Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Fallensteller
Fallensteller
©Hans Hartmut Karg
2013
So leicht und unscheinbar die kleine Rede,
Mit der sich Fallensteller tarnen,
Damit sie schlauer noch als Goethe
Ja keinen vorzeitiger warnen.
Man redet erst belanglos tastend
Und fragt nur zwischendrin scheinheilig,
Wie Du verbringst so Deine Zeiten rastend
Und hat es nie mit einer Antwort eilig.
Auf diese Art schlummert nun ein
Dein Sicherheits- und Vorsichtsdenken.
Du wähnst Dich in geborgenem Hain
Und wirst Vertrautes nun verschenken.
Die Fallensteller wissen immer,
Wie sie Informationen sammeln,
Mit denen sie dann umso schlimmer
Hausieren gehen, Gerüchtegammeln.
Denn Fallensteller sind hierarchisch
In ihrem Trachten animiert.
Erst dadurch wächst dann sehr anarchisch,
Was zum Gerücht Wahrheit verführt.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
So leicht und unscheinbar die kleine Rede,
Mit der sich Fallensteller tarnen,
Damit sie schlauer noch als Goethe
Ja keinen vorzeitiger warnen.
Man redet erst belanglos tastend
Und fragt nur zwischendrin scheinheilig,
Wie Du verbringst so Deine Zeiten rastend
Und hat es nie mit einer Antwort eilig.
Auf diese Art schlummert nun ein
Dein Sicherheits- und Vorsichtsdenken.
Du wähnst Dich in geborgenem Hain
Und wirst Vertrautes nun verschenken.
Die Fallensteller wissen immer,
Wie sie Informationen sammeln,
Mit denen sie dann umso schlimmer
Hausieren gehen, Gerüchtegammeln.
Denn Fallensteller sind hierarchisch
In ihrem Trachten animiert.
Erst dadurch wächst dann sehr anarchisch,
Was zum Gerücht Wahrheit verführt.
*
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Der Fahrende
Der Fahrende
©Hans Hartmut Karg
2013
Als Kind war er ein Liebhaber
Von allen Lebensdimensionen.
Im Sandkasten mit einem Schaber –
Da wollt´ er immer lebhaft wohnen.
Als Jugendlicher mit dem Handy
Wurde die Welt schon eingeschränkt.
Spricht er mit seinem Freund, dem Wendy,
Ist er es, der die Zeit verschenkt.
Doch erst als Fahrender im Wagen
Gibt es kein Oben und kein Unten.
Die Ebene will er jetzt haben,
Mobilwelt hat ihn hier gefunden.
Er lebt jetzt nur noch in der Fläche
Mit dem PC, beim Autofahren.
Und wenn ich fröhlich mit ihm spreche,
Sagt er, wie virtuell sie waren.
So wird der Mensch zum Flächenwesen,
Gelebt wird nur Geschwindigkeit.
Wie soll da die Kultur genesen,
Wenn er nur noch mobilbereit?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Als Kind war er ein Liebhaber
Von allen Lebensdimensionen.
Im Sandkasten mit einem Schaber –
Da wollt´ er immer lebhaft wohnen.
Als Jugendlicher mit dem Handy
Wurde die Welt schon eingeschränkt.
Spricht er mit seinem Freund, dem Wendy,
Ist er es, der die Zeit verschenkt.
Doch erst als Fahrender im Wagen
Gibt es kein Oben und kein Unten.
Die Ebene will er jetzt haben,
Mobilwelt hat ihn hier gefunden.
Er lebt jetzt nur noch in der Fläche
Mit dem PC, beim Autofahren.
Und wenn ich fröhlich mit ihm spreche,
Sagt er, wie virtuell sie waren.
So wird der Mensch zum Flächenwesen,
Gelebt wird nur Geschwindigkeit.
Wie soll da die Kultur genesen,
Wenn er nur noch mobilbereit?
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Lauriann 10
Lauriann 10
©Hans Hartmut Karg
2013
Sie sitzt in der Tiroler Ecke
Und fertigt Hausaufgaben an,
Damit man sie dort ja nicht necke,
Sie hinterher noch turnen kann.
Gymnasiastin ist sie schon,
Sehr selbstbewusst und wohlerzogen.
Die guten Noten sind der Lohn,
Mit der die Schule ihr gewogen.
Ja, wenn sie nach dem Fußball schwitzt,
Ist ihr das nicht sehr angenehm.
Doch wenn sie dann beim Mahle sitzt,
Wirkt sie entspannt und wirklich schön.
So zwischen Kind und Mädchen gar
Will sie freier und Frau noch werden.
Mitunter nervt die Jungenschar,
Da helfen manchmal nur Beschwerden.
Doch meist ist sie ja lieb zu allen,
Mag aber gar kein Rowdytum.
Sie mag auch keine Hinterfallen,
Findet die Witze nur recht dumm.
Da wünschen wir ihr manchmal gern,
Dass sie sich anständig erwehre,
Denn nur dort wird die Frau zum Herrn,
Wo man die echte Fairness ehre.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Sie sitzt in der Tiroler Ecke
Und fertigt Hausaufgaben an,
Damit man sie dort ja nicht necke,
Sie hinterher noch turnen kann.
