Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

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Leela
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von Leela »

@Agathe: Oje dann lief es ja ganz ähnlich wie bei meinem ersten Kind.
Mein Selbstwertgefühl hat auch arg gelitten, ich habe so gar nicht mit einem KS gerechnet und es war wirklich schlimm für mich.

Bei meinem 2. Kind hat sich der Kopf dann richtig eingestellt, sie "hing" einfach lange am Beckeneingang.

Beim 3. hat mir die Hebamme gegen Ende der SS den Tipp gegeben, den Bauch straff mit einem Stützgurt einzubinden, also fast von unten etwas anzuheben (ginge sicherlich auch mit einem Tragtuch).
Ich weiss nicht, ob es deswegen war aber diese Geburt startete zum ersten Mal mit einem Baby, welches den Kopf schon fest im Becken hatte. Ein riesen Unterschied!
Die Eröffnungswehen waren ganz anders, anfangs schon fast angenehm, weil sie auf den Muttermund drückten und nicht auf das Becken.
Waren dann fast etwas spät dran, weil ich mit einer viel längeren Geburt gerechnet habe ;-)

Mein 1. Kind hatte übrigens KU 34 cm (FA riet mir wegen Verdacht auf zu engem Becken zum MRI, was ich aber nicht machte).
Kind 2 KU 35 und Kind 3 KU 36 und 4kg! Beide mit wenigen Presswehen verletzungsfrei geboren!

Also nur Mut und ich wünsche Dir sehr, dass es das nächste Mal im GH klappt! :-)

(Zange/Vakuum geht einfach übrigens nur bei voller Eröffnung, wenn der Kopf schon im Geburtskanal ist).
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Krambambuli
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von Krambambuli »

Hallöchen

Nachdem ich ca acht Stunden dauerwehen hatte schrie ich nach der PDA.
Diese wurde dann für mich völlig Schmerzfrei gelegt. Mensch war das super.

Ich konnte weiterhin laufen, spürte alles, aber die Wehen nicht mehr. Anstatt des Wehenschmerzes fühlte ich nur noch diesen massiven Druck nach unten, auch der Druck wurde erträglicher. Ich konnte dann rumlaufen, das beschleunigte alles.

Bei mir funktionierte die PDA einwandfrei, ich durfte auch selber nachschub geben wenn es wieder heftig wurde (war schon richtig panisch, ich hatte fast keine Pause zwischen den Wehen. Wehe ging, Wehe kam..... )

Ich kenne aber auch eine Frau bei der die PDA nur einseitig funktionierte, da konnte man dan nichts mehr machen, sie musste es durchziehen.

Ich würd wieder eine PDA haben wollen !!

Alles Gute, Krambambuli

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Rehli05
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von Rehli05 »

Erste Geburt:
Wollte möglichst natürlich gebären, keine PDA. Dann kam alles anders: Einleiten bei ET+8, Wehensturm, Schmerzmittel, künstliche Blaseneröffnung, noch mehr Schmerzmittel, totale Erschöpfung, nach 16h Wehen und sich ungleichmässig öffnendem Muttermund (Köpfchen war auf die Schulter abgeknickt und konnte sich nicht richtig einstellen, steckte im Becken fest) stellte mich die FA vor die Wahl "PDA oder KS". Dank der PDA konnte sich alles nochmals entspannen und das Köpfchen einen neuen Anlauf nehmen, mir ging es auch wieder besser, obwohl die PDA nur auf einer Seite wirklich gut wirkte. Spüren tat ich aber nicht mehr viel und konnte so auch nicht wirklich mitpressen. Musste umgelagert werden und konnte mich kaum mehr selbst bewegen (war aber sicher nicht nur PDA, sondern auch Erschöpfung). Schliesslich wurde der Kleine (Kopfumfang 36cm) nach fast 24h von zwei Hebammen und der FA aus mir herausgedrückt und gezogen (mit Saugglocke), plus Dammschnitt. Schön ist anders... Ich konnte ein paar STudnen nicht aufstehen und war auch danach noch eine Weile sehr wackelig auf den Beinen.
Ich hatte lange daran zu knabbern. Die PDA war schlussendlich meine Rettung (KS wäre noch schlimmer für mich gewesen), aber ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass alles ganz anders gekommen wäre, hätte man von Anfang an nicht reingepfuscht. Ein Eingriff in den natürlichen Geburtsprozess bedingte den nächten...

