Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Macht
Macht
©Hans Hartmut Karg
2014
Versuchung ist Virus der Macht,
Weil Macht volle Herrschaft bedeutet.
Doch treibt sie auch in dunkle Nacht,
Mit der Elend die Not eingeläutet.
Ganz ohne Macht ist alles nichts,
Doch nur Macht korrumpiert.
Macht ist allein kein Gotteslicht,
Das Dich zum Liebesdienst führt.
Wer Macht ausübt, Macht kultiviert,
Wird selten Lebenslüste erfahren,
Weil ihn der Ehrgeiz animiert,
Gelebt von Cäsaren und Zaren.
Wo Macht Freifrieden garantiert,
Ist sie auch gegen Diktatur,
Schöpferisches sie avisiert
Und mehr ist, als Makulatur.
Macht, ja, wenn sie mich liebend trägt,
Macht, nein, wenn sie nur herrscht,
Sorgen verwirft und nur wegfegt,
Als wäre sie teuflisch beherrscht.
Nein, Macht muss kontrolliert gelingen,
Stets überprüft – und auch verboten!
Denn nur wo freie Vögel singen,
Erwarten sie auch Frühlingsboten.
*
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Bei den Untoten
Bei den Untoten
©Hans Hartmut Karg
2014
Nicht wirklich tot sind die Alten,
die in den Großstädten warten,
vergessen, ohne Gespräche.
Sie verlieren langsam ihre Seelen.
Leben und lieben sie noch in Gedanken,
erzählen sich selbst noch Geschichten?
Vegetieren sie in ihren Wohnungen –
ohne Miteinander, ohne Blumen?
Verschwinden die Alten so einfach?
Wer die Gehenden
als Gebender
nicht wirklich vergisst –
gibt es solche
Mitmenschen?
Wen tragen sie mit?
Unsere Ahnen wollen,
dass wir sie nicht vergessen.
Die Erde nährt uns,
der Himmel bestirnt uns.
In unseren Herzen
lebt die Erinnerung
und das Sittengesetz.
Sind die Toten nicht Teil
unserer Verehrung?
Die Alten
werden zu Untoten:
Ängstigen sie
uns
nicht?
*
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Umweltrettung
Umweltrettung
©Hans Hartmut Karg
2014
Wer alles halten will mit Geld,
Hat der denn keine Skrupel nicht,
Fördert er nicht die falsche Welt
Und ist vielleicht ein Bösewicht?
Ach, falsche Welt, dir trau´ ich nicht,
Selbst wo Du Dich helfend verbirgst,
Denn Du, allschönes Angesicht,
Hast nichts, womit Du ´was bewirkst.
Doch gibt es längst Alternativen
Und feinehrliche Vorbilder,
Die gegen die so Grundnaiven
Die Welt gestalten gerne milder.
Der eine trinkt Warmwasser
Und freut sich seines Lebens,
Der andere bleibt Hasser:
Das Gute kämpft vergebens.
Man schwört auf Vitamine –
Und trinkt doch Zwetschgenwasser,
Nimmt Propolis der Biene
Und pfeift auf das Warmwasser.
Dann gibt es die Veganer,
Die Leben retten.wollen,
Gesundheitsindianer,
Bei denen Veggies landen sollen.
Ja, das Gewissen ruft
Den, der es hören will.
Doch manchem üblen Schuft
Ist das alles zu viel.
Schöpfungsbewahrung, sie ist in,
Nachhaltigkeit ein hohes Ziel.
Das hat schon einen guten Sinn:
Rettet Zukunft – gutes Gefühl!
Denn Wasser, Erde, Luft
Sind halt doch sehr begrenzt.
Wir brauchen Blütenduft
Und alles, was da lenzt!
Das ist modern und sehr bekannt,
Doch wird Verschwendung auch belohnt!
So schieben Abgase ins Land,
Wo Krebs bereits in Fülle thront.
Da muss jeder sich selbst anstrengen,
Wer noch auf Rettung ist erpicht:
Schränkt ein die vielen Konsummengen –
Und das bedeutet halt Verzicht!
