Zu hohe "Erwartungen"?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Leela
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Leela »

AnCoRoJe hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 11:23
Fiona1980 hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 10:45 Die Undankbarkeit zeigt sich aber nicht nur hier, sondern ganz generell. Enttäuschung über ein "falsches" Geburtstagsgeschenk, obwohl dieses gewünscht wurde. Null Interesse an neuen Spielsachen. Traurig, dass es nicht mehr war, etc. Nicht nur hier. Auch Zuhause.
Das finde ich am ganzen die tragische Aussage und das würde mir definitiv zu denken geben. :shock: Gab und gibts bei uns nicht. Hier gabs und gibts auch mal was kleines zwischendurch, aber dann wird sich gefreut und sich auch bedankt. Und ich denke, da liegt das Problem auch nicht bei schlecht Wetter sondern sonst wo.
Ich war als Kind immer sehr dankbar für Geschenke und hätte mich auch nie getraut zu sagen, wenn mir etwas weniger gefiel, um die Gefühle des Schenkenden nicht zu verletzen oder um eben, nicht undankbar zu sein.

Aber - meine Schwester war da ganz anders :lol: Ich kann mich noch gut an einen Tobsuchtsanfall erinnern, weil die Barbie die falsche Haarfarbe hatte :roll:

Wir hatten ja dieselben Eltern, vielleicht ist es auch einfach individuell und hat gar nicht viel mit Erziehung zu tun?

Unsere Kinder sind sehr dankbar aber es ist unterschiedlich. Der Jüngste kann schon fordernd sein, während die Mittlere sich manchmal kaum getraut ihre Wünsche zu äussern.

Jupi2000`s Kommentar fand ich übrigens überhaupt nicht belehrend oder unpassend.
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venezuela
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von venezuela »

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frausteiner
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von frausteiner »

Wir haben das in dem Alter auch so erlebt und es war in jeden Ferien schwierig, sie bei Laune zu halten. Wenn die Strukturen der Schule wegfallen, fehlt ihnen halt wirklich etwas. Sie lassen dann die Laune raus, dort wos grad Sinn macht :lol:
Seit sie lesen können ist es viiiiel besser in den Ferien. Und wir gehen nur noch an Orte, wo es Kinder hat, Reka und so.

Ich glaube auch, dass man Dankbarkeit lernen muss, und das braucht Zeit.

Zu den Geschenken: ich bekam viele Geschenke als Kind, nicht nur zu Geburtstag und Weihnachten. Ich war schon verwöhnt diesbezüglich. Ich bin eine vernünftige und sparsame Erwachsene geworden. Habe keine Schulden, wir leben bescheiden und ich gönne mir ab und zu ein Kleidungsstück. Ich gebe aber gerne Geld aus für Ausflüge mit den Kids. Ich kaufe meinen Kindern sehr gerne Geschenke, vor allem Bücher! Neu, aus dem Brocki oder der Börse. Wenn ich intelligente und tolle Brettspiele/Ballspiele/Sportspiele sehe, kaufe ich die auch. Die spielen wir dann aber auch als Familie.

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danci
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von danci »

Ich denke, dass da gerade zwei oder noch mehr Dinge zusammenkamen: Die Undankbarkeit der Kind, deine Hoffnung und Erwartung durch die Geschenke, die schon zuvor schlechte Stimmung etwas aufheitern zu können, die nicht erfüllt wurden und dann noch das weiterhin sehr deprimierende Wetter. Wenn sich solche Dinge kumulieren, erscheint schnell alles schlimmer, als es wäre, gäbe es nur eines davon.

