Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Griechische Künste
Griechische Künste
©Hans Hartmut Karg
2015
Die Welt soll scheinbar vage bleiben,
Weil Schicksal Co-Autoren kennt.
Wo sind die ehrlichen Autoren,
Die man konkret beim Namen nennt,
Die an Verantwortung nicht leiden?
Gilt der denn schon als Über-Zeus,
Der Geld der anderen ausgibt
Und den das wirklich gar nicht stört,
Weil er sich und sein Land nur liebt,
Lächelnd ganz im Olympgehäus´ ?
Sokratisch ist Hebammenkunst –
Mit Absichten uns einzulullen,
Sich selbst am Wortspiel zu berauschen?
Kennt denn die Eins nur viele Nullen,
Zu sammeln der Geldgeber Gunst?
*
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Zärtlichkeiten
Zärtlichkeiten
©Hans Hartmut Karg
2015
Eine zarte Berührung ist wie ein Hauch,
Schwebt über die Gänsehaut und über Nerven.
Es ist, als würde nun feiner Rauch
Beständig die leichteren Haare bewerfen.
Eine einsame Fingerkuppe am Kinn
Vermag leicht ein Lächeln zu lösen,
Weil wir dann eingängig mit innigem Sinn
Die Frühmorgenzeit langsam verdösen.
Still hält da ein weiblicher Rücken,
Den streichelnde Hände berühren.
Ein Seufzer meldet Entzücken
Und leitet zu späterem Küren.
Das Streicheln öffnet die Poren
Mit Zärtlichem als Berührung
Und zeigt, dass hier auserkoren,
Was innig beginnt mit Verführung.
So verschmelzen Dein Du und mein Ich
Erst im liebenden Aneinander,
Und nichts bleibt mehr wunderlich,
Was nun ganz vertraut ineinander.
*
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Sonnenstand
Sonnenstand
©Hans Hartmut Karg
2015
Dezembertiefer Sonnenstand
Warf Strahlen bis zum Kachelofen,
Damit der Schein hell an der Wand
Auf gutes Wetter lässt uns hoffen.
Doch was ist gut und was ist schlecht?
Meinungen gehn auseinander!
Der Herrgott macht es keinem recht,
Das interessiert nur keinen Ganter.
Mit Schnee voll lagen die Module
Verborgen auf dem Sonnendach.
Der Winter zeigte raue Schule:
Im Wald lag Schneebruchs Ungemach.
Erst jetzt im März steht sie nun höher
Und leckt das Tuch von Baum und Straße.
Es wird jetzt wärmer, heller eher,
Wir Zeugen erster Frühlingsphase.
Die Strahlen sind jetzt nicht mehr lang,
Doch dienen sie der Herzenswärme,
Wenn Helligkeit und Jahresgang
Begleiten leicht die Vogelschwärme.
Das Jahr meint es jetzt wieder gut,
Gibt Lichtverpflegung auf die Reise.
Die Sonne schafft uns Lebensmut,
Die Pflanze knospt auf ihre Weise.
Wie sehne ich dies Jahr herbei,
Den Aufbruch hin zu Buntem, Neuem,
Zum Leben als dem Vielerlei,
Mit dem die Seele sich wird freuen!
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Wer denn allein...?
Wer denn allein...?
©Hans Hartmut Karg
2015
Wer nur allein kann denn mein Retter sein?
Ich bleibe nicht auf ewig schutzlos Mein!
Das Mildurteil mag mich ein wenig zu entlasten,
Deshalb werde ich manches Mal ein wenig fasten.
Ich alte Frau, verarmt und einsam,
Gehe mit meinem Hunde täglich zweisam.
Als er an einen Pfahl so hingekotet
Nehme den den Kot ich auf, der schon bepfotet.
Er dankt es mir als Herrin liebevoll.
Das find´ ich schon nötig, gar nicht toll.
Doch weiß ich: Einsamkeit ist schlimm,
So lebensnah bleibt mir nur dies Benimm.