*
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Energiewende
Energiewende
©Hans Hartmut Karg
2014
Wir brauchen endlich Energien,
Die nicht fossil und auch nicht endlich
Motoren und Maschinen ziehen
Und nicht provinzig-unzugänglich.
Die Sonne ist die eine Lösung,
Die Windkraft kommt dann noch dazu,
Doch das ist noch keine Genesung,
Da hat die Umwelt keine Ruh.
Wir brauchen deshalb Biokräfte –
Denn das Fossile bleibt begrenzt –,
Die stoffwechselnd durch ihre Säfte
Vertreiben das Energiegespenst.
Wir müssen Organismen nutzen,
Die bei Gebrauch uns Power geben,
Entsorgbar sind, das Klima putzen
Und nur nach Optimierung streben.
DIE Organismen sucht mir bitte,
Denn uns bleibt nicht mehr sehr viel Zeit,
Sonst wird die schöne Erdenhütte
Zu warm, trocken, sterbensbereit.
*
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So wahr!
So wahr!
©Hans Hartmut Karg
2014
So wahr ist Wahrheit immerdar
Im Kreis von Lebensalten,
Bei denen alles immer wahr –
Zum Generationenspalten?
Ja, Neuland darf kein Altland sein,
Selbst wenn die Liebchen immer jünger,
Weil selbst der Jugend heller Schein
Bleibt nur ein kurzer Dünger.
Das Jungsein bleibt ein Reiz der Jugend,
Kein Altbau kann zum Jungbau schreiten,
Wo ohne Sinn und ohne Tugend
Nur Sättel satte Pferde reiten!
Mag sein, dass solches mal gelingt,
Was man den zweiten Frühling nennt,
Doch wo der auch die Börse schwingt,
Hat er die Erstliebe – verpennt!
*
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Das Recht
Das Recht
©Hans Hartmut Karg
2014
Das Recht ist schon lange
kein positives mehr,
Nobbi hat das schon erkannt!
Denn es füttert die Räte
und das Anwaltsheer,
treibt Tränen in unserem guten Land!
Dabei müsste es doch
den Rechtlosen helfen,
die schutzlos im Leben stehen,
befreien von deren trübem Joch,
wegführen von Todeselfen,
hinführen wo wir schön gehen.
Wollen wir Recht im Humanitätsverständnis,
kein Recht für die Unrechtstaten,
dann müssen wir zu den Ehrlichen reisen,
hinlaufen zu Ehre und Rechtsbekenntnis
und nicht die Gauner zum Gaunern laden –
doch immer Justitia selig preisen!
Wo die Geldbörsenliebe nur Anwälte treibt,
da ist unser Leben verloren,
weil dort keine Freiheit gesichert verweilt.
Wenn nur der Schriftkundige niederschreibt,
was er und die Richter erkoren,
entsteht ein Recht, das sich mäkelig teilt.
Das Recht wird dadurch heute recht hohl,
weil Standardhülsen Worte leiten
und uns zu Trübsal führen.
Dabei ist manchen so gar nicht wohl,
wo Steckenpferde die Hunde reiten
und schließen Justitias Türen.
*
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Morgennebel
Morgennebel
©Hans Hartmut Karg
2014
Die Nacht war wieder bitterkalt
und alle Sterne standen
grell funkelnd hoch am Firmament.
Kein Laut erfüllt´
in dieser Nacht
die Totenstille.
Im Morgennebel lag der erste Reif
auf sichtbar-schrägen Dächern.
Dann schwebten unmerklich
Hochnebelschwaden nieder,
verdeckten alles Helle,
zogen über die klare
Himmelsfläche
wie eine tumbe Decke,
die alles Taglicht scheut.
Bedeckt, vertarnt
ruht alles Leben.
Wie sehne ich mich
nach dem Frühling
und der Sonne!
*
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Der Käufer
Der Käufer
©Hans Hartmut Karg
2014
Zur Zoohandlung kam ein freundlicher Junge
Und fragte dort nach einem Wellensittich.