Betreffend Dankbarkeit:
Das kenne ich auch und bin jeweils genau so genervt wie Du. Man muss sich aber bewusst sein, dass die Kinder nun mal in der Welt des Überflusses leben. Das hat nichts direkt mit Euch zu tun, das ist omnipräsent. Für sie ist das Schleichtierli vielleicht nichts besonderes, Du wolltest ihnen eine Freude mache. Beide Positionen sind nachvollziehbar. Ich versuche da meine eigenen Erwartungen anzupassen oder langfristig zu denken. Vielleicht ist es ja morgen der absolute Hit. Die Tennisschläger sind für Kinder in dem Alter halt noch nichtssagend, wenn sie nicht sofort auf den Platz können. Die Dankbarkeit kommt, wenn sie gehen.
Ansonsten änderte sich das hier (ist nicht ganz weg) erst, als die Kinder einen besseren Bezug zum Geld hatten, weil sie wissen, was teuer ist. Das bedingte eine gewisse Reife (meine Grossen 13 und 10 haben sie langsam, die Kleine mit 6 noch nicht) und andererseits, als ich anfing mehr über Geld zu sprechen und die Beträge zu benennen. Dann war es plötzlich also nicht mehr "ich darf ins Reitlager", sondern "meine Eltern haben mir das Reitlager ermöglicht, das kostete CHF 400.00, was ein Betrag ist, der nicht einfach so immer drin liegt" als Beispiel. Aber eben, ich denke, deine sind dafür noch klein. Sprich es doch trotzdem an, sag dass das Geld kostete und Du auch mit dem ihnen eine Freude machen wolltest und Du es schade findest, dass es nicht geklappt hat. Und dann ist aber auch gut. Ein Geschenk zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es ohne Gegenleistung gegeben wird. Da kannst Du auch keine in Form von guter Laune oder Dankbarkeit erwarten. Daher ja, ich finde die Erwartung recht hoch, auch wenn ich jegliches Verständnis für den Frust habe.

Und zuletzt: Was wünschst Du Dir von deinen Kindern? Dass sie ehrlich sind, Emotionen zeigen können oder dass sie sich verstellen, um die Erwartung anderer nicht zu enttäuschen? Auch wenn es schmerzhaft ist, wenn es einen selber trifft, so finde ich es immer erleuchtend einen Schritt zurückzumachen und mir das Ganze anzuschauen. Nur Kinder, die sicher geborgen sind, lassen ihrem Frust auch freien Lauf, weil sie sich deiner Liebe sicher sind, auch wenn sie sich gerade nicht angepasst benehmen :wink:

Betreffend Wetter / Ferien:
Bringt es denn etwas, es durchzuziehen, wenn die Kinder nur in der Wohnung eingeschlossen sind? Wollt ihr wirklich nicht einfach heim? Falls nein, sage ich es ganz offen: Ihr müsst da raus! Dringend! Euch fällt offensichtlich die Decke auf den Kopf und so kommt ihr nicht aus der schlechten Laune raus. Das ist ein Teufelskreis. Mach doch Museen in der Umgebung ausfindig. Geht ins Hallenbad. Oder ins Kino. Pizza essen. Völlig egal, aber lässt doch die Geschenke in der Ecke und macht euch einen schönen Tag. Dann kann man vielleicht auch alles klarer sehen. Wer weiss, dann ist abends vielleicht auch das Schleichtierli willkommen. ;-)

Ich wünsche Euch trotz allem noch schöne Ferien 8)
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5erpack
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von 5erpack »

Danci das stimmt. Den Wert erkennen die Kinder erst mit so 10 Jahren und höher.
Dafür braucht es aber aktive Kommunikation.
Jetzt wo meine Teenager mit Rechnungen, steuern, Ausgaben für die Schule etc konfrontiert werden, ist die Dankbarkeit plötzlich riesig.
So hat sich Sohn (16) Mega gefreut als er nun auch ein iPad geschenkt bekommen hatte inkl dem ganzen Schnickschnack drum herum und er googelt mittlerweile vorher und schaut wo es am billigsten ist.

Aktiv lebe ich Dankbarkeit vor. Die Kinder spiegeln irgendwann das Verhalten. Auch anderes, wie Hilfsbereitschaft etc.
Ich erkläre auch warum ich das mache und rede aktiv über das was gewisse Dinge auslöst.
Mit der Zeit wird es dann übernommen, ganz automatisch.

Beim bitte sagen bin ich aber härter. Solange meine Kinder kein bitte dran hängen und freundlich fragen, höre ich einfach nicht zu.
Das nützt immer wieder wenn die Kids mal wieder mal das ganze „ vergessen“.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Helena
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Re: Zu hohe "Erwartungen"

Beitrag von Helena »

@Tierli: war das ein grosser Wunsch, oder haben die Kids einfach nur gemerkt, dass Mami Kauflaune hat und man das auch noch kriegen könnte??? Beim Einkaufen versuchen meine manchmal noch dies und das zu kriegen, weil halt einkaufen toll ist und der Mensch nun mal ein Jäger und Sammler ist. Sobald ich aber finde, klar kannst du das haben, aber vom eigenen Sackgeld, ists oft nicht mehr soooooo ein grosser Wunsch;-).

