Sterilisation Frau

[Schildkrötli2012]

Hallo zusammen
möchte nun auch meinen Senf dazu geben. und eine provokative Frage in den Raum stellen...
Wieso muss immer die Frau die Verhütung übernehmen?...

ich finde so ein Eingriff ist für die Frau viiiel risikoreicher als die Vasektomie beim Mann. Mein Mann konnte das ambulant machen und war anschliessend schnell wieder fit. Ich hatte Jahrelang mit der Pille, nach der Geburt mit der Mirena (welche ich im Nachhinein niiiie mehr einsetzen lassen würde und nur allen empfehlen kann sie NICHT einsetzen zu lassen!! aber das ist ein anderes Thema...) verhütet und ich und übrigens auch mein Mann waren der Meinung dass nun er dran ist. Und für ihn war klar dass er auch bei einer allfälligen Trennung und neuer Partnerin nicht nochmals Vater werden möchte!
Ich möchte sagen: überlege es dir gut ob nicht einfach mal dein Mann mit der Verhütung dran wäre....
ich bin gespannt auf eure Ansichten:-)

[sonrie]

Wieso muss immer die Frau die Verhütung übernehmen?...

Muss sie das? Wie kommst du darauf?
Warum hast du denn Pille und Spirale genommen- musstest du?

[Leela]

Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit und nicht jeder kann sich eine Steri vorstellen.
Für mich wäre das nie in Frage gekommen, Kinderwunsch hin oder her. Für GG wars absolut kein Problem.
Ich weiss auch nicht genau, woher meine Abneigung kommt. Aber als die Ärztin bei GG`s Beratungsgespräch meinte, er sollte doch die Geburt unseres 3. Kindes abwarten, vielleicht gäbe es ja einen KS und dann könnte man es gleich bei mir machen, fand ich die Idee nicht sooo gut
Jedenfalls hat GG dasselbe Recht, ich hätte ihn sicherlich nicht dazu gedrängt, wenn er nicht gewollt hätte.

[Timimi]

Bei uns gerade umgekehrt... Ich wollte auf keinen Fall mehr Kinder und war gerne bereit, die Sterilisation auf mich zu nehmen. Meinen Mann hätte ich nie dazu gedrängt und er war auch noch nicht so weit...

[Papa68]

Ich finde, wenn ein Paar kein Kind mehr möchte und die Frau eh einen KS hat, dann ist es nicht sinnvoll, dass sich der Mann sterilisieren lässt. Auch beim Mann kann es Komplikationen geben. Ein Bekannter hatte einen längeren Arbeitsausfall deswegen. Wenn die Frau nicht sowieso aufgeschnitten wird, ist der Eingriff beim Mann sicher die einfachere Variante.
Ich habe mich beim 3. KS unterbinden lassen und es nicht einen Tag bereut. Natürlich kommt es immer auf die Argumente an. Für mich war klar: drei Kinder sind genug, ich hatte drei KS, ich war gefühlt zu alt für eine weitere SS, ich hatte körperliche Probleme, die über die normalen Zipperchen einer SS hinaus gingen. Vielleicht hilft dir eine Liste mit Pros und Contras, um eine Entscheidung zu fällen.

[Mialania]

Ich krame das Thema nochmals hervor, da es mich aktuell sehr beschäftigt. Bin mit dem vierten Kind schwanger. Vom Kopf her ist es für mich klar, dass ich vom Alter her (41) die Kinderplanung "abgeschlossen" haben werde und dann endlich andere Dinge angehen kann, die bis jetzt so nicht möglich waren.
Falls ich dieses Kind verliere, werde ich nicht aktiv probieren, noch ein weiteres Kind zu bekommen. Für meinen Kopf total klar. Drei Kinder zu Hause zu haben wäre dann auch "genug", da die zwei grad ziemliche Mamihöcks sind und um den Platz auf meinem Schoss kämpfen.