Der Verkäufer antwortete mit beredter Zunge:
„Ich hab´ einen, der ist besonders schnittig!
Ich verkaufe ihn für viel weniger Geld,
Denn das ist mein einzig Verbliebener.
Der ist wirklich sehr gut aufgestellt,
Er singt, als wär´ er Getriebener.“
Der Junge sagte: „Lass´ ihn mal sehen!“
Da holte der Händler ihn auch schon hervor.
Der Vogel war einbeinig und konnte nicht gehen,
Der Junge kam sich jetzt vor wie ein Tor:
„Den will ich nicht, der hat nur ein Bein,
Einen Krüppel will ich nicht in meinem Stall!“
Kann das denn wirklich die Entscheidung sein,
Dass man gegen eine Behindertenwahl?
Da stellte der Verkäufer sich auf zur Größe,
Auch der Einbeinige wollte sich nicht mehr verschanzen:
„Willst Du denn nicht, dass Deine Seele sich löse,
Willst Du einen zum Singen – oder zum Tanzen?“
Da wurde der Junge einmal kräftig rot,
Denn er fühlte sich redlich ertappt:
„Ich kaufe ihn, will ihn lebendig, nicht tot,
Damit er an meinem Gewissen nicht nagt!“
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Zur Zoohandlung kam ein freundlicher Junge
Und fragte dort nach einem Wellensittich.
Der Verkäufer antwortete mit beredter Zunge:
„Ich hab´ einen, der ist besonders schnittig!
Ich verkaufe ihn für viel weniger Geld,
Denn das ist mein einzig Verbliebener.
Der ist wirklich sehr gut aufgestellt,
Er singt, als wär´ er Getriebener.“
Der Junge sagte: „Lass´ ihn mal sehen!“
Da holte der Händler ihn auch schon hervor.
Der Vogel war einbeinig und konnte nicht gehen,
Der Junge kam sich jetzt vor wie ein Tor:
„Den will ich nicht, der hat nur ein Bein,
Einen Krüppel will ich nicht in meinem Stall!“
Kann das denn wirklich die Entscheidung sein,
Dass man gegen eine Behindertenwahl?
Da stellte der Verkäufer sich auf zur Größe,
Auch der Einbeinige wollte sich nicht mehr verschanzen:
„Willst Du denn nicht, dass Deine Seele sich löse,
Willst Du einen zum Singen – oder zum Tanzen?“
Da wurde der Junge einmal kräftig rot,
Denn er fühlte sich redlich ertappt:
„Ich kaufe ihn, will ihn lebendig, nicht tot,
Damit er an meinem Gewissen nicht nagt!“
*
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Dichterfreiheit
Dichterfreiheit
©Hans Hartmut Karg
2014
Der Dichter verdient ja kaum ein Geld,
Er kann aufstehen, wann er will,
Betrachten nach Gusto die schnöde Welt
Und reimen für sich, laut oder still.
Er lebt öffentlich oder im Elfenbeinturm,
Ist weiblich, sächlich oder männlich,
Lebt im Wolkenkuckucksheim manchen Sturm,
Dem er nachjagt, klug oder auch hinlänglich.
So gestaltet der Dichter sein eigenes Genie,
Ohne Geld, manches Mal auch im Regenmantel.
Für ihn bleibt die Welt unausgegoren, Manie
Und in der Wahrnehmung oft nur Hantel.
Ich liebe die Dichter für ihren Mut,
Aus dem Nichts alles zu gestalten.
Der Dichtermund hat es wirklich gut:
Er braucht kaum Nöte zu verwalten.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Der Dichter verdient ja kaum ein Geld,
Er kann aufstehen, wann er will,
Betrachten nach Gusto die schnöde Welt
Und reimen für sich, laut oder still.
Er lebt öffentlich oder im Elfenbeinturm,
Ist weiblich, sächlich oder männlich,
Lebt im Wolkenkuckucksheim manchen Sturm,
Dem er nachjagt, klug oder auch hinlänglich.
So gestaltet der Dichter sein eigenes Genie,
Ohne Geld, manches Mal auch im Regenmantel.
