Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

[iselle]

Harry Potter hat ja die Liebe (Mutterliebe) sehr im Zentrum. Und wenn man die Bibel nicht fundamentalistisch liest, steht die Liebe (Nächsten-, Selbst- und die Gottesliebe (daraus müsste m.E. die Wahrung der Schöpfung erfolgen)) auch im Zentrum. Ich verstehe nicht, weshalb HP, m.E. unglaublich unterhaltsame und gehaltvolle Bücher, nicht gelesen werden sollten.

[Yoghurt]

Harry Potter hat ja die Liebe (Mutterliebe) sehr im Zentrum. Und wenn man die Bibel nicht fundamentalistisch liest, steht die Liebe (Nächsten-, Selbst- und die Gottesliebe (daraus müsste m.E. die Wahrung der Schöpfung erfolgen)) auch im Zentrum. Ich verstehe nicht, weshalb HP, m.E. unglaublich unterhaltsame und gehaltvolle Bücher, nicht gelesen werden sollten.

Magie! Zauberei! Dass bei HP die magischen Fähigkeiten eine angeborene Eigenschaft sind und nichts mit der Zauberei / Magie, die in der Bibel verboten wird (magische Rituale, das Anrufen von Mächten, die die Resultate bewirken sollen), zu tun haben, wird dabei übersehen.

[Drag-Ulj]

Hermine stört die Idylle

[Yoghurt]

Das auch noch. Obwohl sie immerhin züchtig ihre Haare mit ihrem Hut bedeckt.

[danci]

Sicher bin ich mir nicht, aber wird dem wirklich Rechnung getragen? Ich meine, beim Schulschwimmen etc. wird ja auch gesagt, dass der Schulplan vorgehe.

[sonrie]

Niemand hält einen davon ab, Harry Potter oder sonstwas in seiner Freizeit zu lesen. Aus zigtausenden Büchern genau die heraus zu filtern die allen passen, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit

Es gibt ja weitaus mehr lesenswerte Bücher als nur Harry Potter - die einen würden Herr der Ringe bevorzugen, andere schlagen Bücher von isabel Allende vor und Dritte sind begeistert von Noah Gordon (um nur mal ein paar Bsp. zu nennen).

[Drag-Ulj]

An die LPs hier: WIE wird Schullektüre denn überhaupt bestimmt???

[Helena]

Wir haben die Strafkolonie von Kafka gelesen, auch sehr nett…

[Leela]

Noah Gordon hab ich als Teenie alle gelesen, sogar mehrfach

[danci]

@ sonrie
Natürlich hast Du recht, ich denke, es erwartet auch niemand, dass einem jedes Buch gefällt. Meine Kinder finden Harry Potter zum Beispiel nicht wirklich toll, ich selber liebte die Bücher und habe die ganze Reihe mehrfach gelesen. Die Frage, die ich mir eher stelle, ist, was man mit einer Klassenlektüre bezwecken wird und wird dieser Zweck mit der entsprechenden Bücherauswahl auch erreicht. Ich denke auch zum Beispiel für Kinder, die nicht unbedingt Leseratten sind und mehr oder weniger nur die Klassenlektüre lesen, löscht ihnen bei manchen Büchern das Lesen nicht noch mehr ab und würden sie andere Bücher eher motivieren?
Und die andere Frage, die mir schon zu meiner Jugendzeit durch den Kopf ging und auch heute unbeantwortet blieb: Warum misst man gewissen alten Büchern (Klassikern) eine derart grosse Bedeutung zu während man diese neueren Werken, die teilweise nicht weniger brillant sind, abspricht? Was soll das? Ich lese viel und gerne, meine Lieblingsautorin ist aber Jodi Picoult und es gibt mehrere ihrer Bücher, die nicht nur handwerklich genial sind, sondern darüber hinaus absolut in der Lage, mehrdeutig und sozialkritisch Fragen aufzuwerfen, über die man lange nachdenkt. Ich bin schon der Meinung, dass es sehr viel Stoff gäbe auch für den Unterricht. Wir können auch die Schweizer Literatur nehmen: Warum nicht Milena Moser oder Pedro Lenz statt die 7. Novelle von Gottfried Keller? Mag sein, dass das anderswo anders gehandhabt wird, bei uns kamen diese Bücher eindeutig zu kurz.

[sonrie]

ich weiss was du meinst. Kann mir aber vorstellen, dass die 1200 Seiten von Harry Potter auch so manchen abschrecken
Mein Kind hat mit 9 jahren die ersten 6 teile durch und sitzt an band 7, während andere noch bei Gregs Tagebuch oder den 3 ??? Junior herum machen, weil es ihnen halt nicht ganz so leicht von der Hand geht. Da sind die Unterschiede schon riesig.

@Klassiche Literatur: gehört schon zur Allgemeinbbildung finde ich, später setzt man sich wohl nicht mehr mit Schiller und Goethe auseinander. Ich finde/fand die klassische Literatur mega spannend und hab es im unterricht geliebt, ich fand es nur mühsam immer das ganze Werk via Reclam (eben zb. Faust) selber zu lesen - man kann es ja auch zusammen fassen und dann Auszüge lesen oder eben das theater anschauen, Interpretationen lesen etc.

