Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Frau Lustig
Frau Lustig
©Hans Hartmut Karg
2015
Ein Leben lang machten sie sich immer lustig
Im Urlaub über alle Gäste im Hotel.
Sie merkten nicht, dass sie darüber reichlich krustig
Und alterten darob auch leider wirklich schnell.
Frau Lustig mit dem tollen, eigenen Mädchen
– In Wirklichkeit sie aber anders hießen –
Drehten meist überkritisch an so manchem Rädchen,
Mit dem an anderen kein gutes Haar sie ließen.
Die eine war zu dick, die andere ihnen zu dünn,
Der eine schaufelte das Essen, der andere war schlecht gekleidet.
Gar manche schienen ihnen dumm und ohne Sinn,
Der Frau daneben hatten sie gleich ihre Feinheiten geneidet.
Und als Emanzen kritisierten sie die Kinder,
Die im Hotel manchmal anwesend waren.
Ja, übersahen sie damit nicht eigenen Winter?
War die Beschäftigung nicht voll Seelengefahren?
Frau Lustig war im Grunde eine alte Mähre,
Die jungfernhaft ihr Mädchen nur konditionierte.
Daraus zog sie für sich gar keine Lehre,
Weil sie den Abgesang der eignen Existenz nicht spürte.
*
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Was treibt mich?
Was treibt mich?
©Hans Hartmut Karg
2015
Landebahnen gibt es viele,
Doch der Start, der kostet viel.
Wo sind heute unsere Ziele,
Wenn nicht offen unser Spiel?
Was treibt mich in dieser Welt,
Was trägt mich in diesen Landen?
Ist es Anerkennung, Geld –
Oder nur Stolz der Verwandten?
Nagelproben hat man häufig,
Doch man wird dann nicht belohnt,
Wenn die Meute, immer läufig,
Nur auf der Erwartung thront.
Treibt mich deshalb meine Würde,
Weil sie lange in Gefahr?
Ist das der Welt einz'ge Hürde
Bei der ich noch Engel war?
*
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Dem Nicolas
Dem Nicolas
©Hans Hartmut Karg
2015
Ein Nesthäkchen, das kenne ich,
Es mag Dich und es mag auch mich,
Hat meist am Leben großen Spaß –
Ich glaub', es ist der Nicolas.
Mit den Geschwistern spielt er gern,
Hält von allen die Feinde fern,
Balgt sich dafür an trüben Tagen
Und stellt intelligente Fragen.
Manchmal wird er auch richtig laut,
Wenn jemand ihm ein Auto klaut.
Doch Nico ist niemals nachtragend
Und niemals gar gesprächsversagend.
Am schönsten ist es, wenn er isst,
Mit den Geschwistern sich dann misst
Mit Käse, Wurst beim Abendbrot,
Dann speist er lange, ohne Not.
So wünschen wir ihm Lebensfreude
Und um sich immer gute Leute,
Dazu Ruhzeit, Geselligkeit,
Herumtollen mit viel Freiheit.
Deshalb zum siebten Wiegenfeste
Für Dich immer das Allerbeste:
Gesundheit und Gelassenheit
Und stets zu Freud' und Spiel bereit.
*
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Welthilfe
Welthilfe
©Hans Hartmut Karg
2015
Allen Menschen Hilfe sein?
Welch ein Anspruch, edelmütig!
Ihnen helfen, ganz allein?
Ist da nicht die Ethik wütig?
Wollt' man oftmals Deine Arme?
Wie oft hast Du denn gefallen,
Damit sich Dein Herz erbarme,
Mitleidig in allen Hallen?
Wie kann man denn allen helfen,
Die wirkliche Hilfe brauchen?
Wie kann man den Schwachen helfen,
Für die doch die Herzen rauchen?
Kann ein reiches, freies Land,
Das die große Mutti hat,
Allen helfen mit Verstand,
Führen hin zum Friedenspfad?