Weiß denn die Mittelschicht, was sich gehört,
Weil Mitmenschen die Etikette stört?
Die Oberschicht, oft zahlend dann für Schwache,
Belastet Unterschicht nur mit Anmache?
Allein die Schichten sind niemals allein,
Das merkt man am Verhalten ihrer Tiere.
Wer Hundekot deshalb so lieb aufnimmt,
Für den gibt es noch Hoffnung – ganz bestimmt!
Wer nur allein kann denn mein Retter sein?
Ich bleibe nicht auf ewig schutzlos Mein!
Das Mildurteil mag mich ein wenig zu entlasten,
Deshalb werde ich manches Mal – ein wenig fasten.
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Endlich Quote!
Endlich Quote!
©Hans Hartmut Karg
2015
Damit man mich nicht missversteht:
Für Gleichberechtigung, ja, bin ich!
Wo für die Frau Unrecht entsteht,
Sag´ ich: Bitte, erwehre Dich!
Doch überseh´ die Folgen nicht,
Die sich daraus ergeben,
Dass ändert sich, was viel verspricht –
Verändert alles Leben!
Es wird noch weniger geboren,
Es überaltert die Gesellschaft.
Was zur Karriere sich erkoren,
Geht meistens weg von Mutterschaft.
Jetzt, da bei uns schon vaterlos
Die Welt, wo Jungen leiden,
Wird sie dann auch noch mutterlos,
Wo Fraun sich vorbereiten
Für einen andern Lebenslauf,
Bei dem Karrieren wachsen
Von Basel bis zur See hinauf
Und bis ins ferne Sachsen.
Die Quote bringt uns endlich Frauen,
Bei denen nichts mehr Schule macht,
Weil Nichtkinder kaum Häuser bauen
Und wir nur in Erwachsenennacht.
Dann gibt es die Karrierefrauen,
Die Kindern nicht mehr nahe sind.
So mancher Mann ist abgehauen,
Er will nicht mehr – und ist nicht blind!
Männer bleiben halt dann im Haus,
Aufsteigen können sie nicht mehr.
Entlasst die Männer, schmeißt sie raus,
Belasten sie doch Euch nur sehr!
Steckt Männer doch in hohe Ställe
Und holt sie nur, wenn sie gebraucht.
Und bitte keine Mitleidswelle!
E u c h sei die Härte eingehaucht!
Wozu brauchen wir noch Männer,
Auch Drohnen müssen ja abkratzen!
Männer bedienen doch nur Hämmer –
Sind aggressiv wie Hunde, Katzen!
Wozu brauchen wir denn noch Kinder?
Die führ´n wir doch von außen ein!
Aus Afrika kommen Erfinder,
So wird die Zukunft gut und fein!
Es überleben nur die Fremden,
Bei denen Frauen noch gebären,
Gar unterwürfig bügeln Hemden,
Männer Kondome gern verwehren.
Kulturen werden überleben,
Wenn Frauen noch Kinder gebären
Und Paare nach Familien streben,
Wo sie der Schwangerschaft nicht wehren.
Vergiss nie, was ein Weltensatz:
Wovon der eine profitiert,
Ist Luxus und bleibt kurz ein Schatz,
Weil Folgen meist nicht akzeptiert.
Die Welt verändert sich dann schnell:
Was einst scheinbar ein Vorteil,
Wird später Nachteil auf der Stell´,
Treibt Unterwerfung alldieweil!
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Frauenversteher
Frauenversteher
©Hans Hartmut Karg
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Er glaubt in einer vergangenen Zeit
Gelebt zu haben, zum Liebsein bereit,
Zu höfischem Tanzen, galanten Gesprächen,
Bei denen man konnte alles besprechen.
Ihr Freunde seines liebenden Lebens
Wisst ja um sein sinniges Streben,
Wonach ihm ein mildes Urteil gebührt,
Denn er hat ja nur mit Feinheit verführt.