Für ihn bleibt die Welt unausgegoren, Manie
Und in der Wahrnehmung oft nur Hantel.
Ich liebe die Dichter für ihren Mut,
Aus dem Nichts alles zu gestalten.
Der Dichtermund hat es wirklich gut:
Er braucht kaum Nöte zu verwalten.
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Vanillehörnle
Vanillehörnle
©Hans Hartmut Karg
2014
200 Gramm Mandeln mit kochendem Wasser
Übergießen, die Haut vollständig abziehen,
400 Gramm Butter, 160 Gramm Zucker, 560 Gramm Mehl,
Alles gemahlen verkneten. Gegen Kalorienhasser
Sich ja um Weihnachtsbräuche bemühen!
Eine Stunde muss man den Teig kaltstellen,
Bevor man die Hörnchen ausformen kann.
Diese Zeit hat doch niemand zur Weihnachtszeit!
Bei mittlerer Hitze in den E-Herd stellen,
Damit goldgelb jedes Hörnchen ausreifen kann.
Puderzucker, Vanillezucker innig mischen,
Die Hörnchen in dieser Mischung wenden,
Dann ist das große Werk wirklich vollbracht!
Dann kannst Du selig vom Teller fischen,
Weil Serotoninboten Glück Dir entsenden.
(Das Rezept ist übrigens mehr als 200 Jahre alt
und wurde bereits von meiner Ururgroßmutter
in abgewandelter Form verwendet. Man kann
diese „Weihnachtshörnle“ entweder wie
Schupfnudeln formen und ausbacken – oder
auch in Hufeisenform. Wer sie etwas dunkler
ausbacken möchte, verzichtet bei einem
beschichteten Backblech auf Backpapier.)
*
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Strategie der Mietnomaden
Strategie der Mietnomaden
©Hans Hartmut Karg
2014
„Frechheit siegt!“ das wussten schon Barbaren,
Die nur ihr Underdogsein kultivierten,
Weil sie komplexbeladen immer waren,
Sich selber lebenslang bedingungslos ausschmierten.
Im Notfall sich als arm und reuig zeigen,
Doch ja niemals die Schuld auch eingestehen,
Ja immer obenauf im Haiteich treiben
Und stets die Defizite bei den andern sehen.
Alle Vermieter musst Du immer nur belügen,
Sag´ stets, dass Du doch alles zahlen kannst!
Du musst sie richtig und wirklich betrügen,
Verkleben mit der Nächstenliebe ihren Wanst!
Sodann musst Du wirklich auch Bäume fällen,
Das Zutrauen damit von Anfang an zerstören,
Immer vielfältig tausend Fallen stellen
Und jedes Selbstvertrauen nachhaltig verheeren.
Du musst den Druck erzeugen, sie ruinieren,
Möglichst heimlich, dass sie das ja nicht sehen.
Sie müssen immerzu die Nadelstiche spüren,
Für Dein Nomadentum gilt das Besprühen!
Du kehrst mir ja nicht eine einzige Straße,
Bedrohst dafür alle Vermieterbanden.
Kein Linker wird Dich hier jemals bestrafen:
So ist das ja in unsern deutschen Landen!
Justitia und Anwälte sind alle weiblich,
Als Frau hast Du da überhaupt nichts zu befürchten,
Denn das Emanzenrecht ist ja inzwischen leidlich,
Von niemandem hast Du jetzt ´was zu fürchten!
Du gehst mit dem Besitz nicht pfleglich um,
Egal, was Dein Vermieter Dir auch immer bietet,
Denn das ist leider nur verwerflich, dumm,
Wie der Vermieter seine Strategien schmiedet.
Verschimmle nun das Haus alter Vermieter,
Lüfte so, dass der Schimmel gut gedeihe.
Dann kann das Recht, der Todesschnitter,
Anzählen, damit Gutes lauthals nach ihm schreie.
Beleidige Handwerker – und Vermieter,
Zerhacke jede Würde nach Belieben,
Dann bist Du leitend, Allerweltsgebieter,
Denn niemand muss Dich wirklich lieben!