Beim dritten Kaiserschnitt hat mich meine Frauenärztin gefragt, ob ich gleich unterbinden möchte, da war ich ganz sicher, dass ich sehr wahrscheinlich noch ein weiteres Kind haben möchte. Damals sagte ich auch, dass man das dann beim vierten Kaiserschnitt machen kann, ich mein, man ist ja grad "offen" und der Eingriff geht 10 zusätzliche Minuten etc. Alles mit meiner Frauenärztin besprochen. Ich meine, wozu sollte mein Mann sich dann noch unterbinden lassen, wenn es gerade in einem Rutsch ginge?

Wie gesagt, vom Kopf her, spricht alles dafür. Mein Herz/Bauch kommen mit dem endgültigen Abschluss aber nicht klar. Überhaupt nicht. Mein Mann hat auch gesagt, wenn dein Bauch nein sagt, muss man nichts erzwingen, er mache sich mal über die Vasektomie schlau. Ich habe null Druck, ausser dem von mir selber.

Hatte jemand ähnliche Bedenken?

[Leela]

Ich hätte es nicht gemacht, da ich im WoBe eh schon immer sehr emotional fragil war und ich einfach mit diesen endgültigen so Mühe habe.
Hatte dann auch bei der vasektomie von GG eine ziemliche Krise, denke bei mir wäre es noch schlimmer gewesen.
Aber so bin einfach ich, für GG wars 0 Problem.
Für mich fühlte sich an wie: Wir müssen ja die Tür für ein weiteres Kind nicht offen lassen aber abschliessen, Schlüssel wegwerfen und zunageln hat für mich auch nicht gestimmt

[sonrie]

Ich hatte bei den zwillingen einen KS (K2 und K3) und hab michvgegen eine Unterbindung entschieden. Schlichtweg weil ich mir nicht zugetraut habe im 9. Monat sowas zu entscheiden. Jeder Gedanke an eine weitere SS war weit weg, ich wollte die Option aber offen lassen.
1 jahr nach der Geburt war WIRKLICH klar dass wir komplett sind und GG hat eine Vasektomie machen lassen (ist ambulant, dauert 30min, ist also keine grosse Sache).

[Joeyita]

Wenn dein Herz und Bauch klar nein sagen, würde ich es nicht machen. Wieso machst du selber dir den Druck? Wegen dem Alter? Die Vasektomie ist für den Mann wirklich keine grosse Sache. Klar ginge es bei einem KS einfach, aber ich finde den emotionalen Aspekt gerade so wichtig und würde den nicht ausser Acht lassen.

[Mialania]

@Leela
Ich habe ja erst im September Wochenbett und klar, bin ich schwanger anders hormonell/emotional geladen, aber eben, wie du sagst, dieses endgültige. Für meinen Mann ist es sonnenklar, er wollte nur zwei, jetzt ist das Vierte unterwegs und wir haben uns irgendwie auf diese drei Erdlinge geeinigt. Es ist so ein "ja, wir haben abgeschlossen", aber "wenn's das Schicksal so will, nehmen wir noch eins" Gefühl.

@sonrie
Vom Gefühl her sind wir mit der aktuellen Schwangerschaft her komplett. Deshalb verstehe ich mich nicht. Ich möchte nicht mit 41 nochmals hibbeln und eine weitere Schwangerschaft durchstehen (müssen). Wenn's eins rein schneit, okay, aber nicht auf Teufel komm raus. Und mein Mann sagt, dass das für ihn wirklich kein Ding ist.

@Joeyita
Wegen dem Alter, weil's vom Gefühl her mit den vier Kindern stimmt, weil es der vierte Kaiserschnitt ist (und ich dann doch leicht Schiss habe, vor "was ist, wenn ich eine der wenigen Frauen bin, die bei einem Kaiserschnitt stirbt" und dann hinterlasse ich zwei oder drei Kinder und meinen Mann, der nie so viele Kinder wollte) und es ginge doch grad in einem und kostet nicht viel mehr. Weil es vorher für mich wie klar war und ich mich selbst nicht verstehe, warum ich mich jetzt so anstelle.

