Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Besuch in der Seniorenresidenz
Besuch in der Seniorenresidenz
Da sitzen sie still im Kreise herum
Und ein jeder hat etwas vor sich zum Trinken.
Sie harren der Dinge und sind allesamt stumm,
Nur einer begrüßt mich mit Winken.
Viele waren einstmals bedeutsame Größen
Und sind jetzt an ihren Rollstuhl gefesselt,
Manche gar mit notdürftig bedeckten Blößen,
Wo das Alter die Freiheit hat eingekesselt.
Ist das Leben dort mehr als ein Schattenbild,
Wenn mit dem Schauen das Plaudern versiegt
Und die Erinnerung ein letztes Wehrschild,
Das fest auf dem alten Gemüte liegt?
Finden Zungen Gehender denn noch Gehör,
Sind da überhaupt noch Verbliebene,
Die nicht resigniert und mit innerer Abwehr
Sich traurig sehen als Hinterbliebene?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Liebesverlangen ist grenzenlos
Liebesverlangen ist grenzenlos
Liebe lässt sich niemals besiegen,
Ihr Zielstrahl bricht ins Bollwerk ein,
Wo uns Seelenkräfte dürfen wiegen,
Weil sie zur Zweiheit kehren heim.
So kann Liebe die Zinnen schleifen,
Gar jede Abwehr überwinden,
Wenn BEIDE in ihr ehrlich reifen,
Nicht fragen nach Reue und Sünden.
Freilich will man Dir immer sagen,
Dass Liebe stets auch Folgen hat.
Doch Lust und Glück muss man selbst wagen,
Entlässt das Leben unverzagt...
Liebe, Liebe, mit ihr fallen
Verstandes- und der Länder Grenzen.
Sie wird Dir auch dann sehr gefallen,
Weil Dich Dein Du bringt so zum Glänzen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Wie ist die Welt so wunderbar
Wie ist die Welt so wunderbar
Wie ist die Welt so wunderbar,
Wenn unser Leben sonnenklar
Bestand hat, weil es sich gern zeigt
Und das Gemüt so viel ausgleicht!
Die Last der Lust kennt ihre Schranken,
Die sie braucht, wenn Säulen wanken,
Mit denen Sicherheit im Leben
Uns jederzeit viel Halt doch geben.
Wie wird die Welt gar sonderbar,
Wenn eingeschränkt sie übers Jahr
Nicht mehr als Gnade eingelebt,
Weil auseinander alles strebt.
Zentrifugales kann's nicht sein,
Mit dem man uns lässt hier allein,
Denn nur wenn wir Verantwortung tragen,
Lässt sich die Not zum Orkus jagen.
Das Wünschen kann nicht alles tragen,
Manches muss sich der Mensch versagen,
Will er gesund ins Alter gehen,
Nicht ständig vor Arztpraxen stehen.
Wie ist die Welt so wunderbar,
Deshalb gestalten wir dies Jahr
Und werden mit Vernunft und Witz
Verwerfen Bomben, das Geschütz.
©Hans Hartmut Karg
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Rundum versorgt
Rundum versorgt
Ausschau hat sie gehalten
Nach einem Mann fürs ganze Leben,
Der sie auch konnte aushalten
Und ihr damit sollt' Sicherung geben.
Sie war sich ihrer Macht bewusst,
Die sie als Frau ja immer hatte,
Spielte gern mit männlicher Lust,
Dafür war offen nun ein Gatte.
Der Liebe Möglichkeiten Herr,
Danach hatte sie ja stets gesucht.
Dabei fiel ihr das gar nicht schwer:
Männer hatte sie im Netz gebucht.
Doch auch sie wurde nunmehr älter,
Die Chacen waren nicht mehr so feil,
Beziehungen gerieten dadurch kälter
Und manches war so gar nicht geil.
