jupi2000 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 08:55
Tragisch!
Wenn die Ungeimpften der Meinung sind, das Virus sei ungefährlich für sie, könnten sie ja auf eine eventuelle Spitalbehandlung verzichten. Das wäre doch nur konsequent?....nur so ein Gedanke.
Viele Menschen sagen oft Dinge, bei denen ihnen im Moment die Konsequenzen noch nicht voll bewusst sind. Viele überlegen es sich erst so richtig, wenn die Konsequenzen für sie so richtig spürbar sind. Bei uns an der Schule hat es eine Familie, die sich sehr stark gegen die Maskenpflicht in der Schule gewehrt hatte. Seitdem ein Elternteil wegen Corona im Spital lag, war das dann gar kein Thema mehr. Sie hätten bis dahin gedacht, dass schwere Corona-Fälle nur die alten Menschen wirklich betreffen würden. Sie wären froh, sei die Behandlung im Spital dann so gut verlaufen.
Menschen können sich irren oder Situationen falsch einschätzen. Damit müssen sie für mich aber nicht mit dem Tod oder schweren Krankheitsfolgen bezahlen.
Mit dem Tod oder schweren Krankheitsfolgen bezahlen aber jetzt schon (geimpfte) Menschen, die das Pech hatten krank zu werden (nicht Corona) oder das Pech hatten einen schweren Unfall zu haben oder oder oder. Es leiden schon jetzt Unschuldige an den Folgen von Personalmangel und vollen Spitälern.
Das ist aber das Solidaritätsprinzip. Treiben wir das Spielchen mal gedanklich weiter:
Muss dann jemand, der ausgerechnet jetzt eine Risikosportart betrieben hat und einen Unfall hatte oder beispielsweise Motorradunfall hatte, nicht dann auch zurückstehen? Weil man das ja hätte vermeiden können und somit nicht auf die IPS gekommen wäre?
Ab wann macht man den Einschränkungen? Bei Übergewichtigen, denn sie hätten ja auch abnehmen können? Merkst Du, wie krude so etwas wird, wenn man mal den ersten völlig einleuchtenden Gedanken konsequent weiter verfolgt?
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
@Netterl, like! Also für alles müssen jetzt die Ungeimpften dann auch nicht den Kopf hinhalten; dass die Spitäler personelle Engpässe haben, ist nicht erst seit Corona so, hat sich nun halt aber durch die Pandemie dramatisch verschärft.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Netterl hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 09:37
Das ist aber das Solidaritätsprinzip. Treiben wir das Spielchen mal gedanklich weiter:
Muss dann jemand, der ausgerechnet jetzt eine Risikosportart betrieben hat und einen Unfall hatte oder beispielsweise Motorradunfall hatte, nicht dann auch zurückstehen? Weil man das ja hätte vermeiden können und somit nicht auf die IPS gekommen wäre?
Ab wann macht man den Einschränkungen? Bei Übergewichtigen, denn sie hätten ja auch abnehmen können? Merkst Du, wie krude so etwas wird, wenn man mal den ersten völlig einleuchtenden Gedanken konsequent weiter verfolgt?
Das sehe ich auch so, so sehr es mich auch ärgert, wenn Leute unvernünftig sind, wir können das "Selbstverschuldet"-Prinzip nicht anwenden und einfach Behandlungen verweigern, denn wo zieht man da die Grenze? Finde das auch eine etwas seltsame Idee, dass Ungeimpfte auf einen IPS-Platz verzichten sollen. Fakt ist, überlasten wir die Spitäler noch mehr, wird die Triage zum Zuge kommen. Hier soll sich jeder für sich selbst überlegen was er dazu beitragen möchte, dass dies nicht passiert, sei es durch Impfung, Vermeidung gefährlicher Freizeitaktivitäten , gesund leben ect. Aber wir können doch nicht einfach sagen, du bist selbst schuld, deshalb musst du jetzt vor allen anderen warten und wenn du stirbst, ist halt Pech. So geht das nicht.
jupi2000 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 11:07
Fakt ist aber, dass Ungeimpfte mit Covid in den Spitälern liegen und zum Teil wochenlange Pflege benötigen.
Aber doch nicht nur! Was ist mit denen, die aufgrund ihres starken Tabakkonsums nun mit Lungenkrebs ein Spitalbett belegen? Was ist mit dem Töff-Raser, der an einer unübersichtlichen Stelle überholt hat und die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat? Und was ist mit allen anderen, die aufgrund ihrer risikofreudigen / ungesunden Lebensweise nun im Spital gelandet sind?