Lasse die Handwerker niemals ins Haus,
Furie sie aus dem Anspruchsdenken,
Mache den Renovierungen so den Garaus,
Vermeide, irgend jemandem etwas zu schenken!
Stelle falsche Behauptungen nur ständig auf:
5000 Handwerker hätten schon angefragt,
Was schief im Haus, was ohne sicheren Handlauf,
Denn da hat ja Kommunikation versagt!
Zahle niemals nach Deinem Mietvertrag,
Denn Du bist doch ein hartnäckiges Luder!
Die Glanzvermieter brauchen Deinen Schlag,
Denn Du behältst doch stets das linke Ruder!
Zerstöre ja die Alten, ihren reichen Traum:
Die alten Säcke haben doch genügend Geld!
Halte die Knochen nur ganz fest in Zaum,
Damit ja keine Rettung wird bestellt.
Du könntest zwar zum eignen Sohnemanne ziehen
Und hättest dadurch keine Mietezahlungsnot.
Doch ganz gehässig wirst Du Dich bemühen:
Ja dem Vermieter wünschen einen stillen, langen Tod!
*
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Gratulation!
Gratulation!
©Hans Hartmut Karg
2014
Gratulation an jene, die immer schön lieben,
Denen es nicht um Landnahme geht,
Bei denen auch niemand auf Herrschaft steht,
Weil ihr Seelengrund paradiesisch geblieben.
Gloria denen, die lachend küssen,
Weil sie Leben als Geschenk empfinden,
Mit fröhlichem Herzen Ängste überwinden,
Weil sie um die Kraft der Freundlichkeit wissen.
Gratulation auch denen, die trotz einer Xanthippe
Den Sonnenschein in ihrem Antlitz empfangen,
Um die Menschenliebe niemals bangen,
Weil Worte entspringen der seligen Lippe.
Gloria nun denen, die uns lieben können,
Wo andere nur in Erdreich urinieren.
Man muss doch die Liebe immer aufspüren –
Und Menschen achtbar beim Namen nennen!!!
*
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Der Nördlinger
Der Nördlinger
©Hans Hartmut Karg
2014
Erhaben, stolz steht dieser Mann
Vor mir, weil er nicht anders kann.
Präsent bleibt er auf seinen Wegen,
Erhält dafür den Gottessegen.
Er weiß, dass er sich spiegeln kann:
Wer vor ihm steht, lebt auch in ihm.
Dadurch wird er zum fairen Mann
Und nimmt im Leben manches hin.
Der Nördlinger, so fest gebaut,
Gar stolz und wirklich edel,
Den nicht so leicht das Schicksal haut
Mit seinem Herz, Dickschädel.
Die Vaterstadt, das wahre Sein,
Da sind wir alle immer stolz,
Denn in gewesenem Dasein
Gab Squindo es - und auch den Volz.
Die Leute, fleißig, niemals faul
Haben ein Positivverhältnis
Zur Arbeit – und sie schau ‘n aufs Maul,
Dem, der nur eitel Ärgernis.
Der Nördlinger steht gut geerdet
In allem, was rund in der Mitte,
Und was er allzeit gut bewertet –
Zu dem sagt er auch manchmal „Bitte!“
Das Ries ist rund, die Türme auch,
Die Stadt kennt viele Kreise,
Und wie es dort im Ries der Brauch
Sind ihre Lebenstöne leise.
Man lebt hier gut, kennt Bier und Punsch,
Man will den Wohlstand, nie den Krieg.
Und dann bleibt da der große Wunsch
Nach Staben, Messe, Würstchensieg.
Er hasst Kriegstreiber und die Spinner,
Die Albuchschlacht muss er nicht haben.
Er mag keine konditionierenden Skinner,
Er will sich an der Freiheit laben.
Sein Ziel ist freies Diskutieren,
Vereinnahmt wird da ja kein Geist!
Bedächtig, still, mit Feinmanieren,
Denkt er zurück, wenn er verreist.
Kein Erdkreis kann ihm das da bieten,
Was seine Vaterstadt ihm bietet.
