Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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ChrisBern
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ChrisBern »

sonrie hat geschrieben: Di 3. Nov 2020, 22:42 @ krista: sie haben gesagt dass sich Kinder unter 12 jahren weniger anstecken als ältere Kinder und Erwachsene und dass die übertragung öfter vom Lehrer aufs Kind passiert als von Kind zu Kind.
Man müsste sich also weniger Sorgen um die Lehrer als um die Schüler machen :-)
Ja, genauso hatte ich das auch verstanden.

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Lotus
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Lotus »

Moreen hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 07:36 @carina2407, ich finde du hast es gestern gut auf den Punkt gebracht: alles was Spass macht, wird verboten; arbeiten soll aber bitte möglichst jeder, auch wenn er/sie sich nicht so wirklich fit fühlt - insbesondere im Gesundheitswesen :roll: . Ich frage mich, wohin das Ganze noch führen wird und wie lange die Bevölkerung da noch gewillt ist, sich dem Diktat von oben zu unterwerfen...
Naja, da Ansteckungen hauptsächlich privat und auf Arbeit passieren, muss man dann halt alles andere verbieten um das auszugleichen :mrgreen:

@Quarantäne: also es käme mir auf die Symptome an. Ein hustendes Kind würde ich mit MNS instruieren, aber einsperren würde ich niemanden. Das Virus ist kein mega Teil, das nicht mit einem Desinfektionstüchli besiegt werden könnte ;)
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von sonrie »

Grundsätzlich ist es halt einfach so, dass nur noch die notwendigen Dinge wie eben Arbeit und Schule erlaubt sind und man die Sachen streicht, die nicht existenziell sind (Freizeit). Und viele sind froh, ist es so. Nämlich die, die kein sicheres Gehalt und keinen sicheren Job haben, egal ob nun Pandemie oder nicht.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Netterl »

Naja, was ist existentiell. Als Konsument sind Freizeitangebote nicht existentiell, aber als Anbieter....
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stella
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von stella »

Netterl
Zumal bei Dingen wie Kino, Theater keine Ansteckungen bekannt sind, hingegen bei der Arbeit und in Schulen schon.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Netterl »

Ich hatte einen interessanten Kommentar von einem Verwandten aus Spanien:
„ob man, wenn man sich in 100 Jahren an diese Epidemie erinnert, die Todeszahlen noch relevant sein werden „
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von pili81 »

Punkto Ansteckungen. Wie kann man denn eruieren ob die Ansteckung am Abend vorher im Kino war oder einen Tag später am Geburtstag zu Hause? 🤔

Rückverfolgung etc. Ist mir klar. Aber da viele symptomlos sind funktioniert das ja nicht wirklich....
Zuletzt geändert von pili81 am Mi 4. Nov 2020, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Netterl »

Es gibt nicht wirklich Evidenzen, das ist das Problem.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Moreen »

Netterl hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 08:10 Naja, was ist existentiell. Als Konsument sind Freizeitangebote nicht existentiell, aber als Anbieter....
Genau!
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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ChrisBern
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ChrisBern »

5erpack hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 06:25 Mein Sohn wurde gestern Abend vom Direktor in Quarantäne gesteckt. Seine gesamte Klasse (1 Jahr Kanti).
die Schüler tragen alle Masken. Sowohl im als auch um das Schulgelände.
Es werden nur zertifizierte Masken zugelassen und die LPs kontrollieren das auch.
Also einfach selbstgenäht ist nicht!
Nun, in den letzten Wochen und Tagen sind viele Lehrer positiv getestet worden. Keine Quarantäne für die Schüler.
Nun wurden vier Schüler in der Klasse selber positiv getestet.
Nun ist es so, das 16 Schüler darunter die vier infizierten, in den 48 Stunden davor zusammen Mittag gegessen hatten. Ohne Maske.
Die anderen 5 Schüler aber nicht ( inkl meinem Sohn).
Die waren entweder zuhause, oder wie mein Sohn, draussen und nicht drinnen.
Mein Sohn isst alleine Mittag.
Ansonsten tragen die Schüler immer Masken. Mein Sohn nimmt sie nur am Mittag ab um zu essen und zieht dann eine neue Maske ab ( ja er desinfiziert dabei die Hände und weis wie man das ganz macht, danke an die Fachperson die das uns zeigte!)