Das ist Kultur, wo noch sanft die Genüsse
Und nicht nur einsame Selfie-Ergüsse
Liebende tanzend und ganz geschwind
Vereinen und zärtlich-unschuldig sind.
Da mögen sich Farben und Formen und Töne,
In deren Nachfolge Töchter und Söhne,
Die liebevoll ihre Kontakte hegen,
Weil Stärken sie im Verführen pflegen.
Wer Frau nicht mehr liebt, weil er nur noch Mann,
Der hat nichts verstanden – und auch nichts getan,
Damit er mit großzügigem Seelenblick
Ein Lippenlächeln holt sanft zurück.
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Sinnieren
Sinnieren
©Hans Hartmut Karg
2015
Zu den wohltuenden Klängen
Führt die Nacht sich herbei:
Es sternt unablässig.
Zu leisen Radiogesängen
Treibt die Welt sich voran
Und agiert oft zu lässig.
WÄREN WIR NICHT BRÜDER IM LICHT,
HÄTTEN WIR NICHT AUGEN IM GESICHT –
WIE KÖNNTEN WIR DIES ALLES EMPFANGEN
UND ZU DEN GEDANKEN GELANGEN?
Manches kommt nur aus den Längen,
Vergisst so Breite und Tiefe –
Und manches ist nur gehässig!
Rettet die Breite, die Tiefe in Rängen,
Wo globale Welt sich denn tummelt.
Das erfolge mit Augenmaß, nicht stressig.
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Bedenkenträger
Bedenkenträger
©Hans Hartmut Karg
2015
Sind wir nicht links,
Sind wir nicht rechts,
Sind wir nur einfach mittig?
Was gestern noch so strittig,
Das beißt sich langsam durch.
So treibt uns jede Sphinx
Im Horizont des Rechts?
Was scheinbar seelenschnittig
Und manchen nichts als flippig
Lebt als verborgener Lurch.
Ach Du, ach Du doch brings,
Was nicht das Ziel des Spechts,
Was nicht nur Spott und mittig
Und was mit klarem Blick
Uns führt weiter, hindurch.
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Banalitäten
Banalitäten
©Hans Hartmut Karg
2015
Man sendet heute Zootiere und viel Prozesse
Und, ja, vermehrt damit den Medienstress,
Denn nichts belastet mehr in jüngster Zeit,
Als Pseudoweisheit, Pseudowissen, Pseudostreit.
Man glaubt gar nicht, was heute medial verkauft,
Mit dem der Hinz sich darum üppig rauft.
Die Banalblindverkostung hat jetzt Konjunktur
Und gilt nun mehr und mehr als Medienrichtschnur.
Doch überseh´ mir nicht den Medienschreck,
Der – noch! - quotiert die Dummheit weg,
Weil er nicht immerzu Banales schaut –
Und keinen Nonsens, der auf Blödheit baut.
Gespräche kommen nur am Rande vor,
Man hütet sich vor tiefsinnigen Fragen.
So wird der Bürger gar einfältig´ Tor,
Bezahlt, ohne Substanz denn einzuklagen.
Wer einen ganzen langen Tag gearbeit´ hat,
Der will wenigstens abends etwas Bildungsgrad,
Auch Auferbauung und Geistreichtum sehen
Und nicht auf Streit und Gossenkämpfe stehen.
Blöde Lache treibt Moderatorentrumpf
Dorthin, wo ohne Geist Leben in schlankem Rumpf.
Das Ratehandwerk bleibt dabei nur Beiwerk,
Der Zuschauer schrumpft dattelnd so zum Minizwerg.
Ich möchte nicht als Zwerglein enden!
So lasst uns endlich Mediendummheit wenden
Und unverzagt mit uns´rer Einschaltquote
Den Blödsinn abstellen mit klarer Note!
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Kopisten
Kopisten
©Hans Hartmut Karg
2015
Oft muss ich leider kritisch sehen,
Dass manche der Gedichtgenossen
Mit Fremdgut gern auf Sendung gehen,
Als seien das legale Possen.