@Wetter: wir sind zwar nicht im Tessin, aber in der CH regnets ja gerade fast überall ständig. Da gibts nur eins: Regenkleider montieren und raus, raus, raus. Mindestens einmal pro Tag. Sonst würden meine auch spinnen.

@Benehmen: umschalten in den Ferienmodus fällt meinen auch schwer. Da sind sie schon mal zickig und grantig.

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Ursi71
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Ursi71 »

Um es vorweg zu nehmen: unsere Kinder sind auch recht verwöhnt, sie bekommen in den Ferien oft etwas einfach so, weil Ferien sind. Auch ich gönne mir ja in den Ferien mehr als im Alltag. Und meine Einschätzung ist, ob sie viel oder wenig bekommen, hat auf ihre Laune keinerlei Einfluss. Entweder sie sind zufrieden, oder wenn ihre Laune grad im Keller ist, sind sie der Ansicht, nichts ist genug, egal was sie bekommen.
Ich denke aber auch, Dankbarkeit muss man lernen, sonst haben die Kinder einfach keinerlei Bezug zum Wert der Sachen oder auch einfach zum Aufwand, den man damit betreibt (Dankbarkeit, dass Mama auch in ihren Ferien regelmässig eine warme Mahlzeit zubereitet, war es of bei uns). Das ist bis zu einem gewissen Grad eine Altersfrage, un mit sechs und acht ist schon noch recht früh, um das zu verstehen.
Und was das Wetter angeht: Ich habe in dem Alter die Kinder auch bei jedem Wetter rausgenommen, einfach weil sie mir zuhause durchgedreht wären... Aber ich verstehe, dass der ewige Regen einem auf das Gemüt schlägt...

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Fiona1980
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Fiona1980 »

Ich bin grad unterwegs. Schatzssuche. Im strömenden Regen. Natürlich sitzen wir nicht nur zuhause rum. Es geht ja nicht um das Ferienprogramm, sondern um die Dankbarkeit bezüglich Sachen/Erlebnissen, die sie bekommen. Zumal sie noch wählen können. Wenn ich bestimme oder schenke, verstehe ich den Frust. Aber sie suchen ja aus. Ach, egal. Eben, ich poste nicht mehr gerne. Ich kann nur passende Antworten erhalten, wenn ich ehrlich bin. Ich bedanke mich für die vielen Antworten. Ich werde bestimmt was davon mitnehmen.
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Libli
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Libli »

Meine sind zufriedener wenn ich entscheide, als wenn sie wählen dürfen. Vor allem der grosse hadert dann mit sich selbst weil er immer das falsche genommen hat. Sind wir alle zusammen in den ferien und sie dürfen chrömle sind sie unzufriedener, als wenn ich im alltag einfach etwas kaufe und mitbringe (jaaaa, mache ich manchmal).

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danci
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von danci »

@ Fiona
Ich glaube, bei den meisten kam aus Deinem ersten Post etwas eine Frustration raus über beides, darum vielleicht die Anregungen. V.a. da Du ja geschrieben hast, dass sie mehr oder weniger eingesperrt sind. Das meinte niemand böse oder belehrend. Schriftlich ist es nur manchmal schwieriger zwischen den Zeilen zu lesen als mündlich durch Mimik und Gestik des Gegenübers. Da es hier zudem um Dankbarkeit geht, könnte man sich auch überlegen, dass alle hier nur helfen wollen....

Betreffend Aussuchen: Jubelst Du denn stets vor Freude, nur weil Du Dir etwas gekauft hast (das Du selber ausgesucht hast)? Ich also nicht, das heisst nicht, dass ich mich nicht freue. Und meinen Kindern, gerade den beiden Jüngeren geht es oft wie Liblis. Die Wahl zu haben, heisst immer auch sich gegen etwas zu entscheiden. Auch das ist ein Lehrprozess.
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ChrisBern
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von ChrisBern »

Oh ja, das passiert meinem Sohn oft: er sucht sich was aus und dann ist es das falsche, auch beim essen beispielsweise. Kinder können oft noch nicht so gut entscheiden, sie können sich glaube die Konsequenzen auch oft nicht richtig vorstellen. Das aussuchen ist bei uns oft auch Stress, weil ich sage "was Kleines", dann ist nicht klar, was klein heisst etc. Ich glaube wirklich, dass man das lernen muss und kann. Und ferien, naja, manchmal ist das auch einfach anstrengend. Wir hatten hier super erste Ferientage, wo die Kids toll gespielt haben. Dann kam Besuch dazu und seitdem gibt es nur gezanke. Grrrr. Wenigstens kam heute bei uns noch strandwetter.