Edel sei der Weltenbürger,
Hilfreich und so wirklich gut.
Doch wo stehen denn die Würger,
Die zerstören Lebensmut?
Warnung sei den Weltenrettern,
Die von Schwachen nichts einfordern:
Sind die denn der Mguten Vettern,
Wenn sie Dauerhilfe ordern?
Ständig kann die Liebe nicht
Jeden Wunsch alimentieren,
Wenn ein Radikalgesicht
Gut verbirgt sein Füsilieren.
Mörderbanden schaden allen,
Ebenso die Umweltschänder.
Darauf dürfen nicht 'reinfallen
Helfer – und die Sittenländer.
*
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Anders
Anders
©Hans Hartmut Karg
2015
Sind Mann und Frau nicht anders?
Der Draufgänger versteht nicht,
dass zuerst das
IN-DEN-ARM-NEHMEN
kommen muss.
Sind Frauen sich
dann mit der Nähe
ihrer Wünsche so sicher –
u n d ihrer Gefühle?
Mann,
treibe sie nicht in
ENTSCHEIDUNGEN,
die sie doch nicht
treffen wollen und können!
*
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Wenn alle Menschen
Wenn alle Menschen
©Hans Hartmut Karg
2015
Wenn a l l e Menschen Güte w o l l e n
Und das Verstehen wirklich siegt,
Wird mit dem sittlich besten S o l l e n
Der Traum, der nah' der Liebe liegt,
Ein Teil der echten Nächstenliebe,
Die gegen Neid und Missgunst wacht,
Verbannt die bitterbösen Triebe,
Schafft Frieden – und wahre Weihnacht.
*
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Ein Kind wird geboren
Ein Kind wird geboren
©Hans Hartmut Karg
2015
Ein Kind wird wundergeboren
Als Saat auf Hoffnung, Erwartung,
Ist zu Beginn immer weltverloren,
Doch zunächst in guter Artung.
Für dieses verheißene Leben
Wird Einmaligsein offenbart.
Es bleibt sehnsuchtsvolles Streben,
Mit Bangen und Hoffen gepaart.
Wird dieses Wesen gefördert?
Wie treten die Eltern auf?
Werden Wege mit ihm erördert?
Begleitet das Glück seinen Lauf?
Das stille Bangen bleibt ihm:
Wird das Kind zur Liebe erweckt?
Ist in dem Leben nichts schlimm,
Wenn die Hand auf die Schulter sich legt?
Nimm Dein Kind ja tröstend zu Dir,
Es braucht Nähe und Berührung,
Damit in ihm wächst das Gespür
Für fremde – und e i g e n e Führung.
*
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Das Einmalige schützen
Das Einmalige schützen
©Hans Hartmut Karg
2015
Diese eine Menschheit wird
auf Dauer nur bestehen können,
wenn sie endlich begreift,
die Tötungshemmung
als Allsatz
anzunehmen
und mit dem
Umweltschutz
und Lebensschutz
dauerhaft zu verkonten.
Konkrete Utopie
bleibt das Prinzip
der Lebenshoffnung –
ohne Zynismus,
ohne Tricksereien,
ohne Schulterklopfen,
ohne Krummholzigkeit,
ohne Scheinforschungen,
ohne Ideologiegläubigkeit,
ohne Religionsfanatismus.
*
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Neue Zeiten
Neue Zeiten
©Hans Hartmut Karg
2015
Als ich als Lehrer einst begann,
Waren die Landwirtskinder froh,
Wenn man sie schulisch holte heran,
Nicht für den Stall, nicht für das Stroh.
Gern kamen Schüler und Schülerin,
Weil sie dann nicht mehr melken mussten.
Die Schule war für sie Gewinn:
Sie lernten, was sie noch nicht wussten.
Die Schule lobten Bauernkinder,
Denn sie mussten dort nicht ernten.
Feldarbeit war für den Winter,
Schulisch sie jetzt eifrig lernten.
