ungeplante Hausgeburt
Moderator: Phönix
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ungeplante Hausgeburt
In der Nacht zum 7. April hat nun auch mich eine heftige Magen-Darm-Grippe erwischt. Unser „Grosser“ hatte diese bereits ein paar Tage vorher, nun rannte ich mindestens einmal pro Stunde auf die Toilette. Am Morgen ist dann das gröbste vorbei. SchwieMu kommt zum hüten und ich gehe trotzdem zum Coiffeur. Um die Mittagszeit bemerke ich, dass ich ziemlich häufig einen harten Bauch habe. SchwieMu geht nichtsahnend nach Hause. Ob dies schon Wehen sind? Wäre doch noch einen Monat zu früh! Der „harte Bauch“ kommt aber recht regelmässig alle ca. 15 Minuten. GG arbeitet im Tessin, deshalb rufe ich ihn schon mal an, erreiche aber nur die Combox. Um 17.00 Uhr holt mich mein Papi zu Hause ab damit wir dann gemeinsam Nachtessen können. Nun sind aus dem „harten Bauch“ wirklich Wehen geworden die ich zum Teil schon etwas veratmen muss. GG ruft mich endlich zurück, er hatte keinen Empfang im Gotthard-Tunnel. Er organisiert seine Rückreise, eigentlich wäre er erst am Freitag-Morgen nach Hause gekommen. Die Wehen kommen nun häufiger, ich nehme ein Bad, die Wehen bleiben aber in etwa unverändert. Somit rufe ich im Spital an, die Hebamme meint dann ich solle doch sicherheitshalber vorbei kommen. Ich bitte SchwieMu mich zu fahren und zu begleiten da GG noch eine lange Strecke (und Stau) vor sich hat. Im Spital werde ich ans CTG gehängt, dies zeigt Wehen alle 6 Minuten auf, MuMu ist bereits 3-4cm geöffnet. GG kommt ca. 15 Minuten nach uns im Spital an. Mir wird Magnesium und eine Infusion mit NaCl gegeben wegen dem Flüssigkeitsverlust durch die MDG. Die Wehen werden etwas schwächer und wir entscheiden uns wieder nach Hause zu gehen und abzuwarten. Ich kann gut schlafen und bemerke schon am nächsten Tag nichts mehr von allem.
Am 3. Mai haben wir die Kontrolle im Spital, da unser FA in den Ferien ist. CTG ist gut, im Ultraschall ist ebenfalls alles in Ordnung, den Kopf kann die Ärztin nicht mehr sehen, da er bereits so tief im Becken ist, alle meinen es geht bestimmt nicht mehr lange bis es los geht…
Langsam aber sicher wären GG und ich froh wenn es endlich los geht. Auf den Tipp eines Arbeitskellegen laufen wir deshalb am 7. Mai von der Lueg auf den Kaltacher. Ausser einem harten Bauch (wie immer bei Anstrengung) tut sich jedoch nichts. Wir gönnen uns noch ein feines Mittagessen auf dem Kaltacher und fahren nach Hause. Im Verlaufe des Nachmittags habe ich immer noch ziemlich häufig einen harten Bauch, denke mir jedoch noch nichts dabei. Nachdem wir unseren „Grossen“ zu Bett gebracht haben mache ich es mir in der Badewanne gemütlich, der „harte Bauch“ kommt nun ca. alle 9 Minuten, ob die Wanderung doch etwas bewirkt hat? Von der Badewanne gehe ich ins Büro und informiere GG. Wir schauen uns noch Giacobbo – Müller an. Inzwischen ist es ca. 22.30 und aus dem „harten Bauch“ sind wiederum richtige, wenn auch schwache, Wehen geworden welche alle ca. 6 Minuten kommen. Wir entscheiden uns noch nicht ins Spital zu fahren, den „Grossen“ aber schon Mal zu meinen Eltern zu bringen, um diese Zeit sind Sie noch wach und Sohnemann schläft problemlos weiter. Während GG zu meinen Eltern fährt mache ich es mir am PC gemütlich. Plötzlich ein „Plopp“ und ein stichartiger Schmerz in meinem Bauch – die Fruchtblase ist geplatzt (es fühlte sich tatsächlich so an als hätte es in meinem Bauch einen Ballon zerplatzt). Ich springe