Würdet ihr nun, das Kind am Familien Alltag mitmachen lassen?
Er hat nämlich die Weisung in seinem Zimmer zu bleiben bis weitere Infos vom kantonsarzt kommen...
Meines Wissens kann ein Direktor keinen in Quarantäne schicken. Das kann nur der Kantonsarzt. Er kann ihm "nur" verbieten, zur Schule zu kommen. Jedenfalls ist das beim Arbeitgeber so und ich nehme an, dass bei der Schule die gleichen Mechanismen gelten.

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von sonrie »

Moreen hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 08:40
Netterl hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 08:10 Naja, was ist existentiell. Als Konsument sind Freizeitangebote nicht existentiell, aber als Anbieter....
Genau!
Ja sicher, aber für die ist es Arbeit und nicht "Spass",
Es wird einfach versucht, Menschnansammlungen zu vermeiden so lange diese nicht notwendig sind (für die grosse Masse). Ist das so schwer zu verstehen? Also jeder geht nur noch dorthin wo er muss.

Kino, Theater etc. sind für den Betreiber (finanziell) wichtig, aber nicht für die Besucher, die können auch gut ohne überleben - es muss bei einer vorübergehenden Schliessung "nur" der Veranstalter entschädigt/finanziell unterstützt werden. (same for Gastronomie, die haben aber wohl eine bessere Lobby als andere )
Wenn aber alle Firmen zu machen müssen, einige davon pleite gehen und etliche Leute keinen Job mehr haben - dann schenkt das dem Staat (ergo dem Steuerzahler) aber um einiges mehr ein was die Kosten angeht.
@Schule: keine Risikogruppe, Bildung wird höher eingestuft als das Risiko. Und nein, Fernunterricht ist in der Primarschule keine echte Alternative sondern ur eine Notlösung.

EDIT: wenn man bedenkt, dass der Rest Europas mit weitaus niedrigeren Fallzahlen weitaus strengere Massnahmen durchzieht (Lockdown light, Ausgangssperre, etc) wird hier auf recht hohem Niveau über die gestrichenen Freizeitangebote gejammert.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von nala11 »

Danke Sonrie für diesen Beitrag, das sehe ich genau gleich. Wir haben hier in der Schweiz wirklich lockere Regeln im Vergleich zum Ausland.

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Netterl
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Netterl »

@sonrie: Ich verstehe schon das Konzept der Minderung von Kontakten. Aber diese Aussage wollte ich nicht einfach so stehen lassen bzgl. dessen, was als existenziell angesehen wird. In D A und CH haben wir ja diesbezüglich noch Glück. Mal sehen wie lange.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von 5erpack »

nala11 hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 09:07 Danke Sonrie für diesen Beitrag, das sehe ich genau gleich. Wir haben hier in der Schweiz wirklich lockere Regeln im Vergleich zum Ausland.
Genau und ich bin froh darüber!
Im übrigen zu Freizeit. Guter Punkt meiner Bekannten als ich sie fragte ob sie nun irgendwie was organisiert haben für die Zeit der Schliessung oder ob sie ganz dicht machen. Sie sagte: oh wir machen dicht. Besser unsere Angestellten bekommen ein Lohn als gar keinen. Dann können wir auch wieder aufmachen und weiter machen und nicht pleite gehen.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von carina2407 »

