AdL-Modell

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

5erpack
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Re: AdL-Modell

Beitrag von 5erpack »

Selbst für meine adhs Kindern ist ADL kein Problem gewesen. Sie haben sogar davon profitiert und als das dann aufhörte, wars dann schwierig. Hier haben sie ADL nur bis zur vierten Klasse.

In der Oberstufe gibt es hier noch das „ amerikanische“ Modell. Die Kinder haben kein Stamm Klassenzimmer mehr. Alle Materialien werden im Spint in den Gängen aufbewahrt, inkl schloss. Die Kinder wechseln pro Fach das Zimmer. Franz bei X deutsch bei y und Musik immmusiklabor, Chemie im Chemie Raum etc etc.
Läuft alles super!

Hier bei den ADL Klassen, haben sie Pamier, also gehörschutz, wochenpläne, Gruppenarbeiten etc. Ältere helfen den jüngeren oder die älteren hören nochmal etwas was grad vergessen ging.

Sport, Wissenschaften etc wird ab Kindergarten gemeinsam gemacht.

Im übrigen das mit Freundschaften und ständigen wechseln find ich eine sehr sehr gute Idee!
Hier hat es nämlich bestehende Gruppen aufgebrochen und die Kinder haben so bis spätestens 5-6 klasse, mehr Freunde als man denkt!

Wichtig aber wie bei allem! Kinder merken schnell wenn die Eltern mit einem System oder einer LP nicht klar kommen und sie adaptieren das dann auch um bekommen Schwierigkeiten!
Also egal wie man selber darüber denkt, das Kind geht in die Schule und nicht die Mutter oder der Vater!
Es wird damit klar kommen, solange es von den Eltern unterstützt wird !
( und ja das musste ich auch erst mal lernen 🙈)
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

+jj+
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Re: AdL-Modell

Beitrag von +jj+ »

wir haben hier adl und das fazit meines grossen nach der primarschule war: man lernt vom stoff her weniger. sie waren bei einigen fächern weniger weit als kinder aus anderen gemeinden im kanton (unsere gemeinde ist so weit die einzige mit adl an allen schulen). er persönlich war nicht so ein fan davon.

aus meiner sicht kommt es extrem auf die lehrperson und klasse darauf an. und die unterstützung durch allenfalls weitere personen (wenn z.b. teilweise ein teil der klasse mit einer anderen lehrperson, sozialpädagog, pensionärin etc. zwischendurch etwas macht). denn wenn ein lehrer eine klasse hat mit über 20 kindern auf zwei klassen verteilt, dabei paar kinder, die wiederholen (heisst alterunterschied bis über drei jahre), paar kindern mit angepassten lernzielen, paar kindern, die nicht gut deutsch können etc. wird das ganze eine ziemliche herausforderung.

auch fand ich, konzentrierte man sich vor allem auf schwächere schüler, eine förderung von stärkeren schülern war kaum möglich. es hiess einfach, wenn du mit deinem plan fertig bist, kannst du entweder einem gspänli helfen (glück, wenn man das gerne macht, wie mein jüngerer), oder dich halt selbst irgendwie beschäftigen (heisst, weiter im plan oder ein buch lesen oder so).

vorteile fand ich, dass jedes jahr die klasse quasi zur hälfte neu gemischt wurde, was vorteilhaft sein kann, wenn die klassendynamik nicht so gut ist oder das kind nicht viele gspänli hat. bin aber auch einverstanden: es ist so wie es ist und als eltern muss man es einfach akzeptieren und vertrauen haben. aus meiner sicht ist die lehrperson viel wichtiger als das schulmodel.

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Neonova
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Re: AdL-Modell

Beitrag von Neonova »

Unsere Grosse ist seit knapp 2 Jahren in einer gemischten Klasse, jetzt 4./5. Klasse. Vom Schulischen her seh ich bisher nur Vorteile. Sie haben viel mehr Halbklassenunterrricht als die Parallelklasse (reine 5. Klasse), 1 Tag haben die Lehrer Teamteaching, sonst ist oft 1/2 Hälfte beim IF Lehrer. Grad neue Themen z.B. in Mathe werden immer in der Halbklasse erklärt und dieses Jahr hatten sie alle 3 Französischlektionen nur zu zehnt. Sie sind der Parallelklasse im Schnitt immer 1-2 Wochen voraus.
2008, 2010, 2013

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