt nichts geholfen. Aber die beiden Ergebnisse entschädigen für alle Mühen :wink:

Das ist doch wenigstens schön! Vielen Frauen hilft es vor dem Aufstehen etwas Kohlenhydratiges (Zwiback oder Knäckebrot) zu essen... Aber klar, das ist nicht bei allen der Fall und hilft wenig, wenn die Übelkeit den ganzen Tag besteht. Sinnvoll ist es auch kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Wir hoffen für dich, dass die nächste SS angenehmer wird!
Liebe Grüsse, das Hebammenteam

tin
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von tin »

Auf jeden Fall ist es sinnvoll deine Ängste und Sorgen mitzuteilen und jegliche Fragen zu stellen die dir auf dem Herzen liegen. Man sollte alles ansprechen was man nicht versteht oder noch mehr Sorgen verursacht. Du bist schliesslich ein Laie und er der Fachmann.
Ausserdem möchten wir dir auch eine Hebammensprechstunde ans Herz legen. Diese findest du auch im UFK in der Polyklinik. Wirst du auch dort entbinden?

Alles gute und versuche dich zu schonen!
das Hebammenteam
Vielen Dank für die Antworten. Ja, ich werde im UFB entbinden(habe mir daher auch schon überlegt, für die gesamte Vorsorgeuntersuchung dorthin zu wechseln, weiss aber nicht, wie ich dies anstellen soll :oops: (bin nur allgemein versichert, einfach mit Spitalzusatz ganze Schweiz)) , ich denke es ist am "Sichersten" im UFB zu gebären, wegen all den Riskofaktoren (Kronisation und Geburt des 1. (Mit Neonatologie) hat auch dort stattgefunden
Gerne werde ich mich dort in der Hebamenstunde anmelden. Kann ich dies selber tun oder müsste mich der FA "überweisen"?
Als ich beim US in der 14. Woche in Der UFK BS war, dazumal noch krank geschrieben wegen Blutungen, hatte ich das Gefühl, die Assistenzärztin, die die Untersuchung durchführte, mit meinen Fragen zu überfordern. Sie erschien mir eine US-Spezialistin zu sein, die sich zu anderen Themen nicht äussern konnte (oder ohne Rücksprache mit Oberarzt? nicht durfte?), aber vielleicht täuschte mich der Eindruck.
Habt ihr mir einen Tipp, wie ich auch beim US Antworten auf Fragen bekommen könnte oder soll ich mir doch die Fragen für die Hebamensprechstunde aufheben?

Für die Anmeldung bei der Hebammensprechstunde ist es sinnvoll, dass dein FA die Dokumente zu deiner SS an die UFK schickt, damit sie wissen was schon alles war/ gemacht wurde usw. Zudem solltest du die Besuche schön koordinieren. Ein Tag Hebammensprechstunde und am nächsten Tag schon FA macht wenig Sinn und es könnte Probleme mit der Übernahme durch die Krankenkasse geben wenn du zu viele Kontrollen ohne medizinischen Grund machst... Du darfst dich beim UFK selber anmelden, aber vielleicht ist die Koordination einfacher wenn du es über die Praxis deines FAs machst!
Wegen den Fragen musst du immer selbst ausprobieren und nachfragen wozu die einzelnen Ärzte zuständig sind! Da gibt es kein Patentrezept! Grundsätzlich sollten Ärztinnen welche US machen schon auch weitere Fragen zur SS beantworten können! Versuche jedoch die wichtigsten Fragen mit deinem betreuuenden FA zu besprechen, zu viele verschiedene Antworten können manchmal mehr Verwirrung als Hilfe bedeuten!
Alles Gute!

kassio-peia
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von kassio-peia »

Liebes Hebammenteam

Ich bin zum zweiten mal schwanger und bin nun in der 12. Woche. Wie bereits in meiner 1. Schwangerschaft schmerzen mir meine Beine wieder extrem. Es zieht am Hinterbein runter bis zu den Füssen und schmerzt nur wenn ich sie bewege. Vom Arzt habe ich Magnesium verschrieben bekommen, was ein bisschen nützt und Stützstrümpfe, die helfen aber gar nicht. Habt ihr mir noch Tipps was ich sonst noch machen könnte? Ich kann teilweise kaum gehen.