Ich wünsche euch alles Gute. Und sei nicht so streng mit dir oder euch. Die ferien sind anders als gehofft und dann drehen gerade alle ein wenig durch.

Vielleicht ein kleiner Erheiterer: letztes Jahr bin ich mit dem besten Freund meiner Tochter plus Mama in ein Skiwochenende gefahren. Das hotel war teuer, halt Saison und Schweizer Skigebiet, mega hübsch mit Sauna und Pool. Wir stiegen aus, der beste Freund meiner Tochter total spontan: Oh nein mama, das ist ja nur ein Dreisternhotel. Totales Entsetzen. In diesem Moment dachte ich: Ach, es geht ja noch schlimmer als bei uns. ;-) inzwischen ist das bei uns ein geflügeltes Wort geworden, wenn meine Tochter mal etwas nicht richtig zu schätzen weiss. Es ist ihr sehr geblieben.

Drag-Ulj
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Drag-Ulj »

Fiona
Mein Vater (Jg 43) fand mich/uns auch immer undankbar... schliesslich hätten wir ein Dach über dem Kopf, Kleider an uns & Essen auf dem Tisch. Er war sehr beleidigt, als ich ihm mal als Teenie frech entgegnete, ich wäre mit all dem zur Welt gekommen - für ihn was das alles nämlich nicht selbstverständlich damals.

Ich verstehe mittlerweile seine Haltung, kann aber auch den Bezug zu meinen Kindern machen. Ja, normal. Ja, frustrierend!

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Fiona1980
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Fiona1980 »

Ich bin sehr dankbar für eure Inputs und werde gerne darüber nachdenken. (Habe mich weiter oben schon bedankt und das auch so gemeint.)

Es ging mir nie um das Ferienprogramm. Wir sitzen alle im gleichen Boot, dank Corona in der Schweiz und hier schiffets. Da könnten sich alle beklagen. Mich nervt das Undankbare. Nicht erst seit wir hier sind. Jetzt hat es mich halt grad verjagt.

Ja, dass ihre Launen zuhause wohl positiv zu werten sind, das muss ich mir immer wieder sagen. Auswärts sind sie nämlich (wie ich immer wieder höre) äusserst anständig und hilfsbereit 🙄
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von 5erpack »

Fiona ich hab mal der LP , als sie sagte meine Kinder seien die wahrsten Engel, entgegnet, das ich zuhause Kinder haben die das Haus in Stücke reisen könnten..
Sie waren sehr erstaunt darüber und haben es erst geglaubt als mein Kind mit 11 einen kompletten ausrastet in der Schule hatte weil ihre jetzt ex Freundin sie mies behandelte.

Sei froh! Psychologisch ist das anscheinend sehr gesund und deutet darauf das deine Kinder so viel Vertrauen zu dir haben das sie wissen wo sie ihre Gefühle ausleben dürfen ( ja ich hab das echt so gekesen!)
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Mialania »

5erpack hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 20:21 Sei froh! Psychologisch ist das anscheinend sehr gesund und deutet darauf das deine Kinder so viel Vertrauen zu dir haben das sie wissen wo sie ihre Gefühle ausleben dürfen ( ja ich hab das echt so gekesen!)
Ich habe auch so was gelesen, auf Englisch.

Sinngemäss: wenn Kinder ausserhalb von zu Hause kleine Engel sind und sich daheim wie kleine Teufel aufführen, wissen sie, dass man sie daheim mit all ihren Ecken und Kanten liebt.
(Und im Prinzip wüssten sie, wie man sich korrekt verhalten würde /könnte.)

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ChrisBern
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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von ChrisBern »

Und es ist wohl eine Tatsache, dass es wirklich aktuell immer alles gibt, zumindest theoretisch. Alles fix gegoogelt und bestellt, um es mal übertrieben zu sagen. Das war halt früher schon noch anders, da bist du 5 Mal ins Geschäft gegangen um zu sehen, ob es jetzt die CD/das Spiel etc. Gibt. Das macht ja auch was mit uns allen. Ich denke schon, dass unsere Kinder und auch wir inzwischen verwöhnt(er) sind, weil eben so viel möglich ist. Dazu noch die viele Werbung etc., die Kollegen haben tolles Spielzeug, das weckt auch Erwartungen. Und wie viele schon geschrieben haben, Dankbarkeit muss man eben auch lernen.