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
dede hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 09:01
@jupi2000/ dra-gulj
Die "Corona-Fälle" sind einfach positive Corona-Tests. Diese Zahl ist schon eher mit Vorsicht zu geniessen. Ob dahinter dann wirklich eine Erkrankung steckt, die zur Immunität führt, ist fraglich. Wenn die gleiche Person 2 oder mehr Tests macht, ist es doch nur ein Fall, wenn überhaupt. Ich denke, es geht weniger um die "Wirksamkeit" von Tests (eine Wirkung haben Tests ja eigentlich nicht), sondern um die Aussagekraft und Interpretation der Anzahl positiver Tests.
Ja, das meinte ich... die Zahl ist deswegen nicht sooooo wichtig. Und positiv getestete bedeutet nicht gleich Ungeimpfte und deswegen ist sie noch weniger bedeutend. Das Wort "Wirksamkeit" ist total falsch gewählt meinerseits, Aussagekraft stimmt.
Netterl hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 09:37
Das ist aber das Solidaritätsprinzip. Treiben wir das Spielchen mal gedanklich weiter:
Muss dann jemand, der ausgerechnet jetzt eine Risikosportart betrieben hat und einen Unfall hatte oder beispielsweise Motorradunfall hatte, nicht dann auch zurückstehen? Weil man das ja hätte vermeiden können und somit nicht auf die IPS gekommen wäre?
Ab wann macht man den Einschränkungen? Bei Übergewichtigen, denn sie hätten ja auch abnehmen können? Merkst Du, wie krude so etwas wird, wenn man mal den ersten völlig einleuchtenden Gedanken konsequent weiter verfolgt?
Kommt drauf an, wenn der Risikosportler geimpft ist, dann darf er auch behandelt werden, wenn er sich den Hals bricht. Logisch, oder?! Auch ein adipöser Geimpfter... und ein geimpfter Raucher.... und ein gegen Corona geimpfter Masernimpfungssgegener darf auch gegen Masern behandelt werden, weil eben... genau Bedenkliche Gedankenweise, gefährlich nahezu.
ich finde absolut, jeder muss auf einer IPS behandelt werden. Ich finde aber immer komisch, adipöse Menschen/Raucher mit Impfverweigerer zu vergleichen. Der Adipöse/ Raucher müsste sein ganzes Leben umstellen, braucht eventuell Unterstützung, muss eine grosse Willenskraft aufbringen und braucht vielleicht Jahre, um das Gewicht zu reduzieren/halten bzw mit dem Rauchen aufzuhören und clean bleiben. Der Impfverweigerer kann ganz einfach ins nächste Impfzentrum gehen und sich innerhalb kürzester Zeit impfen lassen. Ich kann für den Impfverweigerer weniger Verständnis aufbringen, als für einen Adipösen oder Raucher.
Ich finde "Verweigerung" schon sehr abschätzig & das passt bestimmt nicht auf 100% aller gegen C ungeimpften Personen.
Rauchen ist eine Sucht & schn deswegen hinkt der Vergleich leicht, aber mangelnde Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen, könnte man ja rauchenden Personen vorwerfen? Dann wäre es gleich doof, nicht?
Elen hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 12:00
ich finde absolut, jeder muss auf einer IPS behandelt werden. Ich finde aber immer komisch, adipöse Menschen/Raucher mit Impfverweigerer zu vergleichen. Der Adipöse/ Raucher müsste sein ganzes Leben umstellen, braucht eventuell Unterstützung, muss eine grosse Willenskraft aufbringen und braucht vielleicht Jahre, um das Gewicht zu reduzieren/halten bzw mit dem Rauchen aufzuhören und clean bleiben. Der Impfverweigerer kann ganz einfach ins nächste Impfzentrum gehen und sich innerhalb kürzester Zeit impfen lassen. Ich kann für den Impfverweigerer weniger Verständnis aufbringen, als für einen Adipösen oder Raucher.
finde ich eine ganz schlimme Entwicklung, wenn man beginnt so zu denken: "wer hat welche Behandlung verdient und wer nicht?"
In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben, echt nicht.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
jupi2000 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 08:55
Tragisch!
Wenn die Ungeimpften der Meinung sind, das Virus sei ungefährlich für sie, könnten sie ja auf eine eventuelle Spitalbehandlung verzichten. Das wäre doch nur konsequent?....nur so ein Gedanke.
Ich habe übrigens nie empfohlen oder vorgeschlagen, Ungeimpfte nicht mehr im Spital zu behandeln! Sondern siehe oben
jupi2000 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 08:55
Tragisch!
Wenn die Ungeimpften der Meinung sind, das Virus sei ungefährlich für sie, könnten sie ja auf eine eventuelle Spitalbehandlung verzichten. Das wäre doch nur konsequent?....nur so ein Gedanke.