Liebe Grüsse kassio-peia


Liebe kassio-peia,
es gibt verschiedene Gründe, warum die Beine in der Schwangerschaft schmerzen können...

Da dir Dein Arzt Magnesium verschrieben hat, gehe ich davon aus, dass es sich um Wadenkrämpfe handelt. Diese Krämpfe treten allerdings meist nachts auf und bessern sich oft beim Aufstehen und Herumgehen oder durch Streck- und Dehnübungen (Zehen zum Körper hochziehen). Grund für solche Krämpfe ist ein Magnesiummangel. Magnesium ist in diesem Fall Mittel der Wahl. Bei der Einnahme von Magnesium tritt oft weicherer Stuhlgang als Nebeneffekt auf. Bei Magnesiummangel können ausserdem magnesiumhaltiges Mineralwasser, geschälte Mandeln und natürlich eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse (grünes Gemüse, Salat), Vollkorngetreide helfen.
Falls Homöopathie für Dich in Frage kommt, empfiehlt Ingeborg Stadelmann bei Wadenkrämpfen Magnesium phosphoricum und Cuprum aceticum.
Natürlich können auch Massagen helfen. Dazu werden Massageöle mit Kamille, Lavendel, Linaloeholz, Zypresse oder Majoran empfohlen. Am Abend die Wadenmuskulatur damit einreiben oder ein warmes Fussbad nehmen.

So wie du die Schmerzen beschreibst, könnte es sich auch um Ischiaschmerzen handeln. Die treten aber oft erst ab Mitte der Schwangerschaft, bedingt durch das Wachstum oder die Lage des Kindes und somit durch das zunehmende Gewicht auf das Iliosacralgelenk (Darmbein-Kreuzbein-Gelenk) auf. In diesem Fall würde es helfen, so oft wie möglich die Knie-Ellenbogen-Lage einzunehmen und das Becken in Bewegung zu halten (Bauchtanz). Es kann aber bereits durch die hormonell bedingte Auflockerung des Iliosacralgelenkes zu Schmerzen kommen. Fussreflex- oder Cranio-Sacral-Therapien können helfen.

Auch Varizen (Krampfadern) können Beinschmerzen verursachen. Ist das der Fall, können regelmässige Gymnastikübungen helfen, um den Blutfluss in den Beinen zu unterstützen. Solche Übungen werden in den Geburtsvorbereitungskursen gezeigt. Natürlich helfen auch morgendliche Wechselduschen, regelmässiges Hochlegen der Beine oder mit leicht erhöhtem Fussende des Bettes zu schlafen. Ausserdem sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung und eine regelmässige Verdauung geachtet werden. Und natürlich sind Stützstrümpfe bei schmerzhaften Krampfadern hilfreich und wichtig. Falls es wirklich die Krampfadern sind, die Dir über längere Zeit Schmerzen verursachen, muss eine Venenentzündung ausgeschlossen werden. Das müsstest du bei Deinem Arzt abklären lassen.

Liebe Grüsse,
das Hebammenteam

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Papa68
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Papa68 »

Liebes Hebammenteam
-Kann ich verlangen, dass das Baby nach einem KS, sofern es ihm gut geht, direkt zu mir auf den Bauch gelegt wird? Im Krankenhaus, wo meine zwei zur Welt gekommen sind, scheint das nicht üblich zu sein. Die Kinder wurden gleich raus gebracht.
Kann ich auch verlangen, dass mein Mann den KS filmt (er ist durch seinen Beruf Operationen gewöhnt und wird nicht umkippen). Kann ich auch verlangen, dass er die Nabelschnur durchschneidet?