Und stirbt er selig dann hienieden,
Hat er am Berg ein Grab gemietet.
Aufrechten Ganges steht der Mann,
Niemand betrogen, nie verdammt:
Ja, er ist wer, der ehrlich kann –
Und der Glücksharmonien spannt.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Erhaben, stolz steht dieser Mann
Vor mir, weil er nicht anders kann.
Präsent bleibt er auf seinen Wegen,
Erhält dafür den Gottessegen.
Er weiß, dass er sich spiegeln kann:
Wer vor ihm steht, lebt auch in ihm.
Dadurch wird er zum fairen Mann
Und nimmt im Leben manches hin.
Der Nördlinger, so fest gebaut,
Gar stolz und wirklich edel,
Den nicht so leicht das Schicksal haut
Mit seinem Herz, Dickschädel.
Die Vaterstadt, das wahre Sein,
Da sind wir alle immer stolz,
Denn in gewesenem Dasein
Gab Squindo es - und auch den Volz.
Die Leute, fleißig, niemals faul
Haben ein Positivverhältnis
Zur Arbeit – und sie schau ‘n aufs Maul,
Dem, der nur eitel Ärgernis.
Der Nördlinger steht gut geerdet
In allem, was rund in der Mitte,
Und was er allzeit gut bewertet –
Zu dem sagt er auch manchmal „Bitte!“
Das Ries ist rund, die Türme auch,
Die Stadt kennt viele Kreise,
Und wie es dort im Ries der Brauch
Sind ihre Lebenstöne leise.
Man lebt hier gut, kennt Bier und Punsch,
Man will den Wohlstand, nie den Krieg.
Und dann bleibt da der große Wunsch
Nach Staben, Messe, Würstchensieg.
Er hasst Kriegstreiber und die Spinner,
Die Albuchschlacht muss er nicht haben.
Er mag keine konditionierenden Skinner,
Er will sich an der Freiheit laben.
Sein Ziel ist freies Diskutieren,
Vereinnahmt wird da ja kein Geist!
Bedächtig, still, mit Feinmanieren,
Denkt er zurück, wenn er verreist.
Kein Erdkreis kann ihm das da bieten,
Was seine Vaterstadt ihm bietet.
Und stirbt er selig dann hienieden,
Hat er am Berg ein Grab gemietet.
Aufrechten Ganges steht der Mann,
Niemand betrogen, nie verdammt:
Ja, er ist wer, der ehrlich kann –
Und der Glücksharmonien spannt.
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Erstbegegnung
Erstbegegnung
©Hans Hartmut Karg
2014
So saß sie einst als großes Mädchen
Im Dachcafé mir gegenüber,
Ich sah zu ihr gebannt hinüber
In unserem feinen, kleinen Städtchen.
Langsam rührte sie den Kaffee
Und nahm den Blick nicht mehr von mir.
Was war Besonderes an ihr?
Ich aß verliebt den Sahneschnee….
Als wir nach vielen, vielen Jahren
Von unsrer Erstbegegnung sprachen,
Und wir nun den Taburing brachen,
Konnte ich beiläufig erfahren:
„Auf Deinem Pulli stand Las Vegas,
Da wollte ich schon immer hin.
Darüber kam mir in den Sinn:
Zu reisen ohne Unterlass!“
Wir sind niemals dorthin gefahren,
Doch damals habe ich gedacht,
Sie hätte sich verliebt mit Macht –
Doch wollte sie nur weit weg fahren!
*
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Mein schönstes Weihnachtsfest
Mein schönstes Weihnachtsfest
©Hans Hartmut Karg
2014
Gerade war ich 10 geworden,
Da stand Weihnachten schon vor der Tür.
Die Mutter buk an Plätzchen viele Sorten,
Für Lichterglanz hatte sie auch Gespür.
Dem Vater ging es damals nicht so gut,
Doch Brennholz hatten wir zum Heizen,
Das Schlachtschwein brachte neuen Mut:
Nun konnte man den Weihnachtsbraten beizen.