Gymnasiastin ist sie schon,
Sehr selbstbewusst und wohlerzogen.
Die guten Noten sind der Lohn,
Mit der die Schule ihr gewogen.
Ja, wenn sie nach dem Fußball schwitzt,
Ist ihr das nicht sehr angenehm.
Doch wenn sie dann beim Mahle sitzt,
Wirkt sie entspannt und wirklich schön.
So zwischen Kind und Mädchen gar
Will sie freier und Frau noch werden.
Mitunter nervt die Jungenschar,
Da helfen manchmal nur Beschwerden.
Doch meist ist sie ja lieb zu allen,
Mag aber gar kein Rowdytum.
Sie mag auch keine Hinterfallen,
Findet die Witze nur recht dumm.
Da wünschen wir ihr manchmal gern,
Dass sie sich anständig erwehre,
Denn nur dort wird die Frau zum Herrn,
Wo man die echte Fairness ehre.
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Winterzirkus
Winterzirkus
©Hans Hartmut Karg
2013
Was hat die Griechische Idee
Mit Wintersport denn gar zu tun?
Olympia war ohne Schnee,
Lasst also diese Spiele ruhn.
Es gibt nur wenige Nationen,
Die da erfolgreich werden können.
Den Armen fehlen Geld, Regionen,
In denen sie trainieren können.
Hersteller loben schon Olympia,
Um winternah Produkte anzupreisen.
Die Werbung ist präsent und ständig da,
Wohin die Wintersportler freudig reisen.
Mit Umweltschutz hat das nichts mehr zu tun,
Wenn Wintersportler hundertweise kommen,
Auftreten mit der Modekleidung, Winterschuhn,
Um sich darin und in der Winterwelt zu sonnen.
Die Flugzeuge verbrauchen Kerosin,
Die Heizungen im Winter müssen laufen.
Da haben Wintersportanlagen nur den Sinn,
Dass Orte sich Bedeutung kaufen.
Die Menschen wollen keine Winterspiele,
Die protzig und nur teuer sind
Und den Kommerz allein haben zum Ziele,
Beileibe nicht sportlich den Götterwind.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Was hat die Griechische Idee
Mit Wintersport denn gar zu tun?
Olympia war ohne Schnee,
Lasst also diese Spiele ruhn.
Es gibt nur wenige Nationen,
Die da erfolgreich werden können.
Den Armen fehlen Geld, Regionen,
In denen sie trainieren können.
Hersteller loben schon Olympia,
Um winternah Produkte anzupreisen.
Die Werbung ist präsent und ständig da,
Wohin die Wintersportler freudig reisen.
Mit Umweltschutz hat das nichts mehr zu tun,
Wenn Wintersportler hundertweise kommen,
Auftreten mit der Modekleidung, Winterschuhn,
Um sich darin und in der Winterwelt zu sonnen.
Die Flugzeuge verbrauchen Kerosin,
Die Heizungen im Winter müssen laufen.
Da haben Wintersportanlagen nur den Sinn,
Dass Orte sich Bedeutung kaufen.
Die Menschen wollen keine Winterspiele,
Die protzig und nur teuer sind
Und den Kommerz allein haben zum Ziele,
Beileibe nicht sportlich den Götterwind.
*
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Ein Haus lernt dazu
Ein Haus lernt dazu
©Hans Hartmut Karg
2013
Wo bisher nur Gebrechlichkeiten
Und alte Stimmen mühsam raunten,
Da wandelt´ sich in Umzugszeiten
Das Haus, worüber manche staunten.
Zuvor lebten hier alte Leute,
Das Haus mit ihnen wurde blind
Für lange Träume, Leben heute
Und für den frischen Jugendwind.
Nun zogen aus die Vorbesitzer
Und fanden in ihr Altenheim.
Es kamen rasch die Neubesitzer
Und schoben ihre Möbel rein.
Dann kamen Enkel, kamen Kinder,
Das Haus ward endlich reich bedacht,
Und schon im ersten kalten Winter
Die Kinderschar hier fröhlich lacht.
Zuerst klangen die Stimmen dumpf,
Die Hochfrequenzen klangen hässlich,
Die Wände schliffen vieles stumpf,
Es war anfänglich wirklich grässlich.
Doch mit dem Frühjahr nahm das Haus
Die Fröhlichkeiten für sich wahr,
Lebte mit neuem Menschenstrauß
Und wurde freundlicher fürwahr.
Ja, auch Gemäuer müssen lernen,
Dass mit dem Wandel geht die Zeit.
Wenn sich die Alten dann entfernen
Ist wieder Platz für Jugendzeit.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Wo bisher nur Gebrechlichkeiten
Und alte Stimmen mühsam raunten,
Da wandelt´ sich in Umzugszeiten
Das Haus, worüber manche staunten.
Zuvor lebten hier alte Leute,
Das Haus mit ihnen wurde blind
Für lange Träume, Leben heute
Und für den frischen Jugendwind.