@sonrie: Die Gastro und generell Kleinbetriebe kämpfen auch jetzt, ohne zweiten Lockdown, und zwar massiv. Einige müssen wohl ganz schliessen und Konkurs anmelden, der Bundesrat hat versprochen für die Kleinen zu „schauen“ und jetzt lässt er sie im Stich. Es geht hier nicht um Jammern auf hohem Niveau, sondern darum dass unsere Massnahmen ein einziger Widerspruch in sich sind. Mir spielt das keine Rolle eine Weile z.b nicht ins Kino oder ins Restaurant zu gehen, ich hab da genügend Resilienz. Nun, der BR sagt, bleibt zu Hause, gleichzeitig lässt er aber Restaurants , Coiffeure ect . offen und bietet den Kleinbetreibern keine Entschädigung an, wie soll denn das funktionieren? Die Mieten für solche Lokalitäten sind immens hoch, Lohnkosten für Mitarbeiter die einen Bruchteil von Kunden bedienen, aber trotzdem die ganze Arbeitszeit bezahlt werden müssen, wenn da zuwenig Umsatz reinkommt, dann wird es ganz viele „lupfen“, davon bin ich überzeugt. Machen sie auf eigene Faust dicht, bekommen sie keine Kurzarbeitsentschädigungen mehr. Und ja das kritisiere ich. Und auch die Quarantäneregeln, ein einziger Witz. Aber ja, es ist wie es ist und wir fügen uns und mein Oberstüfler trägt die Maske ohne zu jammern.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von nera »

ChrisBern hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 08:46
5erpack hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 06:25 Mein Sohn wurde gestern Abend vom Direktor in Quarantäne gesteckt. Seine gesamte Klasse (1 Jahr Kanti).
die Schüler tragen alle Masken. Sowohl im als auch um das Schulgelände.
Es werden nur zertifizierte Masken zugelassen und die LPs kontrollieren das auch.
Also einfach selbstgenäht ist nicht!
Nun, in den letzten Wochen und Tagen sind viele Lehrer positiv getestet worden. Keine Quarantäne für die Schüler.
Nun wurden vier Schüler in der Klasse selber positiv getestet.
Nun ist es so, das 16 Schüler darunter die vier infizierten, in den 48 Stunden davor zusammen Mittag gegessen hatten. Ohne Maske.
Die anderen 5 Schüler aber nicht ( inkl meinem Sohn).
Die waren entweder zuhause, oder wie mein Sohn, draussen und nicht drinnen.
Mein Sohn isst alleine Mittag.
Ansonsten tragen die Schüler immer Masken. Mein Sohn nimmt sie nur am Mittag ab um zu essen und zieht dann eine neue Maske ab ( ja er desinfiziert dabei die Hände und weis wie man das ganz macht, danke an die Fachperson die das uns zeigte!)

Würdet ihr nun, das Kind am Familien Alltag mitmachen lassen?
Er hat nämlich die Weisung in seinem Zimmer zu bleiben bis weitere Infos vom kantonsarzt kommen...
Meines Wissens kann ein Direktor keinen in Quarantäne schicken. Das kann nur der Kantonsarzt. Er kann ihm "nur" verbieten, zur Schule zu kommen. Jedenfalls ist das beim Arbeitgeber so und ich nehme an, dass bei der Schule die gleichen Mechanismen gelten.
In gewissen Kantonen sind die Schulleiter nun befugt Schüler, Klassen und Lehrpersonen in Quarantäne oder Isolation zu schicken mit dem Segen des Kantonsarztamtes und Rücksprache mit dem Schulinspektorat. Das KAZA wie auch das CT sind im Moment so überlastet dass dies leider mehr und mehr den Schulleitungen übergeben wurde, z.B. im Kt. Bern. Es folgt dann später evtl. noch eine Anordnung vom KAZA, dies aber nicht mehr in jedem Fall.
Das Argument ist, dass Schulleitungen den Überblick über Klassen und Lehrpersonen hätten und dies einfacher bewerkstelligen könnten als das CT welches sich diese Daten dann erst beschaffen müsste und eh überlastet sei da zu wenige Mitarbeiter...

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Moreen »

nala11 hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 09:07 Danke Sonrie für diesen Beitrag, das sehe ich genau gleich. Wir haben hier in der Schweiz wirklich lockere Regeln im Vergleich zum Ausland.
Warum dieser Vergleich mit dem Ausland? Der hinkt doch! Die Schweiz hat bis dato keine Übersterblichkeit zu verzeichnen, wohingegen andere Länder weit über dem Schnitt liegen... Ich habe einfach grosse Zweifel an der Verhältnismässigkeit der Massnahmen, und diese dürften wohl schon bald wieder sehr viel rigider werden :|
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von sonrie »

@carina: ja natürlich kämpfen kämpfen viele ums Überleben, das geht allen so die nicht grad soviel auf der hohen Kante haben um monatelang ohne EInkommen überleben zu können. Wir sind übrigens genau davon grad direkt betroffen, mein Mann ist selbständig und hat grad NULL Aufträge für die nächsten paar Monate, dies aufgrund der Massnahmen - da er aber theoretisch arbeiten dürfte, gibts kein Geld. Wie lange das so weitergeht steht in den Sternen.