Ich hab maturiert und wir hatten eine tolle Lehrerin im gymi, neben den alten Klassikern waren auch so Bücher wie "die Welle" oder "Siddharta" (Hesse) oder "die weisse Rose" (Inge Scholl) dabei, deren Inhalt für uns als Jugendliche sehr spannend war, vor allem wenn dies dann diskutiert wurde.

[sonrie]

Noah Gordon hab ich als Teenie alle gelesen, sogar mehrfach

Ich auch. Und später als Erwachsene nochmal.
Dasselbe mit den "Nebel von Avalon"

[danci]

@ Sonrie
Am Gymnasium durchaus. Deutsch war eines meiner Lieblingsfächer und ich mochte so manche alte Literatur, selbst die Seitenanzahl bei den Russen hat mich nie abgeschreckt . Doch auch da hätte ich mir einfach beides gewünscht. Natürlich kann man alles auch in der Freizeit lesen, aber so intensiv darüber diskutieren und das Buch zerpflücken macht man ja dann doch nicht. Und "gehört zur Allgemeinbildung" ist jetzt auch nicht so daaaas Argument. Zeitgemässe Politik gehört auch zur Allgemeinbildung und würde in neueren Büchern eher intensiver behandelt werden. Wer definiert überhaupt Allgemeinbildung?

[sonrie]

ja, gute Frage. Ich nehme mal an es gibt eine gewissen Lehrplan wo definiert ist, welche Bücher "Pflichtlektpre" sind und welche nicht?
Ich mag das auch, das Bücher zerpflücken und ich finde es schadet nichts, sich mit Klassikern auseinander zu setzen, das ist ein nicht unbedeutender teil der deutschsprachigen Kultur. Soll aber nicht heissen, dass es keinen Platz für neuere Bücher hat.

Was zur Allgemeinbildung gehört - da scheiden sich wohl die Geister. ICH persönlich würde sofort textiles Werken zugunsten von Literaturkunde streichen

[danci]

Da würde ich Dir gerne Gesellschaft leisten. Meine Hände sind eindeutig eher für Bücher, Stifte, Papier und Tastaturen geschaffen als für die Laubsäge oder die Häkelnadel. Allgemein würde ich mehr Wahlfreiheiten unterstützen (mit einem Punkte-System aus verschiedenen Fächergruppen angelehnt an das ECTS-System), aber da müsste man das Schulsystem von Grund auf reformieren. Das nur OT.

[Petite Souris]

An die LPs hier: WIE wird Schullektüre denn überhaupt bestimmt???

Wir haben eben verschiedene Klassensätze an unserer Schule (Oberstufe) , die immer mal wieder erneuert werden. Ein paar Klassiker, der Rest Jugendliteratur.
Zudem haben wir nun auch viele KLAR Bücher, für Lesemuffel. Die Verantwortlichen sind zudem dankbare Abnehmer von neuen Empfehlungen. Insgesamt sind es wahrscheinlich um die 50 Klassensätze, oftmals mit Arbeitsblättern, welche bereits vom Verlag vorbereitet worden sind. Also bei uns kein grosser Aufwand, ein neues Buch zu nehmen. Wir sind aber auch eine sehr grosse Schule.

Im Lehrplan werden keine konkreten Bücher vorgeschlagen. Zum Teil werden in Lehrmitteln einzelne Bücher thematisiert, dann macht es natürlich Sinn, diese ganz oder Auszüge daraus zu lesen.

Da ich aber nicht Deutschlehrerin bin, sondern einfach meine Klasse für zwei Jahre fachfremd unterrichtet habe, bin ich auch nicht auf dem neusten Stand.

[Drag-Ulj]

Danke trotzdem für deine Erklärung!

[swisscanmom]

Wir bestellen Klassenlektüren von einer online-Ausleihe. Die Auswahl ist riesig, es gibt auch immer wieder neue. Der LP sieht keine bestimmten Lektüren vor, da sind wir eigentlich völlig frei. Literatur im Fokus ist aber schon ein Thema. Harry Potter ( den ersten Band) habe ich mit einer 5./6. Klasse auch schon gelesen, es gab ein paar wenige Einwände von Eltern, die sich aber dann bald beruhigt haben. Ich wähle oft etwas passendes zu einem NMG Thema. Wir lesen jedes Jahr mindestens eine Klassenlektüre gemeinsam, und dann immer noch ein bis zwei Bücher, die ich vorlese.

[bodega]

Ich staune gerade, dass die Dachdecker auf der Baustelle nebenan ungesichert arbeiten.

[Yoghurt]

Wir leben im 21. Jahrhundert. Trotzdem passiert es fast jedesmal, wenn GG und ich im Restaurant Wein bestellen, dass das Schlückli zum Verkosten ungefragt meinem Mann eingeschenkt wird, so als ob ich als Frau zu blöd oder ungebildet wäre, den Wein zu verkosten. Dabei habe ich die bessere Sensorik als mein Mann.