Nun zogen aus die Vorbesitzer
Und fanden in ihr Altenheim.
Es kamen rasch die Neubesitzer
Und schoben ihre Möbel rein.
Dann kamen Enkel, kamen Kinder,
Das Haus ward endlich reich bedacht,
Und schon im ersten kalten Winter
Die Kinderschar hier fröhlich lacht.
Zuerst klangen die Stimmen dumpf,
Die Hochfrequenzen klangen hässlich,
Die Wände schliffen vieles stumpf,
Es war anfänglich wirklich grässlich.
Doch mit dem Frühjahr nahm das Haus
Die Fröhlichkeiten für sich wahr,
Lebte mit neuem Menschenstrauß
Und wurde freundlicher fürwahr.
Ja, auch Gemäuer müssen lernen,
Dass mit dem Wandel geht die Zeit.
Wenn sich die Alten dann entfernen
Ist wieder Platz für Jugendzeit.
*
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Taifune
Taifune
©Hans Hartmut Karg
2013
Mich stört, wo immer gleich berichtet
Es Opfer, keine Täter gibt,
Wo wild ein übler Sturm vernichtet,
Der Tod alles durch Maschen siebt.
Zerstört die wunderbunten Häuser,
Darunter Arme, längst begraben,
Die Ratten nachts, die Mäuse, Mäuser,
Kein Wasser, wo sich Kinder laben.
Die Plünderer sind unterwegs
Nehmen Armen noch ganz das Wen´ge,
Stehlen die Betten und den Keks –
Reporter, die das oft beschön´gen.
Wir helfen gern in einer Welt,
In der die Würde blind abgleitet.
Wo Täter ihre Welt bestellt
Ist Menschlichkeit noch nicht bereitet.
Ich wünsche mir die Menschlichkeit,
Wenn Menschen wieder Güter schaffen,
Die auch in unsrer Zeit
Helfen, nicht rauben wie die irren Affen!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Mich stört, wo immer gleich berichtet
Es Opfer, keine Täter gibt,
Wo wild ein übler Sturm vernichtet,
Der Tod alles durch Maschen siebt.
Zerstört die wunderbunten Häuser,
Darunter Arme, längst begraben,
Die Ratten nachts, die Mäuse, Mäuser,
Kein Wasser, wo sich Kinder laben.
Die Plünderer sind unterwegs
Nehmen Armen noch ganz das Wen´ge,
Stehlen die Betten und den Keks –
Reporter, die das oft beschön´gen.
Wir helfen gern in einer Welt,
In der die Würde blind abgleitet.
Wo Täter ihre Welt bestellt
Ist Menschlichkeit noch nicht bereitet.
Ich wünsche mir die Menschlichkeit,
Wenn Menschen wieder Güter schaffen,
Die auch in unsrer Zeit
Helfen, nicht rauben wie die irren Affen!
*
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Anscavallo
Anscavallo
©Hans Hartmut Karg
2013
Halb Lebewesen und halb Schachfigur:
Gehen wir so mit Tieren um?
Als Menschen bleiben wir ja stur,
Die Mitgeschöpfe leiden stumm.
Das Standbild steht als Halbnatur
Vor unserem Residenzbereich.
Es will nicht Macht, es steht da nur:
Kocht es da unsere Seelen weich?
So steht das Pferd, wird angeschaut,
Touristen staunen sinnend an,
Was wohl mit solchem Geist gebaut
Und nachdenklich bleibt lebenslang.
Das Kunsterblühen lebt nur frei,
Wenn es die Neuideen fördert.
Sonst wäre alles Einerlei,
Wo reflexiv nichts wird erörtert.
Das Pferd steht nun metallen da,
Kein Stern kann es anders gestalten.
Die Kunst bleibt jenem Bilde nah,
Das uns die Fantasie erhalten.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Halb Lebewesen und halb Schachfigur:
Gehen wir so mit Tieren um?
Als Menschen bleiben wir ja stur,
Die Mitgeschöpfe leiden stumm.
Das Standbild steht als Halbnatur
Vor unserem Residenzbereich.
Es will nicht Macht, es steht da nur:
Kocht es da unsere Seelen weich?
So steht das Pferd, wird angeschaut,
Touristen staunen sinnend an,
Was wohl mit solchem Geist gebaut
Und nachdenklich bleibt lebenslang.
Das Kunsterblühen lebt nur frei,
Wenn es die Neuideen fördert.
Sonst wäre alles Einerlei,
Wo reflexiv nichts wird erörtert.
Das Pferd steht nun metallen da,
Kein Stern kann es anders gestalten.
Die Kunst bleibt jenem Bilde nah,
Das uns die Fantasie erhalten.
*
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Regenrinne
Regenrinne
©Hans Hartmut Karg
2013
Es plätschert durch die Regenrinne
Novemberwasser unaufhörlich.
Das erst beruhigt meine Sinne,
Jetzt ist der Himmel wieder ehrlich.
Denn wie ein kleiner Wasserfall
Im Hochgebirge, rinnt das Nass,
Gibt Hoffnung, trägt mit seinem Schwall
Das Leben hin zum Regenfass.