-Bei meinem zweiten KS meinte die Ärztin am 2. Tag nach Einleiten, dass es nun eine PDA oder KS gäbe. Der Anästhesist meinte dann, dass eine PDA aufgrund meiner Diskushernie nicht in Frage käme. (Obwohl es im Vorgespräch hiess, es wäre möglich :cry:)
Also gab es eine Spinale und Sectio. Ich hatte damals nicht die Kraft und Konzentration, um zu "streiten". Im Nachhinein bereue ich es aber und würde gerne wissen, ob es nicht eine andere Möglichkeit gegeben hätte. Es ging darum, dass der Mumu erst 3.5cm auf war und dass ich nach zwei fast durchwachten Nächten und ständigem Erbrechen zischen den Wehen total erschöpft war. Ich sollte mich zwei Stunden mit der PDA entspannen, damit der Mumu aufgeht. Wäre das nicht mit anderen Möglichkeiten machbar gewesen? Ich lese hier im Forum immer wieder von Lachgas und Schmerzmitteln... Mir wurde nichts dergleichen angeboten, obwohl ich in einem grossen Krankenhaus entbunden habe. Ich würde gerne über die Möglichkeiten Bescheid wissen, damit ich, wenn es denn nochmal so weit kommen sollte, in einer ähnlichen Situation besser mitreden kann.
Danke für die Antworten.

Liebe Papa68
Es ist tatsächlich so, dass das „Management“ mit dem Baby während einem KS unterschiedlich gehandhabt wird. Nach der Entwicklung des Kindes übernimmt die Hebamme das Baby und bringt es auf einen speziell dafür eingerichteten Platz im Operationssaal selber oder in einem benachbarten Raum. Dort wird das Baby beobachtet und Atmung, Herzfrequenz, Hautfarbe, Reaktivität und Tonus beurteilt. Diese erste Beurteilung wird in allen Kliniken so gehandhabt. Geht es dem Baby gut, wird es dem Mami zurück gebracht und bleibt dann meist bis zum Ende der Operation bei ihr auf der Brust. Idealerweise wird das Baby direkt auf die Haut der Mutter gelegt und mit warmen Tüchern und einer speziellen Wärmedecke eingepackt. So wird vermieden, dass das Baby im kalten OP auskühlt. Die Hebamme bleibt dann meist bis zum Ende der Operation zur Überwachung des Baby anwesend. Es kann aus organisatorischen bzw. personellen Gründen in einigen Kliniken der Fall sein, dass die Hebamme nach einigen Minuten mit dem Baby und meist auch mit dem Papi zurück auf die Geburtenabteilung geht.
Ob die Operation gefilmt werden darf, muss das anwesende Operationsteam entscheiden. Eigentlich sollte aber nichts dagegen sprechen.
Grundsätzlich sollte es möglich sein, dass Dein Mann die NS durchschneiden darf. Dies wird aber auch nicht in allen Kliniken gleich gehandhabt.
Ich empfehle dir, Deine Wünsche im Voraus anzusprechen. Melde dich in der entsprechenden Klinik und äussere deine Fragen und Wünsche.
Im Nachhinein zu beurteilen, was bei einer Geburt anders hätte laufen können oder sollen ist immer schwierig...
Ist eine Frau nach langer Geburtsarbeit so erschöpft, wie Du es beschrieben hast, gibt es oft keine Alternative zur PDA oder zur Spinalanästhesie. Keine andere Schmerztherapie ist unter der Geburt so effektiv wie eine PDA. Lachgas wird oft nur während kurzer Zeit verabreicht und ist eher dazu geeignet, die Schmerzspitze etwas zu dämpfen und die Schmerzen etwas „gelassener“ zu nehmen. Zur Erholung bei einer Erschöpfung ist diese Therapieform aber nicht ideal. Ausserdem bieten nicht alle Kliniken diese Form der Schmerztherapie an. Daneben gibt es natürlich diverse Schmerzmedikamente, die entweder über die Venen oder als Zäpfchen verabreicht werden. Aber auch da gibt es kein Medikament, dass gleich wirksam wäre wie eine PDA. Oft werden starke Opioide eingesetzt, bei denen mit entsprechenden Nebenwirkungen zu rechenen ist: Übelkeit, Schwindel, Atemprobleme oder „geflasht“ sein. In vielen Kliniken wird seit einiger Zeit eine Medikamentenpumpe eingesetzt, bei der die Frau selber entscheiden kann, wann sie einen Bolus (kleine Dosis des Medikamentes) braucht und kann diesen per Knopfdruck auslösen. Diese Therapieform ist aber eher geeignet, wenn die Geburt etwas weiter fortgeschritten ist und weniger zur Erholung während längerer Zeit.
Falls Du umfangreichere Informationen zu den möglichen Schmerzmedikamenten hast, meldest Du Dich am besten bei Deinem Arzt oder den Hebammen der entsprechenden Klinik.
Vielleicht würde es Dir helfen, wenn du die Geburt mit den damals anwesenden Hebammen nachbesprechen könntest. Ich bin mir sicher, dass die Hebammen gerne den Geburtsverlauf mit Dir und auch mit Deinem Mann zusammen anschauen würden und bereit wären, Deine Fragen zu beantworten. Oft kommen solche Fragen erst zu einem späteren Zeitpunkt. Eine solche Nachbesprechung kann meiner Meinung nur hilfreich sein!
Alles Gute!
Das Hebammenteam