Heut` ist die Schule nur noch Mühe
Und Ablenkung vom Ballerspiele.
Mittags gibt's 'ne billige Brühe –
Digital das Leben, ohne Ziele?
*
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Gebet des Chefs
Gebet des Chefs
©Hans Hartmut Karg
2015
Lieber Gott,
mach' mich fromm,
dass ich im Betrieb ankomm'!
Ich danke für die vielen Menschen,
die Du mir zugeführt hast
und die meiner Obhut
anvertraut sind.
Lass' uns alle nicht tricksen,
Lass' uns ehrlich miteinander sein,
miteinander freundlich umgehen!
Mut, Kraft und Gnade
sei uns allen gegeben,
wenn wir reden und handeln,
wenn wir entscheiden.
Lass' mich vorangehen
und Vorbild werden
für die Meinen!
Lieber Gott,
mach' mich fromm,
dass ich in den Himmel komm'!
*
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Oma Bitte
Oma Bitte
©Hans Hartmut Karg
2015
Naja, Pauline sagte früh,
Dass die Brigitte „Bitte“ sei.
Da hatten wir schon große Müh':
Brigitte war uns Vielerlei!
Sie hatte eine kleine Firma,
Mit der sie schöne Dinge formte.
Dem Opa Hans war sie dann nah,
Weil der die schönen Hülsen normte.
Wenn dann Ligusterhecken senkrecht,
Dann waren keine Pinsel krumm!
Deshalb trink' nicht – wie Euer Specht! -
Der kommt nicht um die Kurve rum!
Da lacht die Oma, die Brigitte,
Sie löst doch alles spielend leicht,
Isst manchmal gern 'ne kleine Schnitte –
Und wird darob auch noch recht reich!
Der Hans, der assistiert ihr gerne,
Ist bei ihr – und echter Macher,
Reist manchmal auch in weite Ferne,
Hält fern die Geier und die Kracher.
So wünschen wir der Oma Bitte
Zum Wiegenfest viel Lebensfreude,
Den Lebensmut zur Lebensmitte –
Und liebe Menschen – nicht nur heute!
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Es waren Flüchtlinge
Es waren Flüchtlinge
©Hans Hartmut Karg
2015
Und wieder ist es Heiligabend heute,
Gar mancher kauft gestresst im Trubel ein:
Kein Parkplatz, hunderttausend Leute –
Wie soll man da besinnlich sein?
Sie saßen nächtens im Verhau
Und hofften auf ein wenig Hilfe, Wärme,
Der Mann, das Kind und die vermummte Frau:
Sie hatten doch die schöne Welt unendlich gerne!
Aus Syrien waren sie hergekommen,
Sie hockten ausgebombt und ohne Habe.
Man hatte ihnen alles abgenommen:
So kamen sie – Nomaden mit dem Stabe.
Es war wie einst im fernen Orient,
Da kam der Gottessohn im kalten Stall zur Welt.
Und während diese Welt von ihm den Frieden kennt,
Sind bei uns viele Herzen offen, nicht verstellt.
Geworfen in die ferne, fremde Gegend
Bleibt doch der Überlebenswille immer stark.
Ja, segensreich die vielen Hände, die sich stille regend
Zur Freiheit strecken – werden erst bei uns autark.
Es waren Flüchtlinge einst, die in Bethlehem,
Wie heute jene aus dem fernen Land,
An denen unsere Hilfe weiter sich anlehn'
Mit Freude, Seelengröße und mit viel Verstand.
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Die Zeit
Die Zeit
©Hans Hartmut Karg
2015
Die Zeit greift uns doch mächtig an,
Verblendet Charme und Jugendwahn,
Verkleistert manches Seelenhoffen
Und macht die Nachkommen betroffen.
Das Lifelong Learning mit der Zeit,
Denkformen, willig, wertbereit –
So wollten fremd wir uns einst binden,
Damit wir hier auch Heimat finden.
