Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Moderator: Phönix
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Ein Junge wird zum Mann
Ein Junge wird zum Mann
Wer viele Tore schießen kann,
Der wächst langsam heran zum Mann
Und wird von Mannschaften geehrt,
Weil er fair bleibt, sich nicht beschwert.
Und doch steht er gern kämpferisch,
Weiß um Ehrungen und Gabentisch,
Der für ihn jetzt reichlich gedeckt,
Weil Tore schießt – wer nicht aneckt.
Auch in der Schule mag man ihn,
Denn er hat Gutes nur im Sinn,
Hilft allen, denen er helfen kann,
Dann ist für ihn der Tag getan.
Zu Großeltern, Geschwistern ist er gut,
Bleibt freundlich und ohne Hochmut
Erkundigt er sich nach Krankheiten,
Tröstet sie, mag sie gern leiden.
In Mathe ist er Klassenbester,
Die Interessen reifen fester,
Mädchen will er Gesellschaft leisten,
Muss sich nicht aufspielen, sich erdreisten.
Sehr fein frisiert mit schwarzen Haaren
Feiert er hin zu achtzehn Jahren,
Ist glücklich, offen seiner Zeit,
Zu manchem Streich ja auch bereit.
Wir wünschen unserem jungen Mann,
Der für uns Gutes hat getan,
Dass er vom Wege nicht abweicht,
Damit er sein Ziel gut erreicht.
©Hans Hartmut Karg
2023
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In jedem Kommen liegt ein Gehen
In jedem Kommen liegt ein Gehen
Sie kamen den schmalen Waldpfad herab,
So schlank, so rank und weiß gewandet,
Wo freudig ich meine Augen hab'
Und wir schon vormittags gestrandet.
Ja, sie sind es, die großen Drei,
Das Treffen haben wir vereinbart,
Damit wieder einmal Näherung sei,
Welche durch Ferne ausgespart.
Durch die Umarmung und die Nähe
Wächst sofort, was einst ungetrennt,
Womit Liebe den Tag bestehe,
Weil man sich zu Kindern bekennt.
Die Stunden fliegen weg im Nu,
Wenn plaudernd wir am Ufer stehen,
Mit Herzen freudig, voll Unruh
Gleich hin erneut zum Abschied gehen.
Dann ist auch alles schon vorbei,
Man winkt den Autos hinterher,
Denkt sich erinnernd allerlei,
Bleibt einsam da, so herzensschwer.
In jedem Kommen liegt ein Gehen,
Schon lange vorher festgeschrieben.
Nur der wird dies tapfer bestehen,
Der loslässt, wo er alt geblieben.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Bildheimat
Bildheimat
Das erste Bild ward mir vertraut,
Das zweite schien mir lange fremd,
Wo sich die Wagenschlange staut'
Und der Verkehr dort ungehemmt.
Italien, Italien! Ach, Urlaubstage –
Mir anfangs fern, doch unvergessen!
Stets keimt mir auf die ew'ge Frage:
Sind wir alle zugvogelversessen?
Da nehm' ich Alben und Bilder her,
Spür' diese Welt voll Leichtigkeit
Mit Sonne, Milde, Mittelmeer,
Entspannt in vollkommener Freiheit.
Jung waren wir ja reichlich noch
Mit kleinem Auto, verliebt, im Stau
Und krochen hoch zum Passe doch:
Der Himmel war sonnig und blau!
Italien bleibt mir seelenmittig
Als Bildheimat stets anvertraut,
Als hätt' das Schicksal uns gar gütig
Dort unten uns ein Haus gebaut...
©Hans Hartmut Karg
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Karneval in Venezia
Karneval in Venezia
Da stehen sie schauend, die Massen
An Menschen, welche die Kanäle säumen,
Farben und Formen ins helle Taglicht entlassen,
Masken stehen in allen Gässchen und Räumen,
Zeigen sich, ganz frei und ohne Bedenken,
Wollen der Welt ihre Schönheit schenken.
Alles ist so ruhig und doch ausgelassen,
Man geht zum Abendglitzern, ins Träumen
Gegen Verfall, die Endlichkeit, das Rasen
Voll edler Maskerade in Möglichkeitsräumen,
Wenn wir zu ihnen die Besucherblicke senden
Und sie sich huldvoll uns Fremden zuwenden.