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Zitrone66
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Zitrone66 »

Liebes Hebammenteam

Ihr kommt wie gerufen, vielen Dank für die Hilfe!

Unsere Tochter ist am 22.12.2011 auf die Welt gekommen, wird heute genau 6 Wochen alt. Sie ist ein "braves" Baby, eigentlich sehr zufrieden und macht es wirklich gut.

Herzliche Gratulation erst mal!

Dennoch habe ich als Erstmami einige Fragen, die mich beschäftigen:

Ich stille voll, tagsüber kommt sie ca. alle 4 Stunden, in der nacht kann es bis zu 6 Stunden sein. Das stillen klappt ganz gut. Sie trinkt aber von mir aus gesehen relativ schnell und meistens nur an einer Brust. Sie benötigt ca. 8 Minuten. Wenn ich das Gefühl habe, dass sie noch Hunger hat, biete ich die 2 Brust an, aber erst wenn ich der Meinung bin, dass die erste Brust "leer" getrunken ist. Ist das ok so?

Das ist sicher richtig so. Es ist wichtig, dass jeweils eine Brust ganz leer getrunken wird. Einerseits beugt das Brustentzündungen vor und andererseits verändert sich die Qualität der Milch während einer Mahlzeit. Dein Baby kommt so auch zu der kalorien- und fetthaltigen Hintermilch. Diese seht erst 3-5 Minuten nach dem ersten Ansaugen zur Verfügung.

Dann hat sie so Phasen, also Tage, an denen sie immer wieder nach dem Stillen die Milch kötzelt. Es kommt dann jeweils recht viel wieder raus und da dann wirklich nach jedem Stillen. Heute z.B. kam von mir aus ALLES wieder raus - zum Glück hab ich 2 Brüste, somit konnte ich ihr danach die 2. Brust geben! :lol:
Dann gibt es wieder Tage, an denen nur es "Gütschli" rauskommt, nicht so viel. Ich schaue immer, dass sie ein Görbsli machen kann, aber manchmal kommt die Milch auch vor oder mit dem Görbsli. Ist das normal, dass sie so oft oder so viel kötzelt? Am Anfang hatte ich Angst, dass ihr etwas weh tut und deshalb kötzelt, aber sie weint dann nicht und scheint keine Schmerzen zu haben... es kommt ihr einfach wieder "obs".

Es kann schon mal vorkommen, das Babys viel "gütscheln". Bis zu zwölf mal am Tag ist tatsächlich nicht ungewöhnlich. Die Ursache liegt darin, dass der Muskel, der den Magen zur Speiseröhre hin verschließt, bei Babys oft noch zu schwach ist. Somit kann es sein, dass sie nach einer Mahlzeit, beim Aufstoßen oder beim Schreien einen Teil ihrer Nahrung wieder verliert. Wichtig ist, dass sie zunimmt, regelmässig nasse Windeln und Stuhlgang hat und nach dem Stillen zufrieden ist.

