Ich denke, dass da gerade zwei oder noch mehr Dinge zusammenkamen: Die Undankbarkeit der Kind, deine Hoffnung und Erwartung durch die Geschenke, die schon zuvor schlechte Stimmung etwas aufheitern zu können, die nicht erfüllt wurden und dann noch das weiterhin sehr deprimierende Wetter. Wenn sich solche Dinge kumulieren, erscheint schnell alles schlimmer, als es wäre, gäbe es nur eines davon.
Betreffend Dankbarkeit:
Das kenne ich auch und bin jeweils genau so genervt wie Du. Man muss sich aber bewusst sein, dass die Kinder nun mal in der Welt des Überflusses leben. Das hat nichts direkt mit Euch zu tun, das ist omnipräsent. Für sie ist das Schleichtierli vielleicht nichts besonderes, Du wolltest ihnen eine Freude mache. Beide Positionen sind nachvollziehbar. Ich versuche da meine eigenen Erwartungen anzupassen oder langfristig zu denken. Vielleicht ist es ja morgen der absolute Hit. Die Tennisschläger sind für Kinder in dem Alter halt noch nichtssagend, wenn sie nicht sofort auf den Platz können. Die Dankbarkeit kommt, wenn sie gehen.
Ansonsten änderte sich das hier (ist nicht ganz weg) erst, als die Kinder einen besseren Bezug zum Geld hatten, weil sie wissen, was teuer ist. Das bedingte eine gewisse Reife (meine Grossen 13 und 10 haben sie langsam, die Kleine mit 6 noch nicht) und andererseits, als ich anfing mehr über Geld zu sprechen und die Beträge zu benennen. Dann war es plötzlich also nicht mehr "ich darf ins Reitlager", sondern "meine Eltern haben mir das Reitlager ermöglicht, das kostete CHF 400.00, was ein Betrag ist, der nicht einfach so immer drin liegt" als Beispiel. Aber eben, ich denke, deine sind dafür noch klein. Sprich es doch trotzdem an, sag dass das Geld kostete und Du auch mit dem ihnen eine Freude machen wolltest und Du es schade findest, dass es nicht geklappt hat. Und dann ist aber auch gut. Ein Geschenk zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es ohne Gegenleistung gegeben wird. Da kannst Du auch keine in Form von guter Laune oder Dankbarkeit erwarten. Daher ja, ich finde die Erwartung recht hoch, auch wenn ich jegliches Verständnis für den Frust habe.
Und zuletzt: Was wünschst Du Dir von deinen Kindern? Dass sie ehrlich sind, Emotionen zeigen können oder dass sie sich verstellen, um die Erwartung anderer nicht zu enttäuschen? Auch wenn es schmerzhaft ist, wenn es einen selber trifft, so finde ich es immer erleuchtend einen Schritt zurückzumachen und mir das Ganze anzuschauen. Nur Kinder, die sicher geborgen sind, lassen ihrem Frust auch freien Lauf, weil sie sich deiner Liebe sicher sind, auch wenn sie sich gerade nicht angepasst benehmen
Betreffend Wetter / Ferien:
Bringt es denn etwas, es durchzuziehen, wenn die Kinder nur in der Wohnung eingeschlossen sind? Wollt ihr wirklich nicht einfach heim? Falls nein, sage ich es ganz offen: Ihr müsst da raus! Dringend! Euch fällt offensichtlich die Decke auf den Kopf und so kommt ihr nicht aus der schlechten Laune raus. Das ist ein Teufelskreis. Mach doch Museen in der Umgebung ausfindig. Geht ins Hallenbad. Oder ins Kino. Pizza essen. Völlig egal, aber lässt doch die Geschenke in der Ecke und macht euch einen schönen Tag. Dann kann man vielleicht auch alles klarer sehen. Wer weiss, dann ist abends vielleicht auch das Schleichtierli willkommen.
Ich wünsche Euch trotz allem noch schöne Ferien