Also nahm sie sich diesen Gatten,
Der älter war, doch sehr anhänglich,
Der frei war, dass sein Geld sie hatten,
Vergötternd liebt' er sie überschwänglich!
Rundum versorgt pendelte sie ins Alter,
Selbst als die Liebe zur Routine ihr wurde.
Sie wusste ja, dass ihr lieber Walter
Anhänglich blieb – und immer spurte...
©Hans Hartmut Karg
2023
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Wo sich viele Windräder drehen
Wo sich viele Windräder drehen
Schon leuchten am Abendhimmel Sterne,
wo dunkel der tiefe Wald beginnt
und sich langsam ein Windrad dreht,
kaum hörbar und immer im Kreise.
Von dort schau ich nun in die Ferne,
weil wir oft wandernd dort sind,
die Lichter unserer Stadt uns begleiten
und auf Schritte blickende Reise.
Da oben sehe ich so gerne,
wie nun bei aufkommendem Wind
im Drehen sich verstecken Sterne,
die mehr sind, als nur Gottes Gesind'.
Wo sich viele Windräder drehen,
da besteht Hoffnung auf Himmelshauch.
Mit dem Bildnis kann man friedvoll sehen:
Gemahlenes füllt wieder Hungrigen den Bauch.
©Hans Hartmut Karg
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Nachtlied
Nachtlied
In säuselnder Brise
steht der Säulenbirnbaum
sehr hoch und lässt sich
von der Dunkelheit
nicht schrecken.
Knospen des Bäumchens
bilden sich weiterhin aus
und begrüßen die Nacht
mit Werden und Wachsen.
Das Leben bleibt offen
und dreht jetzt voll auf,
denn auch die Nacht
treibt knospende Blüten.
©Hans Hartmut Karg
2023
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King Charles III.
King Charles III.
Was hat er alles mitgemacht,
Was für den Umweltschutz erdacht!
Man muss ihm Hochachtung wohl zollen
Und ihn begleiten mit Wohlwollen.
Nicht alles war im Leben leicht,
Wenn so lange die Zeit verstreicht,
Bis man endlich selbst König wird
Und für sein Volk der gute Hirt.
Er hat ja jenen Mutterwitz,
Mit dem der Herrgott ihn beschütz'
Vor griesgrämigen Zeitgenossen,
Die ihn nur sehen in den Possen.
King Charles kennt Leichtigkeit des Seins,
Viele Bonmots, wo andere keins,
Kann deshalb mit Humor regieren,
England in bessere Zeiten führen.
Vielleicht muss er vorsichtiger gestalten,
Möglicherweise sich zurückhalten.
Die Presse ist ja stets auf Lauer,
Doch wird die Welt dadurch nicht grauer?
©Hans Hartmut Karg
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Jaja, der englische Humor
Jaja, der englische Humor
Nicht jeder wird England verstehen,
Wenn er mit Feindschaft nur bewandert,
Immer auf Herkünfte will sehen,
Weil kein Witz mehr zu ihm wandert.
Das ist ein psychologisches Problem,
Als Mentalitätsverlust zu sehen:
Man hält hoch allein was als Emblem
Ausschließlich will ins Eigene gehen.
Doch wer nur Unterlagen meint,
Den erreicht Humor nicht mehr als Sprache,
Denn wo die Seele innerlich weint,
Gibt's weder Freuden, noch Gelache.
Da muss Intelligenz wohl unter sich bleiben,
Wenn man nicht hinter die Dinge blickt,
Denn der Humor will Fronten vertreiben,
Die nichts sind, als nur weltverrückt.
©Hans Hartmut Karg
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Der Nächste bitte
Der Nächste bitte
Die Welt ist so klein,
Unsere Wünsche sind so groß:
Ist denn wirklich sonst nichts los,
Stellt sich vielleicht Langeweile ein?
Bekümmert lese ich Todesanzeigen,
Erschrecke, wen ich da alles gekannt,
Die mit mir arbeiteten, lebenszugewandt
Und nun ihre Häupter zur Ewigkeit neigen.