Wir haben im Schlaftzimmer wie empfohlen ca. 18 Grad. Unsere Prinzessin schläft aber immer mit beiden Händen nach Oben angewinkelt, d.h. sie hat die Hände nie unter der Decke. Entsprechend eiskalt sind diese dann jeweils, auch die Nase ist immer so kalt. Ist das schlimm?
Sie schläft in einem Schlafsack und darüber eine Strickdecke weil ich das Gefühl habe, sie hat sonst wirklich zu kalt (ich hab nämlich mit 18 Grad recht kalt und benötige eine 2. Decke :lol: ).
Manchmal wenn sie etwas zu aufgeregt ist oder einfach nicht recht einschlafen will, nehmen wir sie zu uns ins Bett, sonst schläft sie einfach mit uns im Zimmer im Stubenwagen. Es ist auch schon vorgekommen, dass sie dann "schweissige/nasse" Füsse hat wenn ich sie wickeln gehe. Ist das ein Zeichen, dass sie zu warm hat oder kann es einfach sein, dass sie "Schweissfüsse" hat. Kurz, ich hab keine Ahnung ob sie zu kalt oder zu warm hat... am Nacken ist sie jeweils angenehm warm...

Kalte Hände sind bei der bevorzugten Schlafposition deiner Tochter wohl kaum zu vermeiden ; ). Das ist aber nicht schlimm. Wichtig ist, dass sie, wie du geschrieben hast, einen warmen Nacken hat. Am Rücken, Nacken oder an der Brust lässt sich die Körpertemperatur am besten beurteilen.
Die Haut sollte grundsätzlich nicht feucht sein. Es könnte sein, dass sie dann jeweils zu warm hat.


Wie steht es mit Fencheltee. Im Spital wurde mir gesagt, dass sie kein Fencheltee benötigt, solange ich voll stille. Stimmt das ihrer Meinung nach? Wenn sie manchmal so Krämpfli hat, hab ich mir auch schon überlegt ihr ein bisschen zu geben, aber nie gemacht. Ich habe für mich den Fencheltee von Sidroga, die Beutel.

Das stimmt meiner Meinung nach. Voll gestillte Kinder brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit, es sei denn im Sommer, wenn sie viel schwitzen. Wenn sie aber Krämpfli hat, kannst Du Fencheltee ausprobieren. Mit Sidroga hast Du sicher eine gute Wahl getroffen. Grundsätzlich ist es so, dass zusätzliche Flüssigkeit den Kindern unnötig den kleinen Magen füllt und sie dann eher weniger an der Brust trinken. Damit sie satt werden, sind sie aber auf die kalorien- und nährstoffreiche Milch angewiesen.

Dann zu guter Letzt hab ich eine Frage betr. der Mens. Ich hatte eine "normale" Geburts mit anschliessenden Komplikationen. Ich musste einen Dammschnitt haben und hatte leider in der Vagina auch einen Riss. Als genäht wurde, verlor ich relativ viel Blut. Es hat sich dann ein Hämatom gebildet, welches anschliessend mittels OP mit Vollnarkose "gereinigt" werden musste. Ich verlor somit fast 2 Liter Blut. Nun hab ich am 25. Januar die Nachkontrolle bei meinem FA gehabt. Sie hat mir dann beim GEspräch gesagt, dass während man voll stillt normalerweise die Mens ausfällt. Genau am Tag danach hab ich aber ganz fest angefangen zu bluten, stärker als bei einer Mens. Dies von Donnerstag bis Samstag. Hab am Montag dann angerufen und mitgeteilt, sie meinte dann ich solle mir keine Sorgen machen, dies sei wohl die Mens gewesen. Ich hab mir aber trotzdem Sorgen gemacht, weil ich nicht wusste, ob es wirklich die Mens war oder sonst eine innerlich Blutung vielleicht Folgen von der Naht/Geburt ect.
Kann es sein, dass ich 5 Wochen nach der Geburt trotz voll stillen wirklich die Mens bekommen habe?

Grundsätzlich ist es so, dass abhängig von Stillhäufigkeit und Stilldauer nach etwas 6-8 Wochen wieder mit einem Eisprung gerechnet werden kann und somit ungefähr zwei Wochen später mit einer Mens. Aber es gibt keine Regel ohne Ausnahme! Wichtig ist, dass die Blutung wieder ganz aufgehört hat und dass du keine Schmerzen hast. Falls du trotzdem unsicher bist, melde dich ungeniert wieder bei Deiner FA.