Da wird es liegen für die Blumen,
Die auf den Segen immer warten
Im Haus mit vielen Trockenkrumen,
Wenn gießend wir das Blühen starten.
So gibt die Regenrinne alles,
Was plätschernd ins Behältnis rinnt
Und was uns hilft im Fall des Falles,
Wenn Trockenheit nach Nässe sinnt.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Es plätschert durch die Regenrinne
Novemberwasser unaufhörlich.
Das erst beruhigt meine Sinne,
Jetzt ist der Himmel wieder ehrlich.
Denn wie ein kleiner Wasserfall
Im Hochgebirge, rinnt das Nass,
Gibt Hoffnung, trägt mit seinem Schwall
Das Leben hin zum Regenfass.
Da wird es liegen für die Blumen,
Die auf den Segen immer warten
Im Haus mit vielen Trockenkrumen,
Wenn gießend wir das Blühen starten.
So gibt die Regenrinne alles,
Was plätschernd ins Behältnis rinnt
Und was uns hilft im Fall des Falles,
Wenn Trockenheit nach Nässe sinnt.
*
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Chemotherapie
Chemotherapie
©Hans Hartmut Karg
2013
Langsam laufen Chemikalien
In den krebserkrankten Leib.
Ach, wie ferne jetzt Italien
Für ein paar Jährchen Verbleib!
Lesen manche noch Romane
Oder sind sie drüber weg?
Hat denn eine Ottomane
Da noch einen Lebenszweck?
Sitz´ ich hier mit vielen Kranken
Ganz bequem in Polsterstühlen.
Weist der Tod uns h i e r die Schranken,
Mahlt die Zeit mit schnelleren Mühlen?
Liegen Todeskandidaten
Jetzt schon viel zu nah bei mir,
Lernt die Seele h i e r das Waten
Mit dem grauen Schmerzpanier?
So sitz´ ich hier wohl Stund´ um Stunde
Und sinniere tropfenweise,
Blicke mulmig in die Runde,
Wo die Angst wohnt – still und leise.
Wirken denn die vielen Tropfen,
Geben s i e mir wieder Leben?
Wird der Sensenmann nicht klopfen,
Darf ich mich wieder erheben?
Lesend liegen Patienten,
Stumme Schemen ihrer Leiden,
Halten Zeitschriften in Händen,
Wollen meinen Blick vermeiden.
Manche schämen sich im Leid,
Krankheit gilt ihnen als Schuld,
Liegen mit Pupillen weit,
Fordert man doch viel Geduld!
Tiefer Glaube, Lebenszweifel
Wechseln hier jede Minut´.
Ja, so mancher Außenteufel
Treibt weg jeden Hoffnungsmut.
Wie sollte man Hoffnung haben,
Wenn man hört, wer nicht mehr kommt?
Soll man sein Gesicht vergraben,
Wenn dem Tod man nicht entkommt?
Sitze ich so Stund´ um Stunde,
Lese, sinne, leide stumm.
Reißen Tropfer in der Runde
Denn die Räder noch herum?
Nur ein Jährchen noch Verbleib,
Noch einmal Italien sehen!
Heilt doch meinen kranken Leib,
Auf eigenen Beinen will ich stehen!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Langsam laufen Chemikalien
In den krebserkrankten Leib.
Ach, wie ferne jetzt Italien
Für ein paar Jährchen Verbleib!
Lesen manche noch Romane
Oder sind sie drüber weg?
Hat denn eine Ottomane
Da noch einen Lebenszweck?
Sitz´ ich hier mit vielen Kranken
Ganz bequem in Polsterstühlen.
Weist der Tod uns h i e r die Schranken,
Mahlt die Zeit mit schnelleren Mühlen?
Liegen Todeskandidaten
Jetzt schon viel zu nah bei mir,
Lernt die Seele h i e r das Waten
Mit dem grauen Schmerzpanier?
So sitz´ ich hier wohl Stund´ um Stunde
Und sinniere tropfenweise,
Blicke mulmig in die Runde,
Wo die Angst wohnt – still und leise.
Wirken denn die vielen Tropfen,
Geben s i e mir wieder Leben?
Wird der Sensenmann nicht klopfen,
Darf ich mich wieder erheben?
Lesend liegen Patienten,
Stumme Schemen ihrer Leiden,
Halten Zeitschriften in Händen,
Wollen meinen Blick vermeiden.
Manche schämen sich im Leid,
Krankheit gilt ihnen als Schuld,
Liegen mit Pupillen weit,
Fordert man doch viel Geduld!
Tiefer Glaube, Lebenszweifel
Wechseln hier jede Minut´.
Ja, so mancher Außenteufel
Treibt weg jeden Hoffnungsmut.
Wie sollte man Hoffnung haben,
Wenn man hört, wer nicht mehr kommt?
Soll man sein Gesicht vergraben,
Wenn dem Tod man nicht entkommt?
Sitze ich so Stund´ um Stunde,
Lese, sinne, leide stumm.