In teuren Kostümen rauschen sie durch enge Gassen,
Um im Karneval keine Wunschwelten zu versäumen,
Wo sich irgendwo immer schon Sehnsüchte befassen
Mit Händen, mit Lippen, weil das ständige Ausräumen
Letzten Zauderns sich aufbäumt gegen das Lustdenken,
Weil die Liebe doch, verborgen, die Schritte wird lenken...
©Hans Hartmut Karg
2023
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Lebenszeit retten!
Lebenszeit retten!
Medien sind schon eine wunderbare Möglichkeit
Uns ständig zu unterhalten, in Präsenz weltweit,
Um die Wissensflut heranzuholen jederzeit:
Sie sorgen sogar für unsere tägliche Heiterkeit.
Ganz bequem kommen wir an Informationen
Für Verwaltungsarbeiten mit den vielen Mails.
Die helfen uns ordentlich, dass wir nicht fronen,
Leider gibt es auch Netzhass, Fake News und Fails.
Immer mehr lockt man mit Spielen und Programmen,
Auch mit den Social Medias und der Masse an Apps,
Dass sich Bedürfnisse in unsere Neugierde rammen,
Dadurch wird so manches Gemüt schief und scheps.
Verschwenden wir damit nicht kostbare Zeit,
Wenn man uns ständigen Präsenzzwang suggeriert
Und vorgibt, dies sei ein Höchstmaß an Freiheit,
Weil wir lebenslang so gerne medienverführt?
Das Smartphone weglegen ist mir wahre Freiheit,
Alle Klingeltöne und Nachrichtensender ausschalten,
Wieder ganz für die tagtägliche Schöpfung bereit –
Damit kann ich meine Lebenskostbarkeiten erhalten.
©Hans Hartmut Karg
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Habenwollen, nicht Seinkönnen
Habenwollen, nicht Seinkönnen
Sie stürmten ins Schlafzimmer der Verstorbenen,
Irgendwo mussten doch noch Geldscheine sein!
Gierig suchten nun überall die Verdorbenen,
Schauten in Schränke und Kästen hinein.
Würdelos führte ihr Habenwollen
Sie vom Schlafzimmer in die Küche.
Ihrer Habgier mussten Tribut sie zollen
Selbst da, wo abgestandene Gerüche...
Als sie nichts weiter fanden bei der toten Armen,
Verließen sie eifernd miteinander das leere Haus.
Aus ihren Augen blitzten Enttäuschung, kein Erbarmen,
Die Gedankenverschwörung ließ sie nicht mehr aus.
Wer könnte sich zuvor schon bereichert haben?
An wen hat sie gar ihren Schmuck verschenkt?
Wo liegen Scheine, werthaltige Gaben,
Auf die lebendiges Begehren gelenkt?
Vom Tage an konnten sie nicht mehr frei sein,
Beschäftigt nur noch mit den Spekulationen:
Habenwollen muss sich immerzu belohnen,
Selbst wenn die Seele damit nicht sündenrein.
Doch wo nichts ist, da gibt es auch nichts,
Mit warmen Händen hatte sie alles verschenkt.
Alle Güte entschwindet deshalb angesichts
Einer Erbgier, die nicht mehr der Toten gedenkt.
©Hans Hartmut Karg
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Lust auf Fasching?
Lust auf Fasching?
Erfahrene höhnen schon, wie das mal war,
Als sie noch ganz jung und es Jahr für Jahr
Heftig gefeiert wurde und viel getrunken,
Manche sogar unter den Tisch gesunken.
Heute dichtet man seltener in der Bütt,
Das Geleiere geht langsam verschütt,
Denn die älteren Seelen sind halt froh,
Wenn Humor wieder kommt zu Niveau.
Es plätschert der Abend mit Tuschen hin
Mit Tanzmariechen und ganz viel Eigensinn:
Humor ist halt, wenn man trotzdem lacht,
Gute Miene zum seichten Spiele macht.
So lebt denn fort in wechselndem Ton
Ein Abend mit fesch kostümierter Tradition:
Man lacht, trinkt, schunkelt bis zur Mitternacht:
Wieder einmal ist Fasching über die Bühne gebracht.