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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Sternli05 »

Ich denke es ist auch etwas eine Altersfrage. Unsere waren in dem Alter auch so. Nie zufrieden mit dem was sie bekamen, es war nie genug. Heute sind die Grossen 15 und 18 und freuen sich über Kleinigkeiten, was sehr schön ist.

Wenn wir in den Ferien shoppen gehen bekommen die Kinder auch immer was. Haben wir vor 40 Jahren schon. Die Devise meiner Mutter war immer: shoppen gehen ohne was zu kaufen können ist ja nicht lustig 😂 so halte ich das auch.

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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Labskaus »

Haben sich die Kinder denn beim Kaufen gefreut? Unsere Tochter freut sich meistens direkt, wenn sie etwas bekommt, lässt manche Sachen dann aber relativ schnell links liegen. Da war ich anfangs auch enttäuscht. Allerdings „entdeckt“ sie die Sachen dann meistens auch wieder und spielt dann umso intensiver damit. Dankbarkeit erwarte ich noch nicht (sie ist aber auch erst 3.5), allerdings versuchen wir, dass sie lernt, Dinge wertzuschätzen und gut mit ihnen umzugehen, sie z.B. nicht rumzuwerfen oder anzumalen.

Ich finde, dass die genannten Geschenke nicht zu viel sind. Ich kaufe unserer Tochter gerne Bastelsachen/Kleberli, Bücher, Schleichtierli oder Autos zwischendurch. Das sind für mich keine Dinge, die ich nur zum Geburtstag verschenke. Wenn z.B. das bunte Papier nach 3 Monaten verbastelt ist, kann ich ja nicht 9 Monate bis zum nächsten Geburtstag warten, um es wieder aufzufüllen. So kleine Sachen wie Schleichtierli oder Autos machen ja auch erst Spass, wenn man viel davon hat, da fänd ich es auch merkwürdig, dann 15 Stück auf einmal am Geburtstag zu verschenken. Ich gönne mir selbst ja auch zwischendurch mal was bzw. kaufe mir Bastelsachen oder Stoff und warte nicht auf meinen Geburtstag.

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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von dede »

zur Erwartungshaltung: Könnte es sein, dass du dir wünscht, dass die Dankbarkeit etwas länger anhält, also über den Kaufmoment hinaus? Ich habe den Eindruck, dass kleinere Kinder damit noch überfordert sind, sie leben noch zu sehr im Moment und da ist dann der Frust, dass der Bruder nicht sofort beim Basteln mithilft, viel grösser. Ich denke nicht, dass das böse gemeint ist und ihr da etwas falsch gemacht hättet. Die Kinder können schon lernen, ihren Frust anders auszudrücken oder auch den Wert eines Geschenkes besser zu schätzen. Aber das kommt mit dem Alter. Und dann gibt es auch wieder die Momente, in denen sie die Geschenke hervor nehmen und später Freude zeigen.
Es ist wohl mehr so, dass die Eltern sich etwas mehr in Geduld üben müssen. Und auch Vertrauen haben - ich denke, dass ihr es schon richtig macht.

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Re: Zu hohe "Erwartungen"?

Beitrag von Dillon »

Ich kaufe gleich ein wie Labskaus 🤣😁. Also auch zwischendurch und exakt die gleichen Dinge. Und ich empfinde es wie Dede, dass Frust dann doch (in diesem Moment) grösser sein kann wie Freude, wenn halt dann etwas grad ist, wie nicht basteln wollen. Und obwohl ich beide Kinder gleich halte, ist das jüngere Mädchen dann einfach glücklich und zufrieden, dankbar und beim älteren Bruder kann es dann schon sein, dass es zuwenig ist.... und nichts von Dankbarkeit. Auch für mich (manchmal sehr) schwierig zu ertragen. Trotzdem halte ich es für ein Ding der Reife, thematisiere es mit dem Buben auch (Stunden später ..) mehr kann ich ja dann auch nicht machen. Meist ist das gekaufte Ding am nächsten Tag wenn alle Früstchen weg sind, doch interessant und gefreut.

Zusamnengefasst: gleiche Ausgangslage, ein Kind dankbar, das andere nicht.

Ich finde es wird etwas einfacher, wenn sie älter sind und Taschengeld bekommen, da überlegen sie es sich deutlich genauer, was sie tünterlen möchten.

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