So das ist alles, wurde etwas lang - entschuldigung! :oops:

Vielen lieben Dank!
Alles Gute mit Deiner Prinzessin!
das Hebammenteam

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Mamatierli
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Mamatierli »

Liebes Hebammenteam
Danke für eure Antworten.

Ich bin nach zwei geplanten Kaiserschnitten (1. BEL, 2.massive Rückenbeschwerden, weitere Komplikationen) nun zum dritten Mal schwanger.
Die Schwangerschaft verläuft zwar nicht problemlos (massive Eisenmangelanämie, Krämpfe, wilde Wehen,...), aber laut meinem Arzt ist die Situation im Moment zwar unangenehm, aber nicht weiter schlimm. Und dass es mit zwei Kids zu Hause einfach würde hat auch keiner erwartet :wink:

Nach zwei Kaiserschnitten kam die Sprache gar nicht erst auf eine mögliche Spontangeburt, der Termin für den dritten Kaiserschnitt steht schon mehr oder weniger fest. Damit habe ich auch nicht wirklich ein Problem. Allerdings hat mein Arzt mir empfohlen, mich mit dem Gedanken einer Unterbindung auseinanderzusetzen. Im Rahmen des Kaiserschnittes wäre dies kostenarm und einfach möglich. Ein vierter Kaiserschnitt wäre noch möglich, danach sei definitiv fertig.

Ich erinnerte mich jedoch an die Aussage einer Hausärztin, bei der ich vor einigen Jahren war; eine Bekannte hatte absolut problemlos fünf Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Darum habe ich versucht, mich etwas schlau zu machen und bin nun verwirrter als vorher.

Manche sagen, nach drei KS ist fertig. Andere meinen vier oder mit entsprechendem Abstand auch mehr. Dann ist wieder nach zwei KS eine Spontangeburt möglich und andernorts heisst es, nach dem ersten sei das schon nicht mehr möglich. Dann lese ich den Erfahrungsbericht einer Frau, die sich mit knap 29 beim 3. KS unterbinden lassen wollte und ihr auf Grund ihres Alters abgeraten wurde. Mit seit knapp einer Woche 27 liege ich noch unter diesem Alter.
Ich hege nicht den absoluten sehnlichsten Wunsch nach vier oder gar mehr Kindern. Ich finde einfach, dass ich für mich erst beurteilen kann, ob nach drei "fertig" ist, wenn ich tatsächlich drei habe und mich in diese Situation habe einleben können. Daher wäre ich mir meinen "definitiven" Optionen gerne bewusst.

Von euch möchte ich nun gerne eure Meinungen und Fachkenntnisse erfahren. Interessieren würden mich auch eventuelle Erfahrungsberichte aus eurer praktischen Arbeit.

Danke vielmals!
Mamatierli

Liebes Mamatierli,
ich kann gut verstehen, dass du verunsichert bist. Deine Erfahrungen zeigen, wie schwierig Deine Frage zu beantworten ist. Klar ist, dass die Risiken mit jedem zusätzlichen KS steigen und klar ist auch, dass sich die Fachwelt diesbezüglich nicht einig ist. Jeder Arzt trifft seine Entscheidungen nicht nur aufgrund seines Fachwissens, sondern auch aufgrund seiner Erfahrung. Das führt dazu, dass nicht jeder Mediziner das selbe rät. Die Erfahrungen mit drei und mehr Kaiserschnitten sind auch begrenzt, weshalb auch kaum aussagekräftigen Studien zur Verfügung stehen.
Ich persönlich habe zu wenig Erfahrung, dir einen Rat zu geben wie viele KS "machbar" oder sinnvoll sind. Wir vom Hebammenteam haben aber alle schon Frauen begleitet, welche zum 4.mal per Kaiserschnitt geboren haben!
Was ich sehr unterstützen kann, ist Deine Haltung, selber beurteilen zu können, wann fertig ist. Es gibt neben der Unterbindung bzw. der Tubenligatur die Dir Dein Arzt empfohlen hat ja auch noch eine Reihe anderer Möglichkeiten sicher zu verhüten. Auch die Unterbindung des Mannes ist beispielsweise ein relativ einfacher Eingriff, der ambulant durchgeführt werden kann. Vielleicht wäre das ja eine Alternative? Da die Tubenligatur beim Kaiserschnitt sehr einfach und "quasi gratis dazu" gemacht werden kann, ist es korrekt, dass dich dein Arzt darüber informiert! Wäre ja ärgerlich wenn du dir eine Sterilisation wünschst und diese Möglichkeit verpassen würdest. Es ist aber absolut verständlich, dass du eine so weitreichende Entscheidung noch nicht treffen willst. Nimm dir unbedingt die Zeit die du brauchst um dies zu entscheiden! Nimm deine Bedenken ernst! Du und dein Partner könnt euch jederzeit später noch zu einer endgültige Verhütungsmethode entschliessen!
Ich rate Dir, erneut das Gespräch mit Deinem Arzt zu suchen und ihm Deine Bedenken mitzuteilen. Er sollte dir die Alternativen zu einer Unterbindung genau aufzeigen können.
Ich hoffe Dir mit meiner vagen Antwort etwas weitergeholfen zu haben.