Vielleicht legen Kriege sich doch aufs Gemüt,
Wenn Furcht die Freude in den Keller zieht
Und Ängste das herrliche Witzeln erschlagen,
Weil wir uns nur schwer in den Frohsinn wagen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Erfahrene höhnen schon, wie das mal war,
Als sie noch ganz jung und es Jahr für Jahr
Heftig gefeiert wurde und viel getrunken,
Manche sogar unter den Tisch gesunken.
Heute dichtet man seltener in der Bütt,
Das Geleiere geht langsam verschütt,
Denn die älteren Seelen sind halt froh,
Wenn Humor wieder kommt zu Niveau.
Es plätschert der Abend mit Tuschen hin
Mit Tanzmariechen und ganz viel Eigensinn:
Humor ist halt, wenn man trotzdem lacht,
Gute Miene zum seichten Spiele macht.
So lebt denn fort in wechselndem Ton
Ein Abend mit fesch kostümierter Tradition:
Man lacht, trinkt, schunkelt bis zur Mitternacht:
Wieder einmal ist Fasching über die Bühne gebracht.
Vielleicht legen Kriege sich doch aufs Gemüt,
Wenn Furcht die Freude in den Keller zieht
Und Ängste das herrliche Witzeln erschlagen,
Weil wir uns nur schwer in den Frohsinn wagen.
©Hans Hartmut Karg
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Am Gartenzaun
Am Gartenzaun
Mit Oma läuft am Gartenzaun
Ein kleines Kind, man sieht es kaum:
Brombeeren reif, hängen herüber,
Oma geht weiter, denn sie lässt es lieber...
Das Kindchen sieht die reifen Beeren,
Dagegen kann es sich nicht wehren
Und bis die Oma sich's versieht,
Passiert, was immer dann geschieht.
Anstatt Beeren vorsichtig zu pflücken
Beginnt das Kind sie fest zu drücken,
Leckt sich fein ab die schwarze Hand,
Greift zu, wo es mehr Früchte fand.
Schimpfend reißt Oma es dort weg,
Läuft mit ihm fort zum Gegenweg,
Sucht das Schwarzgesicht zu säubern
Und schimpft auf das Beerenräubern.
Hätte dem Kindchen sie gezeigt,
Wie man pflückt, sich zu Beeren neigt,
Wär' ihr viel Unbill erspart geblieben:
Erklären lehrt Vernunft zu lieben!
©Hans Hartmut Karg
2023
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Skispringen in Innsbruck
Skispringen in Innsbruck
Da gibt es doch die herrliche Schanze
In Innsbruck, wo Skispringer fliegen.
Mancher geht dabei aufs Ganze,
Will ideal im Aufwind liegen.
Er fliegt dort gar zum Friedhof hin,
Vergisst so nicht die Endlichkeit
Und sieht wohl einen höheren Sinn,
Wenn er hinfliegt, so hoch, so weit.
Er sieht, wohin sein Leben geht,
Wo alle wir hinschweben müssen.
Selbst wem die Siegerflagge weht –
Ein Ende mag ihn auch schon grüßen.
Das Leben steht in Konkurrenz,
Nur Tote dürfen unten ruh'n.
Skifliegen bleibt die Lust zum Lenz,
Hat mit viel Siegwillen zu tun.
Was ist nun Sieg und was ist Leben?
Ist da nicht Flucht aus Endlichkeit?
Der Springer mag zwar selig schweben,
Doch bleibt er Sklave seiner Zeit.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Der Controller ist der Häuptling der Zeit!
Der Controller ist der Häuptling der Zeit!
Sytemberater und Coaches in den Unternehmen
Sollen dabei helfen, dass dort erfolgreicher klappt,
Was an Arbeit anfällt und besser werden könne.
Nirgendwo sollten sich die Mitarbeiter bequemen,
Dass man an Normen vorbei manche Arbeit kappt,
Die Crew sich an eigene Ruhezonen gewöhne.
Der Controller ist der Häuptling der Zeit!
Dieser kommt, der CEO, der will es ja so:
Wo nur einer arbeitet, einer arbeitet zu
Und einer das alles überwacht, was Arbeit,
Da ist der CEO auf Hilfe von außen froh:
Er und sein Firmengewissen haben so Ruh'!