Bei Zeitgenossen kann man lesen,
Dass Wort-/Satzteile sie kopieren.
Ist das denn noch ein faires Wesen,
Wenn sie sich dafür nicht genieren?
Wie kann man daran Freude haben,
Dass man sich selbst nicht mehr anstrengt?
Wie kann man sich an Fremdgut laben,
Fühlt dadurch nicht sein Herz beengt?
So sieht man Sätze auferstehen,
Die man als Schöpfer fast vergessen.
Das kann ich zwar nicht ganz verstehen,
Doch gibt es leider d i e Interessen.
So schreibe ich und denke weiter,
Selbst wo mein Satz mir fremdbegegnet:
Im Herzen bleib´ ich lieber heiter,
Bin selbst mit Schöpfergunst gesegnet.
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Segnungen des Frühlings
Segnungen des Frühlings
©Hans Hartmut Karg
2015
Schon knospen Büsche, Blumen, Bäume,
Treiben die Kälte aus dem Land,
Erhellen Äcker, Wiesen, Räume
Bei stetig höherem Sonnenstand.
Das treibt die Wölfe aus den Herzen,
Die Bestien aus Seelengründen,
Aus Gliedern unsere Winterschmerzen
Und Geiermacht aus den Gierpfründen.
Die Hoffnung keimt ja nun aufs Neue,
Die Sonne wird zur Augenweide,
Dass Zuversicht sie nunmehr streue
Und nichts mehr an Verwesung leide.
Wenn nun der Blick geht übers Land
Und Strahlen wieder Grünmacht treiben,
Schärft dies vielleicht Menschenverstand,
Wo sich vielfach Intrigen reiben.
Der Lenz entfaltet ganze Kraft,
Wo sonst nur Grau und drohend´ Dunkel
Am falschen Ende Trübsal schafft –
Denn Frühling treibt Seelengefunkel
Mit Blüten, Farben, Tau und Lust;
Die Sonne wechselt auch mit Regen,
Befreit so manche schwere Brust
Und führt sie hin zu neuem Segen.
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Der Einbrecher
Der Einbrecher
©Hans Hartmut Karg
2015
Zur Haustür trat er rasch hinaus,
Zog dann die Kappe vors Gesicht,
Sah links, sah rechts, geradeaus,
Sprang übern Zaun, der kleine Wicht.
Dann war er schon verschwunden.
Bald läutete an unserm Haus
Ein Nachbar, sorgenvoll und schwer
Und rückte mit der Frage raus:
„Da lief ein düstrer Mann daher,
Vorbei an unsern Hunden.
Die bellten wild, da lief er schneller –
Hat der bei Ihnen eingebrochen?“
Die Frau lachte, die Augen heller
Und sagte, nichts wäre zerbrochen,
Der Enkel jogge seine Runden!
Gar mancher Einbruch bleibt nur Sorge
Mit einer guten Nachbarschaft,
Die einem Sicherheit gern borge,
Weil doch, wer aufpasst, diese schafft
Für viele, ruhige Lebensstunden.
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Der Wunsch
Der Wunsch
©Hans Hartmut Karg
2015
Der Wunsch bleibt oft der Vater des Gedanken.
So kommt er darob manchmal sehr ins Wanken,
Denn wo er eitel will und doch nicht kann,
Bleibt jeder schöne Wunsch nur offener Wahn
Und weist uns Menschen in die Schranken,
Wofür wir uns mitunter kaum bedanken.
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Du bist´s!
Du bist´s!
©Hans Hartmut Karg
2015
Du warst meinem Ich immer schon nah,
Bereits als ich Dich erstmalig sah.
Mit Liebreiz wurde der Tag eingeläutet,
Ganz viel hast Du mir immer bedeutet.
Das Leid ist Dir menschliches Schicksal,
Mein Haus im Glück mit dem guten Mahl.
Weil die Sonne Dir meist so hilfreich erscheint,
Bist Du selig verbunden, mit den Deinen vereint.