Zweite Geburt:
Einleiten bei ET-11 wegen zu wenig Fruchtwasser, dieses Mal wurde aber sehr sanft eingeleitet und der Wehentropf vorsichtig dosiert. Keine weiteren Eingriffe in den Geburtsprozess, keine Schmerzmittel, keine PDA, natürliche Geburt nach ca. 17h. Kopfumfang war aber auch nur 32 cm... Die zweite Geburt war um Welten besser und mir ging es danach blendend, konnte aufstehen, aufs WC, hätte Bäume ausreissen können.

Fazit:
PDA kann helfen, kann aber auch den Geburtsfortschritt ins Stocken bringen. Es gibt so viele Pros und Contras und schlussendlich muss jede Frau selbst entscheiden, was für sie in der jeweiligen Situation stimmt und das beste ist.

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mimetta
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von mimetta »

Ich hatte 2 mal PDA, einmal ohne. Ich fand ohne viel schöner, ist wohl aber auch von den Umständen abhängig. Bei der ersten Geburt lief es auch auf eine Vakuumgeburt hinaus, wohl auch weil ich gar nicht mehr richtig mitgearbeitet habe (habe mit der PDA zuerst mal 1-2 Stunden geschlafen) und so die Herztöne vom Baby sehr schlecht wurden. Es war (zumindest für mich, für das Baby wohl weniger), eine schöne Geburt. Ich konnte nach beiden PDA's ziemlich bald aufstehen, aufs WC und so, Katheter hatte ich nie. Bei der zweiten bekam ich im verlaufe des ersten Tages nach der Geburt sehr starke Kopfschmerzen, die aufhörten wenn ich mich hinlegte. Dies blieb die nächsten Tage so, ich konnte nur liegen. Anscheinend kann es das geben, wenn die Nadel irgendwie zu weit rein gestochen wird (oder bei Presswehen das Röhrchen verschoben wird). Nach 5 Tagen ging ich wieder ins Spital (hatte ambulant geboren) und sie machten mir einen "Eigenblut-Patch", danach war es wieder gut. Es war nicht schlimm, da es mir im liegen ja gut ging, trotzdem wäre es schöner gewesen, ich hätte mich frei bewegen können ohne starke Kopfschmerzen. Diese Komplikation kommt zwar eher selten vor, doch falls ihr Kopfschmerzen bekommt nach PDA, sofort melden, dann können sie euch helfen.
Lieben Gruss Mimetta

:D 2010, :P 2013, 8) 2015

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smile81
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von smile81 »

Ich hatte bei beiden Geburten eine PDA. Aber das Gefühl war ganz unterschiedlich. Beim 1. Kind ging
die Geburt sehr lange und da meine Kräften am Ende waren riet man mir zur PDA. Ich spührte danach nichts mehr. Die Beine waren taub. Ich war völlig entspannt. Warscheindlich zu entspannt. Die Herztöne des Babys sackten plötzlich ab und ich brauchte kurz Sauerstoff. Bei den Presswehen spührte ich nur ein leichtes Zusammenziehen das Bauches. Musste mich aber sehr konzentrieren um die Wehe nicht zu verpassen. Die Hebamme hat jeweils auf dem Monitor kontrolliert ob es auch wirklich eine Wehe ist. Das Kind kam dann per Saugglocke zur Welt. Bei der 2. Geburt habe ich dann irgenwann eine PDA verlangt weil kein Schmerzmittel mehr Linderung brachte. Bei dieser PDA spührte ich die Wehen immer und auch die Beine waren nicht so taub. Aber laufen konnte ich trotzdem nicht. Die Presswehen spührte ich einfach als riesigen Druck aufs Steissbein. Bei beiden PDA's konnte ich erst am folgenden Tag richtig duschen. Hatte so Pudding in den Beinen und auch den Blasenkatheter noch drin. Beide Kinder kamen am Nachmittag/Abend zur Welt.
Es Buebemami :D