Alles Gute mit Deiner Familie und Deiner Schwangerschaft!
Das Hebammenteam

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Krispy
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Krispy »

Liebes Hebammenteam
Ich lese fleissig in der "Hebammensprechstunde" von Ingeborg Stadelmann. Ich würde gerne ab und zu mal ein Massageöl ausprobieren oder sonst eine Ölanwendung. Wie viele Tropfen ätherisches Öl nehme ich auf wie viel Basisöl für ein Massageöl? Wie viele Tropfen auf einen Emulgator für ein Vollbad? Sind sie Teemischungen jeweils von jedem Kräutli ein Teil?
Wäre schön, wenn ihr mir diese Fragen beantworten könnt, denn ohne die Mengen/Verhältnisangaben nützen mir auch die guten Tipps aus dem Buch nicht so viel.

Krispy

Liebe Krispy,
grundsätzlich sollten ätherische Öle sparsam verwendet werden. Einige Tropfen genügen meist. Für ein Bad sollten 5-8 Tropfen genügen, für ein Massageöl 3-5 Tropfen. Ingeborg Stadelmann hat neun Regeln zur Dosierung und Häufigkeit aufgestellt:
je jünger - desto sparsamer
je leichter - desto weniger
je sensibler - desto geringer
je älter - desto häufiger

je grösser der Schmerz - desto mehr Öl
je chronischer die Beschwerden - desto länger die Behandlung

je frischer die Note - desto mehr
je kostbarer der Duft - desto sparsamer
je schwerer das Öl - desto weniger

Von Ingeborg Stadelmann gibt es übrigens ein Buch über Aromatherapie ("Bewährte Aromamischungen. Aromatherapie von der Schwangerschaft bis zur Stillzeit")

Alles Gute!
das Hebammenteam

MILIA
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von MILIA »

Hallo Hebammteam

Ist es tatsächlich nötig, sogar zwingend, wenn man bei der ersten Geburt (Notfallkaiserschnitt; Baby hatte zu hohe Herztöne nach PDA), dass man bei der 2. geburt, bei einem vorgespräch im geburtsspital einen ultraschall machen muss? und kurz vor der geburt/ bei geburtseintritt. (beides bei einer gewünschten spontangeburt)

kann man sagen, dass der grund zu hoher herztöne des babys während der geburt, nach einer pda, die pda verantwortlich machen kann? ich höre oft davon, nach einer pda mit hohen herztöne.

habt ihr schon mal von dem Stillkissen/ Lagerungskissen Motherhood gehört? wie ist eure meinung dazu? klar, man muss ausprobieren und eigene kriterien müssen stimmen. aber habt ihr schon mal etwas davon gehört wie es so ist?

vielen dank!