Immer mehr beobachten wir heute,
Wie langjährig bewährte Teams Beute sind,
Wenn man von außen kommt, um zu intervenieren.
So mancher Controller ist ja auch Teil jener Leute,
Die den Sturm bringen, nicht den Götterwind,
Vielleicht sogar Schaden herbeiführen.
Was denkt sich ein CEO denn dabei,
Wenn er ständig auf Kontrolleure setzt?
Hat er gar mangelnde Leistung in Verdacht?
Bringen solche Kontrollen das, was unfrei
Die guten Mitarbeiter beckmesserisch verletzt,
Den Motivationsanspruch mürbe macht?
„Never change an winnig team“ –
Das haben wir doch einstmals gelernt,
Als wir studiert, was Gruppendynamik.
Ist es denn dann nicht wirklich schlimm,
Wenn man kritisiert, was eigentlich besternt,
In kollegialem Umfeld das Arbeitsgeschick?
Besser wäre es, Motivation aufzubauen
Und nicht als Deus ex machina einzudringen,
Als müsste man dort Nichtschäden beheben.
Fleißig sind tagtäglich Männer und Frauen,
Die ihr großes Können in die Arbeit einbringen,
Kollegial miteinander in ihrer Firma leben.
Natürlich sieht man auch in jeder Crew,
Dass es mitunter Arbeitsunwilligere gibt
Und mancher die Arbeit für Zwei erledigt.
Aber kein Betrieb braucht den Bundschuh,
Der rebelliert, weil man alles kritisch sieht –
Und dies auch noch ein Controller bestätigt!
Kein Arbeiter will, dass man ihn vorführt,
Will, dass man über ihn Negativurteile fällt:
Er will, dass man seine Arbeit ehrend beachtet,
Weil er langjährig in diesem Unternehmen spürt,
Dass man dort Freiräume für ihn offenhält
Und sein Können mit Wohlwollen betrachtet.
Was ist nun überflüssig, was ist notwendig?
Ist es der Controller oder der Arbeitende,
Ist es die Systemanalyse oder ist es die Arbeit?
Da frage ich mich doch weiterhin beständig,
Wann endlich hat das bloße Kontrollieren ein Ende,
Wo ist die Leitung zu humanerer Motivation bereit?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Sytemberater und Coaches in den Unternehmen
Sollen dabei helfen, dass dort erfolgreicher klappt,
Was an Arbeit anfällt und besser werden könne.
Nirgendwo sollten sich die Mitarbeiter bequemen,
Dass man an Normen vorbei manche Arbeit kappt,
Die Crew sich an eigene Ruhezonen gewöhne.
Der Controller ist der Häuptling der Zeit!
Dieser kommt, der CEO, der will es ja so:
Wo nur einer arbeitet, einer arbeitet zu
Und einer das alles überwacht, was Arbeit,
Da ist der CEO auf Hilfe von außen froh:
Er und sein Firmengewissen haben so Ruh'!
Immer mehr beobachten wir heute,
Wie langjährig bewährte Teams Beute sind,
Wenn man von außen kommt, um zu intervenieren.
So mancher Controller ist ja auch Teil jener Leute,
Die den Sturm bringen, nicht den Götterwind,
Vielleicht sogar Schaden herbeiführen.
Was denkt sich ein CEO denn dabei,
Wenn er ständig auf Kontrolleure setzt?
Hat er gar mangelnde Leistung in Verdacht?
Bringen solche Kontrollen das, was unfrei
Die guten Mitarbeiter beckmesserisch verletzt,
Den Motivationsanspruch mürbe macht?
„Never change an winnig team“ –
Das haben wir doch einstmals gelernt,
Als wir studiert, was Gruppendynamik.
Ist es denn dann nicht wirklich schlimm,
Wenn man kritisiert, was eigentlich besternt,
In kollegialem Umfeld das Arbeitsgeschick?
Besser wäre es, Motivation aufzubauen
Und nicht als Deus ex machina einzudringen,
Als müsste man dort Nichtschäden beheben.