[Moreen]

Meine letzte Schwangerschaft liegt zwar bereits 17 Jahre zurück, dennoch kann ich mich sehr gut in dich hineinfühlen. Ich hätte - direkt nach der Geburt - niemals einen endgültigen "cut" machen können, das hätte mich emotional wohl total aufgefressen. Dass eine Sterilisation, verbunden mit einem Kaiserschnitt, in einem Aufwisch geht, ist rational (und auch ökonomisch) betrachtet absolut richtig. Doch da geht es ja um weit mehr, als um ein rein rationales Denken. Es geht ja quasi ums Abschied nehmen von einem Urinstinkt, der uns Frauen inne wohnt: Empfangen und Gebären. Jedes Abschied nehmen braucht Zeit und Raum, und diese Zeit darfst du dir doch durchaus nehmen. Ich würde da wirklich auf das Bauchgefühl hören und nicht darauf, was sich rational betrachtet "gäbiger" anhört...

Ich wünsche dir eine möglichst beschwerdefreie Rest-Kugelzeit, geniesse diese Zeit mit deinem Insiderli ganz bewusst

[Manjana]

Ich habe es direkt beim Kaiserschnitt machen lassen. Irgendwann muss man sich einfach auch entscheiden, nicht? Wir haben jedoch ein 3. geplant und dann Zwillinge bekommen ich vereinbarte aber dass zuerst mit den Kindern alles ok sein muss, also dass sie mich vorher nochmal fragen wegen dér Steri. Aber es war eigentlich klar und wenn es eine Natürliche Geburt gegeben hätte, wäre die Steri 24h nach Geburt gemacht worden(ich ging dort einleiten)
Habe mal gelesen dass eine Frau solange nen Kinderwunsch verspüren kann, wie sie gebärfähig ist. Schlussendlich ist es auch die Entscheidung die man mit dem Partner trifft und ja auch eine Rationelle. In deinem Alter wäre es für mich persönlich sonnenklar. Für MICH persönlich.
Ich habe dabei auch nicht mehr Schmerzen verspürt als beim 1. Kaiserschnitt

[Mialania]

@Moreen
Ich habe das Gefühl, dass man sich nach der Sterilisation gar nicht unbedingt anders fühlt. Ist es vielleicht nicht mehr so eine Kopfsache?
Gerade letztens traf ich eine ehemalige Schulfreundin und habe mit ihr über die Kinderplanung gesprochen und da meinte sie, sie habe eine Bekannte, die habe erst gerade mit 46 das zweite Kind bekommen. Rein rational möchte ich das nicht. Aber wenn es passiert, dann passiert es halt? Es ist mehr, dass ich mir das offen lassen möchte. Klingt einfach komisch.

@Manjana
Für mich war's beim dritten Kind ja auch sonnenklar. Jetzt ist Nr 4 unterwegs und es ist bewölkt. Wären es bei uns jetzt auch Zwillinge, wäre es vielleicht auch nochmals anders. Ich kann es ehrlich nicht sagen.
In der heutigen Zeit kann frau ja noch lange Kinder bekommen. Von daher macht für mich das Rationelle schon etwas mehr Sinn.

[Manjana]

Möchtest du denn noch mehr Kinder? Dann ist es klar, dann würde ich es auch nicht machen. Ich glaube, dass man die Sterilisation bei der kleinsten Unsicherheit lassen soll.

[Moreen]

@Mialania, jede Frau fühlt anders, ich glaube, da gibt es kein Patentrezept. Ich habe im 2008 meine Gebärmutter entfernen lassen (hatte wiederkehrende Endometriose). Meine Zwillinge waren damals knapp 3 Jahre alt und der Grosse war rund 6-jährig. Ich war mit meinen drei Jungs ziemlich gefordert und vom Kopf her war mir klar, dass ich wohl recht an den Anschlag käme mit einem 4. Kind. Für meinen Mann war eh klar, dass er kein weiteres Kind mehr wollte. Als ich dann meine Gebärmutter draussen hatte, litt ich noch monatelang darunter, dass jetzt definitiv Schluss ist mit Kinder kriegen. Es gab Tage, da war ich tieftraurig darüber. Irgendwann aber liess die Trauer nach; der (unterbewusste) Wunsch nach einem weiteren Kind verschwand und heute bin ich dankbar, dass es bei den drei Jungs geblieben ist... Ich denke, die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, letztendlich muss es für euch als Paar stimmen.