Reißen Tropfer in der Runde
Denn die Räder noch herum?
Nur ein Jährchen noch Verbleib,
Noch einmal Italien sehen!
Heilt doch meinen kranken Leib,
Auf eigenen Beinen will ich stehen!
*
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Rauch über der Stadt
Rauch über der Stadt
©Hans Hartmut Karg
2013
Novemberkälte lähmt,
Hält Rauchpilze in Schwebe,
Nur nachts leuchtet die Stadt.
Ein Mensch sich schämt,
Den hustend ich erlebe,
Er sucht nach Ärzterat.
Die Kälte beißt sich immer fester,
Der Rauch erzwingt ein Dauerschnaufen
Und frisst sich in die alten Lungen.
Der Monat ist ja nicht mein bester,
Ich will da nicht mehr gerne laufen,
Selbst wenn wir hören Engelszungen.
Rauch sucht sich die Novemberkälte
Mit Reif, mit Eis, mit erstem Schnee.
Die Tierwelt zieht sich ganz zurück.
Der Monat, den niemand erwählte,
Verlangt immer nach heißem Tee,
Hat Weihnachten schon fest im Blick.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Novemberkälte lähmt,
Hält Rauchpilze in Schwebe,
Nur nachts leuchtet die Stadt.
Ein Mensch sich schämt,
Den hustend ich erlebe,
Er sucht nach Ärzterat.
Die Kälte beißt sich immer fester,
Der Rauch erzwingt ein Dauerschnaufen
Und frisst sich in die alten Lungen.
Der Monat ist ja nicht mein bester,
Ich will da nicht mehr gerne laufen,
Selbst wenn wir hören Engelszungen.
Rauch sucht sich die Novemberkälte
Mit Reif, mit Eis, mit erstem Schnee.
Die Tierwelt zieht sich ganz zurück.
Der Monat, den niemand erwählte,
Verlangt immer nach heißem Tee,
Hat Weihnachten schon fest im Blick.
*
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Erster Reif
Erster Reif
©Hans Hartmut Karg
2013
Am Vorabend ein Himmel voller Sterne,
Wie blank gescheuert, wolkenlos.
Der Fernsehturm grüßt uns aus naher Ferne,
Der Mond steht leuchtend jetzt – und zärtlich groß.
Das Thermometer sinkt des Nachts noch weiter,
Die Heizung springt nun früher, lauter an.
Das Laub ist nur noch träger Fußbegleiter,
Die Kälte kriecht an unser Haus heran.
Es ist die Zeit mit einem ersten Reif,
Morgens die Nachbardächer alle weiß,
Die Tücher an den Leinen frieren steif,
Kein Vogel grüßt mehr von der weiten Reis´.
Noch einmal zieht die mächt´ge, helle Sonne
Als das Zentralgestirn verlangsamt auf,
Beleckt die Dächer, Sträucher und die Tonne
Und zieht das Weiße rasch zu sich hinauf.
Jetzt ist der Reif noch nicht beständig,
Die Sonnenkraft besiegt die erste Kälte.
Ein Autofahrer kratzt dennoch behände
Den Reif ab, denn Schnee kommt in Bälde.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Am Vorabend ein Himmel voller Sterne,
Wie blank gescheuert, wolkenlos.
Der Fernsehturm grüßt uns aus naher Ferne,
Der Mond steht leuchtend jetzt – und zärtlich groß.
Das Thermometer sinkt des Nachts noch weiter,
Die Heizung springt nun früher, lauter an.
Das Laub ist nur noch träger Fußbegleiter,
Die Kälte kriecht an unser Haus heran.
Es ist die Zeit mit einem ersten Reif,
Morgens die Nachbardächer alle weiß,
Die Tücher an den Leinen frieren steif,
Kein Vogel grüßt mehr von der weiten Reis´.
Noch einmal zieht die mächt´ge, helle Sonne
Als das Zentralgestirn verlangsamt auf,
Beleckt die Dächer, Sträucher und die Tonne
Und zieht das Weiße rasch zu sich hinauf.
Jetzt ist der Reif noch nicht beständig,
Die Sonnenkraft besiegt die erste Kälte.
Ein Autofahrer kratzt dennoch behände
Den Reif ab, denn Schnee kommt in Bälde.
*
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Rücklagen
Rücklagen
©Hans Hartmut Karg
2013
Mag die Tropfen, mag den Hopfen,
Mag Wein, Bier – und das Klavier,
Das Verkopfen, das Verklopfen,
Das so leicht fällt Dir und mir.
Ja, die Schulden meiden wir,
Weil das Böse immer wildert,
Denn blindwütig ist der Stier,
Bei dem alles rot beschildert.
Wer ausgibt, was er auch hat,
Nicht auf Pump sein Leben führt,
Der kommt nicht zur Richterstatt,
Die ihn zum Verlorenen kürt.
Bilde Kind, eifrig Rücklagen,
Die Dein Leben leichter machen,
Damit Schulden nicht erschlagen
Deine Freude – und Dein Lachen!