Was wäre denn die Lösung? Wenn die Gastronomie geschlossen wird muss der Bund bezahlen, schon klar - aber alle die im Stundenlohn angestellt sind, die Putzfrau, die Aushilfen, die Zulieferer etc. die gehen leer aus.
Ich wäre auch dafür, dass Enschädigungen bezahlt werden, aber das ist halt vie geld und solange der BR dieses nichts ausgeben will/kann/möchte ist es immer noch besser, den Lokalen zumindest die Möglichkeit zu geben ein bisschen was zu verdienen. Das IST ein Problem und ja, das gehört diskutiert und ja, da muss auch eine Lösung her, aber das hat nichts mit " alle die Dinge die Spass machen werden verboten, aber arbeiten muss man trotzdem". Das sind 2 Paar Schuhe.
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von dede »

sonrie hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 08:57

Kino, Theater etc. sind für den Betreiber (finanziell) wichtig, aber nicht für die Besucher, die können auch gut ohne überleben - es muss bei einer vorübergehenden Schliessung "nur" der Veranstalter entschädigt/finanziell unterstützt werden. (same for Gastronomie, die haben aber wohl eine bessere Lobby als andere )
Das Hauptargument, was für welche Bereiche gilt, hast du hier gleich genannt: Lobby. So ist es der Regierung eines der wichtigsten Argumente, dass der Wintertourismus über die Weihnachtstage stattfinden kann (laut Medienmitteilung). Der Wintertourismus hat in der Schweiz eine enorme Lobby. Dafür lässt die Regierung dann andere Bereiche verstärkt bluten.
In jedem Bereich sind Jobs betroffen. Aber eben, die einen sind wichtiger als die anderen. Und ich denke, das ist es, was bei vielen sauer aufstösst. Das Argument, dass jeder für eine gewisse Zeit auf seine Freizeitaktivität verzichten kann und soll, könnte man wohl für jeden Bereich gleich gelten lassen. Soviel zum Thema Ungleichheit und Ungleichbehandlung in der Gesellschaft.

Moreen hat geschrieben: Mi 4. Nov 2020, 10:00 Warum dieser Vergleich mit dem Ausland? Der hinkt doch! Die Schweiz hat bis dato keine Übersterblichkeit zu verzeichnen, wohingegen andere Länder weit über dem Schnitt liegen... Ich habe einfach grosse Zweifel an der Verhältnismässigkeit der Massnahmen, und diese dürften wohl schon bald wieder sehr viel rigider werden :|
Übersterblichkeit ist nicht das einzige Argument für Massnahmen.
Der Vergleich mit dem Ausland hinkt, weil die Gesundheitsversorgung im Vergleich zum Ausland in der Schweiz sehr viel besser ist. Wir haben pro Kopf viel mehr Betten in Spitälern und auf Intensivstationen. Und ich denke, dass das der Unterschied im Bezug auf Übersterblichkeit ausmacht.
Ich gehe davon aus, dass in der aktuellen Zeit in der Schweiz eine Übersterblichkeit verzeichnet werden könnte. Die Grippesaison fängt normalerweise erst im November/ Dezember an und nicht schon im Oktober.

Mir sind sinnvolle Massnahmen lieber als eine Überlastung des Gesundheitswesen. Diese Massnahmen dürfen auch etwas weiter gehen als hinterher vielleicht notwendig gewesen wäre.
Für dieses Ziel wären aber weitere Massnahmen im Bereich Schule meiner Meinung nach wichtig. Ich denke, dass der Beitrag der älteren Schüler(ab ca. 10 Jahren) zur Verbreitung des Virus immer noch unterschätzt wird.

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von 5erpack »

„ man hätte ja das BGE annehmen können....“
Ironie aus.. :mrgreen:
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