Natürlich wird man Dich mehrmals strafen,
Weil sich immer wieder die Gender trafen.
Wo Du kein Mann und leider Frauweib,
Verbannten sie Dich, mitsamt Deinem Leib!
Du bist und bleibst meine Leibschimäre,
Denn für mich gilt nicht die reine Lehre:
Ein leichtes Glimmen in der Genderwüste –
Das alles entzündet nur unsere Lüste!
Zieh´ Dich vom Manne niemals zurück,
Denn das ist leider nur Modeblick.
Er braucht Dich wirklich, der gute Mann!
Flieh´ nicht, weil Frau vieles ergänzend kann!
Binde Dich nicht an Reklamegesellschaften,
Die immer nur leider das Grobe verkraften.
Nicht der Tollfall erweist sich als Lebensglück,
Gefahren kehren gerade dorthin zurück!
Es gibt keinen echten Geschlechterkampf,
Das ist Ideologie und Seelenkrampf.
Wo Frau liebt Mann und Mann liebt Frau,
Wird die Erde bunt – ist nicht mehr grau!
Im Du ist das Ich besser aufgehoben,
Das Humanum wäre nicht mehr verschoben,
Denn mit der nahen Beziehungsfindung
Lebt sich ein die wahre Liebesbindung.
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Ein gutes Wort
Ein gutes Wort
©Hans Hartmut Karg
2015
Ein gutes Wort zur rechten Zeit
Gibt Dir zurück Kraft, Geist und Segen.
Wer dazu ohne Neid bereit,
Den werden auch die Götter mögen.
Ich weiß, mein hehres Lebenslos
Bleibt ohne Missgunst lieb gebunden.
So drehn aus Abrams Seelenschoß
Rivalen sicher keine Runden.
Egal, was Du dann von Dir gibst,
Es wird von mir nicht missverstanden,
Denn wenn Du heiß und innig liebst,
Bewertet man nicht Deine Kanten.
Wer ungnädig gefallen ist,
Der mag sich noch so sehr bemühen:
Der Aussätzige, der Du bist,
Wird nun vergebens Charme versprühen.
Ein gutes Wort wär´ ohne Neid
Im Tagwerk Nahrung auf den Wegen,
Entkrampfung bei unnöt´gem Streit
Und reicher, unverhoffter Segen.
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Lokalverbot
Lokalverbot
©Hans Hartmut Karg
2015
Hast Du es denn auch gelesen?
Da gibt´s Restaurants, Lokale,
Die verbannt kindliche Wesen,
Zu hindern sie an dem Fanale.
Kinder, die zu Boden werfen
Alles, durch die Wirtschaft rennen,
Die Ober und die Gäste nerven,
Ohne Grund schreien und flennen,
Wo Eltern nichts mehr verbieten,
Frechsein gar mit Stolz begleiten,
Schäden zahlen, Nerven mieten,
Für ein Kind alles bestreiten,
Wie vom Heli stolz und glücklich
Mit dem Glanz in ihren Augen
Zusehn, wie sie nerven Dich,
Kinder, die zu nichts mehr taugen.
Zu Recht gibt´s Lokalverbot,
Denn Benimm, das sind Gesetze!
Wo Gesellschaft aus dem Lot,
Bleibt nur Ideologiegehetze.
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Frühlingstag
Frühlingstag
©Hans Hartmut Karg
2015
Schon früh die Strahlen in den Räumen,
Damit sie nicht den Tag versäumen,
Vertreiben Wolken, letzten Dunst
Und bringen uns die Frühlingsgunst.
Wie lange hatten wir zu warten,
Bis heuer wieder Frühjahrsstarten
Mit all der Fülle, dass Natur
Befreit uns von der Winterkur.
Noch ist der Staubwind in den Straßen,
Die Nächte wollen noch nicht lassen
Von Kälte, Reif und Blütenhemmer –
Im Stall bleiben die Schafe, Lämmer.