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Mag die Tropfen, mag den Hopfen,
Mag Wein, Bier – und das Klavier,
Das Verkopfen, das Verklopfen,
Das so leicht fällt Dir und mir.
Ja, die Schulden meiden wir,
Weil das Böse immer wildert,
Denn blindwütig ist der Stier,
Bei dem alles rot beschildert.
Wer ausgibt, was er auch hat,
Nicht auf Pump sein Leben führt,
Der kommt nicht zur Richterstatt,
Die ihn zum Verlorenen kürt.
Bilde Kind, eifrig Rücklagen,
Die Dein Leben leichter machen,
Damit Schulden nicht erschlagen
Deine Freude – und Dein Lachen!
*
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Enkelbesuche
Enkelbesuche
©Hans Hartmut Karg
2013
„Ach, Kinder, bringt nicht alles durcheinander,
Ihr seid so voller Kraft, voll Saft, Lebendigkeit!
Ihr streitet, schimpft und rennt oft miteinander
Und seid zu vielen Dummheiten bereit!“
Wie soll ich da noch atmen können,
Wenn mich die Racker lautstark nerven?
Wie soll im Alter ich an Stress mich noch gewöhnen,
Wenn meine Enkel Sofakissen werfen?
Sie malen – und bemalen Tisch und Wände,
Sie schlagen Rad, platzen den Luftballon.
Den Kopf halten sie zwischen ihre beiden Hände
Und mancher Ausdruck zeugt von keinem edlen Sohn.
Doch wenn sie gehen, ist mir alles viel zu still:
„Da fehlt doch etwas!“ denken wir nun sehr besorgt.
Die Einsamkeit wird wieder unser Seinsgefühl,
Und nichts lärmt – alles bleibt auf Erden nur geborgt.
Und dann: „Am Schönsten ist es doch bei Oma, Opa!“
Wie könnten wir da noch die Enkelfreude dämpfen,
Wenn hier bei uns und mitten im schönen Europa
Die Nachkommen schon ihre Rangplätze erkämpfen?
*
©Hans Hartmut Karg
2013
„Ach, Kinder, bringt nicht alles durcheinander,
Ihr seid so voller Kraft, voll Saft, Lebendigkeit!
Ihr streitet, schimpft und rennt oft miteinander
Und seid zu vielen Dummheiten bereit!“
Wie soll ich da noch atmen können,
Wenn mich die Racker lautstark nerven?
Wie soll im Alter ich an Stress mich noch gewöhnen,
Wenn meine Enkel Sofakissen werfen?
Sie malen – und bemalen Tisch und Wände,
Sie schlagen Rad, platzen den Luftballon.
Den Kopf halten sie zwischen ihre beiden Hände
Und mancher Ausdruck zeugt von keinem edlen Sohn.
Doch wenn sie gehen, ist mir alles viel zu still:
„Da fehlt doch etwas!“ denken wir nun sehr besorgt.
Die Einsamkeit wird wieder unser Seinsgefühl,
Und nichts lärmt – alles bleibt auf Erden nur geborgt.
Und dann: „Am Schönsten ist es doch bei Oma, Opa!“
Wie könnten wir da noch die Enkelfreude dämpfen,
Wenn hier bei uns und mitten im schönen Europa
Die Nachkommen schon ihre Rangplätze erkämpfen?
*
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Wunschträume
Wunschträume
©Hans Hartmut Karg
2013
Viele wünschen sich von mir
Gedichte ohne alle Reime,
So, als präsentiere ich
Ein Poem ja nur zum Scheine:
Lebensecht lebt nur die Schnecke,
Der die Schlange nicht gefällt!
(Ich reime nicht, ich dichte nicht,
Da merk´ ich, was mir wirklich fehlt!)
Also, Freund, in der neuen Ecke,
Der mir die Reimlust abbestellt:
Ich reime, weil ich selig bin,
Mein´ Muttersprache ist mein Himmel,
Auch weil mein Wundersprachensinn
Mich trägt auf einem freien Schimmel.
So manche wünschen sich das hier,
Dass einer farblos Farbe bekennet.
Doch wenn mein Reim die Sprache führ´,
Bin ich´s, der dann die Welt erkennet.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Viele wünschen sich von mir
Gedichte ohne alle Reime,
So, als präsentiere ich
Ein Poem ja nur zum Scheine:
Lebensecht lebt nur die Schnecke,
Der die Schlange nicht gefällt!
(Ich reime nicht, ich dichte nicht,
Da merk´ ich, was mir wirklich fehlt!)
Also, Freund, in der neuen Ecke,
Der mir die Reimlust abbestellt:
Ich reime, weil ich selig bin,
Mein´ Muttersprache ist mein Himmel,
Auch weil mein Wundersprachensinn
Mich trägt auf einem freien Schimmel.
So manche wünschen sich das hier,
Dass einer farblos Farbe bekennet.
Doch wenn mein Reim die Sprache führ´,
Bin ich´s, der dann die Welt erkennet.
*
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Der Gourmetkoch
Der Gourmetkoch
©Hans Hartmut Karg
2013
Gar mancher kocht und backt und brät
Vom Morgen an und kommt erst spät
Zum wohlverdienten Schlaf im Bette
Bei seiner schnarchenden Annette.