Fleißig sind tagtäglich Männer und Frauen,
Die ihr großes Können in die Arbeit einbringen,
Kollegial miteinander in ihrer Firma leben.
Natürlich sieht man auch in jeder Crew,
Dass es mitunter Arbeitsunwilligere gibt
Und mancher die Arbeit für Zwei erledigt.
Aber kein Betrieb braucht den Bundschuh,
Der rebelliert, weil man alles kritisch sieht –
Und dies auch noch ein Controller bestätigt!
Kein Arbeiter will, dass man ihn vorführt,
Will, dass man über ihn Negativurteile fällt:
Er will, dass man seine Arbeit ehrend beachtet,
Weil er langjährig in diesem Unternehmen spürt,
Dass man dort Freiräume für ihn offenhält
Und sein Können mit Wohlwollen betrachtet.
Was ist nun überflüssig, was ist notwendig?
Ist es der Controller oder der Arbeitende,
Ist es die Systemanalyse oder ist es die Arbeit?
Da frage ich mich doch weiterhin beständig,
Wann endlich hat das bloße Kontrollieren ein Ende,
Wo ist die Leitung zu humanerer Motivation bereit?
©Hans Hartmut Karg
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- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Im Köcher stecken viele Pfeile
Im Köcher stecken viele Pfeile
Im Köcher stecken viele Pfeile
Und das schon eine ganze Weile.
Man weiß niemals, wann sie gezogen,
Gar aufgelegt auf Gottes Bogen.
Das Leben, es bleibt ungewiss,
Mancher spürt des Schicksals Biss
Den er nicht wollte, muss ihn tragen
Und darf im Leben nicht verzagen.
Wenn uns einst droht ein Zeitenriss,
Weil uns das Leben dann verließ,
Haben den Atem wir erdnah getragen
An vielen gefälligen Lebenstagen.
Die sind dann ohne Wiederkehr:
Ein Ende, das uns ankommt schwer,
Weil wir uns hienieden gerne holten,
Was wir da auch verwirklichen wollten.
Freunde, schaut mir nicht aufs Ende,
Von daher gibt es keine Wende.
Weshalb darauf herumgetreten?
Die Sterblichkeit kann doch nur beten!
Gestalten wir lieber diese Tage,
Das Ende sei uns niemals Plage,
Weil unser Geist noch realistisch
Und das Gemüt nicht fatalistisch.
©Hans Hartmut Karg
2023
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- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Die Unfähigkeit zu lieben
Die Unfähigkeit zu lieben
Die Unfähigkeit beginnt mit der Illusion,
Dein Lebenspartner wäre Dein Besitz,
Man hebe ihn nur auf einen Liebesthron,
Doch damit beginnt ein schlechter Witz,
Denn es schwindet das Geheimnisvolle.
Man mag sich ja jederzeit viel erlauben,
Kommt man dann noch an Wahres, ans Tolle?
Der Partner spürt es: Da ist kein Glauben!
Besitzdenken schafft nie Gefühlsgleichheit,
Schaltet das treusorgende Besondere aus,
Nimmt sich die Chance zur Seelenfreiheit,
Zermürbt mit Eifersucht den Liebesstrauß.
Nur auf Augenhöhe geht die Liebe mit,
Wenn nicht überall alles auch kontrolliert,
Man weiß: Freies Atmen ist jener Schritt,
Mit dem Lebensglück sich lässt höherführen.
Personen mag man zwar eifernd erobern,
Doch eingesperrt will kein liebes Kind sein.
Egal, wo Du liebst, im Haus, auf Schobern,
Nur das Freilassen kann Dein Himmel sein.
©Hans Hartmut Karg
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- Geschlecht: männlich
Pasta, fleischlos
Pasta, fleischlos
Man glaubt nicht, wie gut Pasta schmeckt,
Wonach man gern die Zunge leckt,
Wenn jederzeit man gut beraten:
Geschnitten werden reife Tomaten,
Angereichert mit Blattpetersilie,
Lila Zehen von der Knoblauchlilie,
Grünem Olivenöl, Chili, Parmigiano
Ganz ohne Wurst und Fleisch – diamo!
Nudeln ohne Eier aus Hartweizengrieß,
Die man so gern al dente kochen ließ:
Sie geben uns alles, was Italien gelehrt,
Was Gaumen, Magen und Darm beehrt.