vom Bürostuhl (will ja keine Flecken auf dem schönen Stuhl) und renne ins Bad. Da habe ich eine heftige Wehe die ich „an der Stange hängend“ veratme. Danach setzte ich mich auf die Toilette um zu schauen wie viel Fruchtwasser ich verloren habe. In diesem Moment kommt GG zur Tür herein. Ich sage ihm, dass er sich nicht auszuziehen braucht, wir müssten doch bereits jetzt ins Spital. GG steht direkt vor mir vor der Toilette als die nächste heftige Wehe kommt. Ich spüre wie sich während dieser Wehe das Köpfchen den Weg nach unten bahnt und kann dem Pressdrang nicht wiederstehen. Ich bringe noch ein „es chunnt“ raus und presse. GG schaut mich ganz erschrocken an und meint: „was emu nid?!?“. Inzwischen bin ich aufgestanden und GG fängt unsere Tochter über der Toilette auf. GG gibt sie mir. Sie beginnt sofort zu schreien, GG ruft die Ambulanz. Ich bin sprachlos, weiss nicht ob ich weinen oder lachen soll. Danach hilft GG mir auf den Boden zu sitzen und packt unsere Tochter warm ein. Nebenbei haben wir noch auf die Uhr geschaut, es war 23.12 Uhr. GG rennt zwischen uns und dem Bürofenster (damit er die Ambulanz kommen sieht) hin und her. Bereits um ca. 23.35 trifft die Ambulanz mit Blaulicht bei uns ein. Frau Hasler, die Hebamme, schaut sich die Kleine in meinen Armen kurz an und kümmert sich dann um die Plazenta und nabelt unsere Tochter ab. Während GG und Frau Hasler die Kleine auf dem Küchentisch anziehen und warm einpacken wird mir im Badezimmer eine Infusion gesteckt. Danach werden wir in die Ambulanz geladen, GG fährt uns mit dem Auto nach. Die Fahrt ins Spital kommt mir sehr lange vor. Endlich da, werden wir in den gelben Gebärsaal gerollt. Hier wird unsere Tochter nochmals etwas genauer angeschaut. Sie misst 49 cm und wiegt 2780 gramm. Frau Hasler stellt noch eine Plazenta velamentosa (die Nabelschnur führt statt in die Plazenta nur in die Eihäute) fest, wahrscheinlich ist sie deshalb nur 2780g. Inzwischen ist die Ärztin eingetroffen die mich untersucht und noch etwas näht. Nun kann unsere Tochter wieder zu mir und bekommt ihre erste Mahlzeit an meiner Brust. Wir bekommen für uns alleine ein Zimmer und GG darf über Nacht bei uns bleiben.
Wir freuen uns das du da bist und das alles gut ausgegangen ist!
Am 3. Mai haben wir die Kontrolle im Spital, da unser FA in den Ferien ist. CTG ist gut, im Ultraschall ist ebenfalls alles in Ordnung, den Kopf kann die Ärztin nicht mehr sehen, da er bereits so tief im Becken ist, alle meinen es geht bestimmt nicht mehr lange bis es los geht…
Langsam aber sicher wären GG und ich froh wenn es endlich los geht. Auf den Tipp eines Arbeitskellegen laufen wir deshalb am 7. Mai von der Lueg auf den Kaltacher. Ausser einem harten Bauch (wie immer bei Anstrengung) tut sich jedoch nichts. Wir gönnen uns noch ein feines Mittagessen auf dem Kaltacher und fahren nach Hause. Im Verlaufe des Nachmittags habe ich immer noch ziemlich häufig einen harten Bauch, denke mir jedoch noch nichts dabei. Nachdem wir unseren „Grossen“ zu Bett gebracht haben mache ich es mir in der Badewanne gemütlich, der „harte Bauch“ kommt nun ca. alle 9 Minuten, ob die Wanderung doch etwas bewirkt hat? Von der Badewanne gehe ich ins Büro und informiere GG. Wir schauen uns noch Giacobbo – Müller an. Inzwischen ist es ca. 22.30 und aus dem „harten Bauch“ sind wiederum richtige, wenn auch schwache, Wehen geworden welche alle ca. 6 Minuten kommen. Wir entscheiden uns noch nicht ins Spital zu fahren, den „Grossen“ aber schon Mal zu meinen Eltern zu bringen, um diese Zeit sind Sie noch wach und Sohnemann schläft problemlos weiter. Während GG zu meinen Eltern fährt mache ich es mir am PC gemütlich. Plötzlich ein „Plopp“ und ein stichartiger Schmerz in meinem Bauch – die Fruchtblase ist geplatzt (es fühlte sich tatsächlich so an als hätte es in meinem Bauch einen Ballon zerplatzt). Ich springe vom Bürostuhl (will ja keine Flecken auf dem schönen Stuhl) und renne ins Bad. Da habe ich eine heftige Wehe die ich „an der Stange hängend“ veratme. Danach setzte ich mich auf die Toilette um zu schauen wie viel Fruchtwasser ich verloren habe. In diesem Moment kommt GG zur Tür herein. Ich sage ihm, dass er sich nicht auszuziehen braucht, wir müssten doch bereits jetzt ins Spital. GG steht direkt vor mir vor der Toilette als die nächste heftige Wehe kommt. Ich spüre wie sich während dieser Wehe das Köpfchen den Weg nach unten bahnt und kann dem Pressdrang nicht wiederstehen. Ich bringe noch ein „es chunnt“ raus und presse. GG schaut mich ganz erschrocken an und meint: „was emu nid?!?“. Inzwischen bin ich aufgestanden und GG fängt unsere Tochter über der Toilette auf. GG gibt sie mir. Sie beginnt sofort zu schreien, GG ruft die Ambulanz. Ich bin sprachlos, weiss nicht ob ich weinen oder lachen soll. Danach hilft GG mir auf den Boden zu sitzen und packt unsere Tochter warm ein. Nebenbei haben wir noch auf die Uhr geschaut, es war 23.12 Uhr. GG rennt zwischen uns und dem Bürofenster (damit er die Ambulanz kommen sieht) hin und her. Bereits um ca. 23.35 trifft die Ambulanz mit Blaulicht bei uns ein. Frau Hasler, die Hebamme, schaut sich die Kleine in meinen Armen kurz an und kümmert sich dann um die Plazenta und nabelt unsere Tochter ab. Während GG und Frau Hasler die Kleine auf dem Küchentisch anziehen und warm einpacken wird mir im Badezimmer eine Infusion gesteckt. Danach werden wir in die Ambulanz geladen, GG fährt uns mit dem Auto nach. Die Fahrt ins Spital kommt mir sehr lange vor. Endlich da, werden wir in den gelben Gebärsaal gerollt. Hier wird unsere Tochter nochmals etwas genauer angeschaut. Sie misst 49 cm und wiegt 2780 gramm. Frau Hasler stellt noch eine Plazenta velamentosa (die Nabelschnur führt statt in die Plazenta nur in die Eihäute) fest, wahrscheinlich ist sie deshalb nur 2780g. Inzwischen ist die Ärztin eingetroffen die mich untersucht und noch etwas näht. Nun kann unsere Tochter wieder zu mir und bekommt ihre erste Mahlzeit an meiner Brust. Wir bekommen für uns alleine ein Zimmer und GG darf über Nacht bei uns bleiben.
Wir freuen uns das du da bist und das alles gut ausgegangen ist!
Re: ungeplante Hausgeburt
Liebi Suneschiin...
i han hüenerhuut...so en schöne Geburtsbricht.
Aber eis chan i dir säge... de Gsichtsusdruck vo dim Ma...i dem Moment wo du ihm seisch "es chomt" dä
hät i gern gseh... ha grad müesse schmunzlä
Was ist ein Kind?
Das,
was das Haus glücklicher,
die Geduld größer,
die Hände geschäftiger,
die Nächte kürzer,
die Tage länger,
die Liebe stärker
und die Zukunft heller macht.
Ich wünsche euch alles liebe und gute.
i han hüenerhuut...so en schöne Geburtsbricht.
Aber eis chan i dir säge... de Gsichtsusdruck vo dim Ma...i dem Moment wo du ihm seisch "es chomt" dä
hät i gern gseh... ha grad müesse schmunzlä

Was ist ein Kind?
Das,
was das Haus glücklicher,
die Geduld größer,
die Hände geschäftiger,
die Nächte kürzer,
die Tage länger,
die Liebe stärker
und die Zukunft heller macht.