Ein Koch ist schon ein Tausendsassa,
Nicht immer stimmt dabei die Kassa,
Denn wer den Gast will gut verwöhnen,
Bei dem muss auch die Börse stöhnen.
Die Rechnungen und Teller groß,
Pikant die Ente und die Soß´,
Portionen, aufgetürmt und klein –
Ein Millionär müsste man sein!
Da kocht einer fein, elegant,
Versöhnt die Pilze mit dem Schmand,
Verziert noch leicht mit Rosmarin,
Dann geht es mit dem Gast dahin.
Der Koch, hätt´ er nicht Gold-Annette,
Die mitführt seine Glanzgaststätte,
Er wäre schon ein armer Mann,
Befasst mit sich und seinem Wahn.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Gar mancher kocht und backt und brät
Vom Morgen an und kommt erst spät
Zum wohlverdienten Schlaf im Bette
Bei seiner schnarchenden Annette.
Ein Koch ist schon ein Tausendsassa,
Nicht immer stimmt dabei die Kassa,
Denn wer den Gast will gut verwöhnen,
Bei dem muss auch die Börse stöhnen.
Die Rechnungen und Teller groß,
Pikant die Ente und die Soß´,
Portionen, aufgetürmt und klein –
Ein Millionär müsste man sein!
Da kocht einer fein, elegant,
Versöhnt die Pilze mit dem Schmand,
Verziert noch leicht mit Rosmarin,
Dann geht es mit dem Gast dahin.
Der Koch, hätt´ er nicht Gold-Annette,
Die mitführt seine Glanzgaststätte,
Er wäre schon ein armer Mann,
Befasst mit sich und seinem Wahn.
*
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Friedenszeit
Friedenszeit
©Hans Hartmut Karg
2013
Kein Donnerknallen weckt uns auf,
Bahn und Verkehr sind noch erträglich:
Der Frieden hält die Kriege auf,
Erspart Leid, Tod und Schmerz unsäglich.
So leb´ ich gern im Heute jetzt,
Wenn alle Waffen bei uns schweigen
Und niemand wird hier tief verletzt,
Weil nur ein Krieg bringt Todesreigen.
Wir Menschen sehen allzu oft
Nur Nöte und den Augenblick,
Bei dem die Sehnsucht mehr erhofft,
Als nur ein friedliches Geschick.
Dabei geht es uns wirklich gut,
Der Frieden hat uns fest im Griff.
Doch bleibe, Bürger, auf der Hut:
Schnell sinkt so manches Friedensschiff.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Kein Donnerknallen weckt uns auf,
Bahn und Verkehr sind noch erträglich:
Der Frieden hält die Kriege auf,
Erspart Leid, Tod und Schmerz unsäglich.
So leb´ ich gern im Heute jetzt,
Wenn alle Waffen bei uns schweigen
Und niemand wird hier tief verletzt,
Weil nur ein Krieg bringt Todesreigen.
Wir Menschen sehen allzu oft
Nur Nöte und den Augenblick,
Bei dem die Sehnsucht mehr erhofft,
Als nur ein friedliches Geschick.
Dabei geht es uns wirklich gut,
Der Frieden hat uns fest im Griff.
Doch bleibe, Bürger, auf der Hut:
Schnell sinkt so manches Friedensschiff.
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Hochnebel
Hochnebel
©Hans Hartmut Karg
2013
Da denken wir, es werde wieder
Sonnig, doch unterwandern Schwaden
Die Strahlen, ziehn vom Himmel nieder
Und präsentieren grauen Schaden.
Der überzieht die ganze Welt,
Die Bäume, Sträucher und die Dächer.
Es tropft und nieselt, ganz verstellt
Sind unsre Seelenhoffnungsfächer.
Der Tag graut weiter wie vertarnt,
Siecht vor sich hin, wo Reifschnür´ fallen.
Da bleibt der Mensch stetig gewarnt,
Wenn keine Vogelstimmen hallen.
Im Einheitsgrau verliert die Welt
Ihr farbenhelles Wechselspiel.
Der Mensch ruht weiter abbestellt,
Verliert im Grau so manches Ziel.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Da denken wir, es werde wieder
Sonnig, doch unterwandern Schwaden
Die Strahlen, ziehn vom Himmel nieder
Und präsentieren grauen Schaden.
Der überzieht die ganze Welt,
Die Bäume, Sträucher und die Dächer.
Es tropft und nieselt, ganz verstellt
Sind unsre Seelenhoffnungsfächer.
Der Tag graut weiter wie vertarnt,
Siecht vor sich hin, wo Reifschnür´ fallen.
Da bleibt der Mensch stetig gewarnt,
Wenn keine Vogelstimmen hallen.
Im Einheitsgrau verliert die Welt
Ihr farbenhelles Wechselspiel.
Der Mensch ruht weiter abbestellt,
Verliert im Grau so manches Ziel.