So ist das nun mal, wenn Du schon alt bist:
Nach und nach werden Dich alle verlassen
Und Du kannst es lesend dabei kaum fassen,
Dass Du möglicherweise der Nächste bist.
©Hans Hartmut Karg
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"Wir kommen klar!"
„Wir kommen klar!“
„Wir kommen klar!“
riefen mir zu hungrige Schöpfe
und rührten fest ihren Pastabrei,
der ganz ohne Schnecken war.
Sie kippten ihn in einen der großen Töpfe
mit Spaghetti – für Kinder eine Riesenschlemmerei...
©Hans Hartmut Karg
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Einen wundervollen Körper
Einen wundervollen Körper
Einen wundervollen Körper habe ich mitbekommen,
Als mich die ungewisse Unendlichkeit geboren hatte:
Ein ganzes Leben hindurch hat er sich Genüsse genommen,
Mit denen ein guter Geist jede Dunkelheit entschatte.
Dieser Geist ward früh zu guten Taten erwacht
Und hob mich aus den Alltäglichkeiten heraus,
Indem er aufspürte, was man schöpferisch macht,
Wenn neben dem Denken ein geselliger Schmaus.
Und so wuchs mit Lachen und ständigem Lesen
Ein friedvolles Seelenwesen heran,
Kehrte das Unangenehme weg mit eisernem Besen
Und brach sich so seine eigene Bahn,
Nicht gewaltsam, sondern im Einvernehmen
Mit dem Wohlwollen, weil Geist und Seele lernten,
Über die Haut das Schlechte nach außen zu stemmen,
Wodurch im Körper sich Lebensgeister besternten.
Erst ein Herrgott hielt den Körper am Leben,
Welches vom Schicksal seine Beglückung bekam
Und somit durch ein fruchtbar-beschützendes Streben
Diesem Naturell lebenslang sehr entgegen kam.
©Hans Hartmut Karg
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Erfüllung des Lebens
Erfüllung des Lebens
Das Glück eines langen Lebens
fällt fast immer dorthin,
wo es eigentlich nicht erwartet wird.
Erfüllung des glücklichen Lebens
findet meist dort seine Vollendung,
wo niemand damit rechnet.
Manche bemühen sich lebenslang
um eine Kopie der Glückseligkeit
und erreichen doch nicht ihr Ziel.
©Hans Hartmut Karg
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Frühmorgens
Frühmorgens
Frühmorgens sind die Schnäppchenjäger
Discounternah an Billigtheken,
Schleppen heraus die vollen Träger,
Wo sie sich gern zurecht nun legen,
Was es an Angeboten gibt,
Weil man das Billigste halt liebt.
Man kann es ihnen nicht verdenken,
Dass sie damit recht sparsam sind
Und ihre Autos dorthin lenken,
Wo man sehr früh und oft geschwind
Einkaufen kann, weil man ja willig
Das sucht, was tatsächlich billig.
So kann ich Menschen gut verstehen,
Die nicht mit Geld gesegnet sind,
Mit Reichtum, die frühmorgens gehen,
Wo reduziert und man geschwind
Für Angebote sich entscheidet,
Damit Familie nicht hungernd leidet.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Frühmorgens sind die Schnäppchenjäger
Discounternah an Billigtheken,
Schleppen heraus die vollen Träger,
Wo sie sich gern zurecht nun legen,
Was es an Angeboten gibt,
Weil man das Billigste halt liebt.
Man kann es ihnen nicht verdenken,
Dass sie damit recht sparsam sind
Und ihre Autos dorthin lenken,
Wo man sehr früh und oft geschwind
Einkaufen kann, weil man ja willig
Das sucht, was tatsächlich billig.