Liebe Sunyflower,

die Ultraschall Untersuchungen haben wahrscheinlich nichts mit dem vorangehenden Kaiserschnitt zu tun! Diese Regelung gilt wahrscheinlich für alle Frauen die zur Geburt kommen, nach einem Kaiserschnitt wird ev. zusätzlich zur Routine-Untersuchung noch die Narbe angeschaut.
Für die GeburtshelferInnen sind 3 Faktoren sehr wichtig bevor die Geburt beginnt:

1. Hat das Kind seinen Kopf nach unten?
2. Wo befindet sich die Plazenta?
3. Wie gross ist das Kind?

Zu Nummer 1: Wenn das Kind mit dem Gesäss nach unten liegt wird nur in bestimmten Kliniken und unter strengen Voraussetzungen eine Spontangeburt probiert. Da sich das Kind in sehr seltenen Fällen auch noch kurz vor der Geburt drehen kann, ist in einigen Kliniken ein US bei Eintritt zur Geburt obligatorisch. Die Lage kann normalerweise auch mit einer vaginalen Untersuchung und dem äusseren Tasten des Kindes sicher festgestellt werden. Da man jedoch schon die Erfahrung gemacht hat, dass dabei Fehler passieren, verlangen viele Spitäler den US als genauste Methode!
Zu Nummer 2: Dies ist wichtig weil es seltene Fälle gibt, in denen die Plazenta vor dem Muttermund liegt. In diesen Fällen ist eine Spontangeburt meist nicht möglich und es besteht die Gefahr von Blutungen. In einem solchen Fall darf man auch nicht vaginal untersuchen, weil man dadurch eine Blutung auslösen könnte! Eine Plazenta "wandert" aber nicht plötzlich vor den Muttermund wenn sie zuvor ganz oben in der Gebärmutter sass.
Zu Nummer 3: Dies ist leider der schwierigste Punkt. Gerade am Termin sind solche Messungen oft sehr ungenau.(Siehe andere Frage am Anfang des Forums) In einigen Spitälern gibt es jedoch Regeln, dass ab einem gewissen Gewicht ein Kaiserschnitt empfohlen wird.

Frag am besten in deiner Klinik nach warum sie die Untersuchungen genau machen! Ohne dein Einverständnis dürfen eigentlich nur Notfallmassnahmen durchgeführt werden. Viele Spitäler haben aber sehr strenge Regeln, an welche sich auch alle Ärzte halten müssen. Diese Regeln basieren üblicherweise auf wissenschaftlichen Studien und praktischer Erfahrung. Wenn dir genau gesagt wird, wozu die Untersuchungen nötig sind, fällt es dir vielleicht auch leichter ihnen zuzustimmen! Wenn du die Vorgaben in dieser Klinik überhaupt nicht akzeptieren kannst, steht es dir offen, dich bei einer anderen Klinik beraten zu lassen und dich eventuell dort anzumelden.

Zur PDA:
Leider zeigen manche wissenschaftliche Studien, dass bei Geburten mit PDA etwas häufiger eine Vakuum- oder Zangengeburt durchgeführt werden muss. Die Anzahl Kaiserschnitte scheint zwar nicht gross zu variieren, aber der Grund für Kaiserschnitt ist bei Frauen mit PDA häufiger ein Stress beim Kind.
Warum diese Tendenz besteht ist nicht restlos geklärt. Einige mögliche Erklärungen:
- Die PDA kann einen Blutdruck-Abfall der Mutter bewirken, dieser führt zu schlechteren Herztönen beim Kind.
- Die Wehen werden schwächer oder gestoppt, es wird mehr Wehenmittel verwendet und die Geburten dauern länger. Dies kann beim Kind zu Stress führen.
-Die Mama spürt nicht mehr wie sie in den Wehen mitschieben kann, die Austreibungsphase dauert länger und das Kind bekommt dadurch Stress.

Die PDA hilft manchen Frauen, dass sie überhaupt spontan gebären können. Zum Beispiel wenn der Muttermund sich einfach nicht öffnet. Leider gibt es aber auch negative Seiten...
Klär in deiner Klinik ab, ob du eine PDA haben darfst, wenn du schon mal einen Kaiserschnitt hattest. Dies ist nicht überall erlaubt!

Dieses bestimmte Lagerungskissen kenne ich nicht. Allgemein sind Still- und Lagerungskissen sicher eine sehr gute Sache! Zum Stillen, zum Ausruhen und auch um das Baby gemütlich einzukuscheln!

Wir wünschen dir noch eine gute restliche SS und eine gute Geburt!
Das Hebammenteam

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