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Rudolf Diesel
Rudolf Diesel
©Hans Hartmut Karg
2013
Bewundernd hebt der Herr
Die neue Geistgestalt nach hinten,
Treibt sie beständig und recht schwer,
Um jede Einzelheit zu finden.
Wie sollte Land er denn gewinnen,
Wie fänd´ er Zeit zum stillen Minnen,
Wenn man meint, Diesel würde spinnen
Und wäre reichlich ganz von Sinnen?
Tage und Nächte sind hell erleuchtet:
So lebt er, kopfleidend, erfindend,
Papiere, tränend oft befeuchtet,
Gedanken, kämpfend sich zu winden.
Der Selbstzünder ist endlich da,
Die Schifffahrt hat den Starantrieb,
Global wird nun die Erde nah,
Viel näher, als es uns heut´ lieb!
Der Rudolf Diesel hat erfunden,
Was wenige ihm zugetraut.
Dafür hat er sich sehr geschunden:
Ein Leben, das nach Neuem schaut.
Auto und Bus für lange Strecken
Haben den Diesel Gottseidank.
Doch heute müssten wir aushecken
Den Antrieb frei von Lärm, Gestank.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Bewundernd hebt der Herr
Die neue Geistgestalt nach hinten,
Treibt sie beständig und recht schwer,
Um jede Einzelheit zu finden.
Wie sollte Land er denn gewinnen,
Wie fänd´ er Zeit zum stillen Minnen,
Wenn man meint, Diesel würde spinnen
Und wäre reichlich ganz von Sinnen?
Tage und Nächte sind hell erleuchtet:
So lebt er, kopfleidend, erfindend,
Papiere, tränend oft befeuchtet,
Gedanken, kämpfend sich zu winden.
Der Selbstzünder ist endlich da,
Die Schifffahrt hat den Starantrieb,
Global wird nun die Erde nah,
Viel näher, als es uns heut´ lieb!
Der Rudolf Diesel hat erfunden,
Was wenige ihm zugetraut.
Dafür hat er sich sehr geschunden:
Ein Leben, das nach Neuem schaut.
Auto und Bus für lange Strecken
Haben den Diesel Gottseidank.
Doch heute müssten wir aushecken
Den Antrieb frei von Lärm, Gestank.
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Ackerwindenwinde
Ackerwindenwinde
©Hans Hartmut Karg
2013
Meine Ackerwinde
Wies schon manchem Kinde,
Dass es überwinde
Wiege, Sand und Zimmerlinde,
Ausweiche der Sünde,
Immer ganz gelinde
In der Baumesrinde
Als im sicheren Spinde
Und nun doch im Winde
Ja kein Leben schinde:
Es gibt kein Gesinde,
Es gibt nur die Sünde!
Dann tragen Genüsse
Meine Seelenküsse,
Ernten viele Nüsse,
Reichlicher noch das Süße
Hin zum Lebenssegen,
Den wir gerne geben,
Weil uns Ehren wehen,
Wenn wir ehrlich stehen.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Meine Ackerwinde
Wies schon manchem Kinde,
Dass es überwinde
Wiege, Sand und Zimmerlinde,
Ausweiche der Sünde,
Immer ganz gelinde
In der Baumesrinde
Als im sicheren Spinde
Und nun doch im Winde
Ja kein Leben schinde:
Es gibt kein Gesinde,
Es gibt nur die Sünde!
Dann tragen Genüsse
Meine Seelenküsse,
Ernten viele Nüsse,
Reichlicher noch das Süße
Hin zum Lebenssegen,
Den wir gerne geben,
Weil uns Ehren wehen,
Wenn wir ehrlich stehen.
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Medizinerfehlhandeln
Medizinerfehlhandeln
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Medizin will Menschen heilen,
Vertraulich sein und menschbezogen.
Wie kann sie dabei so beeilen,
Wenn Datensätze eingezogen?
Wie kann Idealismus ohne Qualen
Hingehen zu den Pharmafirmen,
Die dafür hohe Summen zahlen,
Wie kann ein Arzt denn dazu stehen?
Der Arzt ist doch ein Menschenfreund,
Sehr angesehen, hochgestellt,
Der seine Ideale träumt
Und heilen will Gott und die Welt.
Der Heiler ohne jeden Skrupel
Hat nicht soziale Menschenliebe.
Dort gibt es für ihn keinen Jubel,
Wo er nur unterstützt die Diebe.
*
©Hans Hartmut Karg
2013
Die Medizin will Menschen heilen,
Vertraulich sein und menschbezogen.
Wie kann sie dabei so beeilen,
Wenn Datensätze eingezogen?
Wie kann Idealismus ohne Qualen
Hingehen zu den Pharmafirmen,
Die dafür hohe Summen zahlen,
Wie kann ein Arzt denn dazu stehen?
Der Arzt ist doch ein Menschenfreund,
Sehr angesehen, hochgestellt,
Der seine Ideale träumt
Und heilen will Gott und die Welt.
Der Heiler ohne jeden Skrupel
Hat nicht soziale Menschenliebe.
Dort gibt es für ihn keinen Jubel,
Wo er nur unterstützt die Diebe.
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