So kann ich Menschen gut verstehen,
Die nicht mit Geld gesegnet sind,
Mit Reichtum, die frühmorgens gehen,
Wo reduziert und man geschwind
Für Angebote sich entscheidet,
Damit Familie nicht hungernd leidet.
©Hans Hartmut Karg
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Mit Liebe gekocht
Mit Liebe gekocht
Wie sagte doch ein feiner Mann?
„Mein Mahl ist mit Liebe bereitet,
Schmeckt doppelt so gut am Tische dann,
Wenn's von meiner Frau lobend begleitet.“
Ich denke schon, da hat er recht,
Man unterhält sich und kaut länger,
Wenn man mit dem liebsten Geschlecht
Sich plaudernd hingibt – wie ein Sänger.
Es kommt nicht auf Dekore an,
Nicht auf hochpreisig' Speisen.
Man muss ja nicht als Frau und Mann
Bis zu den Malediven reisen.
Vielmehr bleibt Gastliches vor Ort
Als Treffpunkt für Freunde und Lieben,
Begleitet von jenem Genießerwort:
„ Gern wär'n wir länger da geblieben!“
©Hans Hartmut Karg
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To-do-Liste
To-do-Liste
Ist unsere Heizung noch aktuell,
Haben wir mit Bestellungen angefangen?
Alles verändert sich so schnell,
Sind wir denn alle zeitgefangen?
Ach ja, der Tag kennt seine Pflichten,
Wer lebt, muss sie gezielt erfüllen,
Sich nach Notwendigkeiten richten,
Darf nicht ständig seine Augen verhüllen.
Deshalb wird alles aufgelistet,
Was noch zu tun, was aufzuschreiben,
Denn Vieles ist ja auch befristet,
Also muss man sich selbst antreiben.
Danach kann man gelöst abhaken,
Was nun erfolgreich ausgeführt
Und sich an Neutaten leicht wagen,
Weil man so die Entlastung spürt.
©Hans Hartmut Karg
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Schon werden Frauen zu Pferde sichtbar
Schon werden Frauen zu Pferde sichtbar
Schon werden Frauen zu Pferde sichtbar,
Am Hohlweg zum Berg begegnen sie sich
Und grüßen sich täglich so wunderbar,
Laut schnattert im Gatter ein Gänserich.
Noch kennt Idylle dieses herrliche Land,
Wie lange noch, lässt sich nicht sagen.
Natur ist doch unser größtes Pfand,
Um Lebenshoffnungen mitzutragen.
Gesundheit finden wir jederzeit dort,
Weil die Luft rein und rauchfrei
Wir wandern auch an den schönen Ort,
Wo Frühling und Sonnenschein sei.
So sehen wir den Reiterinnen nach,
Die so frei über dieses Land traben,
Vergessen mit ihnen alle Ungemach,
Weil wir mit ihnen Freiheit haben.
Wie könnten wir es denn anders wagen,
Bestehende Drohungen zu überwinden
Und im Jahr manchen Zeitwinter ertragen,
Ließen sich nicht Blicke zu Reiterinnen finden?
©Hans Hartmut Karg
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Medienkritik
Medienkritik
Immer wieder Spektakuläres berichten
Mit aufgeblasenen, sich gleichenden Geschichten,
Die zwar zu jeder Zeit tausendfach analysiert –
Doch es werden keine Lösungen herbeigeführt.
So knödelt man den braven Bürger zu,
Was ihn hinknabbern lässt in große Ruh'
Oder auch ängstigt, ohne etwas zu bewegen,
Weil nur der Bildbericht ein allerletzter Segen.
Leider verholzen dadurch Medienstränge
Und treiben Bürger in jene Gedankenenge,
Aus der übersättigt keine neuen Gedanken
Mehr aufscheinen, wenn Medienstars zanken.