Da musste kein Tierchen sein Leben lassen,
Keiner durfte ans Herz der Schöpfung fassen.
So bleiben wir freundliche Gesellungsplaner,
Denn mit uns isst auch so mancher Veganer...
©Hans Hartmut Karg
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- Geschlecht: männlich
Begegnungsentzug
Begegnungsentzug
Sie meinen, mit ihrem Liebesentzug,
Bei dem sie alle Kontakte abbrechen,
Wären sie viel freier und damit am Zug,
Müssen nie wieder mit Peinigern sprechen.
Das ist halt die krampfhafte, alte Mär',
Dass sich Lebenslügen so auflösen lassen.
Doch irren die Abbrecher damit schwer,
Denn Böswille treibt sie weiter ins Hassen.
Menschen, die Familie nicht als Wert empfinden,
Fegen mit Minderwertigkeit das Naturwüchsige weg.
Ihre selbst zugefügten Wunden können nicht schwinden,
Denn Seelenkrankheiten bleiben dauernder Lebensbeleg.
Der Komplex zeigt nur, dass er sich mit Liebesentzug
Für entgangene Liebe immerzu rächen will.
Doch dahinter steckt eben auch Selbstbetrug:
Ein Knüppel der Kindheit ist mehr als ein Spiel...
Schuld tragen daran immer nur die andern,
Minderwertigkeit fasst nie an die eigene Nase.
Deshalb muss sie in die Frühzeit wandern,
Vegetiert lebenslang in ihrer persönlichen Blase.
Komplexbeladene meinen, wenn sie sich entziehen
Hätten sie für sich daraufhin ein besseres Leben.
Da jedoch im Gemüt weiterhin Schwaden ziehen,
Wird keine Trennung zur Befreiung anheben.
Kranke Seelen können keine Nähe feiern,
Virilieren, dilettieren an der Oberfläche,
Müssen immerzu ihr eigenes Mantra leiern
Von leidvoller Kindheit, mit der man halt breche...
©Hans Hartmut Karg
2023
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- Geschlecht: männlich
Regionale Küche
Regionale Küche
Was soll, was kann man denn noch essen,
Wenn es überall dieselben Speisen gibt?
Das Tafeln war früher ein Unikat gewesen,
Weil man regional das Einmalige liebt'.
Wird überall Gleiches angeboten,
Schwindet unsere Genussdiversität:
Besonderes wird zu Bedrohtem,
Das schließlich ins Vergessen geht.
Deshalb sollten wir wählerisch speisen
Und was die Region bewährt vorhält,
Nicht immerzu neue Exotica bereisen,
Nur dann bleibt vielfältig unsere Welt.
Man isst und trinkt in der Region,
Was traditionell sie erzeugen kann.
Das Nahe ist frisch und gibt uns schon
Mehr, als den Hauch von Fernwehwahn.
Essen und trinken wir doch hier,
Was die Erzeuger uns gern anbieten,
Kaufen transportnahen Wein, auch Bier,
Weit Hergeholtes müssen wir uns so verbieten.
©Hans Hartmut Karg
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- Geschlecht: männlich
Do kaaschd abr nix macha
Do kaaschd abr nix macha
Hoschd a Läba lang schwäar g'schaffd
Ond hoschd Dei Kendr groaßzoga,
Diar nix gönnd ond emmr nuar g'raffd,
Abr bischd guad blieba - ond nedd g'loga.
Doch iazd, wo alles wonderbar isch,
Do muaß Dei Froole fria stärba.
Iazd hoggsch alloi am läara Disch,
Kaasch koi Gligg nemme ärba.
Dei Kendr gangad iare oigene Wäg',
Du mergsch, Dei Froo fähld diar säar.
Alloi muaschd iazd em Beddle läge
Und jeden Dag wird die Herzle schwäar.
Do kaaschd abr nix macha,
Des Läba godd hald emm'r weidr.
Iazd gibds wene fiar di zom lacha
Ond Nochsenna machd o nedd heidr...
©Hans Hartmut Karg
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Märchenwunsch
Märchenwunsch
Ein jeder wünscht sich dieses Märchen:
Im Leben voller Glück zu sein,
Dass nimmer ihm gekrümmt ein Härchen
Und dass er niemals ganz allein.