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lavendra
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von lavendra »

Hi, ich hatte eine Geburt ohne, eine Geburt mit PDA und einen Kaiserschnitt, kenne also fast das ganze Spektrum :)
Nachdem ich die erste Geburt ohne PDA sehr krass fand, war ich psychisch eineinhalb Jahre später bei der Geburt so angespannt, dass ich echt froh war um die Möglichkeit einer PDA. Ich habe die Wehen immer noch stark gemerkt, ich habe die PDA auch nicht stark dosiert, aber es war aushaltbar. Und Nebenwirkungen oder Probleme wegen der PDA hatte ich gar keine.
Ich kann es empfehlen, aber ich bin trotzdem froh, eine Geburt ohne irgendwelche Hilfen erlebt zu haben.
Alles Gute!
Buschi 1: 11. Mai 2008
Buschi 2: 2. Dezember 2009

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maple
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Re: Erfahrungen mit einer PDA bei der Geburt

Beitrag von maple »

Spannend, die vielen unterschiedlichen Berichte zu lesen - sogar bei diesem Thema ist es wiedermal exterem individuell! Ich kann noch eine Erfahrung beisteuern, bei der die PDA aus geburtshelferischen Gründen gelegt wurde. Ich hatte etwas zu früh Pressdrang, als noch ein Saum des Muttermunds da war. In kurzer Zeit überrollte mich eine Presswehe nach der anderen, woraufhin nichts mehr vorwärts ging. Offenbar verhärtet sich das Gewebe, wenn zu früh zu stark draufgepresst wird. Ich bin dann 1.5h unter Anleitung der Hebamme rumgeturnt, habe Chügeli geschluckt etc und versucht, nicht zu pressen. Irgendwann hiess es dann, dass jetzt dann wohl der Muttermund reisst und eine PDA helfen könnte. Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich am Ende (zumal das die dritte Nacht mit Wehen war - hatte eine ewig lange Latenzphase) und wollte einfach, dass es weitergeht. Nach einer halben Stunde warten hatte ich dann meine PDA. Im ersten Moment war es eine Erlösung. Ich habe dann ca. 2h vor mich hingedöst, während sich das Gewebe offenbar doch noch entspannt hat. Fand es aber komisch, dass mein Körper weitergebärt, während ich das kaum mitbekomme. Ich habe die Wehen nur ganz dumpf gespürt, weil es ja auch ein mechanischer Prozess ist. So wie beim Zahnarzt, wo es auch nicht wehtut, aber man schon mitbekommt, dass der an einem Zahn rumrumpft. Ich hatte übrigens auch einen Katheter. Die Beine konnte ich grundsätzlich bewegen, aufstehen wäre unmöglich gewesen. Auf die Pressphase hin habe ich darum gebeten, dass sie die Dosierung runterstellen, aber ich habe immer noch nicht wirklich etwas gespürt. Die Austreiungsphase fand ich wahnsinnig anstrengend, v.a. mitpressen, wenn man so nix spürt. Allerdings kam meine Tochter mit der Hand am Kinn zu Welt, was dann auch einen Dammschnitt nötig machte. Von daher kann ich wahrscheinlich froh sein, hatte ich eine PDA... Trotzdem wünsche ich mir für die kurz bevorstehende zweite Geburt keine PDA. Ich fand es befremdlich, fast nichts zu spüren und liegen ist in etwa die letzte Geburtsposition, die ich mir freiwillig aussuchen würde. Kategorisch ausschliessen würde ich es aber nicht - wer weiss, was diesmal passiert.
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16

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