Versuchtes wurde nicht erreicht,
Wo Seelenschuld dann rasch verstreicht,
Der Seelenwillen Freiheit möchte,
Wenn Mittelmaß nicht Kummer brächte.
Wer meint, die Zeit habe ihn lieb,
Den überlistet sie als Dieb,
Denn lebensfoh wird in der Zeit
Nur jener, der verzichtbereit.
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Abendland
Abendland
©Hans Hartmut Karg
2015
Aus dem Morgenland die Armut:
Krippe, Stall und Sternennacht.
Abendländer, habt es gut:
Volle Teller, Lebenspracht!
Ja, die Weihnachtsfeiertage
Sind doch Hoffnung für die Welt,
Die sonst voller lauter Klage
Sehr bedroht – und ohne Geld.
Viele Töpfe, heiße Pfannen,
Essen bis zur Völlerei.
Fließend Wasser, Badewannen,
Jederzeit ein Frühstücksei.
Kuchen, Plätzchen, Essenszwang
Sorgen weiter für Hüftgold.
Tage voller Müßiggang –
Geräte, neu, mit Watt und Volt.
Lichterketten und Girlanden
Schmücken dunkler Tage Raum.
Besuche mit den Anverwandten
Loben jeden Weihnachtsbaum.
Alles festlich in der Zeit,
Da Markt und Geburt gefeiert,
Mildern Einsamkeit und Leid,
Wo der Mensch friedengesteuert.
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Dichterworte
Dichterworte
©Hans Hartmut Karg
2015
Als ich noch zur Arbeit ging,
Trotzte ich mit Mühe mir ab
Jenen Wunsch, der Feuer fing,
Weil es Dichter und Worte gab.
In den vielen Dichterforen
Las ich wunderbare Werke,
War oftmals wie neu geboren,
Denn die Sprache, das ist ja Stärke.
Freilich meint so mancher Dichter,
Nur sein Reim sei sehr genial,
Spielt bei anderen den Werterichter,
Macht das Leben ihm ewig zur Qual.
Ich dagegen will alles begreifen,
Mich in Sprache tief hinab senken,
Mit den Dichterfreunden reifen,
Ihnen Auferbauung schenken.
Dichtung ist doch kein Geschäft,
Kein Automat, keine Waschanlage,
Sondern stets Buchstabenfest
Mit Geburt, mit Tod – und mit Plage.
Doch hüte Dich vor den Auguren,
Die nur überkritisch verwenden,
Was andere schlimme Lemuren
Als Giftspritzer reich verschwenden.
Wir helfen mit Dichterworten
Diese Welt zu humanisieren,
Bringen ab von den frühen Horden,
Die nur zur Gewalt verführen.
*
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Früher
Früher
©Hans Hartmut Karg
2015
Früher liefen immer noch die
Eichhörnchen über den Balkon,
Nachtmare umkreisten in Massen
die helleren, wärmenden Glühbirnen.
Sie alle gibt es scheinbar nicht mehr.
Geblendet von Photovoltaikanlagen,
Viellichtern und Lichtergirlanden,
irritiert von den Solaranlagen
sind sie vom Himmel gefallen,
leider nicht mehr in der Lage,
die guten Natursegnungen
lebendig einzufordern.
Friede ihrer Asche?
Und was ist dann
mit unserer
Asche?
*
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Scheidungskind
Scheidungskind
©Hans Hartmut Karg
2015
Zu uns bist Du gekommen, weinend,
Weihnachten gibt es doch nicht mehr.
Das Fest, Dir liebesscheinend,
Wird heuer so recht schwer.
Schluchzend hast Du uns gefragt,
Wolltest zu uns so gerne kommen.
Der Unterton klang so verzagt,
Da haben wir Dich aufgenommen.
Enkelkind, das bist und bleibst Du,
Schicksalhaft elterngetrennt.