Gewünscht habe ich mir nie recht viel,
Denn unsere Eltern waren leider arm.
Das kompensierten sie mit viel Gefühl:
Im Wohnzimmer war es gemütlich – und schön warm.
Ja, die Erwartung war nicht groß
Bei meinen jüngern Schwestern und bei mir.
Das ist und bleibt der Armen Los,
Dass wenig Hoffnung – und auch kein Klavier!
Doch dann, an Heiligabend gingen mir die Augen über,
Da lag doch unterm Baum die Armbanduhr,
Ein Karl-May-Band grüßte auch herüber –
Und noch ´ne lange Paketschnur,
Die um ein schweres Teil gewickelt war:
Ein dreibändiges Lexikon von Quelle!
Den Wunsch hatten die Eltern offenbar
Gewusst – und es gekauft so auf die Schnelle.
Stolz trug ich Armbanduhr – und Karl May,
Vertiefte mich den ganzen Abend in die Bände,
Und meine Augen strahlten wie im Monat Mai –
Und freudig blätterten die Seiten meine Hände.
Vergessen war der schlimme Kalte Krieg,
Atombedrohung und die vielen Menschenhändel,
Denn Bildung trug heute davon den Sieg
Und führte höher nun das Wissenspendel.
So wurde mir dies´ Weihnachtsfest zur Offenbarung
Und Wert an sich für meine kleine Seele,
Damit endlich die schöne Geistesnahrung
Mich für die Enzyklopädie erwähle.
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Der Böse Blick
Der Böse Blick
©Hans Hartmut Karg
2014
Den Bösen Blick senden niemals Dämonen,
Doch gibt es ihn in niederen Regionen,
Denn dort glaubt man, es müsse sich ja lohnen,
Sich zu entwinden allen Ghettozonen.
Die Dummen und die Einfältigen
Vertrauen auf strafende Blicke.
Mit ihnen meinen sie zu überwältigen
Was ihre Not, fehlt ihrem Lebensglücke.
Man wird Dir deshalb manchen Blick versenden,
Der strafen soll und der in Wirklichkeit nur doof,
Denn Dummheit kann leider kein Schicksal wenden –
Besonders nicht den eigenen Höllenhof.
Die Dummheit straft sich selbst mit Bösem Blick,
Weil sie die Welt als laufende Gefahr begreift
Und weil ihr Blick nur immer im Zurück,
Die wahre Welt nur als ein Miststück greift.
In Wirklichkeit ist sie mit sich beschäftigt
Und geilt sich auf mit vielen Aggressionen.
Die Dummheit hat sich so auf Dauer ja berechtigt,
In ihren dumpfen Ghettos bauend Schreckenszonen.
Der Böse Blick scheint machtvoll und machtlenkend,
Doch bleibt er stecken in Verborgenheit, Zumutungen.
Nichts bleibt da freundlich, nichts verschenkend,
Nur Missmut, Unmut in den dunklen Hutungen.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Den Bösen Blick senden niemals Dämonen,
Doch gibt es ihn in niederen Regionen,
Denn dort glaubt man, es müsse sich ja lohnen,
Sich zu entwinden allen Ghettozonen.
Die Dummen und die Einfältigen
Vertrauen auf strafende Blicke.
Mit ihnen meinen sie zu überwältigen
Was ihre Not, fehlt ihrem Lebensglücke.
Man wird Dir deshalb manchen Blick versenden,
Der strafen soll und der in Wirklichkeit nur doof,
Denn Dummheit kann leider kein Schicksal wenden –
Besonders nicht den eigenen Höllenhof.
Die Dummheit straft sich selbst mit Bösem Blick,
Weil sie die Welt als laufende Gefahr begreift
Und weil ihr Blick nur immer im Zurück,
Die wahre Welt nur als ein Miststück greift.
In Wirklichkeit ist sie mit sich beschäftigt
Und geilt sich auf mit vielen Aggressionen.
Die Dummheit hat sich so auf Dauer ja berechtigt,
In ihren dumpfen Ghettos bauend Schreckenszonen.
