dede hat geschrieben: ↑Fr 27. Jan 2023, 19:22
Solche Geschichten habe ich schon oft gehört und auch schon selber erfahren.
Die Integration von Kindern mit speziellen Bedürfnissen steht und fällt mit der Schulleitung und den zuständigen Lehrpersonen. Die Sprüche von Lehrpersonen "ich glaube nicht an die Diagnose" habe ich schon oft gehört. Egal ob es dabei um ASS, ADHS, Dylexie usw handelt. Ich fasse das als unprofessionelles Verhalten und als Überforderung auf. Oft wird lieber den Schwierigkeiten aus dem Weg gegangen und gewartet, bis es "vorbei" geht (die Kinder wechseln ja oft nach einem oder zwei Jahren in die nächste Klasse), damit man sich nicht mit unliebsamen Problemen beschäftigen muss. Dabei werden alle im Stich gelassen, gerade das betroffene Kind und seine Mitschüler.
Oft wäre schon viel getan, indem das Thema offen diskutiert würde. Gemeinsam (Schule plus viele Eltern plus viele Schüler haben mehr Gewicht) für die oft fehlenden Ressourcen kämpfen, miteinander über die Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten diskutieren und beraten und vor allem auch die Einsicht, dass alle dazu gehören, dass das Problem gross ist, dass etwas getan werden muss und es sich nicht "auswächst" oder "vorbei" geht. Der Stress und die Folgen für alle beteiligten Kinder wird immer wieder unterschätzt.
Ich schliesse mich Ilse's Post an, finde deine Worte - gelinde gesagt, ziemlich daneben.
Nur weil du solche Sprüche schon oft gehört hast, heisst es nicht, dass sie auf alle Schulen, Schulleitungen, Lehrpersonen zutreffen.
Ich arbeite sowohl als Schulleiterin als auch als Lehrperson - wir (d.h. in der Schulleitung und alle unsere Lehrpersonen) geben alles, um allen Kindern gerecht zu werden. Dies ist aber oft zermürbend: es braucht Eltern, die mitziehen, die uns vertrauen, dass wir das Beste für Ihr Kind wollen (und glaube mir, es gibt Eltern, die ihre Augen sehr sehr stark verschliessen und allem/n anderen die Schuld zuschieben), es braucht eine Behörde, die unsere Entscheide und Überlegungen stützt und - last but not least - es braucht Geld, Ressourcen, die entsprechenden Fachleute und allenfalls Sonderschulungen - allesamt sehr rar in unserer Schulgemeinde.