Ich habe übrigens nie empfohlen oder vorgeschlagen, Ungeimpfte nicht mehr im Spital zu behandeln! Sondern siehe oben
Ich finde, dass das Eine mit dem anderen nichts zu tun hat, der Gedanke ist hoffentlich ironisch gemeint, weil sonst eben... könnte man diese Gedanken ausweiten und das wäre tragisch.
Ich kenne tatsächlich Leute, die das ernst meinen. Und ich finde das schrecklich.
Welche Leute liegen denn auf Intensiv? In D gibt es leider keine offiziellen Zahlen. Also nur die Insgesamtmenge, aber nicht, in welchem Alter oder mit welcher Erkrankung. Es gibt nur die Erzählung, aber keine Daten. Ist das wenigstens in der CH anders/besser?
Ich sehe vor allem die Auffrischung bei Älteren wichtig. Dennoch kann ich jeden verstehen, der bzgl der Impfung zweifelt - zumindest U50.
Wir sind zwar alle durchgeimpft, aber gegrübelt habe ich schon länger, gerade bei den Kindern.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
Ich finde den Gedanken nicht ganz abwegig. Die Geimpften haben sich nicht impfen lassen, weil sie es toll finden, sondern weil sie ihren Beitrag leisten wollen, um aus der Misere raus zu kommen. Und nun sollen ebendiese auf einen Intensivplatz verzichten, weil eine ungeimpfte Person dort liegt?
Und wie schon geschrieben wurde, kann ein Raucher oder ein Übergewichtiger sein Problem nicht in zehn Minuten lösen, ein Ungeimpfter schon. Man kann es nicht vergleichen.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
Papa68 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 14:52
Ich finde den Gedanken nicht ganz abwegig. Die Geimpften haben sich nicht impfen lassen, weil sie es toll finden, sondern weil sie ihren Beitrag leisten wollen, um aus der Misere raus zu kommen. Und nun sollen ebendiese auf einen Intensivplatz verzichten, weil eine ungeimpfte Person dort liegt?
Mit "die Geimpften" meinst du dann jede(n) einzlne(n).
Wenn du zwar gegen Corona geimpft bist, aber trotz aktueller Situation ohne Seil kletterst - inwiefern bist du da eher berechtigt, einen IPS-Platz zu bekommen? Merkst du wie weit diese Gedankengänge gehen, eine krasse Entwicklung.
@Netterl
Auf der IPS liegen tatsächlich 9/10 ungeimpfte Patienten. Und die Altersgrenze ist deutlich tiefer als 50 Jahre. Zahlen existieren, wie genau diese auch breit publiziert werden, das weiss ich nicht.
@Papa68
Die Geimpften müssen nicht auf einen IPS-Platz verzichten. Dass jemand auf einen IPS-Platz verzichten muss, das soll verhindert werden. Ich finde es sehr wichtig, dass alle Menschen gleich behandelt werden und dass nicht zwischen Geimpften oder Ungeimpften unterschieden werden darf. Geimpfte mit schweren Nebenwirkungen werden schliesslich auch behandelt. Da könnten sonst Ungeimpfte sagen, diese seien selber schuld und hätten kein Anrecht.
Die Impfung trägt klar dazu bei, schneller aus der Pandemie zu kommen. Aber alle Probleme werden nicht aus dem Weg geräumt, das Virus bleibt ja da. Auch Geimpfte können immer noch schwerer erkranken, wenn auch deutlich seltener und in der Regel auch weniger schwer.
Menschen sind Individuen und nicht einfach nur Geimpfte/ Ungeimpfte, Raucher/ Nichtraucher, schlank/ übergewichtig.......solche Kategorisierungen und nur daraus abzuleiten, ob jemand eine Behandlung erhält oder nicht, halte ich für obsolet.
Papa68 hat geschrieben: ↑Do 4. Nov 2021, 14:52
Ich finde den Gedanken nicht ganz abwegig. Die Geimpften haben sich nicht impfen lassen, weil sie es toll finden, sondern weil sie ihren Beitrag leisten wollen, um aus der Misere raus zu kommen. Und nun sollen ebendiese auf einen Intensivplatz verzichten, weil eine ungeimpfte Person dort liegt?
Mit "die Geimpften" meinst du dann jede(n) einzlne(n).
Wenn du zwar gegen Corona geimpft bist, aber trotz aktueller Situation ohne Seil kletterst - inwiefern bist du da eher berechtigt, einen IPS-Platz zu bekommen? Merkst du wie weit diese Gedankengänge gehen, eine krasse Entwicklung.
Der Kletterer klettert aus nachvollziehbaren Gründen, weil es Spass macht, weil es Fit hält, weil es ihm gut tut.