Im Herzen hab' ich keine Ruh',
Wenn man mir Deine Leiden nennt.
Du, komm' zu uns doch im Dezember,
Wenn alle Lichter bei uns leuchten.
Wir gehen stützend am Geländer,
Wenn sich bei Dir die Augen feuchten.
Leid spür' ich und Leid trag' ich
Mit Dir, bei Dir, im Neuen Jahr.
Wisse auch: Ich liebe Dich,
Bleib' nah uns immerdar!
*
©Hans Hartmut Karg
2015
Zu uns bist Du gekommen, weinend,
Weihnachten gibt es doch nicht mehr.
Das Fest, Dir liebesscheinend,
Wird heuer so recht schwer.
Schluchzend hast Du uns gefragt,
Wolltest zu uns so gerne kommen.
Der Unterton klang so verzagt,
Da haben wir Dich aufgenommen.
Enkelkind, das bist und bleibst Du,
Schicksalhaft elterngetrennt.
Im Herzen hab' ich keine Ruh',
Wenn man mir Deine Leiden nennt.
Du, komm' zu uns doch im Dezember,
Wenn alle Lichter bei uns leuchten.
Wir gehen stützend am Geländer,
Wenn sich bei Dir die Augen feuchten.
Leid spür' ich und Leid trag' ich
Mit Dir, bei Dir, im Neuen Jahr.
Wisse auch: Ich liebe Dich,
Bleib' nah uns immerdar!
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Nie
Nie
©Hans Hartmut Karg
2015
Nie hatten wir einen Winter,
Bei dem nicht Schlittenkinder
Am Rodelhügel sich fanden
Und auf den Schiern standen.
Heuer ist nun das erste Jahr,
In dem ohne Schnee wir gar
Nur mit den Wintermilden
Ohne Sturm sind, ohne Unbilden.
Ja, mancher liebt solches Überwintern,
Mit dem allen Frühlingskindern
Das Schneeräumen wird erlassen,
Das Salzausstreuen können sie lassen.
Ich weiß nicht, ob ich das will,
Wenn die Natur warm und still.
In Paris wollten sie alles ändern,
Doch was bleibt nun bei den Ländern?
Werden wir einst wieder verfügen
Über Eiswinter, die uns genügen,
Schneeweißes naturnah schauen,
Keine Schneemänner aus Plastik bauen?
*
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Struktur und Substanz
Struktur und Substanz
©Hans Hartmut Karg
2015
Nur wo Struktur und Substanz,
Fällt die Welt nicht aus dem Rahmen,
Gibt es auch keinen Affentanz
Und kein Entscheidungslahmen.
Sag' einem Gletscherhelden,
Dass wir doch alles schon wissen.
Er forscht in vergangenen Welten,
Die wir längstens vermissen.
Dauerforschung wird dort hohl,
Wo sie nur wiederholt, was bekannt.
Dann erhebt sich der Weltenbürger Groll
Auch im duldsamen Dichterland.
Anstatt nach Lösungen zu suchen
Drischt manche Forschung nur Stroh.
Reisen müssen wir da nicht buchen,
Die scheinrettend und reisefroh.
Im Kleinen retten die guten Bürger,
Was Großsysteme längst bestreichen.
Dann müssen die vielen Wutbürger
Verhindern das Massenverleichen.
Struktur braucht auch immer Substanz,
Manche Forschung hat das nicht begriffen.
Das Goldene Kalb, der Veitstanz
Haben Weltziele längstens verschliffen.
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Mein Augenstern
Mein Augenstern
©Hans Hartmut Karg
2015
Lieber Augenstern,
ich hab' Dich so gern!
Gabst mir viele Stunden
mit diesen runden
Lebensgefühlen,
damit die Mühle
täglicher Routine
nicht unsere Minne
beschädigen konnte.
Denn dort lebt
die gutliebe Hoffnung
auf ein besseres Neujahr.
*