Doch heute ist ein Frühlingstag,
Wie ich ihn liebe, immer mag,
Beschert uns alle Wetterfreuden,
Erzeugt ein Lächeln bei den Leuten.
Und auch die Jugend jetzt erwacht
Und feiert, wenn die Sonne lacht.
Gespräche werden laut und munter,
Wenn erst die Blüten wieder bunter.
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Die Enkelliebe
Die Enkelliebe
©Hans Hartmut Karg
2015
So mancher freut sich auf die vielen Enkel,
Die nun geboren, alles sehr bereichern.
Für manche Großeltern sind ihre lieben Enkel
Ein Labsal, das sie gern im Herzen speichern.
Kann man es wirklich noch ertragen,
Wenn Du ein Kind nicht mehr umarmen darfst,
Wenn Eltern da schrecklich versagen,
Wo Du das Liebesnetz auswarfst?
Ist denn die Welt so denn noch meine Welt,
Wo eifersüchtig alles ist geworden?
Bleibt diese Liebe da nicht längst verstellt,
Wo sie erkaltet, wie im Eisesnorden?
Du hast doch Deine Enkel gern im Arm!
Dabei sehen die vielen Andern,
Wenn Du mit Deinem stillen Charme
Sacht streichelnd lässt die Hände wandern.
Deshalb ist man doch nicht gleich pädophil,
Nur weil man Enkelkinder gern umarmt!
Gibt es denn nicht das Elternziel,
Mit dem es sich der Großeltern erbarmt?
Da ist dann leider nichts, was da noch trägt,
Kein Weltgewissen, keine Seelenschuldung,
Wenn man heimlich an Deinem Stuhle sägt
Und Dir verweigert jede Liebesduldung.
Sollte die Welt nicht liebend denken,
Weil Zärtlichkeit doch auch ein Segen ist,
Wenn wir liebkosend Nähe schenken,
Bedeuten, dass Fleisch und Blut Du meines bist?
Großeltern, die man nicht mehr haben will,
Weil sie zum Alten hin längst aussortiert:
Wäre es denn da kein lohnend´ Lebensziel,
Mit dem die Enkel zur Geschichte hingeführt?
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Frühlingsanfang
Frühlingsanfang
©Hans Hartmut Karg
2015
Blauer Himmel, endlich wieder feste Schatten!
Sie führen uns zu einem jungen Sonnentag.
Der Lenz begrünt nun viele fahle Matten,
Wo noch ein letzter Reif vor Stunden lag.
Man hört jetzt schon die zarten Vogelstimmen –
Und doch auch wild gewordenen Straßenlärm.
So unaufhaltsam kann die Sonne Leben trimmen,
Dass Frühlingstage bringen Mut und schöne Wärm´!
Ja, mehr als fünfundsechzigmal durfte ich dies erleben:
Das Jahreszeitenspiel mit frischem, neuem Glanz,
Bei dem die Sonne höher steigt mit dem Bestreben,
Die Erde zu umfangen, Leben aufzubauen ganz.
Die Sonnenfinsternis hat uns ja jüngst gezeigt,
Wie unwirklich das Dunkellicht erscheint,
Bei dem man nicht gerade zu mehr Freude neigt,
Selbst wenn die Schwarzbrille es gut mit unsern Augen meint.
Was wären diese Tage ohne Sonnenmacht?
Wie würden wir elend im Eise darben,
Wenn nicht besiegt die lange Winternacht
Und wir endlich erleben Blumen, Farben!
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Warum nur?
Warum nur?
©Hans Hartmut Karg
2015
Warum gibt es Menschen,
Die alles, was sie anpacken,
In gelingende Zukunft verwandeln –
Und dafür auch noch geliebt werden?
Warum muss es Menschen geben,
Die alles, was sie anpacken
In Misserfolge verwandeln –
Und dennoch geliebt werden?
Warum muss es Menschen geben,
Die vom Pech verfolgt sind
Und mit ihrem ständigen Scheitern
Auch noch Missmut und Spott ernten?
*