Der Böse Blick scheint machtvoll und machtlenkend,
Doch bleibt er stecken in Verborgenheit, Zumutungen.
Nichts bleibt da freundlich, nichts verschenkend,
Nur Missmut, Unmut in den dunklen Hutungen.
*
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So sei es
So sei es
©Hans Hartmut Karg
2014
Die wundersamen Möglichkeiten
Gehören Deiner Lebensleistung.
Damit konntest Du Leben leiten
Für alt und auch für ewig jung.
Mein Lebensweg war so mäandernd,
Wie dies eigentlich Du immer bist.
Dadurch blieb ich lebendig, wandernd –
Ein Solitär ja einsam ist.
So habe ich Dein´ Lieb´ gewonnen,
Denn nichts gibt mehr als volle Liebe.
Selbst wo sie teilnahmslos geronnen
Merzte sie aus die schlimmen Hiebe.
Dein bleibt mein Weltgeist, Edelmut,
Auch wenn ich ja kein Ritter bin.
Doch bin ich der mit hartem Mut –
Und das ist Glück und Lebenssinn.
*
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Lesefreude - Lesers Wut
Lesefreude – Lesers Wut
©Hans Hartmut Karg
2014
Man liest ja gerne, was man kriegt,
Erfährt so, wann wer wen besiegt,
Wo´s ernst wird, wo man wieder lacht
Und wer wen um die Ehr´ gebracht.
Wer gerne liest, der liest auch viel.
Doch bleibt Substanz oft ohne Ziel,
Wenn man zum Bücherfresser wird
Und kein Verlag der gute Hirt.
Das Internet verändert alles,
Das E-Book ist jetzt nichts mehr Schales,
Die Online-Zeitung, wunderbar,
Vergrößert so die Leserschar.
Doch ohne Not treibt mancher Blog
So manchen User in die Not.
Wo Freiheit ohne Selbstkontrolle,
Da fällt die Würde aus der Rolle.
*
©Hans Hartmut Karg
2014
Man liest ja gerne, was man kriegt,
Erfährt so, wann wer wen besiegt,
Wo´s ernst wird, wo man wieder lacht
Und wer wen um die Ehr´ gebracht.
Wer gerne liest, der liest auch viel.
Doch bleibt Substanz oft ohne Ziel,
Wenn man zum Bücherfresser wird
Und kein Verlag der gute Hirt.
Das Internet verändert alles,
Das E-Book ist jetzt nichts mehr Schales,
Die Online-Zeitung, wunderbar,
Vergrößert so die Leserschar.
Doch ohne Not treibt mancher Blog
So manchen User in die Not.
Wo Freiheit ohne Selbstkontrolle,
Da fällt die Würde aus der Rolle.
*
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Du, Stimme!
Du, Stimme!
©Hans Hartmut Karg
2014
Du bist allein mir Stimme und Schild,
Ton, Melodie und tattreibende Sonne,
Bestimmt von einem heilmilden Bild,
Bei dem die Freude sich immer lohne.
Wie sollte ich da denn anders winken,
Wie eine andere Beiwelt erwählen,
Wie weggehen von den freien Finken
Und wenig geben auf Edelgezwitscher?
So bleibe doch bei mir, edle Stimme,
Damit die Früchte vom Kerne entsteint
Und der Docht unsrer Liebe ewig glimme,
Mit dem man Tiefe und Seligkeit eint.
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Advent
Advent
©Hans Hartmut Karg
2014
Sieh´ das Licht der vielen Kerzen,
Leuchten hell in unsre Herzen,
Tragen Tage und die Nächte,
Vertreiben auch die bösen Mächte,
Fördern Geist und Lebenssinn,
Führen uns zur Krippe hin.
Dort wartet das Gotteskind,
Segnet uns nun ganz geschwind,
Hilft uns aus der Erdennot,
Rettet uns vorm ew´gen Tod,
Mehrt die Liebe in der Welt,
Damit wir sehr gut aufgestellt:
Jesus ist´s, den jeder kennt,
Schuf Friedensliebe, den ADVENT.
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