[Mialania]

@Manjana
Ou, das ist jetzt eine ganz schwierige Frage. Vom Herzen könnte ich noch sieben Kinder bekommen. Vom Gefühl her, sind wir mit dem Bauchbewohner komplett. Es sind dann vier Kinder, es ist ok. Ob ich es verliere oder nicht. Es sind dann vier.

@Moreen
Ich denke, mit drei Erdlingen bin ich dann auch mehr als ausgelastet. Ich kann mich ja jetzt schon nicht teilen. Wie soll ich mich dann dritteln können.

Danke für Eure Sichtweisen, Erfahrungen und Tipps. Sie geben mir gute Denkanstösse.

[Caledonia]

@Mialania: Ich kann dir sehr gut nachfühlen. Meine Situation ist relativ ähnlich wie deine. Ich habe bereits zwei Kinder, mein neuer Partner ebenfalls. Ich bin jetzt mit Zwillingen schwanger, d.h. wir werden regelmässig 6 Kinder zu Hause haben. Am Anfang habe ich auch mal gesagt, wenn es einen KS gibt, könnte ich mich gleich unterbinden lassen. Obwohl ich im Kopf weiss, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns für ein weiteres Kind entscheiden, schätzungsweise 0.0001 % beträgt, habe ich vom Gedanken an den Eingriff dennoch Abstand genommen. Ich gehöre auch zu den Frauen, die wahrscheinlich bis ans Ende der Fruchtbarkeit einen starken Kinderwunsch haben. Ich möchte mir Zeit lassen, mich nach der Geburt der Zwillinge von diesem Wunsch zu verabschieden, und möchte keine definitiven Schritte unternehmen, bevor mein Herz nicht auch ja dazu sagen kann. Kinderwunsch ist halt einfach etwas Irrationales

[Yardena]

Ich gehöre auch zu den Frauen, die wahrscheinlich bis ans Ende der Fruchtbarkeit einen starken Kinderwunsch haben.

Zu diesen Frauen gehöre ich auch - gerade deshalb habe ich mich bei der Notkaiserschnittgeburt unserer Jüngsten (3. "Erdling", vier im Himmel) spontan zur Unterbindung entschlossen. Ich wusste, dass mich mein KiWu und das emotionale Hin und Her ("noch ein Kind oder doch nicht?") sonst noch Jahre innerlich zerreissen würde. Es war quasi ein Entschluss aus Selbstschutz für meine seelische Gesundheit - und auch eine pragmatische finanzielle Entscheidung ("two in one"). Ich war da aber bereits 38 und hatte 2 lebende Kinder - sonst wären die im OP nicht so spontan auf meinen Wunsch eingegangen. Sie mussten mir aber versprechen, den APGAR-Test abzuwarten, bevor sie mich sterilisieren. Und natürlich war GG damit einverstanden. Hätte ich keinen KS gehabt, hätte er sich wohl unterbinden lassen.

Jetzt freue ich mich schon auf meine hoffentlich zahlreichen Enkelkinder. (wird aber wohl noch einige Zeit dauern...)

[Helena]

Ich habs auch nicht gleich machen lassen. Obwohl ich einen geplanten KS hatte und aufgrund unsrer KiWu Geschichte wusste, dass diese 3. Schwangerschaft die letzte gewesen wäre, auch wenn dann mein Kind wohl ein Einzelkind geblieben wäre, weil ich mir keine SS mehr antun wollte.
Mein Mann hat sich dann 1/2 Jahre später unterbinden lassen und ich liess mir dann weitere 2 Jahre später die GM rausnehmen .

[Tröpfli83]

Ich greife das Thema neu auf: hat sich jemand kürzlich sterilisieren lassen? Ist das immer noch ein grösserer Eingriff oder nicht mehr so. Ich bin alleinerziehend mit 3 Kids, kann mir keine grösseren Ausfälle leisten (wenns nicht sein muss). Da ich aber auf keinen Fall mehr Kinder möchte und einige der anderen Verhütungsmethoden nicht in Frage kommen, wäre dies natürlich eine Option. Ich lass mich noch beraten, aber wenn hier schon jemand Erfahrung hätte, nähm es mich wunder