Ich wünsche euch alles liebe und gute.
Re: ungeplante Hausgeburt
Das war ja echt ein Hammerbericht. Einfach genial wie ihr das gemeistert habt. Dein Mann ist echt dir Ruhe weg. Nächstes Mal könnt ihr gleich eine Hausgeburt einplanen
Wünsche euch alles Gute mit dem Turbo
Diese Geschichte werdet ihr noch manchmal erzählen.

Wünsche euch alles Gute mit dem Turbo
Diese Geschichte werdet ihr noch manchmal erzählen.
Re: ungeplante Hausgeburt
Liebe Sunneschiin
Das isch ja en unglaublichi Geburt gsi. Chasch ja würkli stolz uf dich und dini Tochter sii, dass ihr so öppis gmeisteret händ.
Wünsch oi en sanfte und ruhige gmeinsame Start, nach sonere rasante Geburt.
Das isch ja en unglaublichi Geburt gsi. Chasch ja würkli stolz uf dich und dini Tochter sii, dass ihr so öppis gmeisteret händ.
Wünsch oi en sanfte und ruhige gmeinsame Start, nach sonere rasante Geburt.

Re: ungeplante Hausgeburt
da kommen mir gerade erinnerung an meine geburt auf. hatte das gleiche unglaubliche erlebnis. meine tochter war sogar gleich schwer wie deine
, nur etwas kleiner.
ich wünsche dir eine gute erholung & ein schönes eingewöhnen mit deiner kleinen! und vor allem eine gute verarbeitung dieser geburt!!!
alles gute
mohn

ich wünsche dir eine gute erholung & ein schönes eingewöhnen mit deiner kleinen! und vor allem eine gute verarbeitung dieser geburt!!!
alles gute
mohn
Büäbu und Meitä
- sürmel
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- Registriert: Do 4. Okt 2007, 18:41
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Re: ungeplante Hausgeburt
puh, konnte nicht widerstehen den Bericht zu lesen. Das ist genau meine Horrorvorstellung
Aber ich habt das so wie es scheint super gemeistert.
Ich wünsche Euch einen guten Start

Aber ich habt das so wie es scheint super gemeistert.
Ich wünsche Euch einen guten Start
Re: ungeplante Hausgeburt
hatte auch hühnerhaut beim lesen, was für eine schöne und unglaubliche geburt!
da sieht man, wie mutter und kind das super hinkriegen können.
alles gute wünsche ich euch.

alles gute wünsche ich euch.
Re: ungeplante Hausgeburt
Hallo Sunneschiin
Ich hatte zum Glück für das zweite und dritte Baby eine Hausgeburt geplant. Uns erging es nämlich ähnlich. Beim zweiten Baby kam die Hebamme gerade 5 Minute vor der Geburt bei uns an. Bei der dritten Geburt verlor ich zum guten Glück ca. 12 Stunden vor der Geburt etwas Fruchtwasser, so dass ich wusste, dass das Ziehen im Bauch ernst zu nehmen war. So wusste ich dann auch, das ich trotz milder, unregelmässiger Wehen mindestens 2 Stunden voll geöffnet herumspazierte, bis dann eine heftige Wehen die Fruchtblase platzen liess, und das Baby 15 Minuten später auch schon da war.
Ich hatte zum Glück für das zweite und dritte Baby eine Hausgeburt geplant. Uns erging es nämlich ähnlich. Beim zweiten Baby kam die Hebamme gerade 5 Minute vor der Geburt bei uns an. Bei der dritten Geburt verlor ich zum guten Glück ca. 12 Stunden vor der Geburt etwas Fruchtwasser, so dass ich wusste, dass das Ziehen im Bauch ernst zu nehmen war. So wusste ich dann auch, das ich trotz milder, unregelmässiger Wehen mindestens 2 Stunden voll geöffnet herumspazierte, bis dann eine heftige Wehen die Fruchtblase platzen liess, und das Baby 15 Minuten später auch schon da war.
mit 3 Mädels und 3 Jungs
"Wenn man nicht weiss, wohin man will, landet man leicht da, wo man gar nicht wollte." R.F. Mager
"Wenn man nicht weiss, wohin man will, landet man leicht da, wo man gar nicht wollte." R.F. Mager