Er will mit Liebe selig werden,
An seiner Seite Menschen haben,
Mit denen fröhlich, ohne Beschwerden
Er fliehen darf Ängsten und Raben.
Und doch bleiben die Wünsche Träume,
Selbst wenn präsent sie und sehr stark.
Denn oftmals gibt es nicht die Räume,
Kein Lebenslauf bleibt je autark.
Im Wechsel zeigt die Wirklichkeit,
Dass sie stets da uns sehr präsent,
Wo unerfüllt die Wünschbarkeit
Und nicht ankommt, was Liebe kennt.
Es gibt ein Auf, es gibt ein Ab,
Glück ist nicht von ersehnter Dauer.
Brich' über Menschen keinen Stab –
Die Sonne folgt dem Regenschauer.
©Hans Hartmut Karg
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Faschingsnöte
Faschingsnöte
So rot, so jung die lachenden Gesichter,
Da dreht heftig schon das Altauge auf,
Denn dort, im Glanze der vielen Lichter,
Nimmt sich die Lust ihren eigenen Lauf...
Ein wenig auf schöne Busen zu gucken,
Den Blick hin ins lachende Treffen zu schicken,
Nebenher beim Trinken gar kräftig schlucken
Und möglichst eng zusammenrücken...
Doch rühr' ja nicht an die fremde Frucht,
Kein Wagnis sollte Dein Tanzen eingehen,
Denn wer Reize in Verbotenem sucht,
Der könnte bald am Pranger stehen...
Also lieber immerzu nur das gewagt,
Was harmlos bleibt als ein Augenflirt,
Was man als Bild anerkannt, ungefragt
Mit Freunden teilen kann, was gebührt...
Die Lust mag leidenschatlich zum Äußersten gehen,
Doch Grenzen muss man im Auge behalten,
Um am nächsten Tag noch in den Spiegel zu sehen:
Man hat sich ja an Konventionen gehalten...
©Hans Hartmut Karg
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Aschermittwoch
Aschermittwoch
Fasching vorbei, war denn da was?
Erinnerungen purzeln in halbleere Teller.
Man hebt auch nicht mehr gern das Glas,
Am Morgen wird es dann merklich heller.
Jetzt wieder alle Sünden unbedingt loswerden,
Selbst wenn man nicht mehr Kirchgänger ist,
Weil sie doch längst alle Säle auskehrten
Und Du noch weißt, wer Du wirklich bist.
War da nicht vorgestern ein Techtelmechtel,
Mit dieser viel zu jungen Blondine?
Hattest Du vielleicht vergessen das Schächtel
Mit nötigem Schutz – auch für Deine Sabine?
Zurück der Schritt in die Welt der Realität,
Tränenreicher Abschied vom Lustprinzip,
Jetzt abnehmen, dass der Bauch nicht zu spät
Als Leib nicht mehr geht in nächstjährige Bütt!
Ja, die Asche hilft so manch altem Haupt
Gesetzt nun wieder die Allüren abzulegen,
Wenn man meint, dass alles, was unerlaubt
Kann sich nun aus dem Gewissen wegfegen.
Also dann doch wieder zu Mutti zurück
Und vergessen, was an Drang und Lust,
Denn das Bewährte bleibt trautes Glück,
Der Torheit Narrenkappe ist nichts als Frust.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Freiheit spüren
Freiheit spüren
Längst leb' ich in der Freiheitswelt,
Hab' alles hinter mir gelassen,
Was früher gegen mich gestellt,
Denn ich will Mut zum Leben fassen.
Jetzt endlich kann ich wieder fühlen,
Wie Stadtluft mich täglich befreit,
Mich führt zum Kosmos mit Gefühlen,
Die zeigen, wo man lebensbereit.
Das Graue, Bau des Regionalen
Konnte ich nach und nach abstreifen,
Wo hell erleuchtete Palasthallen
Mir zeigen: Hier kann ich noch reifen.
Nun leb' ich in der anderen Welt
Und habe auch das längst verlassen,
Was mir das Glück zur Welt verstellt,
Denn Geist kann Mut zum Leben fassen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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