Gern sähe ich den früheren Medienstolz,
Der mehr war, als klein gehäckseltes Holz:
Man nahm sehr wichtige Forschungsberichte
Und suchte nach Lösungen in neuem Lichte.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Immer wieder Spektakuläres berichten
Mit aufgeblasenen, sich gleichenden Geschichten,
Die zwar zu jeder Zeit tausendfach analysiert –
Doch es werden keine Lösungen herbeigeführt.
So knödelt man den braven Bürger zu,
Was ihn hinknabbern lässt in große Ruh'
Oder auch ängstigt, ohne etwas zu bewegen,
Weil nur der Bildbericht ein allerletzter Segen.
Leider verholzen dadurch Medienstränge
Und treiben Bürger in jene Gedankenenge,
Aus der übersättigt keine neuen Gedanken
Mehr aufscheinen, wenn Medienstars zanken.
Gern sähe ich den früheren Medienstolz,
Der mehr war, als klein gehäckseltes Holz:
Man nahm sehr wichtige Forschungsberichte
Und suchte nach Lösungen in neuem Lichte.
©Hans Hartmut Karg
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Du kluge Liebenswürdigkeit
Du kluge Liebenswürdigkeit
Dir bin ich im Herzen so sehr verbunden,
Weil Du mit mir Sehnsüchte teilst
Und mit mir verlebst meine späten Stunden,
Indem Du plaudernd und gern bei mir weilst.
Natürlich weiß ich: Es wäre Dir recht,
Wenn uns manchmal weniger Langeweile blühte,
Ich immer Deinen Wünschen gerecht,
Mit denen sich unsere Zweisamkeit mühte.
Alles hat seine Zeit und treibt mich schon,
Wenn ich immerzu Erwartungen spüre.
Manches Mal nervt mich Dein strenger Ton,
Doch ich merke: Du bist keine Walküre!
Immer schon weißt Du, ich bin kein Fatalist,
Kann aber aus meiner Haut nicht fahren.
Im Leben bin ich lieber anständiger Optimist,
Will der Dinge halt länger harren.
©Hans Hartmut Karg
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Unsere frühere Jugend
Unsere frühere Jugend
Ach, unsere Jugend war noch verzeihbereit,
Es ging ihr um Spaß und weniger Streit,
Und wenn jemand mal beleidigt war,
Strich man ihm einfach sanft übers Haar.
Antwortend gab es die verzeihenden Blicke,
Wo man versöhnlich Stühle herrücke.
Mit dem Alter beißt man sich zunehmender fest,
Weil man oft nichts Versöhnliches heranlässt,
Denn was sich tief als Kränkung hat eingegraben,
Dessen Macht kann man sich nicht mehr versagen
Und vergisst dabei die Lebensfreude der eigenen Jugend,
Als Versöhnung noch gedieh noch beständige Tugend.
Unsere frühere Jugend war freiheitsliebend,
Versöhnlich, doch immer auch wahrheitsliebend,
Ließ sich von niemandem manipulieren
Und auch nicht von den Medien verführen,
Während sich heutige Jugend, oft hoch bequemend
Lebenszeit rauben läßt – oftmals beschämend...
©Hans Hartmut Karg
2023
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Wir haben es in der Hand
Wir haben es in der Hand
Da gibt es nun doch Zeitgenossen,
Die uns immerzu weismachen wollen:
Alles Schicksal ist global leidbegossen,
Dem müssen wir Aufmerksamkeit zollen.
Leider haben sie immer schon übersehen:
Auch Geistvereinnahmung kennt Übergriffigkeit!
Da muss niemand die Menschenwürde verstehen,
So berauben sie sich der Verstehensfreiheit.
Gesunder Menschenverstand als Korrektiv
Bewahrt uns vor Sozialneiderpressung,
Nimmt kritisch sich alles vor, was nur naiv
Keiner Gesellschaft bringt ehrbare Genesung.
Wir haben es in der Hand
Überzogene Umverteilung zu stoppen,
Wenn wir mit klarsichtigem Verstand
Begehrlichkeiten sehen, die uns nur foppen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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